Ein Tag für die Rindermast
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- Paulina Gerber
- vor 5 Jahren
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1 Gliederung Ein Tag für die Rindermast DI Klaus Pirker BLOCK III Anforderungen an die Fütterung in den einzelnen Mastabschnitten Rohproteinbedarf Eiweißquellen Strukturversorgung Jänner 2017 Rindermast Verlauf der täglichen Zunahmen Praxisbetrieb, Mastrinder, Einzeltierwiegungen nach Quarantäne, Vormast Mittelmast 1
2 Praxisbetrieb, Wiegung Gruppe bei jeweiliger Umstallung Charakterisierung der Mastabschnitte 1. Mastabschnitt bis ca. 450kg LG Ausschöpfung des Jugendwachstums zunehmender Futterverzehr steigende tägliche Zunahmen sehr gute Futterverwertung starkes Wachstum 2. Mastabschnitt ab ca. 450kg LG stagnierender Futterverzehr rückläufiger Tageszuwachs schlechtere Futterverwertung vermindertes Wachstum zunehmend Fetteinlagerung Mastleistung TGZ Energieeffekt Quelle: Steinwidder E1 E2 E3 E1 E2 E3 E1 E2 E3 E1 E2 E3 P1 P2 P3 P4 Bei geringer Proteinversorgung führt Erhöhung der Energiedichte zu höheren Zunahmen Bei hoher Proteinversorgung nur bei niedrigem Energieniveau Mastleistung TGZ Proteineffekt Quelle: Steinwidder E1 E2 E3 P1 P2 P3 P4 P1 P2 P3 P4 P1 P2 P3 P4 Erhöhung der Proteinversorgung bringt bei allen Energieniveaus Zuwächse, sinken aber mit zunehmenden Energieniveau 2
3 Unterschiedliche Energiestufen und Effekt auf LMZ Quelle: Steinwidder Unterschiedliche Proteinstufen und Effekt auf LMZ Quelle: Steinwidder g TGZ g TGZ E1 E2 E P1 P2 P3 P kg Lebendgewicht kg Lebendgewicht Proteinversorgung Rindermast Quelle: Ettle et al Fütterungsversuch zur XP Versorgung Gesamtmast Startgewicht 216kg 5 Boxen a 12 Tiere 8 bis 16% XP in der TS Mischration Maissilage, Stroh Kraftfutter Proteingehalt durch Austausch von Getreide u. Trockenschnitzel zu Soja Energiedichte einheitlich Futteraufnahme Gesamtmast Gesamtmast Quelle: Ettle et al TMA kg / Tag 7,07a 8,31b 8,93b 9,63c 8,95b XP Aufnahme, g je Tag ME Aufnahme MJ je Tag 587 a 857 b c d 1.463e c 81 a 95 b 102 c 110 d 103 c 3
4 Auswertung Anfangsmast Tag 1 bis 68 Quelle: Ettle et al Anfangsmast Anfangsgewicht Endgewicht, kg 279 a 302 b 327 c 342 c 339 c TGZ g/ Tag 925 a b c d d Auswertung Mittelmast Tag 69 bis 180 Quelle: Ettle et al Mittelmast Endgewicht, kg 379 a 449 b 506 c 552 d 521 c TGZ g/ Tag 894 a b c d c Auswertung Endmast Tag 181 bis 350 Quelle: Ettle et al Endmast Endgewicht, kg 543 a 674 b 741 c 780 d 741 c TGZ g/ Tag 920 a b b b b Proteinversorgung Gesamtmast Schlachtdaten Quelle: Ettle et al Mastversuch Grub Einstallgewicht 216kg Schlachtgewicht kg Ausschlachtung % 57,7 59,0 59,3 59,6 58,2 Gesamtmast EUROP 3,5 2,8 2,6 2,4 2,7 Fettklasse 1,9 2,2 2,8 3 2,9 TGZ g/ Tag 941 c b a a a 4
5 Eiweiß, Eiweißquellen Wesentlicher Bestandteil ist N N-Gehalt von Eiweiß 16% 16/100 = 6,25 Abfolge von Aminosäuren Darmverfügbares Protein ergibt sich aus Mikrobenprotein und pansenstabilem Protein Pansenmikroben benötigen Energie Pansenmikroben benötigen Stickstoff Pansenbakterien benötigen Mineralstoffe und Spurenelemente Schwefel, Phosphor, Eisen, Mangan, Kobalt Quellen für Mikroben N aus Grundfutter, N aus Eiweißfutter, N aus Non Protein Nitrogen Zwischenprodukt Eiweißab- und Aufbau Wirtschaftseigenes Futter ca. 15%, vegetative Speicherorgane bis 50%, reifenden Körnern und Samen Junges Grünfutter, Gärfutter,, Nitrat (N-Düngung) N aus Rückgewinnung (Speichel, Blutbahn) Eiweißstoffwechsel Wiederkäuer Eiweiß bzw. N Speichel Blut LEBER Harn ABBAU Nicht abgebautes Eiweiß UDP Mikroben Mikroben AMMONIAK Mikrobeneiweiß AUFBAU ENERGIE DARM Muskelansatz Kot Nährstoffgehalte von Eiweißfuttermittel in der FM Austauschmengen alternativer Proteinträger Basis MJ ME und XP TS % XP % UDP % nxp g RNB ME MJ Ackerbohne 88 26, ,95 Erbsen 88 20, ,82 Süßlupine 88 33, ,96 Sonnenblumenextr. schrot 88 33, ,02 Rapsextr.schrot 90 35, ,60 Rapskuchen 15% XL 91 30, ,91 Vollsoja, getoastet 93,5 37, ,85 Soja , ,87 Soja HP 88 46, ,28 Futterharnstoff , ,82 ActiProt 90 31, ,94 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0-0,2 Ackerbohne 0,52 0,44 0,09 0,51 0,37 0,56 0,73 1,13 0,86 0,81 0,76 0,67 0,60 0,65 0,47 0,30-0,11-0,11 Erbse Lupine Sobluschrot Rapsschrot Rapskuchen Vollsoja Soja HP Actiprot Gerste Soja 44 5
6 Nährstoffgehalte von Eiweißfuttermittel in der FM Nährstoffgehalte von Eiweißfuttermittel in der FM XP % XS+XZ g bxs g XL g XF g ME MJ Ackerbohne 26, ,95 Erbsen 20, ,82 Süßlupine 33, ,96 Sonnenblumenextr. schrot 33, ,02 Rapsextr.schrot 35, ,60 Rapskuchen 15% XL 30, ,91 Vollsoja, getoastet 37, ,85 Soja 44 42, ,87 Soja HP 46, ,28 Futterharnstoff 291, ,82 ActiProt 31, ,94 XP % Lys % Met % Thr % Try % ME MJ Ackerbohne 26,0 1,57 0,19 0,90 0,22 11,95 Erbsen 20,7 1,46 0,21 0,78 0,19 11,82 Süßlupine 33,1 1,55 0,22 1,10 0,24 12,96 Sonnenblumenextr. schrot 33,7 1,29 0,84 1,35 0,43 9,02 Rapsextr.schrot 35,0 1,95 0,71 1,53 0,45 10,60 Rapskuchen 15% XL 30,9 1,72 0,63 1,35 0,40 12,91 Vollsoja, getoastet 37,4 2,45 0,57 1,56 0,51 14,85 Soja 44 42,0 2,75 0,64 1,76 0,57 11,87 Soja HP 46,5 2,98 0,69 1,89 0,61 12,28 Futterharnstoff 291, ,82 ActiProt 31,5 0,57 0,47 0,90 0,35 11,94 Stärkegehalt Gesamtration in g je kg TS bei unterschiedlicher Proteinergänzung Endmast 125g XP in TS Rohfettgehalt Gesamtration in g je kg TS bei unterschiedlicher Proteinergänzung Endmast 125g XP in TS Soja 44 30% Soja HP 28% Ackerbohne 65% Actiprot 50% Rapskuchen 45% Vollsoja 40% Rapsschrot 40% Erbse 90% Lupine 55% 2% FH Soja Soja 44 30% Soja HP 28% Ackerbohne 65% Actiprot 50% Rapskuchen 45% Vollsoja 40% Rapsschrot 40% Erbse 90% Lupine 55% 2% FH Soja 44 6
7 RNB Gesamtration in g je kg TS bei unterschiedlicher Proteinergänzung Endmast 125g XP in TS Proteinquellen in der Rindermast Mastversuch Grub Einstallgewicht 222kg Alter 180 Tage Fütterung TMR 3 phasig Quelle: Ettle et al DDGS RAPS SOJA Soja 44 30% Soja HP 28% Ackerbohne 65% Actiprot 50% Rapskuchen 45% Vollsoja 40% Rapsschrot 40% Erbse 90% Lupine 55% 2% FH Soja 44 TMA kg / Tier u. Tag ME MJ Aufnahme MJ/ Tier u. Tag XP Aufnahme g / Tier u. Tag 9,37 9,51 9, Proteinquellen in der Rindermast Quelle: Ettle et al DDGS RES SOJA Proteinquellen in der Rindermast Quelle: Ettle 2011 Ökonomische Betrachtung Mastdauer Tage 340 a 332 a 317 b Endgewicht kg Tägliche Zunahmen b ab a Futterkosten je kg Zuwachs Euro je kg Erlös abzüglich Fresserund Futterkosten je Masttag DDGS RES SOJA 0,85 0,85 0,89 0,55 0,58 0,55 7
8 Proteinträger Sojaextraktionsschrot eiweiß- und energiereichstes Proteinfutter Rapsextraktionsschrot ermöglicht gleiche Leistungen wie bei Sojaschrot v.a. in der zweiten Masthälfte als alleinige Ergänzung Rapskuchen, -expeller Fettgehalt limitierend (Rohfaserverdaulichkeit) Vitamin E und Jod Versorgung beachten Sonnenblumenextraktionsschrot gute Akzeptanz hoher Rohfasergehalt durch Schalenanteil Energiearm Sonnenblumenkuchen Fettgehalt limitierend, große Schwankungen des Proteingehaltes durch stark variierenden Schalenanteil Getreideschlempen in Kombination mit NPN und a. Protein Futterharnstoff in der Rindermast Futterharnstoff weißes, staubfreies Granulat Inhaltsstoffe: N-Gehalt:min. 45,7% entspricht: ca. 285% Protein Asche:52% RNB: 457g Einsatzobergrenzen Erst ab 200kg Lebendgewicht Vormast 40g Endmast 60g reine NPN-Verbindung N-Mangel kann durch Futterharnstoff behoben werden Zellulose und Hemizellulose abbauende Bakterien benötigen Ammoniak zur Mikrobenproteinsynthese Futterharnstoff bringt Platz für Grundfutter TMR Fütterung von Vorteil ACHTUNG Rationsberechnung und Aufzeichnungennotwendig bei Futterharnstoff als Reinsubstanz Futterharnstoff in der Rindermast Quelle: Ettle et al. Einheitliche Fütterung in der Anfangsmast 14,1% XP und 11,7MJ ME je kg TM 6 unterschiedliche Proteinniveaus in der Mittelmast 9,2 bis 17,2% XP und 11,7MJ ME je kg TS Gruppe mit (0,75% in der TM) Einheitliche Fütterung in der Endmast 12,2% XP und 11,5MJ ME in der TM Mischration Maissilage, Stroh Kraftfutter Proteingehalt durch Austausch von Getreide u. Trockenschnitzel zu Soja und RES Gruppe 6 beibehalten Gewichtsentwicklung und tägliche Zunahmen Quelle: Ettle et al. Anfangsmast 9,2% XP 11,1% XP 13,1% XP 15,1% XP 17,2% XP 13,4% XP Anfangsgewicht Endgewicht, kg TGZ g/ Tag Mittelmast Einheitliche Fütterung 14,1% XP, 11,7MJ je kg TS 9,2% XP 11,1% XP 13,1% XP 15,1% XP 17,2% XP 13,4% XP Endgewicht, kg 530b 566a 590a 605a 580a 602a TGZ g/ Tag 1.107c 1422b 1.644a 1.733a 1.554ab 1.727a 8
9 Gewichtsentwicklung und tägliche Zunahmen Quelle: Ettle et al. Endmast Einheitliche Fütterung 12,2% XP, 11,5MJ je kg TS 9,2% XP 11,1% XP 13,1% XP 15,1% XP 17,2% XP 13,4% XP Endgewicht, kg TGZ g/ Tag 1.783a 1.585ab 1.495bc 1.321bc 1.255c 1.382bc Gesamtmast 9,2% XP 11,1% XP 13,1% XP 15,1% XP 17,2% XP 13,4% XP TGZ g/ Tag Empfehlung Eiweißfuttermittel mit unterschiedlichen Abbauraten einsetzen Keine einseitige Proteinergänzung Abstimmung auf Grundfuttersituation, pansenlösliches Protein für Pansenmikroben sichern Zweiphasige Eiweißergänzung bringt großes Einsparungspotential Endmastfutter und Ergänzung mit Extra Protein in der Vormast Vormastfutter und Endmastfutter auf tatsächlichen Bedarf abstimmen Maissilagebetonte Rationen bedingen N-Mangel im Pansen N-Mangel kann durch Futterharnstoff behoben werden Zellulose und Hemizellulose abbauende Bakterien benötigen Ammoniak zur Mikrobenproteinsynthese Futterharnstoff bringt Platz für Grundfutter TMR Fütterung von Vorteil Rationsberechnung und Aufzeichnungen notwendig Zusammenfassung Grundstein für erfolgreiche Rindermast wird in der Fresserperiode gelegt Frühzeitige u. bestmögliche Pansenentwicklung Wachstumsrückstände können später nicht vollständig wettgemacht werden Beste Mais- u. Grassilagen als Grundfutter Pansengerechte Kraftfutterzusammensetzung und Zuteilung Proteinversorgung an die Mastabschnitte anpassen Danke für die Aufmerksamkeit! 9
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