Harvester Ponsse Scorpion King mit Vollernteaggregat Ponsse H 7

Transkript

1 PRÜFBERICHT Harvester Ponsse Scorpion King mit Vollernteaggregat Ponsse H 7 INHABER DER PRÜFURKUNDE: Anmelder/Vertreiber: Wahlers Forsttechnik GmbH Max-Schmeling-Straße 6 D Stemmen Internet: HERSTELLER: Ponsse Oyj Ponssentie Vieremä Finnland Internet: Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und durch die Länderministerien für Forstwirtschaft Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.v. (KWF) Spremberger Straße 1 Telefon: D Groß-Umstadt Telefax: 06078/ pruefung@kwf-online.de Internet:

2 Harvester Ponsse Scorpion King mit Ponsse H 7 Beurteilung kurz gefasst Prüfmerkmal Prüfergebnis Beurteilung Harvesterklasse 3 Einsatzschwerpunkt Fahrverhalten 1Motorleistung > 180 Fällen, Vorrücken und Aufarbeiten von Nadelholz unter einfachen bis schwierigen Geländeverhältnissen; mittlerer BHD der ausscheidenden Bäume cm. Fahrgeschwindigkeiten bei Umsetzfahrten 19,6 km/h + + Geländegängigkeit Koeffizient der Geländegängigkeit: 0,63 + Umsetzen Transporthöhe per Achse 3,86 m für Tieflader 3,81 m (ohne Bewertung) + / - Fällen/Aufarbeiten Auslegersteuerung elektronisches Maschinensteuersystem Opti 4 G 4.7, 9 Fahrereinstellungen speicherbar Auslegerkonstruktion Netto-Hubkraft bei Vollauslage 2,8 kn, 4 m Auslage 24,9 kn Maximalauslage 9,9 m, tiltbar Standsicherheit bei Maximalauslage seitlich gegeben Standfaktor 1, Entastung mit/ohne Äste Vorschubgeschwindigkeit 3,9 m/s, Vorschubkraft 34,5 kn o Mess- und Steuersystem Opti 4 G Ergonomie + - sehr Lärm L eq = 66 db(a) + + Vibration A (8) = 0,32 m/s² + Kabine Sicht Arbeitsfeldausleuchtung sehr e Anordnung von Display und Bedienelementen; geräumige sehr komfortable mit dem Ausleger tiltbare Drehkabine mit Klimaanlage großzügig verglast mit Scheibe im oberen Kabinenbereich, Drehkabine, daher nachvorne und oben bis sehr ; Sichteinschränkungen hinter der Maschine im gesamten Arbeitsbereich (Drehkabine) und fast überall um die Maschine sehr e und blendfreie Ausleuchtung; Abschattungen hinter der Maschine Stauraum Stauvolumen 266 l, zugänglich, teilweise über Aufstiege + Arbeitsschutz Umweltverträglichkeit sicherheitstechnische Beratung durch die DPLF Bodenpfleglichkeit Radlast +; Druckbewertung o; + Hydraulikflüssigkeiten und Gefahrstoffe biologisch schnell abbaubare Hydraulikflüssigkeit; Austritt von Gefahrstoffen sicher verhindert Kraftstoffverbrauch ca. 13 l/mas (spez. Verbrauch 186 g/h); Tankvolumen: 320 l +/+ + Konstruktive Leckageminderung Vakuumpumpe, elektrische Füllpumpe f. Hydraulikfluid und Diesel, Anschlüsse über Schnellkupplungen Abgasemissionen erfüllen EU Richtlinie 97/68 EG Stufe IV + Wirtschaftlichkeit Kosten (ohne Lohn) Anschaffungspreis der Prüfmaschine: , Wartung (inkl. Tanken) Leistung Besonderheiten täglich ca. ½ Stunde; wöchentlich ca. 1 Stunde im Leistungsrahmen dieser Harvesterklasse Drehkabine mit zentral angeordnetem Ausleger; 3 teiliger Aufbau ++ = sehr, + =, o = befriedigend, - = ausreichend, -- = ungenügend (* Herstellerangabe) 2/8

3 Kurzbeschreibung Abbildung 1: Maschinenskizze und Auslegerbereichsdiagramm 8-Rad-Maschine mit zentraler Auslegeranordnung, dreiteiligem Maschinenaufbau und 2 dezentralen Verschränkungsgelenken, hinteres Verschränkungsgelenk mit hydraulischer Verschränkungsgelenkbremse (2 Hydraulikzylinder) vorderes Verschränkungsgelenk mit 2 Tilt- und Nivellierzylindern dezentrales Knickgelenk hydrostatischer Antrieb mit elektronischer Regelung und aufgesetzter Ventilator- und Kühlpumpe; 3 Fahrprogramme Prüfbereifung: vorne: Trelleborg Twin /45-26,5 LS-2 hinten: Trelleborg Twin /45-26,5 LS-2 offenes lasterfassendes Einkreissystem mit 2 verstellbaren Kolbenpumpen, dadurch separate Ölversorgung für Aggregat und Ausleger elektronisches Vorsteuersystem für Hydraulik, Auslegerfunktionen und Maschinenregelung (Ponsse Opti 4 G) Gesamtmasse: Länge (ohne Ausleger): kg 8043 mm Transporthöhe für Tieflader: 3810 mm für Straßenfahrt: 3860 mm Breite (maximal): Wendekreisdurchmesser: Einsatzbereich 2920 mm mm Die Grenzen der Befahrbarkeit werden unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten des Geländes (Mikrorelief, Hindernisse) und der Witterungsverhältnisse bei etwa 35 % erreicht. Der Einsatzbereich wird auch durch den maximalen Fälldurchmesser von 71 cm bestimmt. Es kann Langholz ausgehalten und Laubholz aufgearbeitet werden. Abbildung 2: Vergleich von Daten der aktuellen Prüfmaschine mit Minimal- und Maximalwerten der bisher geprüften 7 Maschinen innerhalb der jeweiligen Leistungsklasse der Maschinengruppe 3/8

4 Motor Flüssigkeitsgekühlter direkteinspritzender 6-Zylinder Dieselmotor MB OM 936 LA mit Turbolader und Ladeluftkühlung, in Common-Rail-Bauart mit SCR-System (Ad-Blue) der Abgasnachbehandlung Hubraum 7700 cm³ Leistung bei Nenndrehzahl /min 210 Drehmoment bei Nenndrehzahl /min 802 Nm Drehmoment bei Arbeitsdrehzahl /min 1125 Nm Drehmomentanstieg 31,6 % Kraftstoffverbrauch im Arbeitseinsatz durchschnittlich 13 l/mas Kraftstofftankvolumen 320 l RME- bzw. Pflanzenöltauglichkeit RME gem. EN zugelassen Abbildung 3: Vergleich von Daten der aktuellen Prüfmaschine mit Minimal- und Maximalwerten der bisher geprüften 7 Maschinen innerhalb der jeweiligen Leistungs-klasse der Maschinengruppe. Min. Akt. Max. Kraftstoffverbrauch (l/mas) 12,0 13,0 19, Abbildung 4: Vergleich von Daten der aktuellen Prüfmaschine mit Minimal- und Maximalwerten der bisher geprüften 7 Maschinen innerhalb der jeweiligen Leistungs-klasse der Maschinengruppe. Hydraulik Arbeitskreis Offenes lasterfassendes Mehrkreissystem mit 2 verstellbaren Kolbenpumpen, dadurch separate Ölversorgung für Aggregat und Ausleger, 2 Hilfspumpen zum Antrieb des Hydraulikkühlerlüfters und des Kühlkreislaufs Hydraulikpumpe Bosch Rexroth A 11 VO 145 Fördervolumen Schrägscheibenpumpe 145 cm³ Fördermenge bei Motor Arbeitsdrehzahl (1400 1/min) * Hydraulikpumpe Aggregat bei 2100** U/min bei 1400 U/min Bosch Rexroth A 11 VO 190 Fördervolumen Schrägscheibenpumpe 190 cm³ Fördermenge Leistungsabnahme Leistungsabnahme bei Motor Arbeitsdrehzahl (1400 1/min) bei 2100** U/min bei 1400 U/min l/min l/min l/min Hydraulikdruck maximal 28 MPa entlastet 3 MPa Tankvolumen 280 l Ölspezifikation ISO VG 22, 32, 46, ISO VG 32/46, SE 46 BIO, ISO VG 68 Fördermenge von Kühlkreislaufpumpe und Lüfterantriebspumpe ** Höchstzulässige Drehzahl der Aggregatpumpe 4/8

5 Abbildung 5: Vergleich von Daten der aktuellen Prüfmaschine mit Minimal- und Maximalwerten der bisher geprüften 7 Maschinen innerhalb der jeweiligen Leistungs-klasse der Maschinengruppe. Hydraulik Fahrkreis Hydraulik hydrostatisches Arbeitskreis Getriebe, elektronisch geregelt Lastfühlendes Hydraulikpumpe Hydrauliksystem Sauer 90 R 100 mit Dauerdruck; gemeinsamer Ölhaushalt für Arbeits- und Antriebskreis sowie Fördermenge verstellbarer Kolbenpumpe; bei Motor-Nenndrehzahl separate verstellbare Hydraulikpumpe für Gebläseantrieb l/min Hydraulikpumpen XXX (2100* 1/min) Fördermenge Leistungsabnah- bei Motor-Drehzahl( U/min 1/min) l/min me + XX,X Leistungsabnahme Hydraulikdruck bei maximal 1900 U/min MPa bei entlastet 1400 U/min MPa Hydraulikdruck Hydraulikmotor maximal Sauer 51 für V 160 Aggregatbetrieb, sonst 24 MPa 28 MPa Tankvolumen Schluckvolumen l cm³/u Ausleger Ponsse C 50; Parallelkran aus Hubarm, Wipparm und über die Kabine schwenkbarer Brücke mit 1-stufigem Teleskop; Brückenkonstruktion mit zentraler Anordnung der Auslegerarme auf dem Rahmenmittelteil in einem dreh- und tiltbaren kombinierten Ausleger- und Kabinenträger Bruttohubmoment 252 knm Tiltwinkel vorwärts/rückwärts/links/rechts 15,6/12,9/15/15 maximale Auslage (inkl.1-stufigem Teleskop) 9,9 m Nettohubkraft (Maximalauslage/4m Auslage) 2,8 / 25 kn Zugkraft des Teleskops 29,3 kn Schwenkmoment (links/rechts) 48,5 knm Drehbereich (links/rechts) 138 Drehgeschwindigkeit Kran k.a. /s erforderliche Hydraulikflüssigkeitsmenge * l/min Vermessungssystem Bewertung gemäß KWF-Lastenheft Ponsse Opti 4 G V Hardware Bildschirm Eingabegerät Drucker Kontrollausdrucke Vollständigkeit der Daten Eindeutigkeit der Datenbeschriftung HKS-Konformität Anforderungen des KWF-Lastenheftes Handhabung und Leistung Gesamtsystem Kalibrierung und Kontrolle Messgenauigkeit Messbeständigkeit Gesamturteil: Entsprechen dem aktuellen Stand der Technik erfüllt sehr sehr sehr 5/8

6 Aggregat Ponsse H 7 C Gesamtmasse 1280 kg (mit Rotator und Pendelbremse)* erforderliche Fördermenge* 300 l/min Schnittlänge (nutzbar) 725 mm Kettengeschwindigkeit 40 m/s Schmierölverbrauch für Sägekette* (einstellbar; je100 Schnitte) k.a. l/100s Tankvolumen für Sägekettenschmierung Sägekettenöl 15 l Schmierfett 2 l Vorschubwalzendurchmesser schwenkbar/feststehend 345 / k.a. mm Führungslänge 1040 mm Entastungsdurchmesser 390 mm max. Fälldurchmesser 713 mm Greiferfunktion oben 2 und unten 2 stammumschließende Entastungsmesser; ggf. Unterstützung durch die Vorschubwalzen feststehendes oberes V-förmig ausgeformtes Entastungsmesser 2 2 obere, stammumschließend ausgeformte bewegliche Entastungsmesser im Grundrahmen gelagert, durchmesserabhängiger Anpressdruck 3 2 hydrostatisch angetriebene bewegliche Vorschubwalzen (Stahlwalze elliptische Spikes; große Spikes) 4 1 feststehende Vorschubwalzen untere bewegliche Entastungsmesser Abbildung 6: Aggregat 4 6 Einschneidevorrichtung mit elektro-hydraulisch betätigter Kettensäge, hydraulischem Kettenspanner, durchmesserabhängige Sägeschnittkontrolle 7 federbelastetes Längenmessrad 8 Durchmessererfassung durch 1 Winkelgeber Verbindung mit der Steuerstange der schwenkbaren Vorschubwalzen 9 selbsttätiger hydraulischer Kettenspanner Abbildung 7: Vergleich von Daten der aktuellen Prüfmaschine mit Minimal- und Maximalwerten der bisher geprüften 7 Maschinen innerhalb der jeweiligen Leistungs-klasse der Maschinengruppe. *Herstellerangabe 6/8

7 Ersatzteillieferung, Handbücher und Service Wartungsfreundlichkeit Wartungsumfang Betriebsanleitung Ersatzteilliste Schulung Motor und Aggregate, durch große Wartungsklappe und hochschwenkbaren Dieseltank zugänglich; durch einhängbare Wartungsleiter Aufstiege in Fahrzeugmitte befriedigend nach Fristenplan und nach Bedarf für die Grundmaschine recht ausführlich und im Wesentlichen vollständig, übersichtlich und klar gegliedert, farbig reich bebildert PDF-Datei; reichlich bebildert und gegliedert; das Auffinden von sämtlichen Teilen ist problemlos möglich PC- und Praxisschulung durch EDV-Spezialisten und Einweiser; Nachschulung durch Werksfahrer; 3 Tage Einweisung durch Instrukteur; Nachschulung bei Bedarf Kabine nach ISO 8082 (ROPS), 8083 (FOPS) und 8084 (OPS) geprüfte Sicherheitskabine eigener Herstellung mit Ausleger dreh- (ca. 138 nach jeder Seite) und nivellierbar (vorwärts/rückwärts 15,6 /12,9, links/rechts 15 ); Rückspiegel nicht abnehmbar Fahrersitz vielfach verstellbarer luftgefederter beheizter und belüfteter Komfortsitz BeGe 3000, mit Längs- und Querfederung, Lendenwirbelstütze Bemerkungen / Bewertung Norm erfüllt Kabinenmaße und -gestaltung für eine Drehkabine großzügig und geräumig ; vollverkleidet, komfortabel mit sehr er Sicht nach vorne, Ablagen noch befriedigend; Sonnenschutzfolien (Goldfolie) an allen Scheiben, Wischer an der Frontscheibe ja Klimatisierung wirksame Heizung und Lüftung mit starkem stufenlosem und leisen Gebläse, manuelle Klimaanlage Bedienelemente praktisch alle Bedienelemente und das Display des Steuerungssystems sind in Reichweite und im Blickfeld; alle Bedienelemente sinnfällig, Bedienkonzept mit Bediensatteliten auf den Stellteilen des Auslegers; Schalterkennzeichnung teilweise tastbar; lose Tastaturablage nicht ideal ja Nivellierbarkeit vorwärts/rückwärts 15,6 /12,9, links/rechts 15 Arbeitsfeldausleuchtung Sichtverhältnisse Die Arbeitsfeldausleuchtung ist in Blickrichtung der mitdrehenden Kabine durch die mitgeführten sehr hellen abgestimmten LED-Arbeitsscheinwerfer und im Bereich des Vollernteaggregats durch 4 Scheinwerfer am Ausleger sehr, seitlich der Maschine ist die Arbeitsfeldausleuchtung ; hinter der Maschine bestehen Abschattungen durch die Motorhaube, zudem treten durch das Anstrahlen der Motorhaube gewisse Blendeffekte auf. Die Sicht auf das Arbeitsfeld ist durch die großzügig verglaste mit dem Ausleger mitdrehende Kabine und die zentrale Auslegeranordnung in einer Brücke über der Kabine sehr. Die Sicht nach oben (auf die Baumkronen) ist durch die hohe Frontscheibe und eine Scheibe im oberen Kabinenbereich sehr ; Sichteinschränkungen bestehen trotz Rückfahrkamera direkt hinter der Maschine und nach seitlich hinten aus der Kabine (Verdeckung durch Auslegerbrücke und daran befestigte Hydraulikleitungen). Lärmbelastung niedrig Schallpegel 67 db(a) ja Schwingungsbelastung A (8) = 0,32 m/s² ja Stauvolumen an der Maschine Stauraum in der Kabine mit 266 l sehr ausreichend für Handbücher 1-Hilfe Pack, Drucker; für persönlichen Bedarf 2 Flaschenhalter und 1 mittelgroßes Staufach vorhanden Maschinenkosten und Kalkulationsgrundlagen Anschaffungspreis geprüfte Ausführung ,00 7/8

8 Andere Ausrüstung (nicht geprüft): ohne Prüfung Noch verbliebene Auflagen: ohne Empfehlungen: Der Zugang zur Kabine bei gerade gestellter Kabine (erforderlich z.b. bei Tiefladerverladung) sollte verbessert werden. Prüfungsdurchführung Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik, Groß-Umstadt Berichterstatter Dr. Günther Weise, Dr. Hans Ulrich Dietz, KWF, Groß-Umstadt KWF-Prüfausschuss KWF Prüfausschuss "Forstmaschinen" (Obmann: LFD Ralf Brümmel) KWF-Gebrauchswert-Anerkennung Prüf-Nr vom , gültig bis zum ; Stand: Der Anmelder ist berechtigt, die Prüfzeichen gemäß Prüfungsordnung an Maschinen dieses Typs zu führen und die Anerkennung in der Werbung zu verwenden. 8/8