PROGRAMM. Liebst du um Schönheit LANDES KONZERTE 2017/18. Donnerstag, Landesgalerie Linz Uhr. Gedichte von Friedrich Rückert
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- Lieselotte Steinmann
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1 ORGEL PROGRAMM Liebst du um Schönheit Gedichte von Friedrich Rückert Ursula Langmayr / Sopran, Andreas Lebeda / Bariton, Clemens Zeilinger / Klavier Ensemble Concerto delle Donne: Martha Matscheko / Sopran, Berenike Tölle / Sopran, Julia Schnapper / Sopran, Anna-Maria Nunzer / Alt Mitwirkend: Valentina Jerenec / Alt, Karl Brandstötter / Tenor, Klaus Wetzlinger / Bass Donnerstag, Landesgalerie Linz Uhr
2 ORGEL PROGRAMM JOHANNES BRAHMS ( ) Mit vierzig Jahren op.94/1 aus 13 Canons op.113 Leise Töne der Brust Ans Auge des Liebsten ROBERT SCHUMANN aus Ritornelle in canonischen Weisen op.65 ( ) Zürne nicht des Herbstes Wind Die Rose stand im Tau CLARA SCHUMANN ( ) ROBERT SCHUMANN ( ) Ich hab in deinem Auge op.13/5 Spruch op.114/3 So wahr die Sonne scheinet (aus Minnespiel op.101/8) *** FRANZ SCHUBERT Greisengesang D 778 ( ) Du bist die Ruh D 776 Dass sie hier gewesen D 775 Lachen und Weinen D 777 Sei mir gegrüßt D 741 GUSTAV MAHLER Fünf Rückert-Lieder (1905) ( ) Blicke mir nicht in die Lieder Ich atmet einen linden Duft Um Mitternacht Liebst du um Schönheit Ich bin der Welt abhanden gekommen Widmung (aus Myrthen op.25/1) *** ROBERT UND CLARA Zwölf Gedichte aus F. Rückerts Liebesfrühling SCHUMANN ( ) op.37/op.12 (1841) Der Himmel hat eine Träne geweint Er ist gekommen O ihr Herren Liebst du um Schönheit Ich hab in mich gesogen Liebste, was kann denn uns scheiden? Schön ist das Fest des Lenzes Flügel! Flügel! um zu fliegen Rose, Meer und Sonne O Sonn, o Meer, o Rose Warum willst du andre fragen So wahr die Sonne scheinet Ursula Langmayr / Sopran, Andreas Lebeda / Bariton, Clemens Zeilinger / Klavier Ensemble Concerto delle Donne: Martha Matscheko / Sopran, Berenike Tölle / Sopran, Julia Schnapper / Sopran, Anna-Maria Nunzer / Alt Mitwirkend: Valentina Jerenec / Alt, Karl Brandstötter / Tenor, Klaus Wetzlinger / Bass
3 ORGEL Einführung Friedrich Rückert wird am 16. Mai 1788 in Schweinfurt geboren. Ab 1805 studiert er Jura, Philologie und Ästhetik in Würzburg und Heidelberg, wo er 1811 habilitiert. Er hält Vorlesungen über griechische und orientalische Mythologie, wird Gymnasiallehrer und Privatgelehrter; populär wird Rückert zunächst mit seinen Geharnischten Sonetten, die er unter dem Pseudonym Freimund Reimar gegen die napoleonische Besatzung schreibt und nach Beendigung der Befreiungskriege veröffentlicht übernimmt er die Redaktion des poetischen Teils des Cotta schen Morgenblatts in Stuttgart. Im Herbst 1817 reist Rückert nach Italien, wo er in Kontakt mit der deutschen Künstlerkolonie in Rom kommt, und anschließend nach Wien. Dort lernt er Arabisch und Persisch bei dem großen Orientalisten und Hafis-Übersetzer Josef von Hammer-Purgstall ( ), mit dem etwa zur selben Zeit Goethe im Zusammenhang mit seinem West-östlichen Divan korrespondiert heiratet er Luise Wiethaus-Fischer, für die er als Hochzeitsgeschenk sein populärstes und meistvertontes Werk, den Liebesfrühling schreibt; 1822 erscheint seine Sammlung orientalisch inspirierter Dichtungen unter dem Titel Östliche Rosen. Nach einigen Jahren als Privatgelehrter, in denen er Persische Dichtungen und Teile des Korans übersetzt, wird er 1826 Professor für orientalische Sprachen in Erlangen, 1841 wird er nach Berlin berufen. Die Erschütterung über den frühen Tod zweier Kinder veranlasst ihn zur Dichtung seiner Kindertotenlieder, die in der Vertonung Gustav Mahlers bis heute zu seinen bekanntesten Werken zählen zieht er sich auf das Gut seiner Frau in Neuseß bei Coburg zurück, wo er am 31.Jänner 1866 stirbt. Die Bedeutung und Wertschätzung Friedrich Rückerts im 19. und 20. Jahrhundert, aber auch die große Musikalität seiner Lyrik äußert sich nicht zuletzt in der großen Anzahl von Vertonungen seiner Gedichte; zu den berühmtesten gehören Schuberts Du bist die Ruh, Robert Schumanns Widmung und nicht zuletzt Mahlers Rückert- und Kindertotenlieder. Wenige Monate nach ihrer Hochzeit im Jahr 1840 verfassen Robert und Clara Schumann einen Zyklus nach Gedichten aus Friedrich Rückerts Liebesfrühling: Dokument einer gemeinsamen musikalisch-poetischen Begeisterung und bewegendes Zeugnis einer großen Künstler- Liebe zugleich. Neun Jahre später, im Dresdener Revolutionsjahr 1849, wendet sich Robert Schumann mit seinem Minnespiel noch einmal Friedrich Rückert zu, dieses Mal in Form eines Liederspiels. Beinahe noch druckfrisch vertont Franz Schubert eine Reihe von Gedichten aus Rückerts Östlichen Rosen während Lachen und Weinen und Du bist die Ruh zu Schuberts popu- lärsten Liedern zählen, weisen der Greisengesang und vor allem das unerhört moderne Dass sie hier gewesen musikalisch in neue Zeiten; das hymnische Sei mir gegrüßt zitiert Schubert ein Jahr vor seinem Tod in seiner großen Fantasie für Violine und Klavier als Thema des Variationen- Abschnitts. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts entstehen Gustav Mahlers Rückert-Lieder, die 1905 zusammen mit zwei späten Wunderhorn-Vertonungen unter dem Titel Sieben Lieder aus letzter Zeit erscheinen: Meditationen über lyrische, humoristische und tief philosophische Gedanken des Dichters; gerade im letzten der fünf Lieder Ich bin der Welt abhanden gekommen zeigt sich künstlerische Seelenverwandtschaft über Zeiten- und Jahrhundertwenden hinweg: Ich bin gestorben dem Weltgewimmel, Und ruh in einem stillen Gebiet. Ich leb allein in mir und meinem Himmel, In meinem Lieben, in meinem Lied. AL Biografien Die Sopranistin Ursula Langmayr wurde in Linz geboren und studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Mozarteum Sologesang bei Ingrid Janser-Mayr sowie Lied und Oratorium bei Wolfgang Holzmair. Zusätzlich besuchte sie Meisterkurse bei Jean Blivet, KS Robert Holl und Margreet Honig. Die engagierte Sängerin kann auf rege Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten, Orchestern und Künstlern wie u.a. Dennis Russell Davies, Silvain Cambreling, Ricardo Chailly, Jonathan Nott, Russell Ryan, Paul Gulda, Erwin Ortner, dem Klangforum Wien, dem Brucknerorchester Linz und dem Orchester des Bayerischen Rundfunks verweisen und trat bei nationalen und internationalen Festivals wie zum Beispiel Wien Modern, Wiener Festwochen, styriarte, Bregenzer Festspiele, Salzburger Festspiele, Carinthischer Sommer, Holland Festival und beim Festival Kauniainen in Finnland auf. Sie sang mit den Wiener Philharmonikern im Wiener Musikverein, bei der Eröffnung der Wiener Festwochen am Rathausplatz mit dem RSO Wien und bei Christmas in Vienna 2013 im Wiener Konzerthaus an der Seite von Angelika Kirchschlager und Luca Pisaroni. Bei den IGNM
4 ORGEL Tagen in Bern brachte sie György Kurtags Kafka Fragmente mit großem Erfolg zur Aufführung. Erfolge als Opernsängerin feierte Ursula Langmayr u.a. als Eurydice bei der österreichischen Erstaufführung von Orphée von Philip Glass in Salzburg, als Engel in der UA Ich, Hiob von Thomas Daniel Schlee beim Carinthischen Sommer 2007/08, in der Oper Melancholia von Georg Friedrich Haas in der Pariser Operá Garnier, in Geschichten aus dem Wienerwald (UA Bregenzer Festspiele und Theater an der Wien) von HK Gruber und in Len Lye (UA) von Eve de Castro-Robinson am Maidment Theatre Auckland/NZ. Die CD What can we poor females do? wurde mit dem Pasticciopreis von Ö1 ausgezeichnet. Seit Oktober 2016 hat Ursula Langmayr einen Lehrauftrag an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Andreas Lebeda wurde in Gmunden geboren; er studierte an der Universität Salzburg (Germanistik) und am Mozarteum ; Meisterkurse führten ihn zu Elisabeth Schwarzkopf, Kurt Widmer und Burga Schwarzbach. Entscheidende Anregungen erhielt er in der legendären Klasse von Nikolaus Harnoncourt am Mozarteum und als Schüler von Kurt Widmer an der Musikakademie Basel erfolgte sein Operndébut unter René Jacobs an der Opéra Comédie Montpellier; seither führten ihn Konzerte, Liederabende und Opernproduktionen in bedeutende Musikzentren in Europa, Südafrika, Japan und in den USA sowie zu zahlreichen internationalen Festivals (Festwochen der Alten Musik Innsbruck, Carinthischer Sommer, Festival Moulin d Andé, Bregenzer Frühling, Styriarte Graz, Printemps des Arts Monte Carlo, Brahms!-Festival Mürzzuschlag, La folle Journée Nantes u.v.a.) debutierte er in den USA mit einem Goethe-Lieder-Programm (Dumbarton Oaks), es folgten Mahlers Rückert-Lieder in Washington DC und 2001 sein New-York-Debut mit Claus-Christian Schuster in der Weill-Recital-Hall (Carnegie). Opernproduktionen der letzten Jahre waren die österreichische Erstaufführung von Siegfried Matthus Kammeroper Kronprinz Friedrich, Mozart und Salieri von Nikolaj Rimskij-Korsakov sowie die Uraufführung von Gunter Waldeks Oper Schatten im Dorf. Zu seinen wichtigsten CD- Aufnahmen zählen Monteverdis L incoronazione di Poppea unter René Jacobs, Mozarts Grabmusik sowie Franz Schuberts Winterreise. Wettbewerbs in Den Haag, mehrfacher Bösendorfer-Stipendiat, Gewinner des Heydner-Klavier- Wettbewerbes Wien und Preisträger beim Internationalen Beethoven Wettbewerb in Wien Er spielte 2008 sämtliche Sonaten von Ludwig van Beethoven im Brucknerhaus Linz, 2010 widmete er sich dort einem Schubert-Schwerpunkt mit einem eigenen Zyklus. Clemens Zeilinger war danach Artist in Residence des Brucknerhauses und Artist of the Year des Klassik-Radio- Senders Ö1. In Wien geboren, studierte Zeilinger zunächst am Brucknerkonservatorium Linz, später an der Universität für Musik Wien. Zu seinen Lehrern zählten Roland Keller, Peter Barcaba, Heinz Medjimorec, Georg Ebert (Kammermusik) und Anton Voigt. Ergänzend besuchte er Meisterkurse von Leonard Hokanson, Oleg Maisenberg, Ludwig Hoffmann und Andrzej Jasinski. Konzerte führten ihn durch ganz Europa, in die USA, nach Japan, Korea, Marokko, in den Iran und in den Oman. Als Solist konnte er mit vielen renommierten Orchestern zusammenarbeiten (Mozarteum Orchester Salzburg, NÖ Tonkünstler, Orchestra of the Royal Academy London, Brucknerorchester Linz u.v.a). Einen großen Teil seiner künstlerischen Tätigkeit widmet er der Kammermusik (Mitglied des Klaviertrios TrioVanBeethoven, gemeinsam mit Verena Stourzh und Franz Ortner) und der Liedbegleitung (regelmäßige Zusammenarbeit mit Anna Maria Pammer, Michaela Selinger, Andreas Lebeda, Helena Dearing u.a.) Seit 2014 ist Clemens Zeilinger Intendant des Klassik-Musik-Fest-Mühlviertel in Oberneukirchen; er unterrichtet an der Universität für Musik in Wien und an der Anton-Bruckner-Universität Linz. Inspiriert von Francesca Caccinis berühmtem Ensemble Il concerto delle donne in Florenz haben sich junge Sängerinnen unter der Leitung von Andreas Lebeda der Wiederentdeckung und Präsentation vokaler Kostbarkeiten für Frauenstimmen verschrieben. Nach dem 1. Preis beim Wettbewerb Das Podium und dem erfolgreichen Debut beim Festival 4020 Linz mit frühbarocker Musik des 17. Jahrhunderts widmete sich eine neue Sängerinnengeneration zuletzt Vokalmusik von Monteverdi, Haydn, Loewe, Schubert und Schumann im Rahmen der vokal.isen. Andreas Lebeda unterrichtete am Mozarteum Salzburg und leitet seit 1992 eine Klasse für Gesang und Vokalensemble an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz. Clemens Zeilinger ist Preisträger vieler Wettbewerbe, z.b. des Europäischen Kammermusik-
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