Arbeitshilfe Beprobungsempfehlung für Bewässerungswasser von Obst, Gemüse, Kartoffeln
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- Sebastian Diefenbach
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1 Arbeitshilfe Beprobungsempfehlung für Bewässerungswasser von Obst, Gemüse, Kartoffeln 1 (Stand )
2 1 Grundsätzliches Die nachfolgende Arbeitshilfe stellt Erzeugern Informationen zu Bewässerungswasser zur Verfügung. Sie dient dem Systempartner zur Orientierung bei der Umsetzung der in den Leitfäden Erzeugung Obst, Gemüse, Kartoffeln QS-GAP Erzeugung Obst, Gemüse, Kartoffeln (Version 2.0) beschriebenen Anforderungen zu Wasseranalysen bei Bewässerungswasser. Die vorliegenden Informationen können als Entscheidungshilfe zur Festlegung der erforderlichen betriebsspezifischen Maßnahmen herangezogen werden. Maßgebend für die unabhängige Kontrolle sind die in den Leitfäden geforderten Dokumente. 2 Inhalt Tabelle 1: Allgemeine Bewertung der Wasserherkünfte Tabelle 2: Hygienisch-mikrobiologische Klassifizierung und Anwendungsbedingungen von Bewässerungswasser Tabelle 3: Beprobungshäufigkeit und zeitpunkt in Abhängigkeit von Untersuchungsveranlassung, Wasserherkunft und Untersuchungsparameter Tabelle 1: Allgemeine Bewertung der Wasserherkünfte Wasserart Grundwasser / Brunnen Wasser aus stehenden Gewässern Wasser aus Fließgewässern Qualitätsbewertung Im allg. gute bis sehr gute Qualität Im allg. ausreichende Qualität Häufig Gefahr der Verunreinigung, große zeitliche Unterschiede in den chemischen und biologischen Parametern sowie zwischen den einzelnen Gewässern Seite 2 von 6
3 Tabelle 2: Hygienisch-mikrobiologische Klassifizierung und Anwendungsbedingungen von Bewässerungswasser Eignungsklasse Anwendung Hinweis Nichtanwendung Biologische Kenngröße Alle Gewächshaus- und Freilandkulturen Fäkalstreptokokken je 100ml Nicht nachweisbar E.Coli je 100 ml Salmonellen 1 je 1.000ml Gewächshaus- und Freilandkulturen für den Rohverzehr nicht nachweisbar nach DIN19650 (1999) Empfehlung TLL (2004) Nicht zum Verzehr bestimmte Gewächshauskulturen Freilandkulturen für den Frischverzehr Gemüse und Obst zur Konservierung und Lagerung Heil- und Gewürzpflanzen Alle anderen Freilandkulturen Kartoffeln, Nichtnahrungspflanzen zur industriellen Verarbeitung und Saatgut Wein- und Obstkulturen Heil- und Gewürzpflanzen Kartoffeln, Nichtnahrungspflanzen zur industriellen Verarbeitung und Saatgut Wein- und Obstkulturen Gemüse bis 2 Wochen vor Ernte, Obst bis Fruchtansatz Bis 2 Wochen vor der Ernte Frostschutzberegnung Bis 2 Wochen vor der Ernte Frostschutzberegnung Für Gewächshauskulturen und Rohverzehr in den Karenzzeiten Gewächshauskulturen, Obst, Gemüse in den Karenzzeiten Gewächshauskulturen, Obst, Gemüse in den Karenzzeiten 100 bis bis nicht nachweisbar Abwasser, das mind. eine biologische Reinigungsstufe durchlaufen hat nicht nachweisbar 1 Salmonellen und potenziell infektiöse von Mensch- und Haustierparasiten dürfen nicht im Bewässerungswasser in ml nachgewiesen sein 2 Wenn durch das Bewässerungsverfahren eine Benetzung der zum Verzehr geeigneten Teile der Ernteprodukte ausgeschlossen ist, entfällt eine Einschränkung nach hygienisch- mikrobiologischen Eignungsklassen 3 Bei der Beregnung muss durch Schutzmaßnahmen sichergestellt werden, dass Personal und Öffentlichkeit keinen Schaden nehmen 4 Richtwert, der analog der TrinkwV 2 Abs. 3[3] so weit unterschritten werden sollte, wie nach Stand der Technik mit vertretbarem Aufwand unter Berücksichtigung der Umstände im Einzelfall möglich ist 5 Die 10-fache Menge sollte nicht überschritten werden Bewässerungswasser von Obst, Gemüse, Kartoffel Seite 3 von 6
4 Tabelle 3: Beprobungshäufigkeit und zeitpunkt in Abhängigkeit von Untersuchungsveranlassung, Wasserherkunft und Untersuchungsparameter Untersuchungsveranlassung Gewässer Kriterien Häufigkeit Zeitpunkt Einstiegsuntersuchung** Brunnen bakteriologisch 1x Jahr unabhängig chemisch 1x Jahr unabhängig Speicher/Kiesgrube bakteriologisch 2x Jahr Mai, Juli chemisch 1x Jahr Juli Fließgewässer bakteriologisch 2-3 x Jahr Mai, Juni, Juli chemisch 2x Jahr Mai, Juli Wiederholungsuntersuchung*** Brunnen bakteriologisch alle 3 Jahre unabhängig chemisch* alle 3 Jahre unabhängig Speicher/Kiesgrube bakteriologisch 1x Jahr Juli chemisch* 1x Jahr Juli Fließgewässer bakteriologisch 2x Jahr Mai, Juli chemisch* 1x Jahr Juli * Empfohlener Untersuchungsrhythmus für Schwermetalle alle 5 Jahre ** Parameter für die Einstiegsuntersuchungen: Bakteriologische Parameter: Fäkalstreptokokken Escherichia coli TOC Chemische und sonstige Parameter: ph-wert Wasserhärte Leitfähigkeit Natrium Kalium Chlorid Sulfat Nitrat Blei Cadmium Mangan Quecksilber Nickel Chrom Kupfer Zink *** Parameter für Wiederholungsuntersuchungen: Bakteriologische Parameter Fäkalstreptokokken Escherichia coli Chemische und sonstige Parameter: Leitfähigkeit Nitrat Seite 4 von 6
5 Literaturnachweis: Dr. habil Martin Albrecht; Dr. Ingrid Pfleger 2004 Empfehlungen für die Untersuchung und Bewertung von Wasser zur Bewässerung von gärtnerischen und landwirtschaftlichen Fruchtarten in Thüringen; TLL Jena; Dr. Ingrid Pfleger (2009) Bewässerungsqualität-Hygienische und chemische Belange. Landbauforschung, Sonderheft 328 Deutsche Norm DIN (1999) Bewässerung Hygienische Belange von Bewässerungswasser. Normenausschuss Wasserwesen im Deutschen Institut für Normung e.v. Beuth Verlag GmbH, Berlin 4S. ÖWAV Arbeitsbehelf (2. Auflage 2007) Empfehlungen für Bewässerungswasser. Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandarbeitsbehelf Nr. 11 Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft; 2008 Bewässerung im Ackerbau und in gärtnerischen Freilandkulturen Seite 5 von 6
6 QS Fachgesellschaft Obst-Gemüse-Kartoffeln GmbH Geschäftsführer Dr. Hermann-Josef Nienhoff Schedestraße Bonn Tel Fax Fotos: QS Seite 6 von 6
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