Von der Liebe Christi in der heiligen Messe

Transkript

1 Gottesdienstordnung! "

2 Liebe Gläubige! Von der Liebe Christi in der heiligen Messe Im fünften Kapitel seines Epheserbriefes (Vers 25f) spricht der hl. Paulus davon, wie Christus Seine Kirche liebt und sich für sie dahingibt: Er reinigt und heiligt sie in der Taufe, Er bereitet sie sich als Seine wunderschöne Braut nach dem Vorbild Mariens: strahlend rein, ohne Flecken, heilig und makellos. Dieses Wirken Christi an uns, die wir zum Leib der Kirche gehören, hat seinen Anfang genommen mit der hl. Taufe und wird von Ihm immer mehr vollendet in unserem Mitvollzug des hl. Messopfers. Wie handelt hier Seine Liebe an uns? 1. Die erste und größte Liebestat Christi als der göttliche Bräutigam ist Seine Lebenshingabe für Seine Braut: Diese Opfertat macht das Wesen der hl. Messe aus, wie es der hl. Paulus im 1. Korrintherbrief beschreibt: "Der Kelch der Segnung, den wir segnen, ist er nicht Teilnahme am Blut Christi? Und das Brot, das wir brechen, ist es nicht Teilnahme am Leib des Herrn?" Aus diesen Worten wird deutlich, dass Christus Seine Kirche heiligt, indem Er eine lebendige Verbindung zwischen sich und uns herstellt - durch die Teilnahme an Seinem Leib und an Seinem Blut. So ist Er unser Haupt, das den Glanz Seiner göttlichen Herrlichkeit auf uns überströmen lassen will:

3 Kreuzigungsgruppe in der Kirche von Bergzabern

4 Johannes überliefert uns im 17. Kapitel seines Evangeliums das Gebet Christi für Seine Kirche, wo Er ausdrücklich davon spricht: (Vater!) Ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, gleichwie wir eins sind: ich in ihnen und du in mir. So laß auch sie vollkommen eins sein. Diese Einheit kommt im Ritus der hl. Messe zum Ausdruck in dem Tropfen Wasser, der bei der Bereitung des Kelches in den Wein gegeben wird. Dieser Tropfen verbindet sich untrennbar mit ihm und wird mitverwandelt in das Blut Christi. Dabei betet der Priester: "Gott, du hast den Menschen in seiner Würde wunderbar erschaffen und noch wunderbarer erneuert, lass uns teilnehmen an der Gottheit dessen, der sich herabgelassen hat, unsere Menschennatur anzunehmen, Jesus Christus, Dein Sohn." In diesem Handeln Christi zeigt sich wirklich Seine grenzenlose Liebe, die bis zum äußersten geht: Er, unser Gott, scheute sich nicht, unsere Menschennatur anzunehmen, damit wir Seiner göttlichen Natur mitteilhaftig werden! Durch den Empfang Seines Fleisches und Seines Blutes dürfen wir "Fleisch von Seinem Fleisch und Bein von Seinem Bein" sein. 2. Desweiteren zeigt sich die Liebe des göttlichen Bräutigams in der hl. Messe darin, dass Er unsere Sünden auf sich nimmt: Im und mit dem Priester spricht Christus gleich zu Beginn der hl. Messe die Worte: "Introibo ad altare dei! - Ich will eintreten

5 zum Altare Gottes! Die Stunde der hl. Messe ist Seine Stunde, die Stunde, zu der es Ihn drängt, weil Er Seine Braut die Kirche liebt und unsere Seele an sich ziehen will. Da Er sie mit vollkommener, göttlicher Liebe liebt, so konnte es nur die Stunde der frei gewählten Ganzhingabe seines Lebens sein. Vielen erscheint Sein Kreuzesopfer als eine Torheit. Aber jene, die Ihn erkannt haben, stehen am Fuß des Kreuzes immer wieder mit Erschütterung vor einer Liebe, "die alles Begreifen übersteigt." (Eph 3,19) Die Kirche findet dafür am Fest der Sieben Schmerzen Mariens die wunderbaren Worte, die sie im Angesicht des gekreuzigten Bräutigams spricht: "Seine ganze Gestalt haucht Liebe aus, um wiedergeliebt zu werden: das Haupt geneigt, die Hände ausgebreitet, die Seite geöffnet." (Erstes Responsorium der Matutin in der Vorgängerausgabe des 62er Breviers) So wirbt Er am Kreuz um unsere Liebe: das Haupt uns zugeneigt, um uns noch im Sterben einen Blick voll Erbarmen zu schenken. Die Hände ausgebreitet, um uns an sich zu ziehen. Die Seite geöffnet, um uns in das Heiligtum Seines heiligsten Herzens eintreten zu lassen. Mit weniger wollte sich Seine brennende Liebe nicht zufrieden geben, wie es der hl. Johannes bezeugt: "Da Er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, so liebte Er sie bis ans Ende!" Andere übersetzen: "So liebte Er sie bis zum Äußersten." - "Er trug unsere Sünden an Seinem Leib auf das Kreuzesholz hinauf." (1 Petr 2,24) Dies wird in der hl. Messe an verschiedenen Stellen zum Ausdruck gebracht:

6 Einmal mit dem Gebet, das der Priester spricht, wenn er nach dem Stufengebet zum Altar emporsteigt: "Herr, wir bitten Dich, nimm unsere Sünden von uns weg und lass uns mit reiner Seele ins Allerheiligste eingehen, durch Christus unsern Herrn." Uns wird die Sündenschuld durch Christus genommen, indem Er selbst sie auf sich nimmt. Dies ist die Bedeutung der Geste des Priesters beim Gebet des Hanc igitur kurz vor der Wandlung, wo er die Hände flach über die Opfergaben ausgestreckt hält und dabei um unsere Rettung vor der ewigen Verdammnis betet: Die Sünden des reumütig versammelten Volkes werden dem Opferlamm aufgelegt, damit es sie "an Seinem Leib auf das Kreuzesholz hinauftrage." Christus sühnt für uns, weil wir aus uns selbst dazu nicht fähig sind. 3. Christus kommt in der hl. Messe seiner Kirche in ihrer Unfähigkeit zu Hilfe, dem Vater die Ihm gebührende Anbetung und Verehrung zu schenken. Immer wieder müssen wir uns anklagen, dass wir infolge unserer menschlichen Schwäche weit hinter dem zurück bleiben, was der Vater von uns erwarten darf. Wir müssten resignieren, wenn wir nicht unseren Herrn als Fürsprecher beim Vater hätten, der allzeit an Seinem Thron für uns eintritt, gerade in der hl. Messe. Das wird sehr deutlich am Ende des Kanons bei der kleinen Erhebung von Kelch und Hostie, die der Priester dem himmlischen Vater entgegenhalten darf. Den Leib und das Blut

7 Christi in Händen haltend kann der Priester sprechen: "Durch Ihn und mit Ihm und in Ihm wird Dir, Gott allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiliges Geistes, alle Ehre und Verherrlichung in alle Ewigkeit. " Das ist am Ende des Kanons jedes Mal ein sehr erhebender Moment, der das ganze Opfergeschehen noch einmal zusammenfasst und deutlich macht, dass wir ohne unseren Herrn nichts tun können, aber mit Ihm sogar in der Lage sind, den Vater vollauf die Verherrlichung zu schenken, die Ihm gebührt. So ist die hl. Messe unsere Zuflucht in unserer täglichen Armseligkeit, wie es das hl. Konzil von Trient betont: Weil wir täglich sündigen, brauchen wir auch das tägliche Opfer, das Eintreten unseres himmlischen Bräutigams für uns. Als einmal die hl. Gertrud von Helfta darüber nachdachte, welche von den verschiedenen Gunsterweisen Christi für die Menschen wohl am nützlichsten wäre, kam Er ihr gegenüber genau auf diesen Punkt zu sprechen: Mache den Menschen bekannt, dass ich sobald sie einen Fehler begehen der göttlichen Gerechtigkeit mein reines Herz darbringe. So dürfen wir täglich in der hl. Messe die unfassbare Liebe des Bräutigams unserer Seele erfahren. Er freut sich, wenn wir uns Ihm hier immer wieder mit einem felsenfesten Vertrauen nahen und an Seine Liebe glauben. Mit priesterlichem Segensgruß Ihr P. Andreas Mählmann +

8 GOTTESDIENSTORDNUNG FEBRUAR 2017 So Sonntag Septuagesima Uhr Beichtgelegenheit & Rosenkranz vor dem ausgesetztem Allerheiligsten Uhr Gesungenes Amt (P. Mählmann) So Sonntag Quinquagesima.! Uhr Beichtgelegenheit & Rosenkranz! Uhr Gesungenes Amt (P. Seifritz) ü Ü ü ü ä