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1 SKODA ÜCTAVIA IM TEST AUDI RS4ft^ FAHRBERICHT FORD B-Max 1 J ^ ' IM TEST VOLVO V40 VORSTELLUNG RAIMGE ROVER UND DIE KONKURRENTE 5 AUS DEM EIGENEN HA SEAT LEON UIMD. SKODA OCTAVIA RID-VE LEXUS GS 45üh 1 NFINITI M35h^J ST: WIE SICHER SIND VOLL BELADENE AUTOS?,

2 Oldtimer Schloss Dyck ZURUCK ZU 1 Feitel Schwer im Kommen Der D( Dion Bouton auf. dem Dreieckski In welchem Film würden Sie gerne einmal mitspielen? In einer französischen Gangsterkomödie mit einem Citroen Traction Avant als Fluchtwagen? Oder lieber in einem deutschen Wirtschaftswunder- Schinken mit Heinz Erhardt am Steuer eines Opel Rekord? Nein? Dann vielleicht in einem amerikanischen Muscle-Car-Streifen mit einem Pontiac GTO. Okay, Sie müssen sich nicht sofort festlegen. Kommen Sie einfach zum Casting auf die Classic Days von 142/ Schloss Dyck. Da können Sie in aller Ruhe in die verschiedenen Rollen schlüpfen, bevor Sie sich entscheiden. Das zweitägige Oldtimer-Meeting nördlich von Köln, das in diesem Jahr zum siebten Mal stattfand, ist ein Phänomen. Das deutsche Goodwood", schrieben viele am Anfang, aber vielleicht wäre es langsam gerechter, Goodwood als das englische Schloss Dyck" zu bezeichnen Zuschauer strömten dieses Mal zusammen, um ein buntes, friedliches Fest zu feiern. Nur wenige Veranstaltungen bieten zu fairen Eintrittspreisen ein so facettenreiches Programm. Wobei - wer Pech hat, kommt gar nicht erst auf das offizielle Veranstaltungsgelände rund um das über 900 Jahre alte Wasserschloss. Schon vor dem Gemäuer, in den so genannten Miscanthus-Feldern in Form eines riesigen Schilf-Irrwaldes, stehen die Clubs mit ihren Autos und laden verführerisch lange zum Verweilen ein. Dieses Mal

3 Szenenwechsel Ob im Porsche 550 Spyder (1). einem Spiel-Bugatti (2], einem NSU 1914 (3], dem Mercedes 300 SLR [4], dem Mercedes SSK (5), einem kleinen Formel-Auto (6] oder einem Cunningham Speedster (7) - auf Schloss Dyck gibt es unendlich viele Möglichkeiten, Fahrspaß zu erleben /143

4 STILVOLLE BEGEGNUNG MIT DER VERGANGENHEIT waren es über 5000 Autos vom alten Morgan Threewheeler bis zum Morris Minor - da könnte die Probe für einen Miss-Marple- Klassiker gleich starten. Wer sich dann doch von dieser Vielfalt losgerissen hat, lässt sich im Schlosspark zunächst einmal von der Sergeant Wilsons Army Band in Swing-Stimmung bringen, bevor er dem lautlos herbeirauschenden Hochrad ausweicht, um dann in den Armen einer Modell-Schönheit zu landen, die auf der Pflaumenwiese Petticoats präsentiert. Aber das Fest lockt natürlich nicht nur, um manchmal wunderlich anmutende Menschen in Knickerbockern und Tweedhosen zu bestaunen. Irgendwann ruft der 2,8 Kilometer lange Dreieckkurs direkt vor dem Schlossgelände. Und wie er ruft. Da laufen sich die schweren Vorkriegs-Bentley und die Mercedes SSK mit ihren Kompressormotoren warm und beschleunigen, als ob eine Herde wütender Dinosaurier unterwegs wäre. Dann brüllt der Mercedes 300 SLR aus den Fünfzigern auf, dick und fett beklebt mit der Mille Miglia-Startnummer 658 und mit dem alten Haudegen Sir Stirling Moss am Steuer, der in diesem Typ 1955 das Rennen durch ItaUen gewinnen konnte. Sein 144/ Co-Pilot? Kein Geringerer als Rennfahrer- Legende Hans Herrmann, der sich - immerhin weit über 80 Jahre alt - quietschfidel ins Cockpit schwingt, um mit seinem Ex Konkurrenten das Bad in der frenetisch jubelnden Menge zu genießen.. Etwas ruhiger geht es in der so genannten Orangerie zu, einer Halbinsel neben dem Schloss, in der alljährlich die Jewels in the Park" gewählt werden. Die Teilnahmevoraussetzungen sind streng: Nur wer mit einem FIVA-A-Pass nachweisen kann, dass sein Auto dem Oldtimer-Reglement entspricht, darf sein Schätzchen zur Wahl stellen. Ein Preis in einer der verschiedenen Kategorien treibt den Wert des Autos immerhin deutlich nach oben. Dabei haben viele der 40 präsentierten Modelle jahrelang ein Schattendasein geführt. Das äußerst seltene BMW 502 Coupe des Darmstädter Karosseriebauers Autenrieth zum Beispiel hat sich 20 Jahre auf einem Oldenburger Bauemhof versteckt, während der Ferrari 250 GT Scaglietti sogar 30 Jahre unbeachtet in einer Garage bei Lille stand. Jacqueline lautet der Name eines Autos, das nur ein Mal als Hommage an die gleichnamige US-Präsidentengattin und Stihkone gebaut wurde, und zwar auf Basis eines Cadillac Coupe mit einer Karosserie von Pininfarina. Die Studie sollte 1961 den Kundengeschmack der amerikanischen High Society ausloten, doch die konnte mit der für damalige Verhältnisse etwas schlichten Form nicht viel anfangen. Dem aktuellen Besitzer kann das nur recht sein. Er hat das Auto extra für seine Frau gekauft: Sie heißt ebenfalls Jacqueline und durfte sich über ein ungewöhnhches Geburtstagsgeschenk ft-euen. Doch der Zeitgeist geht auch an der bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Show in Schloss Dyck nicht vorbei. Die Besitzerin des Bandini 750 Sport Siluro von 1953 hat ihren italienischen Rennwagen vor nicht allzu langer Zeit ganz profan im Internet gefunden, wie sie dem Publikum bei der Parade der Jewels of the Park" erklärt. Irgendwie platzt da der Traum von einer Filmrolle im letzten Jahrhundert schlagartig. Aber dafür ist es gut zu wissen, dass die Classic Days von Schloss Dyck im Hier und Jetzt stattfinden. ToKt: Birgit Priemer Fotos: Arturo Rivas

5 Zur Mobilität auf Schloss Dyck gehören der Ferrari Monza (1), der Ford Sierra Cosworth (2), ein Bentley R Type Drophead Coupe (3), ein Hochrad (4), ein Red Bug (5), ein Ferrari Scaglietti (6), der Bentley Mother Gun (7), ein Ford Capri RS 3100 (8) und ein Senechal Super Sport (9) /145