Gibraltar, die letzte Zuflucht der Neandertaler. Eine Power-Point-Präsentation von Gerd Elvers

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Anton Holzmann
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1 Gibraltar, die letzte Zuflucht der Neandertaler Eine Power-Point-Präsentation von Gerd Elvers

2 Ein Besuch des Museums von Gibraltar und seines Felsens im Oktober Der vierhundert Meter hohe Kalkfelsen ist nicht nur die Zuflucht der letzten Affen Europas sondern war auch vor Jahren die Wohnstätte des letzten Neandertalers. Danach ist er ausgestorben. Ich habe bisher gedacht, er sei erst vor Jahre verschieden.

3 Die markante Südspitze, so wie sie von der See aus gesehen wird. In den Kreide-Felsen befinden sich die Höhlen der Neandertaler

4 Aber zuvor wollen wir uns mit der Geologie beschäftigen

5 Es gibt kaum einen Punkt auf der Erde, der eine dramatischere geologische Entwicklung gehabt hat, als die Meerenge zwischen Europa und Afrika. Das Tableau a) weist den heutigen Zustand auf. Die heutige schmale Meeresstraße war vor ein paar Millionen Jahren geschlossen. Das heutige Mittelmeer war ohne Verbindung mit dem Ozean ausgetrocknet (b). Gleich drei tektonischen Platten drückten (und drücken) auf den Punkt Gibraltar. Von Süden das nach Norden strebende Afrika, das im Norden die eurasische Platte unterwandert, die Alpen aufbaut und die Erdbeben in Mittelitalien auslöst. Von Osten kam die Albonan-Platte, die zeitweise den Zugang zum Atlantik verschloss. Im Tableau (c) drückt aus den Tiefen des Erdmantels (Diapir) eine feurigflüssige Blase nach oben, die die beiden Kontinente wieder auseinander drückt und die Verbindung des Mittelmeers mit dem Atlantik wieder herstellt. Dieser Prozess kann sich in den nächsten Millionen Jahren wiederholen. Hundert Millionen Jahre zuvor aber war eine andere Wirkung für den Kalkfelsen von Gibraltar entscheidend. Im Rahmen der Eröffnung des Atlantiks wurde der Kalkfelsen viele Kilometer weit von Westen nach Osten verschoben. Es gab also viel Dramatik, geologisch gesehen.

6 In dem Museum von Gibraltar sind die Exponate des Neandertalers in einer expressiven Weise dargestellt. Das Museum steht unter der Leitung von Crive Finlayson, dessen Buch Wie die weltweite Fresh-Water-Verteilung das menschliche Entstehen bestimmte, im Verlag Oxford University Press 2014 publiziert wurde. Für mich ist die Beweisführung von Finlayson eine Tautologie.Ohne Wasser verdurstet der Mensch. Das Gleiche gilt aber auch die Tierwelt. Als Jäger verfolgte der Mensch die Tiere, die zum Wasser strebten. Von diesen Wanderungen ist in dem Buch keine Rede. Der Mensch lebt nicht von Wasser allein.

7 Aber unbeirrt will er an seiner Wassertheorie festhalten, selbst an dem Kalkfelsen von Gibraltar. Aber diesen Hinweis, dass der Karbon-Felsen als Wasserspeicher dient, hätte er sich sparen können. Die Existenz der berühmten Affen und der alten Zisternen zeugen davon

Wenden wir uns lieber dieser hübschen Kleinfamilie zu. Sie steht auf einer abwärts gerichteten Plattform: Sie kippen ins Nichts. In die Auslöschung, Annihilation.

8 Wenden wir uns lieber dieser hübschen Kleinfamilie zu. Sie steht auf einer abwärts gerichteten Plattform: Sie kippen ins Nichts. In die Auslöschung, Annihilation. In der Physik versteht man darunter den Prozess der Selbstvernichtung von Paaren. Auf der Ebene der Menschheit ist es beim Aufeinandertreffen des modernen mit dem alten Menschen zur kompletten Obliteration des Alten gekommen.

9 Links der moderne Mensch, in der Mitte der Neandertaler, rechts der homo heidelbergensis, dessen Spuren ich in Bayern verfolge

Im Gegensatz zur bisherigen Lehrmeinung hat sich zumindest in Gibraltar der Neandertaler in Höhlen, dicht am Meer aufgehalten, dessen Höhe über die Zeiten schwankte.

10 Im Gegensatz zur bisherigen Lehrmeinung hat sich zumindest in Gibraltar der Neandertaler in Höhlen, dicht am Meer aufgehalten, dessen Höhe über die Zeiten schwankte. Nach Finlayson stieg das Wasser in Warmzeiten allerdings nur um ein paar Meter an, während in den Eiszeiten das Meer über 100 Meter abfiel, so dass der Mensch ein weites Vorfeld vor den Höhlen hatte.

11 Ein stimmungsvoller Blick aus einer wassergefüllten Höhle in Richtung Marokko, die in kälteren Perioden trocken lag, wie Funde bezeugen.

In der Gorham-Höhle will Finlayson die ältesten Kulturzeichen der Menschheit entdeckt haben, ein paar kreuzartige Kratz-Gravuren an den Höhlenwänden. Die Original-Steinplatten befinden sich im Museum.

12 In der Gorham-Höhle will Finlayson die ältesten Kulturzeichen der Menschheit entdeckt haben, ein paar kreuzartige Kratz-Gravuren an den Höhlenwänden. Die Original-Steinplatten befinden sich im Museum. Aber auch hier gilt es in der Beurteilung vorsichtig zu sein. Zwar machte seine Entdeckung Furore bis zu Nature, aber nach dem Rauschen in der Wissenschaftswelt ist wenig nachgekommen. Wie sollte es auch? Von Menschenhand ja, aber die Kreuze riechen stark nach dem Weihrauch des Katholizismus, der bis 1704 in Gibraltar galt.

13 Sympathisch an den Darstellungen ist, dass der Neandertaler trotz seines finalen Schicksals ein fröhlicher Mensch gewesen ist.

14 Diese Fröhlichkeit ist geradezu schon beängstigend, wenn man sich seine einfachen Werkzeuge anschaut, die in den Höhlen gefunden worden sind. Mit so etwas das Überleben dauerhaft sichern?

15 Sei s drum. Es ist für mich auf der Suche nach den Spuren des Neandertalers für das Bayerische Landesamt für Denkmalspflege ein Trost, dass 2500 km weiter nord-östlich an der Donau auch keine kunstvolleren Artefakte gefunden werden.

16 Abschlussbemerkungen In der spanischen Zeitung El País konnte ich lesen, dass die PP, die Partito Popular, die wieder den Ministerpräsidenten stellt, den Brexit zum Anlass nimmt, Gibraltar wieder zurück zu fordern. Wer nicht Mitglieder der Europäischen Gemeinschaft mehr sein will, hat auch den Anspruch auf Gibraltar verwirkt. Das Museum dient auch dazu, die kulturelle Legitimität den Engländern zu verschaffen, dass es dazu nicht kommen soll. Spanien war seit der Reconquista 300 Jahre im Besitz von Gibraltar. England kann auf das gleiche Alter verweisen und hat diemenschheitsgeschichte weiter fort geschrieben.

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