Erfahrungsbericht zu meinem Auslandssemester in Seoul, Südkorea
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- Claus Böhler
- vor 8 Jahren
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1 Partner Universität: Seoul National University Aufenthaltszeitraum: bis Erfahrungsbericht zu meinem Auslandssemester in Seoul, Südkorea In diesem Erfahrungsbericht möchte ich Studenten, die planen ein Auslandssemester an der Seoul National University zu verbringen, zeigen, wie ich mich auf dieses Erlebnis vorbereitet habe und einen Einblick in das Leben auf dem Campus und in der Stadt Seoul geben. Vorbereitung in Deutschland: Mit am wichtigsten für mein Auslandssemester in Seoul war, dass ich mich frühzeitig über die Voraussetzungen für ein solches Auslandserlebnis informiert habe. Zum einen weil ein Toefl-Test benötigt wurde, den ich vorher noch nicht abgelegt hatte, und zum anderen weil auch der Antrag auf ein Visum seine Zeit braucht. Um in Südkorea Studieren zu können ist ein Studentenvisum notwendig. Dieses zu bekommen ist normalerweise nicht besonders schwierig, braucht aber etwas Zeit. Bei mir hat es etwa 4 Wochen nach Antragstellung gedauert bis ich das Visum bekam. Die Voraussetzungen für das Studentenvisum (D-2) sind alle auf der Homepage der Koreanischen Botschaft aufgeführt. Allerdings lohnt es sich erst sich für das Visum zu bewerben, wenn man bereits eine Zusage und das Certificate of enrollment bekommen hat, denn diese sind für den Antrag notwendig. Neben dem Visum brauchte ich außerdem eine Auslandskrankenversicherung, die ich beim ADAC abgeschlossen habe, aber dafür gibt es viele Anbieter. Für eine Versicherung über einen Zeitraum von 6 Monate zahlt man in der Regel unter 200 Euro. Nebenbei bemerkt sollte man alle Anträge und Zeugnisse, die man verschickt oder abgibt, kopieren und aufbewahren, denn sollte mal ein Zeugnis verloren gehen ist es einfacher eine Kopie nachzusenden, als ein neues Zeugnis beantragen zu müssen oder einen Antrag neu auszufüllen. Die Flüge nach Seoul sind relativ teuer, deswegen lohnt es sich regelmäßig die Angebote im Internet zu checken und so früh wie möglich zu buchen. Sobald man die Zusage der Uni bekommt, kann man dann sicher buchen und viel Geld sparen. Direktflüge sind nach meiner Erfahrung sehr teuer und auch nicht viel schneller, deswegen bin ich über Dubai geflogen. Meinen Flug habe ich direkt nach der Zusage der SNU gebucht und etwas mehr als 800 bezahlt, bin aber dafür mit Emirates Airlines geflogen. Man kann die Flüge auch noch günstiger buchen, allerdings wollte ich nach dem Semester in Süd-Ost-Asien reisen und habe deswegen einen Gabelflug gebucht. Dadurch konnte ich von Frankfurt über Dubai nach Seoul hin- und von Bangkok über Dubai nach Frankfurt zurückgeflogen. 1
2 Generell kann ich jedem nur empfehlen die Chance zu nutzen und in Asien zu Reisen, denn die Flüge dort sind sehr günstig und es gibt unzählige Orte die man sich ansehen sollte, wenn man schon mal in der Nähe ist. Internetseiten auf denen man günstige Flugverbindungen finden kann gibt es viele. Fluege.de oder Idealo.de sind Seiten, mit denen ich die günstigsten Flüge finden konnte. In Seoul zu wohnen kann relativ teuer werden, deswegen empfehle ich jedem der an der SNU studieren möchte sich für das Studentenwohnheim zu bewerben. Alle Informationen die man dazu braucht bekommt man in einem kleinen Heft mit dem Titel Seoul Survivor zugesendet, wenn man angenommen wurde. Das Studentenwohnheim an der SNU liegt direkt auf dem Campus und ist in undergraduate und graduate Wohnheime, sowie in Männer- und Frauenwohnheime unterteilt. Die undergraduate Wohnheime, in denen ich als Bachelorstudent auch gewohnt habe, sind etwas älter als die modernen graduate Wohnheime und man muss sich das Zimmer mit einem anderen Studenten teilen. Dieser andere Student ist in der Regel ein Koreaner. Das kann am Anfang schwierig sein, weil man sich an die anderen Sitten gewöhnen muss, gibt einem aber auch die Möglichkeit erste Eindrücke von Korea und den Menschen dort zu bekommen. Die Zimmer sind zwar nicht sehr groß, aber man bezahlt dafür auch erheblich weniger als in privat vermieteten Wohnungen in der Stadt. Weiter Vorteile sind, dass es in den Wohnheimen viele Restaurants und eine Mensa gibt. Außerdem trifft man hier auch sehr viele andere Austauschstudenten von überall auf der Welt. Meistens trifft man sich hier wenn man zusammen in die Stadt gehen will und die Wege zu den Colleges sind sehr kurz. Ein kostenloser Shuttle-Bus fährt etwa 3 min zu Fuß vom Wohnheim entfernt ab und erreicht jedes College auf dem Campus. Mein Zimmer im Studentenwohnheim. Sollte man auf gar keinen Fall mit einem anderen Studenten das Zimmer teilen wollen, muss man sich selber eine Wohnung außerhalb des Campus suchen. Dazu sollte man unbedingt einen Koreaner fragen, am besten den Buddy, den man von der Uni zugeteilt bekommt. Da ich in dem Wohnheim gewohnt habe, weiß ich leider nicht wie viel Arbeit auf jemanden zukommt, wenn man selber eine Wohnung sucht. Allerdings habe ich von Kommilitonen gehört, dass die Miete im Monat fast so hoch war, wie die Kosten für das Wohnheim in einem ganzen Semester. 2
3 Bei der Wohnungssuche, aber auch bei allen anderen Problemen im Ausland, hat einem ein von der Uni zugeteilter Buddy immer sehr geholfen. Das Buddyprogramm der SNU ist meiner Meinung nach sehr Hilfreich, denn der Buddy hilft einem schon während der Planung des Semesters. Auch im Semester trifft sich der Buddy häufig mit den ihm zugeteilten Studenten. Dabei hat ein Buddy meistens nur zwei Studenten, so dass er sich viel Zeit nehmen kann auf individuelle Probleme einzugehen. Mein Buddy hat mich z.b. vom Flughafen abgeholt und beim einchecken im Wohnheim geholfen. Außerdem hat er mir geholfen Pakete und Briefe nach Deutschland zu schicken und oft für mich übersetzt. Man kann mit den Buddys auch wunderbar feiern gehen, denn die wissen genau wo es sich lohnt hinzugehen. Damit die Kurse die man an der SNU belegt auch anerkannt werden, sollte man rechtzeitig Learning- Agreements abschließen. Dafür sucht man sich so früh wie möglich Fächer aus, die man im Ausland belegen möchte und sucht so viele Informationen darüber heraus wie möglich. Mit diesen Informationen und einem Learning-Agreement Formular geht man dann zu dem Lehrstuhl, der das Fach hier an der TU anbietet. Dort versucht man den Professor davon zu überzeugen, dass der Inhalt der Veranstaltung im Ausland mindestens dem der Veranstaltung hier entspricht. Wenn alles funktioniert unterschreibt der Professor das Learning-Agreement Formular und man kann die Fächer in Korea belegen ohne fürchten zu müssen, dass die Leistungen nicht anerkannt werden. Wenn zu wenige Informationen über ein Fach vorliegen, sollte man die Professoren an der SNU in einer darum bitten den Semesterverlaufsplan oder andere wichtige Informationen zuzusenden, damit das Learning-Agreement abgeschlossen werden kann. Wenn die Anmeldung für die Kurse funktioniert hat, muss man an der Universität in Seoul eigentlich nur noch die richtigen Räume finden. Wenn die Kurse doch nicht die richtigen sind oder man aus anderen Gründen einen Kurs nicht mehr belegen möchte, kann man sich bis eine Woche nach Beginn der Veranstaltungen auf der gleichen Seite abmelden, auf der man sich vorher angemeldet hat. Alle Informationen zur Kursanmeldung bekommt man allerdings rechtzeitig per zugeschickt, so dass man sich keine Sorgen machen muss, dass man eine Frist nicht mit bekommt. Generell gilt, dass die SNU rechtzeitig alle auf die Uni bezogenen Informationen zusendet die man für ein erfolgreiches Auslandssemester benötigt. Man muss selber eigentlich nur die Fristen einhalten. In Seoul: In Seoul und in ganz Korea wird mit koreanischen Won bezahlt und man sollte wenigstens 300 in Won mitnehmen um in der Anfangsphase alle Kosten decken zu können ohne sofort auf die Suche nach Geldautomaten gehen zu müssen. 1 Euro entspricht etwa 1500 koreanischen Won. Man kann ein Konto in Korea eröffnen oder mit einer Visakarte Geld von dem deutschen Konto abheben. Das abheben mit der Visakarte kostet allerdings meistens eine Gebühr. Außerdem muss man sich innerhalb von 90 Tagen bei der Immigrantenbehörde melden um sich registrieren zu lassen. Dabei hilft aber immer auch der Buddy. Seine Freizeit kann man in Seoul großartig gestalten. In der 10 Mio. Stadt gibt es einfach alles. In Hongdae gibt es unzählige Clubs und die besten Partys der Stadt. Itaewon ist vor allem bei internationalen Touristen beliebt und man kann super einkaufen gehen. Aber auch außerhalb von Seoul gibt es viel zu sehen. Ein Besuch der Insel Jeju lohnt sich vor allem im Sommer, oder man kann, wie ich, die Küstenstadt Busan besuchen. Dafür reicht schon ein Wochenende und es gibt schöne 3
4 Strände und einen riesigen Fischmarkt zu entdecken. Städte wie Tokio oder Hong Kong kann man per Flugzeug auch vergleichsweise günstig erreichen. Die Küstenstadt Busan Wer gerne sportlich aktiv ist, findet an der SNU ein breites Programm an Sportarten. Von Schwimmen bis Krafttraining kann man beinahe alles auf dem Campus machen. Für 30000Won, also etwa 20 habe ich mich im Fitnesscenter angemeldet und konnte fast rund um die Uhr trainieren gehen. Eine Tageskarte für das Schwimmbad kostet nur 5000Won. Im Herbst bin ich Zusammen mit einem österreichischen, einem deutschen und einem koreanischen Studenten an einem Wochenende auf einen Berg in der Nähe des Campus gestiegen was auch sehr viel Spaß gemacht hat. Wanderung auf den Gwanak-Mountain. Reisen nach dem Semester: Nachdem alle Klausuren an der SNU geschrieben waren, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin in Süd-Ost-Asien unterwegs gewesen. Meine Reise hat mich von Manila, über Kota Kinabalu, Kuala Lumpur und Singapur bis nach Bangkok geführt. Jeder dieser Orte ist wirklich sehenswert und 4
5 teilweise sind Flüge für unter 100 zu bekommen. Es gibt so viele große Städte und schöne Strände, dass man eigentlich nie genug Zeit hat alles zu sehen. Der wasserspeiende Löwe in Singapur Fazit: Wenn ich wieder vor der Wahl stehen würde mich für ein Auslandssemester zu bewerben, würde ich es sofort wieder tun. In Seoul habe ich viel tolle Erfahrungen gemacht, mein Englisch verbessert, eine neue Kultur kennen gelernt und viele neue Freunde aus aller Welt gefunden. Korea ist eine großartige Wahl um eine neue Kultur kennen zu lernen und die SNU ist eine der besten Universitäten die ich hätte wählen können. Alles in allem war ich mit dem Auslandssemester sehr zufrieden und habe viel Unterstützung sowohl von der SNU als auch vom International Office an der TU Kaiserslautern bekommen. Ich kann jedem nur empfehlen sich zu bewerben, denn ein Auslandssemester ist in jeder Hinsicht ein Gewinn. 5
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