Reihe medizinischer Konzepte der Rehaklinik Birkenbuck. Wege ins Leben familienorientierte Suchtrehabilitation



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Transkript:

Reihe medizinischer Konzepte der Rehaklinik Birkenbuck Wege ins Leben familienorientierte Suchtrehabilitation

Wege ins Leben familienorientierte Suchtrehabilitation Alkoholsucht ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem; jeder 5. Mann und fast jede 6. Frau in Deutschland trinken zu viel, etwa 1,8 Millionen sind süchtig. Hat der Abhängige Familie, so verschärfen sich die Schwierigkeiten. Denn der Familienalltag ändert sich grundlegend, aus Familien werden regelrechte Suchtfamilien : Der suchtkranke Vater oder die suchtkranke Mutter verhalten sich meist extrem gegensätzlich. In nüchternem Zustand sind sie fürsorglich und liebevoll, unter Alkoholeinfluss verlieren sie oft jegliche Beherrschung, werden verbal und körperlich aggressiv. Fürsorge und viele Versprechen gehen einher mit Desinteresse und Ablehnung. Der Ehepartner ist viel zu häufig inkonsequent, versucht die Beziehung über Jahre und Jahrzehnte aufrecht zu erhalten. Aus Scham wird lange die Inanspruchnahme professioneller Hilfe vermieden und sei es auf Kosten der eigenen Gesundheit. Die Rehaklinik Birkenbuck Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen Seit über dreißig Jahren behandelt die Rehaklinik Birkenbuck in Malsburg-Marzell, am Fuße des Hochblauens im Südschwarzwald, Patienten und Patientinnen mit Abhängigkeitserkrankungen. Dabei nehmen wir stets den ganzen Menschen in den Blick, denn oft gehen psychische Erkrankungen wie Neurosen, Belastungsstörungen, Traumata mit einer Abhängigkeitserkrankung einher. Hinzu kommen körperliche Erkrankungen als Folge eines langjährigen Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauchs. Die Behandlungskonzepte der Rehaklinik Birkenbuck sind deshalb ganzheitlich, das Therapieteam besteht aus erfahrenen Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen, Sozialarbeitern, Bewegungs- und Kunsttherapeuten, Ernährungsberaterin und Schuldnerberater. Wichtigstes Ziel ist, die Abhängigkeitserkrankung zu überwinden. In der ganzheitlichen, medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation erarbeiten die Patientinnen und Patienten neue Wege ins Leben. Ein besonderer Aspekt von Abhängigkeitserkrankungen sind ihre Folgen für die Familie. Gemeinsam mit der benachbarten Rehaklinik Kandertal (ebenfalls eine Klinik der Kur + Reha GmbH) haben wir das vorliegende Fachkonzept entwickelt, das ein einzigartiges, neues Behandlungsmodell für Suchtfamilien vorstellt. Kinder und Jugendliche leiden darunter ganz besonders, sie entwickeln eigene Rollenverhalten (Helden, Sündenböcke, verlorene Kinder, Clowns), sind dadurch aber nicht vor seelischen Problemen gefeit. Sie schneiden in Intelligenztests schlechter ab, verhalten sich in der Schule unangemessen, neigen zu Hyperaktivität und gestörter Aufmerksamkeit. Ängste und depressive Symptome bleiben nicht aus, genauso wie somatische und psychosomatische Symptome. Und da Kinder in Familien das Konsumverhalten von den Eltern übernehmen, werden sie öfter suchtkrank. Menschen mit Suchtproblemen fällt es oft schwer, sich damit konstruktiv auseinanderzusetzen. Schon deren Benennung als solche ist nicht leicht und es macht Mühe, sie als Bestandteil der eigenen Persönlichkeit zu akzeptieren. Infolgedessen werden die mit einer Abhängigkeitserkrankung verbundenen Konsequenzen im Sinne gesundheitlicher, persönlicher, familiärer und beruflicher Schwierigkeiten und Probleme lange nicht offen angesprochen, vermieden oder verleugnet. Daraus entstehen wiederum negative Gefühle von Unzufriedenheit und Unzulänglichkeit und schlimmstenfalls ein Teufelskreis aus Sucht, Schuld und Scham. Diese betreffen nicht nur den einzelnen Patienten sondern immer auch sein familiäres und soziales Umfeld. Insofern erscheint die Einbeziehung von Familienangehörigen im engen oder weiteren Sinne in die Therapie und Rehabilitation dieser Erkrankungen grundsätzlich sinnvoll. Suchtbelastete Familien sind Familien in denen ein Mitglied der Familie suchtkrank ist und/oder in denen einzelne oder mehrere Familienmitglieder (Erwachsene, Kinder und Jugendliche) durch diese Erkrankung psychisch, sozial und beruflich belastet werden.

Die familienorientierte Suchtrehabilitation umfasst derzeit zwei spezielle Behandlungsangebote: Kombi-Plus für abhängigkeitskranke Patienten mit Kind(ern) Begleitende Behandlung Familie und Sucht Die Behandlung erfolgt in drei Settings: Der abhängigkeitskranke Elternteil wird in einer sechswöchigen stationären Kombitherapie behandelt (danach ambulant) Kinder werden in einer altersgerechten Kindergruppe entsprechend ihrer Indikation behandelt Gemeinsame Behandlung von Elternteil und Kind im Rahmen von Familiengesprächen Kombi-Plus für Abhängige mit Kind Die Kombi-Plus-Therapie ist ein Angebot für Mütter oder Väter mit substanzbezogenem schädlichen Gebrauch und/oder Abhängigkeitssyndrom, die ein oder mehrere behandlungsbedürftige Kinder haben. Sie werden gemeinsam in der Rehaklinik Kandertal untergebracht. Der suchtkranke Elternteil wird in der Rehaklinik Birkenbuck behandelt. Die Behandlung des Kindes findet in der Rehaklinik Kandertal statt. Ziel der Kombitherapie ist, den Vater bzw. die Mutter bei der Bewältigung der Abhängigkeit zu unterstützen, dem Kind dabei zu helfen, sich dem Alter gemäß zu entwickeln und Krankheiten zu heilen oder in den Griff zu bekommen, die im Zusammenhang mit der Suchterkrankung des Elternteils stehen. Die Wahrnehmung der häuslichen Verhältnisse wird aufgearbeitet, Möglichkeiten der inneren und äußeren Distanz werden entwickelt, Eigeninitiative geweckt. In der gemeinsamen Therapie wird versucht, eine tragfähige Eltern-Kind-Beziehung aufzubauen. Die Kombitherapie Plus ist ein Basismodul. Sie kann nach dem Rehaaufenthalt beendet werden, ist aber in der Regel der Ausgangspunkt einer längerfristig angelegten Behandlung von Mutter, Vater und/oder Kind. Bei ambulanter Weiterbehandlung sollten auch die Familiengespräche weitergeführt werden (z.b. in einer psychosozialen Beratungsstelle). Begleitende Behandlung Familie und Sucht Um Suchtfamilien umfassend und wirkungsvoll zu behandeln ist oftmals eine Einbeziehung aller Familienmitglieder in die Therapie sinnvoll. Das ist möglich durch eine kombinierte Behandlung. Zum einen des Abhängigkeitserkrankten in der Rehaklinik Birkenbuck, zum anderen der Behandlung des Partners und/oder der Kinder in der Rehaklinik Kandertal. Je nach klinischen Erfordernissen kann die Familienrehabilitation während oder im Anschluss an die stationäre Suchtbehandlung erfolgen. Die familienorientierte Suchtrehabilitation hilft dem Abhängigkeitserkrankten, seine Probleme aufzuarbeiten und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Die Familie erhält Hilfestellungen und Informationen im Umgang mit der Erkrankung sowie daraus evtl. resultierender psychischer Probleme und Belastungen. Bausteine der Behandlung Die Teams der beiden Kliniken arbeiten fallbezogen eng zusammen. Die behandelnden Psychotherapeuten beider Kliniken entscheiden gemeinsam, in welchem Setting die Therapiegespräche stattfinden. Familiengespräche Die Therapeuten haben eine familientherapeutische Weiterbildung. Die Gespräche finden ressourcen- und zielorientiert statt. Das Ziel ist, konkrete Veränderungen des Lebensstils zu erreichen. Psychotherapeutische Angebote Es werden indikationsspezifische Gruppen zusätzlich angeboten, wie z.b. Angstbewältigung, Depressionsbewältigung, Schmerzbewältigung, Essstörungen, Entspannungsverfahren. Für Kinder und Jugendliche gibt es u.a. Therapieangebote im Bereich Psychomotorik, Heilpädagogik, Kunsttherapie, Erlebnispädagogik sowie Entspannungsverfahren und soziales Kompetenztraining. Speziell für Kinder aus Suchtfamilien ist eine Steigerung von Selbstwertgefühl und sozialer Kompetenz wünschenswert. Diese Inhalte werden in einem besonderen Gruppen-Setting vermittelt, das auf einem seit vielen Jahren bewährten Konzept zur Behandlung von Kindern aus suchtbelasteten Familien basiert. Familiäre Interaktion In der Rehaklinik Kandertal werden bewährte Interaktionsangebote im Bereich Psychomotorik, Kunsttherapie, Heilpädagogik sowie Erlebnispädagogik angeboten. Speziell bei Kindern und Partnern mit einer erheblichen Hilf- und Sprachlosigkeit bezüglich der Sucht und der bestehenden Konflikte ist eine Verbesserung der innerfamiliären Interaktion notwendig und dringlich. Klinikschule Wenn Schulpflicht besteht, besuchen die Kinder die staatlich anerkannte Klinikschule der Rehaklinik Kandertal. Kinder aus Suchtfamilien haben vielfache Probleme bei der kognitiven Entwicklung und Beeinträchtigungen der Schulleistungen. Die Klinikschule ist darauf eingestellt und bietet ihnen in Kleingruppen eine entsprechende Förderung durch Sonderpädagogen. Die Klinikschule nimmt bei Bedarf Kontakt zur Heimatschule auf, um Lernziele abzustimmen und Informationen auszutauschen. Die Therapiemöglichkeiten der Rehaklinik Birkenbuck sowie der Rehaklinik Kandertal sind in den Klinikkonzepten ausführlich dargestellt. Die Zusammenarbeit der Therapeuten der beiden Kliniken mit ihrer jeweils besonderen Kompetenz führt zu einer Steigerung der Behandlungsqualität, die bei der Therapie von Abhängigkeitserkrankten und ihren Familien bisher nicht angeboten wurde.

Indikationen zur familienorientierten Suchtrehabilitation. Abhängigkeitskranke Männer und Frauen ab 18 Jahren (nach vorheriger Entgiftung) bei Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, Mehrfachabhängigkeit, Abhängigkeit bei Verhaltensstörungen, Neurosen, Persönlichkeitsstörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen, komplexen Traumata und dissoziativen Störungen und Abhängigkeit sowie bei Pathologischem Glücksspiel. Patienten, die illegale Drogen intravenös konsumieren, können in der Rehaklinik Birkenbuck nicht behandelt werden. Kinder und Jugendliche: Kinder suchtkranker Eltern mit Verhaltens- und emotionalen Störungen (Ängsten, Schlafstörungen, Anpassungsstörungen), Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, Hyperaktivität (ADHS), Essstörungen, chronischen Erkrankungen mit psychosozialen Faktoren, Entwicklungsstörungen, Lern-, Leistungs- und Teilleistungsstörungen. Familien: Familien von Abhängigen mit psychischer Erkrankung eines Elternteils, massiven familiären Konflikten oder Interaktionsstörungen, Bindungsstörungen, Multiproblemfamilien, bei denen ambulante Therapiemöglichkeiten nicht ausreichen sowie gravierende somatische Erkrankungen mit Überforderung der Familie. Antragsverfahren: Für den suchtkranken Elternteil wird von der psychosozialen Beratungsstelle beim zuständigen Kostenträger eine Kostenzusage beantragt. Für die (Mit)behandlung des Kindes und/oder Partners wird parallel ebenfalls ein Antrag auf Rehabilitation gestellt. Dies erfolgt durch den behandelnden Haus- oder Facharzt. Die Anträge werden gemeinsam von der psychosozialen Beratungsstelle an den/die Kostenträger weitergleitet.

Die Rehaklinik Kandertal Fachklinik für Familienrehabilitation Chronische Erkrankungen haben drastische Folgen für die ganze Familie. Sie beeinträchtigen die Lebenssituation insgesamt und bringen oft einschneidende somatische, psychische und soziale Folgen mit sich. So kann ein krankes Familienmitglied die Gesamtfamilie erheblich belasten, andererseits belasten chronische Konflikte innerhalb der Familie den Patienten. Hier greift das einzigartige Therapiemodell der Rehaklinik Kandertal: durch die Aufnahme von Familien bzw. Teilfamilien können alle Familienmitglieder in die Behandlung einbezogen werden. Das zugrunde liegende bio-psycho-soziale Modell der Medizin wurde dazu um den systemischen Ansatz erweitert. Familienrehabilitation ist gleichzeitig multimethodal. So kommen auch verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologisch orientierte, nonverbale sowie psychoedukative Therapieansätze zur Anwendung. In Familiengesprächen werden die funktionalen und dysfunktionalen Bewältigungsstrategien eruiert und die Ressourcen des Familiensystems gestärkt. Dabei arbeitet das Team der Klinik lösungsorientiert mit den Familien und lenkt den Blick vor allem auf bestehende Veränderungsmöglichkeiten. Die familienorientierte psychosomatische Rehabilitation ist häufig die beste Therapieform, um chronische Erkrankungen wie Asthma, Adipositas, Posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen, Angst- und Anpassungsstörungen, ADHS und viele weitere psychosomatische Krankheiten zu bewältigen. Vorteile sind die Intensität der Behandlung und die Einbeziehung aller Familienmitglieder in die Therapie ( Familientherapie ), die z.b. in einer Mutter-Kind-Kur oder in der klassischen Rehabilitation so nicht umgesetzt werden kann.

Die Rehaklinik Birkenbuck der Kur + Reha GmbH Die Rehaklinik Birkenbuck ist eine Klinik der Kur + Reha GmbH ein Unternehmen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, das sich auf ganzheitliche psychosomatische Rehabilitation für Mütter bzw. Väter und Kinder, Familien und Erwachsene spezialisiert hat. Im Unternehmen arbeiten über 550 Mitarbeiter in 9 Kliniken, in denen pro Jahr 6.300 Erwachsene und 12.350 Kinder behandelt werden. Kooperationen im Verbund Die Rehaklinik Birkenbuck ist Teil des Kompetenzverbundes Südbaden für Psychosomatische Medizin und Abhängigkeitserkrankungen, in dem die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg (DRV BW), die RehaZentren ggmbh und die Kur + Reha GmbH eng zusammenarbeiten. Zum Verbund gehören die Rehaklinik Glotterbad und das Zentrum für Ambulante Psychosomatische Rehabilitation (ZAPR) der RehaZentren ggmbh, die Thure von Uexküll-Klinik, die Rehaklinik Kandertal und die Rehaklinik Birkenbuck der Kur + Reha GmbH. Die Clearingstelle der DRV BW koordiniert innerhalb des Verbundes die Zusammenarbeit und sorgt gemeinsam mit den Kliniken dafür, dass jeder Patient die für ihn optimale Behandlung in der für ihn am besten geeigneten Klinik erhält. Außerdem sind Übergänge zwischen den Kliniken und zwischen ambulanter und stationärer Behandlung möglich, wenn dies für einen Patienten sinnvoll erscheint. Der Kompetenzverbund Südbaden bereichert damit bestehende Rehaangebote, insbesondere durch die bessere Verzahnung von Behandlungsprozessen zum Wohl der Patienten. Die Fachkonzepte Die Rehakliniken der Kur + Reha GmbH haben eine Reihe von Fachkonzepten für die indikationsgerechte Therapie der Patientinnen und Patienten entwickelt. Jede Klinik hat sich auf einige dieser indikationsgerechten Therapien besonders eingestellt: Familienorientierte Suchtrehabilitation (Birkenbuck) Burn-out-Syndrom (Borkum) Vater-Kind-Reha (Borkum, Feldberg) Atemwegserkrankungen (Feldberg) Adipositas (Feldberg) Asthma bronchiale (Kandertal) Neurodermitis (Kandertal, Zorge) ADHS (Kandertal) Schlafstörungen im Kindesalter (Kandertal) Schmerz-Syndrom (Kandertal) Adipöse Kinder (Kandertal) Essstörungen (Kandertal) Down-Syndrom (Saarwald) Angststörungen (Saarwald) Depression (Saarwald) Migräne (Saarwald) Emotionale Störungen bei Kindern (Schwabenland) Interaktionsstörungen (Schwabenland, Waldfrieden) Somatoforme Störungen (Waldfrieden) Gefährdete Schwangerschaft (Waldfrieden) Reha für Hörgeschädigte (Zorge) Trauerbewältigung (Zorge) Chefarzt: Dr. med. Klaus Amann 79429 Malsburg-Marzell Telefon 0 76 26 / 9 02-100 Telefax 0 76 26 / 9 02-379 email: info@rehaklinik-birkenbuck.de Chefarzt: Dr. med. Dipl. Psych. Hendrik Stegner Telefon 0 76 26 / 9 02-200 Telefax 0 76 26 / 9 02-900 email: info@rehaklinik-kandertal.de Träger: Kur + Reha GmbH des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes B-W Die Konzepte schicken wir Ihnen gerne zu. Einfach anrufen! Ausführliche Informationen zu den Fachkliniken der Kur + Reha GmbH halten wir für Sie bereit. Nutzen Sie z.b. unsere zentrale Informations- und Belegungsstelle natürlich kostenlos: Telefon 0800 2 23 23 73 Unter dieser Service-Nummer übernehmen wir auf Wunsch die kostenlose Beratung zu den weiteren Formalitäten für die Einleitung eines stationären Aufenthalts Montag bis Freitag von 8-19 Uhr. Infos auch unter http://www.rehaklinik-birkenbuck.de http://www.rehaklinik-kandertal.de indigo-werbung.de 08 14 Titelfoto pitels - Fotolia.com