Fachtagung Wittlich Sucht und Elternschaft Brigitte Münzel, Fortbildung Supervision Coaching
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- Gottlob Rosenberg
- vor 8 Jahren
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1 Fachtagung Wittlich Sucht und Elternschaft 1
2 Epidemiologie 14 % der Schwangeren konsumieren gelegentlich Alkohol in der Schwangerschaft (Bergmann et. al. 2007) Alkoholkonsum in der Schwangerschaft gilt als häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte Fehlbildungen am Kind Jährlich Neugeborene mit FASD in Deutschland (Spohr und Steinhausen, 2008) ca. 2,65 Millionen Kinder leben mit einem Elternteil, das eine alkoholbezogene Störung (Missbrauch oder Abhängigkeit) aufweist ca Kinder leben mit einem drogenabhängigen Elternteil (Klein, 2005) 2
3 ca. 1/3 der Kinder suchtkranker Eltern entwickelt selbst eine Abhängigkeitserkrankung ca. 1/3 der Kinder zeigt psychische Störungen (z.b. Ängste, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen) ca. 1/3 entwickelt keine relevanten Probleme oder bleibt psychisch vollkommen gesund und stabil (Klein 2005; Zobel 2006) 3
4 Belastungsfaktoren sie erleben keine Verlässlichkeit, gegebene Versprechen werden immer wieder gebrochen sie sind isoliert sie dienen als Objekt von Verwöhnung und Aggression sie erfahren Grenzüberschreitungen und Misshandlungen sie erleben extreme körperliche und psychische Zustände mit Sie sorgen für ihre Eltern und die Stabilität der Familie sie erleben massive Abwertung ihrer Eltern durch die Umwelt 4
5 Die Auswirkungen problematischen elterlichen Trinkens auf die Kinder hängen davon ab: Wer trinkt (Mutter, Vater oder beide); Wer im Umfeld noch trinkt (Großeltern, Freunde usw.); Wann die elterliche Abhängigkeit in ihrem Leben begann; Wie lange schon getrunken wird; Welchen Verlauf und Schweregrad die Abhängigkeit hat; Wie lange die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt haben (quantitative Exposition); 5
6 Wie die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt haben (qualitative Exposition); Ob es noch weitere Störungen bei den Eltern gab (Komorbidität); Ob es noch weitere kritische Lebenslagen gab (Trennung, Scheidung, Todesfälle, Unfälle, finanzielle Probleme); (M.Klein, KFH NW) 6
7 Was Kinder in suchtbelasteten Familien brauchen Wertschätzung für die Eltern Einfühlendes Verstehen (kein Redezwang) Ablenkung/ Entspannung Unterstützung der Fähigkeit sich Hilfe zu holen Verlässlichkeit/ stabile Beziehungen 7
8 Enttabuisierung von sucht- und psychischen Erkrankungen (allg.) Entlastung von den Eltern/ Elternarbeit Zeugen/ Solidarität Wahrnehmung und Anerkennung ihrer Stärken Besondere Aufmerksamkeit und Sorge 8
9 9
10 Beobachtungskriterien im Hinblick auf elterliche Fähigkeiten Fähigkeit, die Basisversorgung des Kindes zu gewährleisten Fähigkeit, das Kind realistisch (altersangemessen etc.) wahrzunehmen Fähigkeit zu realistischen Erwartungen, wie die Bedürfnisse des Kindes befriedigt werden können Fähigkeit zur (situativen) Einfühlung für und in das Kind 10
11 Fähigkeit, eine Beziehung zum Kind zu entwickeln und zu halten Fähigkeit, der kindlichen Entwicklung und den Bedürfnissen des Kindes Vorrang zu geben vor den eigenen Bedürfnissen Fähigkeit, aggressive Impulse dem Kind gegenüber zurückzuhalten. 11
12 Beobachtungskriterien im Helferkontakt Wie ist die aktuelle Situation der Eltern einzuschätzen? Sind sie in der Lage, Hilfe anzunehmen oder isolieren sie sich? Wie stark sind sie durch ihre Suchterkrankung eingeschränkt? (Ansprechbarkeit? Wahrnehmung von Terminen? Einhalten von Absprachen? Suchtmittelfreie Zeiten?) Gibt es Einsicht in das Suchtverhalten und dessen Auswirkungen auf die Kinder? Wie wurden Konflikte/ familiäre Krisen bisher gelöst? 12
13 Gibt es stabilisierende Faktoren/ Beziehungen im Umfeld? (Arbeit, finanzielle Situation, Nachbarn, erweiterte Familie? Freunde?) Gibt es den Wunsch, etwas zu verändern? Gibt es konkrete Ideen, wie Veränderungen herbeigeführt werden können? 13
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