Woher weiß ich, was Gott will? Das ist eine der Hauptfragen für Kinder Gottes: Woher weiß ich, was Gott für mein Leben will? Wie finde ich das heraus, wie bekomme ich darüber Gewissheit? 4 Gedanken dazu: 1. Gottes Wege sind immer gut! Glaubst Du das wirklich? In einem Lied heißt es: Sag Ja zu Gottes Wegen, Gottes Wege sind immer gut Und der Apostel Paulus formuliert es so: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind! Römer 8, 28 Glaubst Du das? Glaube ich das? Es ist nötig, das vor dem Fragen nach Gottes Willen zu klären! Vertraue ich Gott so, dass ich freiwillig auch wollen und tun werde, was Gott will? Wenn nicht, wird mein Fragen nach Gottes Willen schon nicht mehr ganz ehrlich sein. Dann bin ich nämlich vielleicht innerlich schon festgelegt: Rate mir, aber rate mir nicht ab! Es gibt viele Ratsuchende, die so lange von Seelsorger zu Seelsorger laufen und um Rat fragen, bis ihnen endlich von einem das geraten wird, was sie sowieso hören wollten. Das Misstrauen gegen Gott ist der stärkste Störsender bei unserem Fragen nach Gottes Weg für uns! Grundvoraussetzung unseres Fragens muss sein: - Dein Wille geschehe Matthäus 6, 10 wie im Himmel, so in meinem Leben! - Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte! Psalm 86, 11 Jesu Lebenssinn und Lebensziel war es, dem Vater gehorsam zu sein: Ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat! Johannes 6, 38 Wenn wir grundsätzlich Gott vertrauen und es lieben, seinen Willen zu tun, wird er uns gerne mehr und mehr Einblick geben in seinen Willen. Corrie ten Boom sagte einmal: Je mehr du den Willen Gottes tust, umso mehr wirst du den Willen Gottes erkennen!
2 2. Herr, gib mir ein Zeichen! Viele von uns wünschen sich immer wieder einmal ein besonderes Zeichen von Gott, eine besondere Offenbarung, einen klaren Hinweis und man kann dabei auf die verrücktesten Ideen kommen: - Würfeln (z.b. sechs akzeptable freikirchliche Gemeinden in HL) - Blume (Verliebt in ein Mädchen, ist sie es oder ist sie es nicht?) - Bauchgefühl ( das fühlt sich richtig an ) - Glückspiel ( Gott kann mich doch gewinnen lassen ) - Offene Tür, geschlossene Tür ( Gott kann es ja verhindern ) - Streichhölzer (Losen, wer in die Gemeindeleitung soll Apg. 1, 26) - Bibelvers-Tippen ( Gott sättigt mich in der Dürre Jes. 58, 11) Doch ein solches Fragen nach Zeichen ist nicht ein Merkmal besonderer Frömmigkeit, sondern ein Merkmal besonderer Unsicherheit! Es offenbart die Angst, Verantwortung zu übernehmen und dabei vielleicht auch Fehler zu machen! Es offenbart im Grunde auch Angst vor Gott und einen Mangel an Vertrauen in sein Bewahren und Führen und sein Erbarmen! Für Menschen, die Jesus kennen und ihm nachfolgen und in denen nun der Heilige Geist wohnt, gelten erstaunliche geistliche Tatsachen. Jesus sagt: Euch ist s gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen! Matthäus 13, 11 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan! Johannes 15, 14 + 15 Bei Jüngern Jesu erfüllt sich, was Gott durch den Propheten Jeremia angekündigt hatte: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben Jeremia 31, 33 Unser inneres Hören ist gefragt, unser Nachdenken und Prüfen: Den Geist dämpft nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet! Meidet das Böse in jeder Gestalt. 1. Thessalonicher 5, 19 22 Aber hat Gideon nicht auch ein Zeichen bekommen? Ja, aber nicht als Grundlage einer Entscheidung oder Auswahlhilfe aus mehreren Möglichkeiten, sondern als Bestätigung und Bekräftigung aus Sorge, sich etwas eingebildet oder Gott vielleicht nicht richtig verstanden zu haben! (vgl. Richter 6, 17 ff.)
3 Aber lesen wir nicht z.b. auch in Apostelgeschichte 16, 6 ff. von den Führungen Gottes durch Zeichen bzw. durch vom Geist Gottes verschlossene Türen und durch eine Vision? Ja, aber das waren begleitende Wirkungen des Geistes Gottes, die das nüchterne Entscheiden und Nachdenken und Planen ergänzten und sogar korrigierten, aber nicht ersetzten! Die Führung Gottes durch seinen Geist ist im Leben der Jünger Jesu ein Zusammenwirken zwischen Gott und Mensch, nicht ein Entweder-oder! Bei einer der wichtigsten Entscheidungen der ersten Christen heißt es in Apostelgeschichte 15: Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns! Apostelgeschichte 15, 28 Gott führt uns, indem er uns prägt und erzieht und bevollmächtigt und in seinem Namen sendet, aber nicht, indem er uns wie Marionetten behandelt! 3. Gott hat seinen Willen längst offenbart in Seinem Wort, in Seinem Sohn, durch Seinen Geist! Das, was Gott längst offenbart hat, ist der Rahmen für das Bild unseres Lebens! Gottes offenbarter Wille ist der Raum, in dem wir uns nun sehr frei bewegen können und Verantwortung übernehmen und viele Entscheidungen treffen müssen und treffen dürfen. Die Bibel ist die aufgeschriebene Willens- und Liebeserklärung Gottes an Seine Menschen. Jesus Christus ist das Mensch gewordene Wort Gottes für uns. Und sein Geist hilft uns, beim Lesen der Bibel und beim Leben mit Jesus den Willen Gottes immer neu zu erkennen und zu wollen und ihn auch zu vollbringen. Im Hebräerbrief ist es so ausgedrückt: Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn Hebräer 1, 1 + 2 Jeder Mensch sucht nach der Wahrheit nach der Wahrheit für sein Leben. Heute versuchen viele Meinungsmacher uns einzureden, es gäbe keine allgemein gültige Wahrheit, sondern jeder müsste für sich selbst neu definieren, was für ihn Maßstab und Wahrheit ist. Darum belügen sich so viele Menschen selbst.
4 Christen glauben und vertrauen, dass es die Wahrheit gibt und dass sie frei macht, frei zum Leben! Jesus hat einmal seinen Auftrag so formuliert: Ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme. Johannes 18, 37 Und an anderer Stelle: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich! Johannes 14, 6 Und als er den Vater für seine Jünger bittet, betet er: Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit! Johannes 17, 17 Und als er den Jüngern den Heiligen Geist verspricht, sagt er: Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten! Johannes 16, 13 Bei der Frage nach dem Willen Gottes für unser Leben geht es um die Wahrheit über unser Leben und die Wahrheit für unser Leben. Diese Wahrheit finden wir nur heraus, wenn wir zu Jesus eine lebendige Beziehung haben und wenn wir mit Gottes Wort vertraut sind und wenn wir die Hilfe und Leitung des Heiligen Geistes dabei suchen und erfahren! Und es geht dabei nicht um Theorie, sondern um Beziehung, um Blickkontakt: Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten! Psalm 32, 8 4. Hat Gott einen Plan für mein Leben? Manche Christen sind überzeugt: Gott hat einen Plan für mein Leben! Ich glaube das auch, aber man kann diese Formulierung missverstehen. Und zwar in zweifacher Hinsicht: - Zum einen könnte man denken: Wenn es bei Gott einen Plan für unser Leben gibt, dann gibt es für alles in unserem Leben immer nur eine bestimmte richtige Entscheidung. Für uns geht es nun nur noch darum, eine möglichst hohe Trefferquote zu erzielen.
5 Bei Irrtum erwartet uns dann allerdings leider nur ein Leben 2. Wahl (Partner, Beruf, Gemeinde, Auto...). - Zum anderen könnte man denken: Wenn Gott einen Plan für unser Leben hat, dann läuft alles in unserem Leben letztlich auch so, wie Gott es gewollt hat. Alles ist dann vorherbestimmt und festgelegt. Mit einem solchen Denken kann man sich vor jeder Verantwortung drücken, alles mit der Vorhersehung Gottes entschuldigen bzw. begründen oder im Fatalismus enden: Ich kann nun mal nichts ändern, es ist alles Gottes Wille! Kismet, wie die Muslime sagen. Nein, so missverstanden gibt es keinen Plan Gottes für unser Leben! Ja, bei Entscheidungssituationen gibt es auch konkrete Führung durch Gott, vielleicht gibt es sogar für jede Situation das Optimale aus Gottes Sicht! Aber: Nicht bestimmte Lebensumstände sind der Plan und das vorrangige Ziel der Führung Gottes, sondern das, was die Lebensumstände mit uns machen und wie wir uns in ihnen bewähren! Gottes Plan und Ziel mit Dir und mit mir ist es, uns Jesus ähnlich zu machen! Gottes Plan und Ziel mit uns ist, dass unser Leben ihm Ehre macht und dass wir die Ewigkeit in der Gemeinschaft mit ihm verbringen! Im grundsätzlichen Gehorsam gegen Gott, innerhalb des Rahmens, den Gott uns durch sein Wort und durch Jesus gesteckt hat, und im Vertrauen auf die Führung durch seinen Geist dürfen und müssen wir aber selbst Verantwortung übernehmen und dürfen mutig und manchmal auch weniger mutig entscheiden. Wir dürfen und müssen dabei auch auf unser Herz hören, in dem Gottes Geist wohnt, und dürfen sogar Fehler machen! Gott ist unser Vater, der seine Kinder liebt, und nicht unser Fahrlehrer, der uns gerne durch die Prüfung fallen sieht, weil wir dann noch ein paar weitere teure Fahrstunden nehmen müssen! Also, wenn Du wirklich wissen willst, was der Wille Gottes für Dein Leben ist, dann
6 - nimm Jesus als Deinen Retter und Erlöser an, bitte ihn um Vergebung für Deine Sünden und gib ihm die Herrschaft über Dein Leben, - öffne Dein Herz für den Heiligen Geist, damit er Dich mit Liebe erfüllen und Dich in Gottes Bild hinein gestalten und Dich leiten und prägen kann, - und dann lebe und wachse im Vertrauen darauf, dass nichts, was auch geschieht und was Dir passiert nicht die Sünden deiner Vergangenheit und nicht die Fehler deiner Gegenwart, nichts verhindern kann, dass Gott Dich zu Seinem wunderbaren Ziel bringt: Nämlich in deinem Wesen ganz wie Jesus zu sein und wie er in der ewigen Gemeinschaft mit dem Vater zu leben! Und wenn Du unsicher bist in einer konkreten Entscheidungssituation, dann halte an, erneuere Deine Bereitschaft, Gott zu vertrauen und ihm gehorsam zu sein, überprüfe, ob Du noch innerhalb des Rahmens des Willens Gottes lebst, frage Glaubensgeschwister, die Dich kennen und denen Du vertraust, und dann geh den nächsten Schritt. Eine gesunde Unsicherheit ist besser als eine ungesunde Sicherheit auch in geistlichen Entscheidungssituationen. Denn wenn wir uns nicht ganz sicher sind, bleiben wir im Hören auf Gottes Stimme und bleiben wachsam und bereit zur Korrektur! Und verlass Dich darauf: Wenn Du Gott heute Dein Leben anvertraust, beginnt Er ab heute dafür zu sorgen, dass alles, was hinter Dir liegt, worin Du jetzt lebst und was noch auf Dich zukommt, mithelfen muss, dass sich Gottes Wille und Plan für Dich erfüllt, nämlich dass Du wirst, wie Gott Dich gedacht hat: Sein Kind, Jesus ähnlich, ein Zeichen für Gottes Güte, vollendet in der Ewigkeit! Dass Gott uns gut geführt hat, erkennen wir oft erst im Rückblick aber wir werden es erkennen! Bild: Navigationsgerät, nach Fahrfehlern wird der Kurs neu berechnet! Schluss: Woher weiß ich, was Gott will? Beginne das, was Du erkannt hast zu tun, und Du wirst immer mehr erkennen! Amen. Volkmar Glöckner 2018