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Transkript:

3. Adventsonntag 2007 Lesejahr A Gaudete worauf warte ich? Bist Du es, oder sollen wir auf einen anderen warten? Wenn es Gott wirklich gibt, warum hilft Er Dir nicht? Ich weiß nicht, warum ich das alles erleiden muss, Gott schenkt mir kein schönes Leben?! Was soll ich mir von Gott wünschen, es kommt doch eh immer anders?! Liebe Schwestern und Brüder, in den letzten Tagen ging mir die Frage Johannes des Täufers im Kopf herum. Und mit seiner Frage die Fragen und Anklagen so manch anderer Menschen, die mir begegnen, die fragen und klagen. Hin und wieder denke ich: sie klagen zu Recht! Johannes der Täufer war ein mutiger Mann und unbequem. Unbequem war er, weil er für Gott eintreten wollte, weil er die Menschen zu Ihm zurückführen wollte, weil er der festen Überzeugung war, dass Gott eingreifen wird, dass sich an der Lage der Menschen in seinem Land durch Gottes Eingreifen etwas ändern werde. Und so landet er fast zwangsläufig im Gefängnis. Und jetzt, mit seinem eigenen Ende wohl rechnend: hat sich s gelohnt der Einsatz des Lebens? Bist Du es? Was steckt in dieser Frage alles drin? Hoffen, Enttäuschung, Unglaube. Es ist eine Frage, die so oft schon gestellt wurde und durchaus von Menschen, die aus ihrem Glauben lebten, die mit Gott rechneten. Welche Antwort gibt Gott? Jesus antwortet auf die Frage des Johannes mit einem Zitat aus dem Propheten Jesaja, wenige Zeilen nur: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören. In der ersten Lesung allerdings hörten wir den ganzen Text: Die Wüste

und das trockene Land sollen sich freuen. Wüste, Ort der Trockenheit, des Lebensfeindlichen. Dort, wo es den Menschen nicht hinzieht; Ort, an dem Gott normalerweise nicht wohnt, sondern eher die Dämonen. Gott kommt dorthin, wo ich kein Leben vermute. Darin zeigt sich Seine Größe. Liebe Schwestern und Brüder, der heutige Sonntag heißt wegen seines lateinischen Eingangsverses Gaudete, freut euch. Ich möchte Liturgie ernst nehmen und entdecken, wie sie mit Leben, mit meinem Leben zu tun hat. Was verspricht dieser Vers? Wozu ruft er auf? Freut euch im Herrn, denn der Herr ist nah. Worauf soll ich mich freuen, weswegen gerade, wenn solche Fragen, die ich eingangs erwähnte, quälen? Wir gehen auf Weihnachten zu. Wir gehen darauf zu, etwas zu entdecken, was wir sonst nicht erwarten würden: ein Menschenkind im Stall. Und viel weniger würden wir dort ein Gotteskind erwarten! Das heißt doch: wir sollen uns darauf freuen, Gott dort anzutreffen, wo wir Ihn nicht erwarten würden: Im Stall, in der Wüste und jetzt verlängere ich das einmal: in der Einsamkeit in der Krankheit, der familiären und beruflichen Krise, in meinem Lebensbrüchen und umbrüchen. Ist das die Antwort, die Johannes der Täufer erwartete? Die die Frager von heute erwarten? Ist das nicht doch wieder eine Verströstung? Typisch fromm, aber nicht wirklich zu greifen, so wenig konkret. Oder gibt Gott eine Antwort auf ein Bedürfnis, das wir gar nicht haben? Und genau hier wird es spannend! Brauche ich Gott? Wofür brauche ich Gott? Liegt nicht hier das Feld so vieler Missverständnisse und Enttäuschungen? Dass ich Gott für etwas gebrauchen will, wozu Er sich nicht gebrauchen lässt das musste Johannes schmerzlich lernen. Gott kommt nicht, um etwas zu tun, Er kommt, um

sich selbst zu geben. Das ist das Geschenk, um das es geht. Und tief in mir drin ist eine vergrabene Sehnsucht, die deshalb vergraben ist, weil ich nicht damit rechne, dass es wirklich eine Antwort auf diese Sehnsucht geben kann: eine tiefe Annahme und Freundschaft. Meine Wüsten und Ödnisse zeigen mit den Weg zu dieser Sehnsucht. Worauf warten wir jetzt noch? Es ist dritter Advent! Amen.

Fürbitten Herr Jesus Christus, Du lädst uns ein, in Dir die Erfüllung unserer Sehnsucht zu finden. Wir bitten Dich: - Blinde sehen wieder wir bitten Dich für Deine Kirche, dass sie den Menschen Deine Botschaft glaubwürdig und barmherzig verkündet. (Christus, höre uns Christus, erhöre uns) - Lahme gehen wir bitten dich für diejenigen, die auf ihrem Lebensweg ins Stolpern geraten sind und nicht mehr wissen, wie es weiter geht. - Aussätzige werden rein wir bitten Dich für alle Ausgestoßenen unserer Gesellschaft: die leiblich und seelisch Erkrankten, die Gestrauchelten, die schuldig Gewordenen. - Taube hören wir bitten Dich für diejenigen, die im Trubel unserer Welt ihre tiefe Sehnsucht nach Dir nicht mehr vernehmen können. - Den Armen wird das Evangelium verkündet wir bitten Dich um Boten, die wie Johannes auf Dich hinweisen und Dir den Weg zu den Herzen der Menschen bahnen können. - Tote stehen auf- wir bitten Dich für unsere Toten, dass an ihnen Deine Verheißung in Erfüllung geht.

Dir möchten wir den Weg bereiten, der Du vom Vater kommst, mit dem Du in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.