3.1 Artenvielfalt/Abundanzen/Veg.strukturen/Flächenbilanzen

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Ausgabe Nr Zeitraum: März 2009

Transkript:

103 revieranzeigende Vogelarten auf 29 km² in zwei Beobachtungsjahren (2009 und 2010) im östlichen Brandenburg, typische Agrar-Vogelarten fett hervorgehoben, Gruppierung nach Häufigkeit, in Klammern: festgestellte Individuenanzahl mit Revier. Verbreitet bis häufige Arten: Feldlerche (9919), Grauammer (1179), Wiesenschafstelze (864), Goldammer (716), Rohrammer (534), Buchfink (451), Sumpfrohrsänger (333), Braunkehlchen (319), Dorngrasmücke (282), Mönchsgrasmücke (267), Kohlmeise (235), Amsel (213), Nachtigall (192), Teichrohrsänger (189), Grünfink (179), Haussperling (177), Star (174), Feldsperling (157), Fasan (156), Neuntöter (151), Gelbspötter (147), Stieglitz (126), Baumpieper (112), Stockente (111), Gartengrasmücke (106), Klappergrasmücke (103). Zerstreut vorkommenden Arten: Fitis (100), Bachstelze (92), Blaumeise (81), Ringeltaube (76), Drosselrohrsänger (75), Zilpzalp (74), Singdrossel (62), Blässhuhn (56), Bluthänfling (56), Heidelerche (53), Pirol (41), Rotkehlchen (40), Kuckuck (39), Elster (39), Kiebitz (37), Hausrotschwanz (37), Rauchschwalbe (32), Wachtel (31), Kranich (27), Zaunkönig (26), Nebelkrähe (24), Buntspecht (23), Sprosser (21), Rohrweihe (21), Wiesenpieper (18), Schilfrohrsänger (17), Teichhuhn (17), Kolkrabe (16), Höckerschwan (13), Sperbergrasmücke (13), Gartenbaumläufer (13), Grauschnäpper (12), Schwarzkehlchen (12). Seltene bis sehr seltene Arten: Kleiber (10), Graugans (9), Rohrschwirl (9), Türkentaube (8), Grünspecht (8), Eichelhäher (7), Steinschmätzer (6), Ortolan (6), Rebhuhn (5), Feldschwirl (5), Sumpfmeise (5), Mäusebussard (5), Tannenmeise (4), Turteltaube (4), Wiedehopf (4), Erlenzeisig (3), Gartenrotschwanz (3), Kernbeißer (3), Schwarzspecht (3), Waldlaubsänger (3), Wacholderdrossel (3), Schwarzmilan (3), Flussregenpfeifer (2), Schwanzmeise (2), Turmfalke (2), Waldbaumläufer (2), Weidenmeise (2), Girlitz (2), Wasserralle (2), Zwergtaucher (2), Graureiher (2), Haubenlerche (1), Haubenmeise (1), Krickente (1), Raubwürger (1), Saatkrähe (1), Sommergoldhähnchen (1), Schnatterente (1), Schlagschwirl (1), Wiesenweihe (1), Wintergoldhähnchen (1), Trauerschnäpper (1), Mehlschwalbe (1), Gimpel (1). Hohe Lebensraumfunktion für Brutvögel: 103 revieranzeigende Arten! Wenige verbreitete Arten! Viele seltene Arten (hohes Gefährdungspotenzial)! Große Anzahl der Brutvogelarten ist mit Kleinstrukturen und speziellen Nutzungen assoziiert! Viele Rast- und Nahrungsgäste nutzen die Ackerbaulandschaft: 125 Arten auf den Untersuchungsflächen! Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 26

März 2 April 1 April 2 Mai 1 Mai 2 Juni 1 Juni 2 Juli 1 ERN Arten Artk. Abundanzen je 100 ha in der Agrarlandschaft ha Braunkehlchen Bk 0,00 0,00 0,24 1,24 1,72 1,66 1,24 0,55 58 Baumpieper Bp 0,00 0,10 0,41 0,62 0,24 0,38 0,41 0,07 161 Dorngrasmücke Dg 0,00 0,00 0,34 1,10 1,07 1,24 0,97 0,93 94 Elster E 0,17 0,10 0,14 0,10 0,07 0,07 0,03 0,03 580 Fasan Fa 0,24 0,28 0,24 0,45 0,45 0,45 0,41 0,31 223 Feldsperling Fe 0,21 0,48 0,66 0,48 0,59 0,52 0,31 0,17 153 Feldlerche Fl 23,76 28,48 30,00 27,24 24,55 23,52 21,31 16,34 3 Goldammer G 2,14 1,86 2,14 2,28 2,17 1,90 1,59 1,83 44 Grauammer Ga 1,83 2,48 2,55 3,03 3,14 3,17 2,72 2,66 32 Grünfink Gf 0,24 0,41 0,59 0,45 0,52 0,62 0,55 0,45 161 Gelbspötter Gp 0,00 0,00 0,00 0,17 0,90 1,07 0,79 0,55 94 Bluthänfling Hae 0,10 0,10 0,14 0,03 0,14 0,21 0,10 0,07 483 Heidelerche Hei 0,28 0,28 0,10 0,07 0,14 0,03 0,21 0,00 363 Kranich Kch 0,14 0,21 0,03 0,07 0,03 0,03 0,03 0,00 483 Klappergrasmücke Kg 0,00 0,07 0,34 0,52 0,34 0,14 0,21 0,10 193 Kiebitz Ki 0,07 0,17 0,14 0,21 0,14 0,14 0,07 0,00 483 Neuntöter Nt 0,00 0,00 0,00 0,24 0,79 1,03 0,97 0,93 97 Rohrweihe Row 0,00 0,07 0,14 0,00 0,03 0,00 0,00 0,03 725 Rauchschwalbe Rs 0,00 0,03 0,00 0,14 0,14 0,00 0,03 0,03 725 Wiesenschafstelze St 0,00 0,03 1,90 2,66 3,38 3,34 2,83 2,52 30 Stieglitz Sti 0,14 0,31 0,17 0,48 0,31 0,24 0,28 0,31 207 Sumpfrohrsänger Su 0,00 0,00 0,00 0,21 1,72 2,62 2,00 1,45 38 Turmfalke Tf 0,00 0,00 0,03 0,03 0,00 0,00 0,00 0,00 2900 Wachtel Wa 0,00 0,00 0,00 0,00 0,14 0,17 0,10 0,07 580 Für alle Brutvogelarten wurden die Siedlungsdichten (Abundanzen) ermittelt (Beispiele Tabelle). Er wurde für die Abundanzberechnung der zeitliche Verlauf (März bis Juli) berücksichtigt. Zur vergleichenden Bewertung der Arten wurde zusätzlich ERN (mittlere untersuchte Flächengröße zum Nachweis eines Reviers zum Zeitpunkt der größten Abundanz) errechnet. Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 27

Agrarlandschaft 8 Feldbegehungen: Informationen aus 1144 Einzelflächen für die Berechnung der Abundanzen. Verlauf der Abundanzen und Abundanzmaximum (115.-125. Tag) wird erkennbar, Abundanzen fallen nach Maximum bis Juli um 40% ab. Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 28

Einzelne Anbaukulturen Die dynamische Abundanz unterscheidet sich bei den Nutzungen stark! Ein nur einzelner Zahlwert charakterisiert diese Situation nicht! Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 29

Habitatqualitäten lassen sich Nutzungen und deren Vegetationsstrukturen im zeitlichen Verlauf durch Projektion von Abundanzverlauf (rote Linie) auf Vegetationsstrukturverlauf (schwarze Linien) zuordnen Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 30

Zeitpunkt maximaler Abundanz und zugehörige Vegetationsmerkmale: Optimum bei mittleren bis geringen Indexwerten der Vegetation, aber differenziert bei einzelnen Nutzungen! Nutzung Tag des Jahres mit maximaler Abundanz der Feldlerche Vegetationsindex Höhe Deckungsgrad Dichte Winterweizen 135 0,37 0,48 0,28 Winterraps 108 0,37 0,60 0,33 Mais 155 0,02 0,05 0,04 Ackerbrache 127 0,23 0,81 0,51 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 31

Stehen die Arten in Balance zu Nutzungen/Biotopen? Flächenbilanzen Agrarlandschaft HM70 Braunkehlchen Juni 1 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 32

Stehen die Arten in Balance zu Nutzungen/Biotopen? Flächenbilanzen Agrarlandschaft HM70 Grauammer Mai 1 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 33

Stehen die Arten in Balance zu Nutzungen/Biotopen? Flächenbilanzen Agrarlandschaft HM70 Feldlerche Mai 1 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 34

Stehen die Arten in Balance zu Nutzungen/Biotopen? Flächenbilanzen Agrarlandschaft HM70 Neuntöter Juni 1 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 35

Stehen die Arten in Balance zu Nutzungen/Biotopen? Flächenbilanzen Agrarlandschaft HM70 Heidelerche April 1 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 36

bei Flächenbilanzen der Kulturen: Agrarlandschaft (links) und Habitatmatrix (rechts) Feldlerche, Grauammer, Goldammer, Schafstelze, Braunkehlchen, Neuntöter Nutzungen und deren Flächenanteil (%) in der Agrarlandschaft Flächenanteile (%) der HM der Indikatorvogelarten Feldlerche Grauammer Goldammer Winterweizen 21,00 15,7 26,3 (21) 13,8 16,3 (<16) 14,8 22,6 (18) Winterraps 24,00 5,8 23,9 (<<24) 12,4 16,1 (<17) 19,1 27,3 (23) Mais 23,00 17,1 30 (24) 6,2 10 (<10) 9,8 14,5 (<15) Triticale 3,26 3,1 4,4 (4) 3,1 5,8 (4) 1,9 6,1 (3) andere Kulturen 9,8 11,5 19,8 (>11) 10,8 17,8 (>11) 9,6 15,6 (13) Schafstelze Braunkehlchen Neuntöter Winterweizen 21,00 37,2 50,9 (>37) 0,2 10,1 (<10) 9,9 16,6 (<16) Winterraps 24,00 6,6 23,7 (<<24) 3,6 15,8 (<16) 13.3 31,8 (20) Mais 23,00 11,1 42,5 (17) 1,4 4,5 (<4,5) 9,4 11,9 (10) Triticale 3,26 0 4,3 (3) 0 5 (3) 9,1 11,9 (10) andere Kulturen 9,8 3,9 9,5 (<10) 8,4 21,7 (>10) 4,1 13,5 (9) Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 37

Flächenbilanzen der Biotope: Agrarlandschaft (links) und HM (rechts) bei Feldlerche, Grauammer, Goldammer, Schafstelze, Braunkehlchen, Neuntöter Biotope und deren Flächenanteil (%) in der Agrarlandschaft Flächenanteile (%) der HM in den Revieren von Indikatorvogelarten Feldlerche Grauammer Goldammer Flurgehölze 1,14 0,25 0,38 (<0,4) 4,2 5,1 (4,6) 8,6 12,3 (10) Wald 0,64 0 0,06 (0) 0,03 1,3 (0,5) 2 5,8 (>2) Gewässer 1,00 0,24 0,41 (<0,4) 0,8 2,1 (1,5) 3,8 5,0 (4) Ackerbachen 12 19 23,7 (>19) 26,9 32,6 (>27) 6 10,2 (8) Grasland 1,20 0,37 0,61 (<0,6) 2,4 5,6 (>2,5) 1,3 4,5 (3) Siedlungsflächen 0,25 0,07 0,27 (<0,3) 0,6 1,7 (1,1) 0,9 2,1 (1,2) Verkehrsflächen 0,50 0,12 0,21 (0,2) 0,03 1,3 (0,5) 0,06 0,32 (0,2) Summe naturnahe Biotope 15,98 19,9-25,2 (22,5) 34,3-46,7 (40) 21,7-37,8 (30) Schafstelze Braunkehlchen Neuntöter Flurgehölze 1,14 1,8 2,6 (2) 1,4 2,1 (1,7) 9,47 12,48 (11) Wald 0,64 0 (0) 0 0,86 (<0,9) 0,9 4,29 (2,5) Gewässer 1,00 1,6 2,1 (1,8) 0,6 2,3 (1,4) 0 0,98 (<0,98) Ackerbrachen 12 0,02 4,3 (<4) 35,1 62,8 (>40) 0 13,84 (10) Grasland 1,20 0,2 1,1 (0,6) 6,0 12,4 (>6,0) 1,27 7,21 (4) Siedlungsflächen 0,25 0 0,4 (<0,4) 0,3 0,6 (0,4) 1,76 4,13 (<4) Verkehrsflächen 0,50 0,14 0,42 (0,2) 0,3 0,6 (0,4) 0 0,52 (<0,5) Summe naturnahe Biotope 15,98 3,4-10 (6,5) 43,1-80,5 (61,5) 11,6-38,8 (30) Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 38

3.2 Bestehende und genutzte Flächenanteile: Mais, Winterweizen, Winterraps, Brache Maisflächen in den Revieren von Indikatorvogelarten in Ackerbaugebieten mit Bezug zum Maisflächenumfang Brandenburgs (dünn gepunktete Linie) und Deutschlands (fett gepunktete Linie) für 2012 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 39

3.2 Bestehende und genutzte Flächenanteile: Mais, Winterweizen, Winterraps, Brache Winterweizen in den Revieren von Indikatorvogelarten in Ackerbaugebieten mit Bezug zum Winterweizenflächenumfang Brandenburgs (dünn gepunktete Linie) und Deutschlands (fett gepunktete Linie) für 2012 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 40

3.2 Bestehende und genutzte Flächenanteile: Mais, Winterweizen, Winterraps, Brache Winterrapsflächen in den Revieren von Indikatorvogelarten in Ackerbaugebieten mit Bezug zum Winterrapsflächenumfang Brandenburgs (dünn gepunktete Linie) und Deutschlands (fett gepunktete Linie) für 2012 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 41

3.2 Bestehende und genutzte Flächenanteile: Mais, Winterweizen, Winterraps, Brache Ackerbrachen in den Revieren von Indikatorvogelarten in Ackerbaugebieten mit Bezug zum Ackerbracheflächenumfang Brandenburgs (dünn gepunktete Linie) und Deutschlands (fett gepunktete Linie) für 2012 Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 42

3.3 Schwellwerte für Biodiversitätsziele Berechnung des mittleren Flächenanteils der Nutzungen in den Revieren der Indikatorvogelarten (Feldlerche, Schafstelze, Goldammer, Neuntöter, Grauammer, Braunkehlchen, Heidelerche) zur Sichtbarmachung von Schwellwerten für Biodiversitätsziele (Mais-, Winterraps-, Winterweizen- u. Bracheflächenumfang) Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 43

3.3 Schwellwerte für Biodiversitätsziele Mais: in BB um 6,8% (ca. 70.000 ha) und D um 9,6% (ca. 1.136.000 ha) der Ackerfläche zu viel! Winterrapsanbau könnte in BB um 2,4% (ca. 25.000 ha) und D um 3,7% (ca. 438.000 ha) erhöht werden, Winterweizen könnte in BB um % (ca. 53.000 ha) erhöht werden, ist aber in D um ca. 817.000 ha zu viel! Brachen: BB um 26,1% (ca. 269.000 ha) u. in D um 27,9% (ca. 3.301.700 ha) zu wenig. Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 44

4. Schlussfolgerungen Indikatorvogelarten für Artenvielfalt und Landschaftsqualität zeigen gegenwärtig ein starken Rückgang der Biodiversität in den Agrargebieten an. Durch Lebensraumanalysen der Indikatorvogelarten lassen sich günstige Habitatbedingungen für Agrarvögel identifizieren: 1. Hohe Anbauvielfalt (75% einer Frucht als Greening irrelevant) 2. Lichte und heterogene Vegetationsstrukturen der Kulturen 3. Mindestanteil von Kleinstrukturen (>10%; 5% als Greening unzureichend) 4. Mindestflächenanteil von ein- bis mehrjähriger Brachen (>5%; Wegfall der Brachen ökologisch nicht vertretbar) Bundesweit steht der Mais- und Winterweizenanbauumfang im konventionellen Anbau aktuell nicht im Konsens zu Biodiversitätszielen, wenn die Habitatansprüche von Indikatorvogelarten der Agrarlandschaft Beachtung finden. Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 45

4. Schlussfolgerungen Bei Winterrapsflächen zeigt sich aktuell Konsens, bei selbstbegrünten Ackerbrachen mit naturnaher Vegetation ein riesiger Dissens! Starke Reduktion von Mais- und Winterweizenflächen (Faktor 0,65) sowie sehr starke Erhöhung von Bracheflächen (Faktor >10), oder Flächen mit analogen Habitatwertigkeiten, z. B. extensive Nutzungen und Ökolandbau, im Flächenumfang wären anzustreben: Zielwert >30% Flächenanteil. Mit dem Pflanzenanbau verbundene Energie- und Klimaschutzziele müssten dementsprechend auf andere Ressourcennutzungen, als die es aktuell sind, umgelenkt werden! Große ökologische Bedeutung und Naturschutzpotenzial besitzt die Konfiguration der Nutzflächen / Biotope auf kleinräumiger Ebene. Für den regionalen Bezugsraum bei Greenigmaßnahmen sollte daher als Größenmaß die 1 km²-kachel (100 ha) Beachtung finden. Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 46

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Tagung der Sächsische Interessengemeinschaft Ökologischer Landbau 2013, Bad Düben, 06.03.2014; Folie 47