in Sondershausen am 27. Oktober 2010

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Transkript:

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Herausgeber: Landesverband Thüringen im Deutschen Bibliotheksverband e.v. Redaktion: Eckart Gerstner

Annette Kasper Begrüßung 4 Joachim Kreyer Grußwort 7 Peter Hengstermann Grußwort 9 Gerhard Hacker Neue Qualitäten im Wissenstransfer zwischen Hochschule und Berufspraxis: Die Bachelor- und Masterstudiengänge an der HTWK Leipzig 11 Dagmar Jank Die Fernweiterbildung Bibliotheksmanagement am FB Informationswissenschaften Der FH Potsdam 19 Karin Holste-Flinspach FaMIs: Duale Berufsausbildung zwischen wegfallenden Tätigkeitsfeldern, Fachrichtungsverengung und Fortbildungsangeboten neue Tendenzen bei der Ausbildung 23 Helga Gudacker Einblick in die theoretische Ausbildung der FaMIs. Staatliches Berufsschulzentrum Sondershausen 27 Annamaria-Benita Lippold Kooperation zwischen Berufsschule und Bibliothekspraxis: Impulsreferat ÖB 33 Valentina Tischer Kooperation zwischen Berufsschule und Bibliothekspraxis: Impulsreferat WB 35 Diskussion: Kooperation zwischen Berufsschule und Bibliothekspraxis 37 Gerhard Vogt (DBV-Vorstand, UB Ilmenau): Moderation Annamaria-Benita Lippold (StuRB Erfurt) Dr. Valentina Tischer (UFB Erfurt/Gotha) Eva-Maria Römer (Thüringer Landesverwaltungsamt, Referat Ausbildung) Karin Holste-Flinsbach (Stauffenberg-Berufsschule Frankfurt am Main) Helga Gudacker (Staatliches Berufsschulzentrum Sondershausen) Katharina Hofmann (DBV-Vorstand, Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar) Annette Kasper Begrüßung anlässlich der Verleihung des Thüringer Bibliothekspreises 2010 40 Thomas Deufel Grußwort anlässlich der Verleihung des Thüringer Bibliothekspreises 2010 43 Thomas Wurzel Laudatio anlässlich der Übergabe des Thüringer Bibliothekspreises an die Stadt- und Kreisbibliothek Meiningen 45 Sylvia Gramann Dankesrede der Preisträgerin 49 Anschriften der Autorinnen und Autoren 51

Thomas Wurzel Laudatio anlässlich der Übergabe des Thüringer Bibliothekspreises an die Stadt- und Kreisbibliothek Meiningen I. Qualitätssicherung durch Fachpersonal Der diesjährige Bibliothekstag war den Fragen von Bildung, Ausbildung und Fortbildung gewidmet. Der Thüringer Bibliothekspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der alljährlich verliehen wird, ist geeignet, die inhaltliche und in Teilen auch die materielle Basis, wesentlich aber die fachlichen und personellen Kompetenzen hervorzuheben, auf deren Grundlage erst gute Büchereiarbeit gedeihen kann es geht also um die Ergebnisse qualitätsvoller bibliothekarischer Arbeit. Für jede Technik, für jedes neue Medium, das mit Wirkungsmacht in den Alltag des Berufs, aber auch in das Profil der eigenen Institution eindringt, bedarf es eines Kundigen, der die Qualität sichert, sie bewertet und qualifizierten Zugang ermöglicht. Dies erfordert besondere Anstrengungen schon wegen der für die Geschwindigkeit, mit der alltäglich Informationen bereitgestellt werden, die wegen ihres "flutartigen" Charakters vom Einzelnen kaum noch aufgenommen werden können. Die Geschwindigkeit der Informationsflut verhindert geradezu die zeitbenötigende (- nicht "zeitraubende"! ) Gedächtnisleistung des Menschen. Lesen, bewerten, aber auch informieren und sachkundig werden bedeutet, eine Gedächtnisleistung zu vollbringen, die Zeit "braucht". Insoweit sind Bibliothekar/innen heute mehr denn je gefordert als Entschleuniger/innen, die es dem Einzelnen ermöglichen, der Vielfalt der Informationen Herr zu werden und gleichzeitig eine qualitative Einordnung vornehmen zu können. Dass dabei nicht nur die üblichen bibliothekarischen Qualitäten gefordert sind, sondern sich zusätzliche Aufgaben stellen, wird im Alltag ständig belegt und wird sich auch künftig im Profil des Bibliothekar/innen-Berufs spiegeln. Es bleibt aus meiner Sicht zu hoffen, dass auch die öffentlichen Träger von Büchereien diese Aufgabenerweiterung erkennen. Die umfassendere Aufgabenstellung sollte sich daher nicht nur in den Stellenbewertungen widerspiegeln, sondern überhaupt die Notwendigkeit vermitteln, dass "qualifiziert" geführte öffentliche Büchereien wesentlich sind für ein bedarfsorientiertes mediales Bibliotheksangebot. II. Bibliotheken als Grundlastträger im Bildungsangebot Dies gilt nicht nur für die größeren und hauptamtlich geführten Büchereien, sondern ebenso für kleinere, häufig neben- oder ehrenamtlich geführte Häuser. Zumindest ist es weitgehend Konsens, dass es keinen definitorischen Unterschied zwischen Büchereien 'auf dem Lande' und Büchereien 'in der Stadt' geben sollte. Jedoch ist leider erkennbar, dass es Unterschiede bei den Voraussetzungen für die Büchereiarbeit gibt, die jedoch nicht dazu führen dürfen, dass in ländlichen Regionen, zu denen durchaus auch Orte gehören, die sich sonst als Mittelzentren bezeichnen, eine bibliothekarische Unterversorgung eintritt. Eine gleichmäßige Versorgung mit "Bibliotheken" gehört zu den Grundlasten einer Bildungslandschaft, wenn Politik die gleichmäßige (Bildungs-)Chancen in allen Teilen des Landes ermöglichen will! 45

III. Förderpreise 2010 In diesem Sinne haben der Landesverband Thüringen im dbv und unsere Stiftung den Thüringer Bibliothekspreis mit zwei Kategorien ausgestattet. So dienen zwei Förderpreise insbesondere dazu, Vorhaben anzuregen und Initiativen zu fördern, die mit dem Preisgeld es sind immerhin 2.500 pro Förderpreis realisiert werden könnten. Die Erfahrungen aus den Ausschreibungen der letzten Jahre, die stets gemeinsam evaluiert wurden, haben zu der Konsequenz geführt, dass sich jetzt alle (!) öffentlichen Bibliotheken in Thüringen um die Förderpreise bewerben können, also sowohl die haupt- wie die nebenund ehrenamtlich geführten Büchereien! Der Wunsch der Jury ist es dabei, insbesondere konkrete Projektideen, die aus der spezifischen Situation des jeweiligen Bewerbers heraus entwickelt werden, vorgestellt zu bekommen. Die Hauptaufgabe der Preisträger besteht dann in der Umsetzung ihrer Ideen, wofür die bereitgestellten Preisgelder (2.500 ) verwendet werden sollen. Die Jury hat es in diesem Jahr relativ schwer gehabt, sich für Förderpreisträger zu entscheiden, weil eine ganze Reihe sehr guter Projektvorschläge präsentiert wurden. Die Förderpreis-Entscheidung ist zum einen zugunsten der Stadtbücherei Bad Berka getroffen worden, die ihre Außenstelle in Tannroda mit einem Medienarbeitsplatz ausstatten will und damit dort neue Recherchemöglichkeiten einschließlich eines Internetarbeitsplatzes zur Verfügung stellen will. Dies geschieht in Tannroda auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen mit Blick auf die Zielgruppe der Arbeitssuchenden. Ein solches Angebot wird nachgefragt und belegt wie sehr auch im ländlichen Raum solche weitergreifenden Angebote benötigt werden. Einen weiteren Förderpreis erhält die Erlebnisbibliothek in Großbreitenbach für ihr Projekt "Autorenbegegnungen für Kinder und Jugendliche", das namentlich die jüngere Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen ins Visier nimmt. Eine Sonderrolle spielt das Rehabilitations-Zentrum Stadtroda GmbH, um dessen Bewerbung es eine konstruktive Diskussion im Rahmen der Jurierung gegeben hat. Wir haben den gordischen Knoten dann dergestalt lösen können, dass wir seitens der Sparkassen- Kulturstiftung Hessen-Thüringen einen zusätzlichen finanziellen Beitrag für das vorgestellte Projekt bereitgestellt haben, um es zu sichern. Damit sollte eine Fehlinterpretation vermieden werden, denn das Engagement des Zentrums wurde durch den Umstand erforderlich, dass eine Kommune ihre öffentliche Stadtteilbibliothek geschlossen hat. Hieran wird deutlich, in welchem durchaus unsicheren Umfeld sich die Auslober des Bibliothekspreises befinden, wenn sie "besonderes Engagement" auszeichnen. Auch deshalb möchte ich den Appell wiederholen, die Bibliothekslandschaft mit professionellem Personal in hauptamtlicher Funktion zu sichern und auszustatten, und nicht aus reinen Kostengründen auf die Vorhaltung eines ortsnahen und niedrigschwelligen Bildungsangebotes für Bürger/innen zu verzichten. 46

IV. Träger des "Thüringer Bibliothekspreises 2010" ist die Stadt- und Kreisbibliothek 'Anna Seghers' Meiningen. Die Ausschreibung des Thüringer Bibliothekspreises sieht vor, dass der Hauptpreis vergeben wird für die Umsetzung eines beispielgebenden neuen Bibliothekskonzeptes und Bibliotheksangebotes, die besonders gelungene Einbindung der Bibliothek in den kulturellen bzw. bildungspolitischen Kontext der Kommune, hervorragende kundenorientierte Serviceverbesserungen, eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit. Auch sollte das Konzept bereits über einen längeren Zeitraum erprobt sein. In wohl keinem vergleichbaren Fall hätte die Jury auf eine derartige Basis an Informationen und durch eine unter ihren Augen vorgenommene Evaluierung bauen können, wie im Fall des diesjährigen Preisträgers. Die Stadt- und Kreisbibliothek Meiningen hat sich in den vergangenen Jahren mehrfach mit hervorragenden Unterlagen um den Thüringer Bibliothekspreis beworben und ist dabei oft nur sehr knapp einer Auszeichnung "entgangen". Auch dieses Jahr war die Diskussion bei einer aus Sicht der Jury ausgezeichneten Bewerberlage sehr engagiert und hat keineswegs von vornherein erkennen lassen, wer Preisträger werden würde. Dieser Blick auf die Bewerberlage soll denjenigen, die heute den Preis nicht entgegennehmen können, Mut zur erneuten Bewerbung zu machen! Wesentliche Kriterien für die Auswahl des diesjährigen Preisträgers waren die hervorragende Vernetzung der Bibliothek im kulturellen Leben der Stadt Meiningen, die Vielfalt und Vielzahl an Veranstaltungen, mit denen Bürger/innen in die Bücherei hinein "gelockt" werden sowie die gezielt angestrebte und umgesetzte Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen, denen nicht nur formale Vereinbarungen, sondern auch neue kulturelle Formate zugrunde gelegt wurden. Die eigenen Veranstaltungen der Bibliothek werden sehr auf spezifische Zielgruppen hin ausgerichtet und dienen insbesondere dazu, den Nutzer/innen-Kreis deutlich zu erweitern. Dass hier die zentrale Lage der Meininger Bibliothek, die viele Teilnehmer/innen des Thüringer Bibliothekstages 2006 kennengelernt haben, ebenso eine die Sache (be)fördernde Rolle spielt wie das kulturelle Profil Meiningens überhaupt, unterstützt die Arbeit der Bibliothek, macht sie aber sicher auch nicht leichter: Sie ist sicher eine notwendige Grundlage für die in Meiningen geleistete Arbeit. Dies lässt sich auch daraus belegen, dass auf Initiative der Bibliothek die Einbindung der Büchereien im Landkreis in das Thüringer Bibliotheksnetz erfolgte. Wer die weiten Landstriche der Rhön, des Werratales und des Thüringer Waldes als Teile des Landkreises Schwarzbach-Meiningen kennt, ahnt, welche Aufgabe die Herstellung eines überall vergleichbaren Zugangs zum Bibliotheksangebot in Stadt und Landkreis ist, zumal Meiningen weder Fachhochschul- noch gar Universitätsstadt ist. Dass die Bibliothek daneben auch die Betreuung der Verwaltungsbibliothek der städtischen Hauptverwaltung übernahm, sei nur am Rande vermerkt aus Sicht des Laudators ist dies möglicherweise ein Beitrag zur Existenzsicherung. Bemerkenswert ist, dass immerhin 29 Bibliotheken, von ihnen zwei hauptamtliche, über die Stadt- und Kreisbibliothek Anna Seghers vernetzt werden. Und wenn dann noch eine Mitarbeiterin des Hauses ihre Weiterbildung im 47

Sinne eines Fernstudiums an der Fachhochschule Potsdam absolviert, so schließt sich der Themenkreis zum Thüringer Bibliothekstag in Sondershausen! Die Auszeichnung besteht aus einer Urkunde und dem damit verbundenen Geldbetrag von 10.000. Letzterer wird nicht ausgezahlt, sondern steht nur (!) der Bibliothek auf deren (!) Anforderung zur Verfügung. Der dbv Thüringen und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen- Thüringen behalten es sich vor, das Geld nur dann freizugeben, wenn entsprechend der Ausschreibung "das Preisgeld dazu dient, besondere Aufgaben der Bibliothek zu erfüllen". (Dank) Urkunde Thüringer Bibliothekspreis 2010 Die Stadt- und Kreisbibliothek Anna Seghers in Meiningen erhält den Thüringer Bibliothekspreis 2010. Die erfolgreiche Arbeit der Bibliothek ist das Ergebnis eines nachhaltig und kontinuierlich angelegten Konzeptes, das den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Meiningen wie auch des Landkreises Schmalkalden-Meiningen gleichermaßen zu Gute kommt. Die Bibliothek präsentiert sich als modernes Medien- und Kommunikationszentrum mit einem breiten und aktuellen Medienangebot, das digitale wie virtuelle Medien und Informationsmöglichkeiten selbstverständlich integriert. Sie hat als Bildungseinrichtung eine breiten Palette von Veranstaltungen mit verschiedenen Partnern vor Ort entwickelt und begeistert mit ungewöhnlichen Angeboten die junge Generation für das Lesen. Mit ihren nutzerfreundlichen Öffnungszeiten zieht die Bibliothek zahlreiche Leser und Leserinnen aller Altersstufen an. Darüber hinaus setzt die Stadt- und Kreisbibliothek mit ihrem zielgruppengerechten Veranstaltungsprogramm auf die starke Vernetzung mit lokalen und regionalen Kulturpartnern. Für Stadt und Region ist die Stadt- und Kreisbibliothek Anna Seghers eine besondere Anlaufstelle. Sondershausen, am 27. Oktober 2010 Dr. Thomas Wurzel Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Thüringen im Hessen-Thüringen theksverband Dr. Annette Kasper Vorsitzende des Landesverbands Deutschen Biblio- 48

Anschriften der Autorinnen und Autoren Prof. Dr. Thomas Deufel Staatssekretär Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Werner-Seelenbinder-Straße 7 99096 Erfurt Telefon: (03 61) 3 79 00 Telefax: (03 61) 3 79 46 90 Email: tmbwk@thueringen.de Sylvia Gramann Bibliotheksleiterin Stadt- und Kreisbibliothek "Anna Seghers" Ernestinerstr. 38 98617 Meiningen Telefon: (0 36 93) 50 29 59 oder (0 36 93) 50 42 47 Telefax: (0 36 93) 50 42 46 Email: bibliothek@meiningen.de Helga Gudacker Staatliches Berufsschulzentrum Sondershausen Abteilungsleiterin Schulteil 2 Gewerblich-technischer Bereich, Berufliches Gymnasium und Fachoberschule Salzstraße 16 99706 Sondershausen Tel. (0 36 32) 5 22 90 Fax (0 36 32) 52 29 29 Email: post@sbz-sondershausen.de Prof. Dr. phil. Gerhard Hacker Prodekan Fakultät Medien HTWK Leipzig Karl-Liebknecht-Str. 132 04277 Leipzig Telefon: :(0 34 1) 30 76 54 18 Email: hacker@fbm.htwk-liepzig.de Peter Hengstermann Landrat Kyffhäuserkreis Landratsamt Kyffhäuserkreis Markt 8 99706 Sondershausen Telefon: (0 36 32) 74 10 Telefax: (0 36 32) 7 41 1 35 Email: landrat@kyffhaeuser.de Karin Holste-Flinspach Stauffenbergschule Arnsburger Str. 44 60385 Frankfurt/Main Telefon: (069) 212-3 52 74 Telefax: (069) 212-4 05 18 51

Prof. Dr. Dagmar Jank FH Potsdam Fachbereich Informationswissenschaften Friedrich-Ebert-Str. 4 14467 Potsdam Telefon: (0 331) 580 15 1 5 Fax: (0 331) 580 15 99 Email: jank@fh-potsdam.de Dr. Annette Kasper Leiterin der Ernst-Abbe-Bücherei Carl-Zeiss-Platz 15 07743 Jena Telefon: (0 36 41) 49 81 56 Telefax: (0 36 41) 44 28 21 Email: annette.kasper@jena.de Joachim Kreyer Bürgermeister der Stadt Sondershausen Stadtverwaltung Sondershausen Markt 7 99706 Sondershausen Telefon: (0 36 32) 62 21 01 Telefax: (0 36 32) 78 20 73 Email: buergermeister@sondershausen.de Annamaria -Benita Lippold Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt Domplatz 01 99111 Erfurt Tel. (0 361) 655 15 83 Fax (0 361) 655 15 99 Dr. Valentina Tischer Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt /Gotha Nordhäuser Str. 63 99089 Erfurt Telefon: (0 361) 737 58 15 Telefax: (0 361) 737 55 09 Email: valentina.tischer@uni-erfurt.de Dr. Thomas Wurzel Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Alte Rothofstr. 9 60313 Frankfurt/Main Telefon: (069) 21 75 5 11 Telefax: (069) 21 75-4 99 52