Wärmeverlust reduzieren. Effizient heizen.
Wieviel Wärme wird verbraucht? Wie viel kann ich sparen? Der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser erreicht in Wohngebäuden einen Anteil von bis zu 85 %. Die Energiekosten steigen dabei kontinuierlich an. Allein durch das eigene Verhalten lässt sich bereits ein behagliches Wohnraumklima schaffen, Energieverschwendung und Schimmel vermeiden und aktiv Klimaschutz betreiben! Anteil Energieverbrauch im Haushalt 68% Raumwärme Einsparpotenzial von Verhalten und Optimierung der Heizung 11% Haushaltsgeräte 6% Beleuchtung/Kommunikation Energiesparen lohnt sich doppelt Zum einen müssen wir bis spätestens 2050 unsere Emissionen auf Null reduziert haben, wollen wir unsere Kinder und Enkelkinder vor lebensbedrohlichen und kostenintensiven Klimawandelauswirkungen schützen. Zum anderen lassen sich durch Effizienzmaßnahmen bis zu 80 % Energiekosten sparen. Der Staat unterstützt das mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen. 15 Heizung optimieren 15% Warmwasser Thermostate tauschen pro C Temperatursenkung 20% 10 5 0 Niedrigenergiehäuser verbrauchen durch beste Dämmung, Belüftung und Wärmerückgewinnung sowie dem Einsatz erneuerbarer Energien bis zu 90 % weniger Energie als konventionelle Gebäude. Einsparpotenzial von Sanierungsmaßnahmen 80% 60 40 30-35 15-55 20 0 Heizung Dämmung 10-25 10-20 Lüftung Fenster Sanierungsmaßnahmen reduzieren den Energieverbrauch um bis zu 80 %.
Effizient lüften & heizen mit wenig Aufwand Zugluft vermeiden Je weniger es zieht, umso gemütlicher ist es. Die Wohlfühltemperatur wird schneller erreicht. Das spart Energie. Mit Hilfe von Dichtbändern lassen sich Fugen und Schlitze an Fenstern und Türen kurzfristig abdichten. Dauerlüften unterlassen Fenster in Kippstellung eignen sich nicht zum Lüften. Dauerhaft geöffnete Fenster führen zum Auskühlen der benachbarten Wände und oft zur Schimmelbildung, weil sich die Feuchtigkeit an kalten Wänden niederschlägt. Effizient lüften Wohnräume sollten zweimal täglich für fünf Minuten stoßgelüftet werden. Dazu am besten gegenüberliegende Fenster weit öffnen. Das Heizkörperventil sollte ein paar Minuten vorher abgedreht werden. Durch kurzes Stoßlüften muss anschließend nur die ausgekühlte Luft, nicht aber Wände und Mobiliar wieder aufgeheizt werden. Nach dem Schlafen, Kochen und Duschen direkt stoßlüften. Thermostateinstellung Schlafzimmer und Flur < 18 C Stufe 1-2 Wohn und Kinderzimmer 20-22 C Stufe 3 Badezimmer < 22 C Stufe 3-4 Effizient regeln Die Raumtemperatur kann dem Bedarf angepasst werden. Eine Absenkung der Temperatur von 1 C spart rund 6 % Heizenergie. Die Thermostate müssen fest an den Heizkörper angeschraubt sein, sonst heizt er auch bei herunter gedrehtem Thermostat. Heizkörper müssen regelmäßig entlüftet werden. Mit einem Entlüftungsschlüssel lässt sich das selbst erledigen. Heizkörper sollten nicht durch Verkleidungen, Vorhänge oder Mobiliar verdeckt sein. Die Wärme muss vom Heizkörper in den Raum ausstrahlen können.
Heizung optimieren für wenig Geld Finanzielle Förderung Heizungsoptimierung Thermostate tauschen Mit den vorgestellten Maßnahmen lassen sich bis zu 30 % der Heizkosten einsparen. Investitionen in Thermostate, Heizungspumpe, Hydraulik, Regelung oder in Dämmung für Heizungs und Warmwasserleitungen amortisieren sich schon nach ein bis drei Jahren. Die Heizungsoptimierung wird zusätzlich vom Staat gefördert. Mit programmierbaren Thermostaten lassen sich bis zu 10 % Heizenergie einsparen. Heizzeiten können so exakt dem Bedarf nach voreingestellt werden. Die Programmierung erfolgt direkt am Thermostatkopf oder über Funk. Die Thermostate kosten zwischen 15 und 30 pro Stück. Das Ab und Aufschrauben kann man selbst machen. Fenstersensoren erkennen den Temperaturabfall beim Lüften und regeln die Heizung dann automatisch ab. Heizung optimieren Eine alte Heizungspumpe verbraucht rund 400 bis 600 kwh im Jahr, eine neue Hocheffizienzpumpe verbraucht dagegen nur 50-100 kwh. Kombiniert mit einem hydraulischen Abgleich der Heizung können insgesamt bis zu 80 % Stromverbrauch der Pumpe und bis zu 15 % Heizenergie eingespart werden. Heizungspumpe plus Einbau kosten ca. 350-400 und werden mit 30 % finanziell bezuschusst. Der hydraulische Abgleich durch einen Fachbetrieb wird ebenfalls mit 30 % bezuschusst. Für wen? Privatpersonen, freiberuflich Tätige Unternehmen Kommunen, kommunale Gebietskörperschaften und kommunale Zweckverbände sonstige juristische Personen des Privatrechts Für was? Austausch alter Pumpen durch hocheffiziente Heizungs- und Trinkwasserzirkulationspumpen Heizungsoptimierung durch hydraulischen Abgleich sowie zusätzliche niedriginvestive Maßnahmen wie z.b. Tausch von Thermostaten beide Maßnahmen können kombiniert werden Wieviel? 30 % der förderfähigen Kosten Weitere Informationen Heizungs-Fachbetriebe finden Sie unter: www.installateur-mv.de Die Fachbetriebe unterstützen Sie in der Regel auch bei der Beantragung der Förderung. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.bafa.de/de/energie/energieeffizienz Deutsche Energie-Agentur (dena) www.dena.de/themen-projekte/energieeffizienz Bundesministerium für Wirtschaft www.deutschland-machts-effizient.de Verbraucherzentrale MV www.verbraucherzentrale-mv.eu/energie
Wärmeverluste reduzieren Dämmung & Lüftung Wärmeverluste reduzieren Fenster & Heizung Dämmung anbringen Fenster austauschen Die Dämmung eines Gebäudes spart bis zu 50 % Heizenergie. Das Dach, die obere Geschossdecke sowie die Kellerdecke lassen sich selber dämmen. Wichtig ist eine lückenlose Verlegung und die Anbringung einer Dampf bremsfolie. Neue Fenster sparen bis zu 20 % Heizenergie. Die Wärmedurchlässigkeit wird mit dem U-Wert angegeben. Je kleiner der ist, desto besser. Wie viel Sonnenenergie durch die Scheibe gelangt, wird mit dem g-wert bezeichnet. Fenster sind langlebige Bauteile. Bei einem Austausch ist die Dreifachverglasung heute Stand der Technik. Heizungs und Warmwasserleitungen sowie die Armaturen lassen sich mit Material aus dem Baumarkt ebenso selbst dämmen. Wichtig dabei ist die lückenlose Dämmung einzelner Rohre. Das Material sollte doppelt so dick wie der Rohrdurchmesser sein. Dämmung kann in Form von Platten, Matten, im Einblasverfahren oder im Stopfverfahren oder als Schüttung verarbeitet werden. Foto: Rainer Sturm, pixelio.de Der BUND empfiehlt ökologische Dämmstoffe wie Holz, Flachs, Hanf oder Zellulose. Sie schneiden beim Energieverbrauch für die Herstellung, für den Transport und die Entsorgung besonders gut ab und tragen zu einem gesunden Raumklima bei. Heizung erneuern Eine neue Heizung spart bis zu 35 % Heizenergie. Bei der Sanierung des Gebäudes genügt sogar eine geringere Leistung der Heizanlage. Foto: lichtkunst, pixelio.de Wärmepumpen nutzen Wärme aus der Erde oder der Luft und erhitzen diese auf die benötigte Temperatur. Wärmepumpen sollten aus 1 kwh Strom zumindest 4 kwh Wärme erzeugen (Arbeitszahl 4). Ergänzt durch Wärmespeicher und mit Ökostrom betrieben sind sie ein wichtiger Beitrag zur Energiewende. Solarthermie dient der Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Die Heizung kann so in den Sommermonaten ausgeschaltet bleiben. Lüftung einbauen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sparen 10-20 % Heizenergie. Sie verbessern zudem die Luftqualität und vermeiden Feuchtigkeit und Schimmel. Lüftungsanlagen sind besonders bei Niedrigenergiehäusern, Neubauten und bei der Sanierung von Altbauten sinnvoll. Sie filtern Schadstoffe und Pollen und sind dabei geräuscharm. Ihr Stromverbrauch liegt bei unter 1 kwh pro Tag. Erdwärme, Biomasse oder Sonnenenergie können Öl und Gas schon heute ersetzen oder unterstützen.
Einsparpotenziale Finanzielle Förderung Investitionsmaßnahmen Dämmung 15-55 % Heizung 30-35 % Lüftung Fenster 10-25 % 10-20 % Die Kf W fördert Energiesparen mit 2 Mrd. pro Jahr über zinsgünstige Kredite, Tilgungszuschüsse und direkte Zuschüsse bei Neubau, einer Komplettsanierung oder einzelnen Maßnahmen inklusive Baubegleitung. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Kf W-Förderung ist die Zusammenarbeit mit einem Energieberater der Energieeffizienz-Expertenliste. Das BAFA fördert Heizungsanlagen mit 300 Mio. pro Jahr über direkte Zuschüsse. Wer? Was? KfW Nr. 431 Zuschuss KfW Nr. 151 Kredit Neubau oder Kauf eines KfW-Effizienzhauses < 100.000 ; < 15.000 Tilgungszuschuss Energieeffizient Sanieren < 100.000 ; < 27.500 Tilgungszuschuss Bauen & Sanieren: Baubegleitung < 50% der Kosten, max. 4.000 KfW Nr. 153 Kredit Weitere Informationen Energieeffizienz-Expertenliste www.energie-effizienz-experten.de Verbraucherzentrale MV www.verbraucherzentrale-mv.eu/energie Kreditanstalt für Wiederauf bau (Kf W) www.kfw.de Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle www.bafa.de/de/energie/energieeffizienz Deutsch Energie-Agentur (dena) www.dena.de/themen-projekte/energieeffizienz
Das Projekt Energiesparen des BUND M-V e.v. informiert Kommunen über Einsparmöglichkeiten in den Bereichen Strom, Wärme, Mobilität und Konsum. Wir wollen die Umsetzung von konkreten Energiesparmaßnahmen anregen und geeignete Förderinstrumente vorstellen. Kontakt BUND-Projekt Energiesparen Wismarsche Straße 3 18057 Rostock www.energiesparen-mv.de Ulrich Söffker Telefon: 0176-430 650 11 ulrich.soeffker@bund.net Susanne Schumacher Telefon: 0176-213 119 85 susanne.schumacher@bund.net Projektträger BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.v. Wismarsche Straße 152 19053 Schwerin Telefon: 0385-521 33 90 Fax: 0385-521 33 920 bund.mv@bund.net www.bund-mv.de Spenden BUND M-V Energiesparen IBAN: DE36 1405 2000 0370 0333 70 BIC: NOLADE21LWL Projektförderung Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union und durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE). Gedruckt in M-V auf 100% Recyclingpapier