Wacker Chemie AG Hanns-Seidel-Platz 4 81737 München, Germany www.wacker.com PRESSEINFORMATION Nummer 53 20. internationale Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2016 WACKER präsentiert neue Anwendungen für Siliconfolien München, 19. Oktober 2016 Auf der heute beginnenden internationalen Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2016 wird der Münchner Chemiekonzern WACKER erstmals Textilsensoren aus hauchdünnen Siliconfolien zeigen. ELASTOSIL Film ermöglicht die Entwicklung und Realisierung innovativer Sensoren und Aktoren in der Robotik, Medizin und im Lifestyle-Bereich. Das Spektrum der Anwendungen reicht von Pumpen, Schaltern, elektrischen Relais und Membranen bis zu Bewegungssensoren in Textilien. In Halle 6, Stand A10, wird die innovative Sensortechnologie live vorgeführt. Die K 2016 findet vom 19. bis 26. Oktober 2016 in Düsseldorf statt. Auf der letzten Kunststoffmesse vor drei Jahren hatte WACKER die Präzisionsfolie aus Silicon erstmals vorgestellt. Seitdem ist das Interesse an der Produktinnovation unvermindert groß. Seit der Premiere hat der Münchner Chemiekonzern über 450 Anfragen evaluiert. Zahlreiche Projekte haben sich mittlerweile herauskristallisiert. Auf der diesjährigen K präsentiert WACKER nun erste konkrete Anwendungen. Im Mittelpunkt stehen insbesondere neuartige Textilsensoren. Bei dieser Anwendung werden die elektroaktiven
Seite 2 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Eigenschaften des Silicons genutzt. Der hauchdünne Siliconfilm ist zwischen zwei leitfähigen Elektroden aus rußgefüllten Siliconen eingebettet. Gemeinsam bilden die Schichten einen flexiblen Kondensator, der in der Lage ist, elektrische Ladung aufzunehmen. Wird dieser etwa durch eine Zug- oder Druckbewegung mechanisch verformt, ändert sich auch dessen Kapazität. Diese Kapazitätsänderungen lassen sich in feinen Nuancen messen und damit für sensorische Zwecke nutzen, etwa um Körperbewegungen sichtbar zu machen. ELASTOSIL Film wird unter Reinraumbedingungen ohne Einsatz von Lösemitteln hergestellt. Das von WACKER patentierte Herstellungsverfahren liefert extrem dünne und fehlerfreie Siliconfolien in einer Dicke zwischen 20 und 400 Mikrometern. Die Folienstärke weicht über die gesamte Breite und Länge der Bahn höchstens um ±5 Prozent vom Sollwert ab. Dies und die silicontypischen Eigenschaften des Elastomers ermöglichen technische Anwendungen, die im industriellen Maßstab bislang nicht realisiert werden konnten. Wie alle Siliconelastomere gehört auch ELASTOSIL Film aufgrund seiner dielektrischen Eigenschaften zu den elektroaktiven Polymeren (EAP). Siliconfolien sind beispielsweise in der Lage, unter bestimmten Voraussetzungen auf elektrische Stimulation zu reagieren. Das ist dann der Fall, wenn sich das Elastomer zwischen zwei dehnbaren und flexiblen Elektroden befindet. Das Silicon bildet dabei eine permittive Schicht. Sie leitet keinen Strom, ist aber durchlässig für elektrische Felder.
Seite 3 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Siliconschicht und Elektroden bilden gemeinsam einen flexiblen Kondensator. Liegt Gleichspannung an, ziehen sich die Elektroden elektrostatisch an und drücken die weiche Siliconfolie zusammen. Die Folie wird dünner, dehnt sich aber zugleich in der Ebene aus. Der Kondensator wird somit insgesamt flacher und breiter. Im entladenen Zustand nimmt der ELASTOSIL Film aufgrund seiner Elastizität wieder seine ursprüngliche Gestalt an. Diese Eigenschaft macht Siliconfolien für folgende elektroaktive Schlüsseltechnologien besonders interessant: Sensoren: Sensoren aus ELASTOSIL Film können in Kleidungsstücken oder Handschuhen Bewegungen messen. Dadurch werden virtuelle Darstellungen möglich, beispielsweise auf einem Rechner oder einem Smartphone. Solche Sensoren, auch Wearables genannt, sind in der Unterhaltungselektronik, aber auch in den Bereichen Gesundheit, Rehabilitation und Sport derzeit sehr gefragt. Nach dem gleichen Prinzip ist es auch möglich, Greifwerkzeuge oder Roboter aus der Ferne zu steuern. Aktoren: ELASTOSIL Film bietet Herstellern von elektrischen Antriebselementen, sogenannten Aktoren, ganz neue Möglichkeiten. In diesem Fall wird nach dem gleichen elektroaktiven Prinzip Strom in Bewegung umgewandelt. Der gesamte Vorgang verläuft geräuschlos und lässt sich beliebig oft wiederholen. Diese Eigenschaften lassen sich ganz gezielt für die Entwicklung neuer Produkte und Technologien nutzen, etwa für Pumpen, Schalter, Ventile, elektrische Relais, künstliche Muskeln oder auch Lautsprecher.
Seite 4 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Generatoren: Stapelt man viele Hundert aus Siliconfolie bestehende Kondensatoren übereinander Experten sprechen hier von Stacks, ist es sogar möglich, durch Bewegung Strom zu erzeugen. Mit Siliconfolien lassen sich so neuartige Generatoren entwickeln. Auch in der Membrantechnik könnten Siliconfolien künftig eine bedeutende Rolle spielen. Silicone halten zwar Wasser zurück, Wasserdampf und bestimmte Gase können jedoch durch das Material diffundieren. ELASTOSIL Film arbeitet dabei äußerst selektiv: Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff und Wasserdampf passieren schneller als Stickstoff. Eine Membran aus ELASTOSIL Film kann somit zur Gastrennung genutzt werden, etwa zur Abtrennung von Kohlenstoffdioxid. Besuchen Sie WACKER auf der K 2016 in Halle 6, Stand A10.
Seite 5 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Textil mit integrierten Sensoren aus ELASTOSIL Film von WACKER. Die mechanischen Dehn- und Zugbewegungen bewirken Kapazitätsänderungen im Sensor. Diese lassen sich in feinen Nuancen messen und damit für sensorische Zwecke nutzen, etwa um Körperbewegungen sichtbar zu machen. Dank solcher Sensoren gibt es in Zukunft ganz neue Möglichkeiten, Bewegungen etwa für Therapie- und Trainingszwecke virtuell darzustellen. Auf der internationalen Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2016 in Düsseldorf zeigt WACKER in Halle 6, Stand A10, einen ersten funktionstüchtigen Prototypen. (Photo: Wacker Chemie AG)
Seite 6 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Auf der internationalen Messe für Kunststoff und Kautschuk K 2016 stellt WACKER Anwendungen für ELASTOSIL Film vor. Die Präzisionsfolien aus Silicon können aufgrund ihrer dielektrischen Eigenschaften für elektroaktive Anwendungen im Bereich von Sensoren, Aktoren oder auch Generatoren eingesetzt werden. Die hauchdünnen Filme werden in Burghausen unter Reinraumbedingungen hergestellt. (Photo: Wacker Chemie AG) Hinweis: Diese Fotos können Sie im Internet unter folgender Adresse abrufen: http://www.wacker.com/presseinformationen
Seite 7 von 7 der Presseinformation Nummer 53 vom 19.10.2016 Die Inhalte dieser Presseinformation sprechen Frauen und Männer gleichermaßen an. Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Sprachform (z.b. Kunde, Mitarbeiter) verwendet. Weitere Informationen erhalten Sie von: Wacker Chemie AG Presse und Information Florian Degenhart Tel. +49 89 6279-1601 florian.degenhart@wacker.com www.wacker.com follow us on: Unternehmenskurzprofil: WACKER ist ein global operierender Chemiekonzern mit rund 17.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 5,3 Mrd. (2015). WACKER verfügt weltweit über 25 Produktionsstätten, 22 technische Kompetenzzentren und 50 Vertriebsbüros WACKER SILICONES Siliconöle, -emulsionen, -kautschuk und -harze, Silane, Pyrogene Kieselsäuren, Thermoplastische Siliconelastomere WACKER POLYMERS Polyvinylacetate und Vinylacetat-Copolymere in Form von Dispersionspulvern, Dispersionen, Festharzen und Lösungen WACKER BIOSOLUTIONS Biotechnologische Produkte wie Cyclodextrine, Cystein und Biopharmazeutika, außerdem Feinchemikalien und Polyvinylacetat-Festharze WACKER POLYSILICON Polysilicium für die Halbleiter- und Photovoltaikindustrie Siltronic Reinstsiliciumwafer und -einkristalle für Halbleiter-Bauelemente