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32. SONNTAG IM JAHRESKREIS C / EINGANG:

Transkript:

Bibelstelle: Lk 18, 31-34 Jesus versammelte die Zwölf um sich und sagte zu ihnen: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird sich alles erfüllen, was bei den Propheten über den Menschensohn steht: Er wird den Heiden ausgeliefert, wird verspottet, misshandelt und angespuckt werden, und man wird ihn geißeln und töten. Aber am dritten Tag wird er auferstehen. Doch die Zwölf verstanden das alles nicht; der Sinn der Worte war ihnen verschlossen und sie begriffen nicht, was er sagte. Text: Herr, mein Leben verläuft nicht immer so geradlinig, wie ich es für mich erträume. Lebenswege werden durchkreuzt von unvorhersehbaren Ereignissen. Tod und Trauer hinterlassen Spuren, Krankheit und Leid reißen Wunden, Hass und Zwietracht öffnen unüberwindbar scheinende Gräben. Zerbrechende Beziehungen, Verluste, Sucht oder Einsamkeit erschüttern. Dann stehen wir machtlos, verständnislos und fragend dem Leben gegenüber. Wieso trifft es mich? Ich will aufbrechen im Vertrauen darauf, dass Jesus Christus mit mir ist. Durch sein Leiden, sein Sterben und seine Auferstehung gibt er mir Hoffnung für mein Leben. Amen

1. Station: Jesus wird zum Tod verurteilt Bibelstelle: Mt 27,24 Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! VERURTEILT Die Leute, die von Jesus kritisiert werden, erwarten sich: Er wird den Schaden haben. Er wird aufgeben. Er wird wieder Außenseiter werden. Keiner will mehr etwas wissen von Ihm. Fürbitte: ausgegrenzt, abgestempelt, in eine Schublade gesteckt, nicht mehr zu gebrauchen, aussichtslos, finster, kalt. Wenn es da einen Schimmer Hoffnung geben kann, ein Vertrauen das trägt, Worte die verlässlich sind, dann nur, weil du, Gott, in Zeiten des Leidens mit uns schreist, mit uns kämpfst, mit uns leidest. Denn Dir ist unsere Not nicht fremd. Liebender Gott wenn Menschen ungerecht verurteilt werden, sei du ihre Hoffnung.

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern Bibelstelle: Joh, 19, 9-11 Pilatus fragte Jesus: Woher stammst du? Jesus aber gab ihm keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen? ANNEHMEN Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern um uns zu zeigen, wir können das Leben annehmen wie es ist. Mit all seinen Höhen und Tiefen, denn das Leben Jesu und unser Leben haben ein Ziel. Den Himmel. Fürbitte: Heilender Gott, stehe allen Menschen bei, dass sie ihr Leben mit allen Herausforderungen annehmen können und stärke sie, dass sie daran nicht zerbrechen.

3. Station: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz Bibelstelle: Mt 26, 37-39 Jesus ergriff Angst und Traurigkeit, und er sagte: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. FALLEN Jesus fällt unter dem Kreuz. Seine Kräfte verlassen ihn ein erstes Mal. Durch sein Mensch-werden ist auch er an die menschlichen Grenzen gebunden. Auch wir Menschen haben oft eine schwere Last auf unseren Schultern. Armut, Hunger, Krankheit und Misserfolg treiben uns immer weiter in die Tiefe, entkräften uns und lassen uns schlussendlich fallen. Wir liegen am Boden, traurig und mutlos, haben keine Kraft aufzustehen. Jesus steht wieder auf. Aus Liebe zu uns Menschen. Er zeigt uns, dass wir fallen dürfen und reicht uns die Hand um uns aufzuhelfen. Es ist keine Schande zu fallen. Wer fällt und wieder aufsteht ist stärker als zuvor. Fürbitte: Herr, jeder von uns fällt unter den Lasten die er zu tragen hat. Wir dürfen fallen. Herr, hilf uns anderen zu helfen die Fallen. Und wenn wir selbst fallen, dann lass uns deine Liebe und Nähe spüren, damit wir immer wieder neu aufstehen können.

4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter Bibelstelle: Joh 19, 26-27 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. LIEBEN Einen Menschen zu lieben heißt, dessen Leid ohne Wenn und Aber mitzutragen. Auch wenn ich Angst habe und einer schwierigen Situation hilflos ausgeliefert bin, wenn ich das Gefühl habe, nicht helfen zu können, kann ich durch mein Mitleiden den anderen unterstützen und aufbauen. Ich kann ihm das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Fürbitte: Guter Gott, lass uns unsere Angst und Hilflosigkeit überwinden und so zur Unterstützung für jene werden, die unsere Hilfe und unser Dasein brauchen.

5. Station: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen Bibelstelle: Lk 23, 26 Als sie Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus hertrage. DIENEN Wir haben jeden Tag aufs Neue die Chance jemandem zu dienen, ihm unter die Arme zu greifen, einen Teil seiner Last mit zu tragen. Doch die Schreie nach Hilfe gehen oft unter. Sind lautlos oder leicht zu überhören. Manchmal hören wir die Hilferufe, doch aus Bequemlichkeit wollen wir sie nicht wahrnehmen und ignorieren sie. Fürbitte: Simon von Zyrene hat Jesus geholfen das Kreuz zu tragen. Guter Gott, schenke uns offene Ohren, damit wir auch die lautlosen Hilferufe hören, schenke uns ein offenes Herz, damit wir dienen, ohne an den eigenen Vorteil zu denken.

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch Bibelstelle: Jes 52, 14 Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen. AUFBAUEN In unserem Alltag gibt es immer wieder Menschen, die uns durch kleine Gesten aufbauen. Durch diese kleinen Aufmerksamkeiten spüren wir, wie viele Menschen es gibt, denen unser Leben nicht egal ist, sondern die uns helfen und weitertragen wollen. Auch Jesus hat dankbar das Schweißtuch von Veronika entgegengenommen. Der längste Teil des Weges lag noch vor ihm, aber es war eine kurze Erleichterung und die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die diesen Weg mit ihm gehen. Fürbitte: Jesus, hilf allen Menschen, die sich alleingelassen fühlen und stelle ihnen Menschen zur Seite, die sie immer wieder neu aufbauen und nach vorne blicken lassen.

7. Station: Jesus fällt zum 2. Mal unter dem Kreuz Bibelstelle: Mt 26, 37-39 Jesus ergriff Angst und Traurigkeit, und er sagte: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. ERNIEDRIGT Ich sehe mich nicht. Ich kenne mich nicht. Ich erkenne mich nicht. Ich fühle mich gedemütigt durch den achtlosen Umgang der Menschen mit mir, der Menschen, die um mich herum leben. Ich fühle mich wertlos ich fühle mich minderwertig. Ich frage mich: Bin ich wertvoll, einfach weil ich so bin wie ich bin? Gott hat sich erniedrigt, um uns Menschen zu erhöhen, er hat uns bei unserem Namen gerufen. So dürfen wir uns als Abbild Gottes wahrnehmen, annehmen und lieben lernen. Fürbitte: Stärkender Gott, gib den Menschen, die den Blick für ihren Selbstwert verloren haben, neue Sichtweisen auf ihr Leben. Hilf ihnen ihren Wert als Abbild Gottes zu erkennen.

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen Bibelstelle: Lk 23, 27-31 Es folgte eine große Menschenmenge, darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sagte: Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich; weint über euch und eure Kinder! Denn es kommen Tage, da wird man sagen: Wohl den Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben. Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns!, und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden? ENTWURZELT Die Frauen stehen am Rand, sehen zu wie Jesus dem Tod entgegengeht. Sie verlieren den Mut, Zweifel kommen auf, ihr Halt geht verloren, Angst macht sich in ihren Herzen breit. Menschen die verletzt wurden verlieren das Vertrauen, sie verschließen sich immer mehr nach außen und suchen den Halt in anderen Dingen. Es gibt viele Menschen, die sich wünschen, dass sie nie geboren worden wären. Weint und betet für diese Menschen und helft wo Hilfe nötig ist. Fürbitte: Herr wir bitten dich, öffne unsere Augen und unser Herz für jene, deren Welt zusammenbricht. Lass uns ihre Nöte erkennen und helfen, wo Hilfe möglich ist.

Liedruf: In our darkness 9. Station: Jesus fällt zum 3. Mal unter dem Kreuz Bibelstelle: Mt 26, 37-39 Jesus ergriff Angst und Traurigkeit, und er sagte: Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir! Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst. ENTKRÄFTET Oft verfolge ich ein mir wichtiges Ziel und gerate doch in Versuchung aufzugeben, wenn ich immer wieder stolpere und mich völlig entkräftet fühle. Auch Jesus ist gestolpert und gefallen, aber er hat nicht aufgegeben und ist wieder aufgestanden. Trotz aller Anstrengung hat er seinen Weg zu Ende gebracht. Dieses Vorbild macht mir Mut, nicht zu resignieren und meinen Weg zu Ende zu gehen. Fürbitte: Guter Gott, gib uns den Mut und die Kraft immer wieder aufzustehen, wenn wir auf dem Weg zu unserem Ziel manchmal fallen. Liedruf: In our darkness

Liedruf: In our darkness 10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt Bibelstelle: Mk 15, 24 Sie warfen das Los und verteilten seine Kleider unter sich und gaben jedem, was ihm zufiel. ENTWÜRDIGT Jesus wird seiner Kleidung beraubt. Der letzte Schutz vor der totalen Blöße, die letzte Würde die ihm geblieben war wird ihm vom Leib gerissen. Entblößt und entwürdigt steht er da. Verspottet, verhöhnt, gedemütigt. Wie oft schaffen wir es, andere in solche Situationen zu treiben? Wir stellen sie bloß mit Worten und Taten. Bewusst, absichtlich, sogar boshaft. Wie oft sehen wir zu wie andere bloßgestellt werden und greifen nicht ein, im Gegenteil, finden es sogar amüsant? Sind wir nicht oft auch selbst Opfer, im Stich gelassen, allein und verachtet? Jesus hat dieses Los angenommen. Seine Liebe zum Menschen ist stärker als es alle Bosheit der Menschen sein kann. Er betet für seine Peiniger. Vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun! Fürbitte: Herr wir bitten dich um Mut und Kraft in diesen Situationen. Dass wir in Liebe handeln, den Schwachen zur Seite stehen und die Stolzen zurechtweisen. Liedruf: In our darkness

Liedruf: In our darkness 11. Station: Jesus wird ans Kreuz genagelt Bibelstelle: Lk 23, 35-37 Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! FESTGENAGELT Durch Handlungen und Aussagen unserer Mitmenschen werden wir oft verletzt. Fühlen uns festgenagelt und hilflos. Jesus, du hast all das am Kreuz durchstehen müssen. Du willst uns davon erlösen. Durch dein Leid schenkst du uns Hoffnung, dass wir nicht festgenagelt bleiben. Fürbitte: Wir bitten um Kraft, wenn wir uns wie festgenagelt fühlen. Lass uns spüren, dass du uns auch in unserer Hilflosigkeit nicht alleine lässt. Liedruf: In our darkness

Liedruf: In our darkness 12. Station: Jesus stirbt am Kreuz Bibelstelle: Mk 15, 33-34 Als die sechste Stunde kam, brach über das ganze Land eine Finsternis herein. Sie dauerte bis zur neunten Stunde. Und in der neunten Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eloï, Eloï, lema sabachtani?, das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? STERBEN Wenn ein Mensch im Sterben liegt hoffen die ihn Liebenden auf ein Wunder als letzten Ausweg. Für sie reißt mit dem Tod die Hoffnung endgültig. Für die Angehörigen und Familie bleibt Leere. Diese Trauer ist deshalb da, weil wir viele schöne Erinnerungen an den Verstorbenen haben. Um uns das wunderbare, bessere LEBEN in Ewigkeit zu schenken, musste Jesus am Kreuz sterben. Durch ihn können wir darauf vertrauen: Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang des neuen Lebens. Fürbitte: Herr, du hast dein Leben hingegeben als Lösegeld für viele. Sei bei uns in unserer schwersten Stunde und nimm uns dann auf in dein ewiges Reich. Liedruf: In our darkness

Liedruf: In our darkness 13. Station: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt Bibelstelle: Mk 15, 42-46 Da es Rüsttag war, der Tag vor dem Sabbat, und es schon Abend wurde, ging Josef von Arimathäa, ein vornehmer Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete, zu Pilatus und wagte es, um den Leichnam Jesu zu bitten. Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei. Er ließ den Hauptmann kommen und fragte ihn, ob Jesus bereits gestorben sei. Als der Hauptmann ihm das bestätigte, überließ er Josef den Leichnam. Josef kaufte ein Leinentuch, nahm Jesus vom Kreuz, wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das in einen Felsen gehauen war. Dann wälzte er einen Stein vor den Eingang des Grabes. TRAUERN Trauer ist ein wichtiger Bestandteil vom Abschiednehmen, auch wir begegnen immer wieder dem Tod, Menschen die uns nahestehen, sterben. Wertschätzung des Verstorbenen drückt sich auch in Trauer aus. In dieser Zeit brauchen wir besonders Menschen die uns zur Seite stehen und für uns da sind. Fürbitte: Wir bitten für alle Menschen die trauern. Hilf ihnen, dass sie nicht in ihrem Schmerz und Leid gefangen bleiben, sondern den Glauben an die Erlösung erfahren dürfen. Liedruf: In our darkness

Liedruf: In our darkness 14. Station: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt Bibelstelle: Mt 27, 59-60 Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. ERWARTEN Nach dem Karfreitag kommt der Tag der Ruhe. Viele Menschen wissen nicht, was nun geschieht. Jesus ist nicht mehr da. Die Frauen, die Jesus nachgefolgt sind haben keinen Plan für die Zukunft. Sie sehnen den nächsten Tag herbei, den Sonntag, an dem sie zum Grab gehen dürfen um den Leichnam zu salben. Hier braucht es Vertrauen, Mut, Glauben und die Hoffnung auf den Neubeginn. Denn Jesus hat uns ermutigt, uns versprochen, dass diese Leere nicht bleibt. Er hat uns sein Leben als Vorbild für uns hinterlassen. Und versprochen: Er wird wiederkommen. Fürbitte: Jesus, lass uns nicht den Mut und das Vertrauen auf deine Worte verlieren. Hilf allen Menschen, die von Unsicherheiten geprägt sind und gib ihnen das Vertrauen, dass die Leere vergeht. Liedruf: In our darkness

Abschluss Da liegt er nun, in seinem Grab. Geschunden, entstellt, gepeinigt und getötet. Das Leben Jesu wurde beendet. Ein extra großer Stein vor das Grab gerollt. Verschlossen, abgeschottet, eingewickelt, der Erde übergeben auf ewig. Das waren die Gedanken der Menschen, die Jesus nachfolgten. Trostlos, Hoffnungslos. Ist das das Ende? Was jetzt? Was die Jünger nicht erkannten war der Plan Jesu: die Auferstehung und das ewige Leben. Jesus ist aus Liebe zu jedem einzelnen Menschen ans Kreuz gegangen. Für ihn ist der Tod auf Erden nicht das schlimmste, im Gegenteil, nach dem Tod auf Erden dürfen wir zu Gott in seine Herrlichkeit kommen, in das Leben in Fülle. Er erwartet uns mit offenen Armen, wie der Vater auf das Kommen seines Kindes wartet. Er schenkt Hoffnung, wo wir Menschen nur noch das Ende sehen, er schenkt Liebe, wo wir Menschen keine Liebe mehr schenken können, er ist da, wo kein Mensch mehr sein kann. Er schenkt das Leben nach dem Tod. Aus Hoffnung und aus Liebe wollen wir gemeinsam beten wie der Herr es uns gelehrt hat: Vater unser im Himmel. Abschlusslied: Come home running