Stadt Ennepetal. Gutachten Großspielfelder in Naturrasen. Ingenieurbüro Vennegeerts Freiraum- und Sportstättenplanung

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Transkript:

Stadt Ennepetal Gutachten Großspielfelder in Naturrasen Ingenieurbüro Vennegeerts Freiraum- und Sportstättenplanung Eichenstraße 20 58313 Herdecke Telefon (02330) 2402 Info@ib-v.de

1 Sportanlagen im Stadtgebiet Ennepetal Zustands- Erläuterungsbericht Bearbeitung: Stefan Vennegeerts (B.Sc. Landschaftsarchitektur) Datum: 29.09.2016

2 GLIEDERUNG: 1. Anlass der Untersuchung 3 2. Ist Zustand 4 2.1. Voerde 4 2.2. Bremenstadion 5 2.3. Rüggeberg 6 3. Zusammenfassung 7 Anlage: Pflegehinweise Naturrasen

3 1. Anlass der Untersuchung Das Büro Vennegeerts wurde beauftragt den aktuellen Zustand der Naturrasenplätze im Stadtgebiet zu untersuchen. Die Begehung der Sportanlagen fand am 22. September 2016, in Begleitung von Herrn Heimhardt (Sportamt), statt. Gegenstand der Begehung waren die drei Sportanlagen in Naturrasen: 1. Sportplatz Voerde, Helkenberger Weg, 58256 Ennepetal 2. Sportanlage Bremenstadion, Bremenplatz, 58256 Ennepetal 3. Sportplatz Rüggeberg, 58256 Ennepetal Vorgehensweise Für die Bewertungen der jeweiligen Rasenplätze wurde der Rasen auf 20 x 20 Zentimeter geöffnet, um den Zustand des Platzes genauer bewerten zu können. Hierbei waren folgende Faktoren wichtig und wurden ermittelt: Wachstumsdichte, Wurzeltiefe, Feuchtigkeit, Unterbau und die Verdichtung des Platzes.

4 2.Ist Zustand Im Folgenden werden die Naturrasenanlagen Voerde, Bremenstadion sowie Rüggeberg anhand ihres Zustandes am Tag der Begehung (22.09.2016) beschrieben. 2.1 Voerde Der Naturrasenplatz in Ennepetal Voerde macht einen guten Eindruck. Bei der Begehung des Platzes wurde festgestellt, dass die Rasennarbe einen Deckungsgrad von ca. 80% aufweist. Der Aufbau der Tragschichten entspricht der DIN 18.035, Teil 4, Rasenflächen, Drain- und Rasentragschicht entsprechen dem Stand der Technik. In Zusammenarbeit mit der Fa. Eurogreen wurde ein Pflegeplan erarbeitet der auch so abgearbeitet wird. Die Wurzeltiefe des Rasens von ca. 9cm ist ausreichend scherfest. Die Platzanlage wird über eine Beregnungsanlage bewässert, für die Schnittarbeiten wird ein Mähroboter verwendet. Bei Einhaltung der Pflegehinweise wird der Zustand des Platzes stabil bleiben und eine Nutzung von 300 h pro Jahr möglich sein.

5 2.2 Bremenstadion Das Großspielfeld der Kampfbahn Typ C im Bremenstadion zeigt eine mangelhafte Nährstoffversorgung. Bei der Begehung wurde festgestellt, dass die Rasenfläche kurz geschnitten und keine ausreichende Bewässerung sowie Düngung erhalten. Der Deckungsgrad der Rasenfläche beträgt ca. 75%. Bei der Öffnung des Rasens wurde keine ausreichende Feuchtigkeit in der Erdschicht vorgefunden, Die Rasentragschicht war ausgetrocknet und ohne Bindung. Eine Unterflurbewässerungsanlage ist vorhanden und betriebsbereit. Die Beregnung sollte nach Tab. 1 der Pflegehinweise durchgeführt werden. Die Düngungen sind gem. Düngeplan auszuführen. Die Wurzeltiefe ist mit ca. 8 9 cm jedoch als gut zu bewerten. Der Platz im Bremenstadion ist nicht DIN-gerecht, er wurde auf einem ehemaligen Tennenplatz errichtet. Um eine schnelle Verbesserung der Rasenfläche zu erreichen ist die Pflegeempfehlung der Fa. Eurogreen einzuhalten bzw. sind die beigefügten Pflegehinweise zu beachten.

6 2.3 Rüggeberg Der Platz in EN-Rüggeberg zeigt sich in einem guten Zustand. Das Großspielfeld wird ausreichend bewässert, gedüngt und geschnitten. Der Deckungsgrad der Rasennarbe beträgt ca. 85%. Die Wurzeltiefe beträgt ca. 7 cm. Der Rasen wurde, wie im Bremenstadion, auf einer Tennenfläche hergestellt. Nach Abtrag der Deckschicht 0/3 mm wurden die verbleibenden Tragschichten mit einer Rasentragschicht überbaut. Die Rasentragschicht ist mit 8 cm zu gering ausgefallen. Die Stärke soll min. 12 cm betragen. Durch die Bewässerung der Rasenflächen ist die gesamte Rasentragschicht ausreichend feucht. Das Wurzelwerk ist entsprechend tief eingebunden und scherfest. Die Düngungen erfolgen nach Aussage des Platzwartes gem. dem vorliegendem Düngeplan. Der Rasen des Großspielfeldes wird min. 2 mal in der Woche geschnitten. Das Schnittgut verbleibt als Mulchgut auf der Fläche. Bei Einhaltung der Pflegehinweise wird der Zustand des Platzes stabil bleiben und eine Nutzung von 300 h pro Jahr möglich sein.

7 3.Zusammenfassung Anhand der Begehung kann grundsätzlich allen Naturrasenplätzen der Stadt Ennepetal ein guter allgemeiner Zustand attestiert werden. Allerdings könnte der Rasenplatz im Bremenstadion eine intensivere Pflege erhalten. Wir raten dazu, die Pflegepläne weiterhin mit Fachfirmen abzustimmen und nach diesen Plänen die Platzpflegen durchzuführen. In der Anlage haben wir Ihnen einen Pflegehinweis für Naturrasenanlagen beigefügt. Diese Hinweise könnten auf den drei Naturrasenflächen der Ennepetaler Sportvereine ausgeführt werden. Herdecke, den 29.09.2016 Ingenieurbüro Vennegeerts

Pflege von Sportrasen / Sportrasenpflege Der nachfolgende Text des Büros Hoppe, bietet Orientierung bei der Pflege von Sportrasen an. Die folgenden Inhalte werden angesprochen und sind insbesondere für die Sportanlagen in Ennepetal anzusetzen: 8 1. Mähen / Schnitte Das Mähen während der ersten Wachstumsphase nach der Ansaat erfolgt bei einer Wuchshöhe zwischen 60 und 90 mm auf eine Schnitthöhe von 40 mm je nach Wachstumsfortschritt in Intervallen von 1-14 Tagen. Das Mähen der Sportrasenfläche im Anschluss an diese Zeit erfolgt bei Wuchshöhe zwischen 60 bis 90 mm auf eine Schnitthöhe von 35 mm - während der Vegetationsperiode unter Beachtung der Wuchshöhe im Abstand von 5-14 Tagen. Außerhalb der Vegetationsperioden verlängert sich das Schnittintervall entsprechend dem verlangsamten Wachstum. Es ergeben sich 15-30 Schnitte im Jahr. Mähgut ist aufzunehmen und von der Spielfläche abzufahren. Wird das Schnittgut nicht entfernt, kann durch Regenwürmer in der Rasentragschicht diese zu humos, damit "weich werden und die Scherfestigkeit verloren gehen (Unfallgefahr). Lediglich bei neu angelegten Feldern mit einem DIN-Konformen Schichtaufbau kann es sinnvoll sein, das Schnittgut auf dem Platz zu belassen um die Rasentragschicht anzureichern und die Düngegabe zu verringern. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle des Schneidwerks. Stumpfe Sichelmäher führen zum Abschlagen der Halme, während gut gewartete Walzenmäher einen sauberen Schnitt erzeugen, der optisch und spielerisch deutlich besser ist. 2. Nährstoffversorgung Um einen sinnvollen Einsatz von Düngemitteln zu gewährleisten, ist die jährliche Untersuchung von Bodenproben notwendig. Da es besonders im Winterhalbjahr zur Auswaschung von Nährstoffen, Basen und Salzen kommt, ist es sinnvoll die Bodenuntersuchung zum Winterende durchzuführen. Ist der ph-wert über den Winter abgesackt, kann auch sofort eine Kalkgabe erfolgen. Die LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) untersucht eingesandte Bodenproben schnell und zuverlässig. Für Sportrasen ist es wichtig die Werte N, P, K ph-wert und den Salzgehalt zu erfahren. Weiterhin sollte eine Düngeempfehlung angefordert werden. Dafür benötigt die Fa. Eurogreen eine Bodenprobe. Ein Viertelliter ist bereits ausreichend. Die Probe sollte aus mehreren Bereichen der Rasentragschicht des Platzes gesammelt werden, von denen jeweils geringe Mengen entnommen und

9 zusammengemischt werden. Die Empfehlung der Fa. Eurogreen kann dann folgendermaßen aussehen: Empfehlung (Beispiel) Es sollte bei Anzeichen von Nährstoffmangel (Verfärbungen, schlechter Wuchs) ein langsam wirkender Stickstoffdünger, der für Sportrasenflächen geeignet ist, verwendet werden. Der Zeitpunkt der Anschlussdüngung richtet sich nach dem vorher verwendeten Langzeitdünger, nach dem Witterungsverlauf, der Schnitthäufigkeit und nach der Bespielungsintensität. Geeignete Produkte sind z. B. 25-30 g/m² Kalkammonsalpeter oder 30-40 g/m² Cornufera N20 30-40 g/m² Sportsgreen 2000-Super N 25-35 g/m² Scotts Sierrablen 38N 20-25 g/m² Eurogreen Nitrogen 41HD 25-35 g/m² Euflor Alzodin 20. Selbstverständlich können auch andere vergleichbare Stickstoffdünger verwendet werden. Aus fachlicher Sicht und insbesondere aus Umweltgründen sollten immer langsam wirkende Produkte verwendet werden. Eine Düngung mit Kali, Phosphor und Magnesium sollte ebenfalls nach einer Düngeempfehlung durchgeführt werden. Der Düngezeitpunkt richtet sich dabei nach dem Auftreten von Mangelsymptomen. Stickstoffmangel äußert sich dahingehend, dass der Rasen eine helle Farbe annimmt, Kaliummangel führt zu rötlichen Verfärbungen, die sich von unten nach oben am Halm ausbreiten. Zu prüfen ist auch der ph Wert, der bei unseren Böden 5,5 6,0 (im westdeutschen Bereich) betragen sollte. Ist er zu gering (unter 5.0), bilden sich Lücken und Kräuter erscheinen in der Rasendecke. Dann muss eine Kalkgabe erfolgen. Oftmals ergeben sich 3 Düngegaben pro Jahr, beginnend je nach Witterung im März / April, sich im Frühsommer fortsetzend um dann die dritte Düngung in der zweiten Augusthälfte durchzuführen.

10 3. Wasserversorgung Da für die Beregnung in der Regel Trinkwasser verwendet wird, muss bei der Bewässerung sowohl auf eine ausreichende Versorgung der Gräser als auch auf einen sparsamen Umgang mit Wasser geachtet werden. Außerdem hat das Beregnungsmanagement entscheidenden Einfluss auf die Durchwurzelungstiefe. Im Folgenden die wichtigsten Regeln für eine richtige und sparsame Beregnung. Der richtige Zeitpunkt Er liegt kurz vor Welkebeginn der Gräser. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die Wurzeln den Wasservorrat im Boden ausgeschöpft. Der Pflanzenbestand zeigt erste Welkesymptome (schlaffes Blatt, leichte Graufärbung). Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Beregnen. Grundsätzlich wird am späten Abend, während der Nacht (Beregnungsanlagen) oder in den frühen Morgenstunden gewässert. Verdunstungsverluste und Windabdrift sind dann gering. Häufigkeit Sie hängt von der Bodenart und dem Pflanzenbestand ab. Bei sandigen Böden und bei flach wurzelnden Gräsern muss in kürzeren Abständen beregnet werden, als bei lehmigen Böden. Wichtig ist, dass die Wassermenge zur wurzeltiefen Befeuchtung ausreicht. Nur dann gelangt das Wasser auch bis zu den Wurzelspitzen, durch welche die Wasseraufnahme erfolgt. Somit bleiben die Wurzeln in tieferen Bodenschichten und die Gräser ausreichend scherfest. Bei falscher Beregnung (zu häufig mit geringen Wassermengen) verflacht das Wurzelnetz, der Rasen wird von der Beregnung abhängig. Wasserverbrauch und Beregnungsintervalle in Abhängigkeit von der Tageshöchsttemperatur (DIN18035, Teil 2, verändert) Tageshöchsttemperatur ( C) Wasserverbrauch (l/m²) Beregnungsintervall (Tage) >30 >5 4 25-30 3-4 5-7 20-25 2-3 7-10 <20 <2 >10

11 Wenn über mehrere Tage der natürliche Niederschlag ausbleibt, muss der Rasen zusätzlich beregnet werden. Geschieht dies nicht, kommt es zu Trockenschäden und der Rasen ist nicht benutzbar. Beim Betreten oder Befahren in diesem Zustand wird der Vegetationspunkt geschädigt und die Pflanze zerstört. Hinweis: Bei Trockenheit den Rasen nicht kurz schneiden! Entscheidend für die tatsächliche Menge an Beregnungswasser sollte jedoch nicht nur die Tageshöchsttemperatur sein. Die in DIN 18035, Teil 2 genannte Wassermenge von 25 l/m² (= mm) ist für viele Böden, insbesondere sandige Böden, eindeutig zu hoch, da der durchwurzelte Bereich des Bodens diese Wassermenge nicht halten kann. Eine Wassermenge von ca. 10 bis 15 l/m² ist bei DIN Sportplätzen ausreichend. Bei größerer Durchwurzelungstiefe muss die Menge entsprechend erhöht werden. Für Sportplätze in bodennaher Bauweise gilt es, durch Kontrolle der Drainschächte festzustellen, wie viel Wasser gegeben werden kann, ohne dass es zu einem Durchlauf in die Drainage kommt. 4. Rasenfilz Nach DIN 18035 Teil 4 ist dem Rasenfilz durch geeignete Maßnahmen wie Sanden, Löchern, Vertikutieren, Schlitzen, bzw. durch Kombination dieser Maßnahmen entgegenzuwirken. Rasenfilz bildet sich, wenn Rasenschnitt nicht aufgenommen wird, sondern auf der Fläche verbleibt. 5. Lockern Verdichtungen im oberflächennahen Bereich sind jeweils mit Hilfe einer lockernden Bearbeitung zu beheben. Die Notwendigkeit von Besandung ist bei Regenwurmtätigkeit zu überprüfen. Auch Tiefenlockerungen bestehender Plätze können notwendig werden. Über sinnvolle Spezialfahrzeuge verfügen nur wenige Firmen, es ist allerdings auch notwendig, diese Arbeit mit Erfahrung und Sachverstand durchzuführen, um Schäden am Platz zu vermeiden. 6. Laub Rasenflächen sind weitgehend von Laub freizuhalten. 7. Fremdarten Der Fremdanteil in der Narbe lässt sich durch sachgemäße Rasenpflege und regelmäßiges Bespielen wie dargestellt minimieren, gegebenenfalls sind Kräuter zu beseitigen.

12 8. Nachsaat Nachsaaten kommen bei stark abgenutzten bzw. geschädigten Rasenflächen in Betracht, wenn die Narbendichte zur Regeneration mit Hilfe von Düngung nicht mehr ausreicht. Zur Nachsaat sollten nur Regenerationsmischungen verwendet werden, keine Neuansaat- Zusammensetzungen. Geeignet sind in der Regel Rasenmischungen mit einem hohen Anteil von Lolium perenne Sorten und einer geringen (0-20%) Beimischung von Poa pratensis. Es werden ca. 30 gr Saatgut je m² ausgebracht. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Spezialisten beraten. 9. Ausbesserung Ausbesserungsarbeiten erstrecken sich vornehmlich auf den Torraum. Sie können durch Verwendung eines geeigneten Fertigrasens, eines Scherrasens aus den Randbereichen oder durch gezielte Nachsaat vorgenommen werden. 10. Schädlingsbefall / Krankheiten Der Befall von Rasenplätzen durch Schädlinge ist selten. Wie auch bei Pilzen können sich diese jedoch schlagartig vermehren, wenn sich optimale Lebensbedingungen einstellen. Als Schadinsekten können die Larvenstadien von Junikäfern (Rhizotrogus marginipes) oder auch Schnaken auftreten, die sich von den Wurzeln ernähren, und an der Oberfläche zu Kümmerwuchs und Verbraunung führen. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, um Möglichkeiten der Bekämpfung zu finden, ohne die Spieler zu gefährden. Als vorbeugende Maßnahmen haben sich Starenkasten bewährt (4 Starenkästen je Spielfeld). Die Diagnose von Pilzen kann nur durch Spezialisten durchgeführt werden, die auch Empfehlungen zur Bekämpfung aussprechen. Gute Pflege ist der beste Weg, einen widerstandfähigen Rasen aufzubauen, der es Parasiten und Pilzen nicht ermöglicht, Fuß zu fassen. Das Ziel der Sportrasenpflege besteht darin, kosteneffizient eine optimale Bespielbarkeit des Platzes zu erreichen. Dabei ist zu beachten, dass jeder Rasenplatz individuell zu pflegen ist, zwischen Plätzen in bodennaher Bauweise und DIN-Sportplätzen kann es auch in der Pflege zu großen Differenzen kommen.