Erlebnisse und Kuriositäten in meiner Zucht weißbindiger/ - geschuppter Strasser Kapitel 1: Über mich Seit 1993 beschäftige ich mich mit der Zucht schwarz-weißbindiger deutscher Strasser, die damals ihre Färbung noch überwiegend auf der Basis von dominant opal, pencilled und anderen Faktoren hatten. Diese Tiere waren entsprechend schlecht in der Farbintensität und kämpften schon jahrzehntelang mit hellen Schwingen und Schwanzfedern. Da mich die Taubengenetik damals schon interessierte war mir schnell klar, dass nur ein völliger Neustart ohne die alten Zuchttiere sinnvoll erscheint. In der Folge kreuzte ich Luchstauben schwarweißbindig mit weißen Schwingen und deutsche Schwarze Strasser. In den nächsten Jahren brachten dann vor allem blauweißgeschuppte deutsche Strasser weitere Fortschritte, jedoch auch Einbußen in der Farbintensität. Private Umstände Ausbildung, Heirat, Hausbau, Kinder etc.- ließen die Taubenzucht oftmals in den Hintergrund treten, so dass die Aufzuchtraten und Fortschritte bescheiden blieben. 2009 reifte dann die Entscheidung mich auf die zuchtfreudigen mährischen Strasser zu konzentrieren. Durch glückliche Umstände konnte ich ca. 20 Mährische in schwarz mit weißen Binden des mir langjährig bekannten Züchters Georg Aigner aus Schopfloch übernehmen. Diese stammten ursprünglich vom tschechischen Züchter Frantisek Slepicka ab. In die tschechischen Ausgangstiere wurden deutsche weißbindige Modeneser und weißbindige Farbentauben eingekreuzt. Das Ziel Slepickas auch weißbindige Prachener Kanik zu züchten macht sich neben weißen Schwingen auch durch immer wieder auftretende weiße Oberschnäbel und weiße Schnippen bemerkbar. Die Tiere streuten vor einigen Jahren im Typ noch ganz erheblich und waren recht leicht und spitz in den Köpfen. Allerdings war die Farbintensität sehr gut. Bei ansprechendem Lack waren auch schon Binden zu erkennen. Zeichnungsfehler in der Starsserzeichnung mit farbigen Schenkeln bis zum Schwanz und Nackenzöpfe waren bei fast allen Nachzuchttieren an der Tagesordnung. Die Kombination der von mir gezüchteten deutschen Strasser mit den Mährischen brachte dann Jahr für Jahr neue Fortschritte mit heute schon recht ansprechenden Einzelexemplaren, die auch schöne weiße Binden zeigen. Nebenbei fallen auch immer wieder blaue Tiere und seit 2012 auch einzelne rezessiv Rote. Diese kurze Exkursion soll die genetische Varianz aufgrund verschiedenartigster Vorfahren meiner Zucht verdeutlichen. Dies wird umso mehr deutlich, wenn Junge aufgezogen werden, die man nicht einfach einer etablierten Ausstellungsfarbe zuordnen kann.
Kapitel 2: weiß-gestrichelt Blau-weiß-gestrichelt Umso verblüffter war ich, als blaue Tiere fielen, die aufgehellte/ weiße Binden hatten, das restliche Flügelschild aber schwarz gehämmert erschien. Diese Hämmerung entsprach allerdings nicht einer normalen Hämmerung mit dunklen Farbfeldern an der Federaußenseite. Stattdessen waren vom Federschaft her schwarze Flecken zu erkennen, die das Flügelschild rußig schwarz-blau färbten. Abbildung 1 Diese Farbkombination ist als Farbenschlag im Ausstellungswesen nicht zugelassen, so dass Tiere mit dieser Färbung auch nicht in der AOC-Klasse ausgestellt werden können. Bei intensiverer Beschäftigung und Weiterzucht mit diesen Tauben könnte ein durchaus ansprechender neuartiger Farbenschlag blau-weiß-gestrichelt (oder weiß-liniert, -gepeitscht, oder? ) entstehen. Sämtliche blaue Tauben, die in den letzten Jahren bei mir anfielen und diese Zeichnung zeigten wurden geschlachtet. Da ich mit max. 12 Paaren züchte, konzentrierte ich mich immer auf die eigentliche Zucht der Schwarzweißbindigen.
Abbildung 2 Abbildung 2a
Abbildung 2b Abbildung 3
Schwarz-weiß-gestrichelt War das Auftreten dieser Farbkombination bei den anfallenden blauen Tieren schon verwunderlich, staunte ich umso mehr, als ich 2011 einen formlich sehr ansprechenden schwarzen Täuber nachzog, der neben den weißen Binden im Flügelschild weiß-gestrichelt war. Bei anderen schwarzen Tauben meiner Zucht konnte ich leichte Nervzeichnung vor allem im Flügelherz erkennen, jedoch nicht auf dem ganzen Flügelschild. An und für sich würde ich mir grundsätzlich lieber tadellose Weißbindige wünschen. Abbildung 4 Der Täuber mauserte 2013 dunkler aus als die Jahre vorher (siehe Abb.4 im Februar 2013 im Vergleich zum Dezember 2013 Abb.5). Mittlerweile ist mir aus seiner Nachzucht bekannt, dass er reinerbig für Binden ist. Er brachte auch Weißbindige Nachzucht, die keinerlei Strichelung zeigte. Da der Täuber mich formlich und wegen der ganz eigenartigen neuen Farbgebung sehr ansprach, behielt ich ihn trotz durchgehenden Nackenzopfes für die Zucht.
Abbildung 5
Nachzucht des Täubers Abb. 4, 5 2012 brachte dieser Täuber ausschließlich Jungtiere mit Nackenzöpfen. Ein junger 1,0 (Abb. 6) zeigte neben der Nervzeichnung auch noch am Federrand weiße Strichelung. Abbildung 6
2013 verpaarte ich den Täuber (Abb.4) dann mit einer Täubin, die 2012 eine Tochter mit leichter Strichelung hatte. Es stellte sich heraus, dass der Täuber auch spalterbig für rezessives rot ist. Ein junger 1,0 ist auf Abbildung 7 und 8 zu sehen. Abbildung 7 Abbildung 8
Aus verschiedenen anderen weißbindigen/ -geschuppten Zuchttieren fielen 2013 noch weitere gestrichelte Täuber (Abb. 9, 10 und 11). Dieses Tier zeigt außerdem eine Finkenzeichnung (Abb9, 10). Abbildung 9 Abbildung 10
Noch ein Jungtäuber Abbildung 11
Zuletzt noch Bilder einer Täubin, die eine Strichelung zwischen Flügel und Schenkeln zeigt. Vergleiche auch Täuber Abb. 4. Außerdem zeigt diese eine weiße Rückenzeichnung, die auch bei Gestrichelten zu erkennen ist. Nicht jedes gestrichelte Tier zeigt jedoch diese Rückenzeichnung. Abbildung 12 Weitere Fotos (Abb. 13 16) der Täubin aus Abb.12:
Abbildung 13 Abbildung 14
Abbildung 15
Abbildung 16 Rückenfedern Bei Interesse, Fragen oder auch Ergänzungen zu meinem Bericht oder Interesse an Tieren bitte gerne bei mir melden. (Habe momentan nur begrenzte Möglichkeiten zur Zucht und für Paarungstests, würde gerne Tiere abgeben) Bei Interesse zur Diskussion der genetischen Hintergründe bitte auch gerne melden. (würde den Rahmen hier sprengen) Frank Kötzel Zirndorf 8 91632 Wieseth 09825-923236 koetzel1977@web.de Frank Kötzel, 27.Februar 2014