1,1 weiß aus dem heurigen Zuchtjahr. Die 0,1 von Hans Maier dabei mit 94 Z. Im sg Schnitt ein Pärchen Junge in rot der ZGM Marco und Tim Firley.

Transkript

1 Bericht von der Jungtierbesprechung und der Gruppensonderschau der Gruppe Bayern am 03.Oktober 2018 und 10./ 11. November 2018 Veranstaltungsort: Stammbach / Oberfrankenn Nach nun schon langjähriger Tradition trafen wir uns am Tag der Deutschen Einheit, sowie genau 5 Wochen später im Hauptzuchtgebiet der Gruppe Bayern in Oberfranken. Der Stammbacher Verein um Jochen Schuberth hatte wieder alles sehr gut organisier für die JTB mit Schulungscharakter und die darauffolgende Sonderschau, die als Gerhard Proske Gedächtnisschau ausgeschrieben war. Herzlichen Dank dafür an Jochen und seine Mitstreiter. Zur JTB hatten 8 Züchter 39 Trommler in 15 Farben mitgebracht. 2 Tiere in aschfahl und reinerbig andalusierfarbig wurden ebenfalls gezeigt. Vom Ablauf her stellte dann jeder Züchter seine eigene Kollektion den anderen Gruppenmitgliedern und den insgesamt 5 anwesenden Sonderrichtern, Preisrichter und Zuchtwarten vor. Auch benannte jeder in Absprache mit den PR, das bestes Tier seiner Kollektion. Diese wurden benummert und zum Ende der JTB die drei besten Tiere per Mehrheitsentscheid von Richtern und Zuchtwarten ausgesucht. Der mit 7 Tieren am besten vertretene Farbenschlag waren die erbsgelben. Hier wurden extra mehrere Täubinnen mit jeweils verschiedener Bauchfarbe vorgestellt. Der Zusammenhang zwischen etwas gräulich erscheinender Bauchfarbe und satter Bindenfarbe, konnte hier deutlich gesehen werden. Dieser Umstand sollte bei der Bewertung schon berücksichtigt werden. Der Gegenpart mit komplett weißer Bauchfarbe zeigte schon eine reichlich nachlassende Bindenfarbe. Auch eine Täubin mit sehr viel blau im Bauch und angelaufener Schwanzdecke war mitgebracht worden. Sie wurde als Beispiel zur Diskussion gebraucht, ab wann eine sg Note nicht mehr angebracht ist. In mehreren Farben waren Tiere mit feinem und komplett geschlossenem Halsgefieder sowie prima Rückendeckung zu sehen. Gerade bei den gelerchten und den blau weißbinden waren reine Perlaugen vorhanden. Das sah vor einigen Jahren noch anderes aus, besonders bei den weißbindigen. Bei den Andalusier farbigen hatten ein Teil eine Rassefremde Augenfarbe. Ein in im Andalusier blau passendes Tier, mit erkennbarer Anlage zu Perlaugen zeigte auch den richtigen Größenrahmen. Eine Übergröße wie in den Jahren davor war nicht mehr feststellbar. Die Blaufahlen erschienen in positiven Licht mit passender Form, Kopf und gleichmäßiger, satter Schwungfarbe. Um die Schwingenfarbe der blaufahlen hatte es in letzter Zeit immer wieder Diskussionen gegeben. Diese konnten nun an Hand der mitgebrachten Tiere weitgehend ausgeräumt werden. Interessant auch der Vergleich bei den rotfahlgehämmerten. Von zwei Stammzüchtern der Farbe waren jeweils Tiere mitgebracht worden die einerseits Hell bis fast Rahmweiß in der Hämmerung waren, während die andere Kollektion ins bläuliche in der Hämmerung tendierte. Auch in der Bauchfarbe waren dabei bläuliche Einlagerungen sichtbar. Angesichts der schmalen Züchterdecke die sich mit dem Farbschlag befasst, wird man nicht umhin kommen, die Tiere mit der ins bläulich gehenden Hämmerungsfarbe zu tolerieren wenn auch die helle das Zuchtziel darstellt sollte. Bei allen vorgestellten Farben wurde lebhaft über Vorzüge, Nachteile oder Besonderheiten in Zucht gefachsimpelt. Der dabei erreichte Schulungscharakter für Züchter und Preisrichter ist dabei nicht zu unterschätzen, lernt man doch jedes mal wieder etwas dazu und kann seinen Wissenshorizont auch über andere Farben, mit denen man eigentlich züchterisch nicht viel am Hut hat durchaus erweitern. Zu wünschen wäre es halt das wieder deutlich mehr Tiere zur JTB mitgebracht werden. Von vormals 100 Tieren sind wir zwischenzeitlich ja meilenweit entfernt. Liegt es an der Angst vor der Jungtaubenkrankheit? Dabei ist das genau der falsche Ansatzpunkt. Je früher im Herbst die JTK in einem Bestand auftritt, umso besser verkraften die Tauben das Ganze.

2 Die Mortalität ist dann erfahrungsgemäß nicht so hoch wie im November / Dezember zur Ausstellungzeit. Also lieber versuchen, den Bestand frühzeitig durch die Beschickung der JTB zu immunisieren. Als beste Tiere der JTB 18 wurden benannt: Eine gelerchte 0,1 von der ZG George, eine blaue mit weißen Binden Von Marco und Tim Firley sowie eine blaufahl gehämmerte von Arthur Höra. Die Züchter erhalten dann eine Diplomurkunde zur Frühjahrsversammlung Zur Gruppensonderschau hatten 19 Alt- und 4 Jungzüchter 217 Einzeltiere in immerhin 21 Farbenschlägen gemeldet. Die Bewertungsauftrag Übernahmen M.Beck, H. Scharrer und Im Eingangsbereich war zum Gedenken an Gerhard Proske und sein züchterisches Wirken eine Voliere mit erbsgelben und gelbfahl gehämmerten ausgestellt. Einen besonderen Dank möchte ich dabei Arthur Höra, Jochen Schuberth und Roland Sonntag aussprechen die nach Gerhards Tod den verwaisten Zuchtbestand kurzfristig übernommen und gesichert haben. Gut möglich das noch weitere Züchter Tiere aus dem Nachlass übernommen haben. Bekannt sind mir namentlich aber nur die vorgenannten Zuchtfreunde. Von der Anzahl der Farbenschläge war ich positiv überrascht. Immerhin durchschnittlich fünf mehr als bei meinen Berichten der letzten Jahre. Dabei waren es auch zwei Farbschläge mehr als im Dezember bei der Nationalen in Leipzig bei Senioren, Jugend und Vorstellung gemeldet wurden. Diese Vielfalt auf der GSS aber auch die Anzahl der gezeigten Tiere ist schon sehr positiv für unsere SV Gruppe. Den Anfang bei den Einzeltieren machten 4,4 schwarz, davon 6 Jungtiere von zwei Ausstellern. Allesamt im sg Notenschnitt mit einem hv E Jungtäuber von Jost König als Führender. Als Plus der Kollektion waren Form, Perlaugen, Farbe und Lackglanz aufgeschrieben. In der Wunschspalte: besser gedeckter Rücken, Hals eleganter, Hinterpartie kürzer. 1,1 weiß aus dem heurigen Zuchtjahr. Die 0,1 von Hans Maier dabei mit 94 Z. Im sg Schnitt ein Pärchen Junge in rot der ZGM Marco und Tim Firley. Eine einzelne sehenswerte Jungtäubin in gelb der ZGM Firley wurde mit 96 Punkten und Teller ausgezeichnet.

3 8,6 dominant rot, aus dem Jahr 18 von drei Ausstellern gefielen in typisch waagerechter Altenburger Haltung, sowie breiter hoher Stirn. Bei fast allen konnte Schild und Schwingenfarbe sehr gut gefallen. Einzelne zeigten deutliche Hämmerungsanlage im Schild und fielen dann natürlich Punktemäßig zurück. Weitere Wünsche gab es in der Augenfarbe und der Halseleganz bzw. ausgerundeter Kehle. Zwei Jungtäuber von Melanie Dengler und Thomas Resch standen mit hv Ehrenpreis an der Spitze. Die beste Jungtäubin mit 95 Punkten und Ehrenpreis kam aus der Zucht von Harald Paulus. Aus demselben Schlag waren alle 3,3 in dominant gelb gemeldet. Alle in sehr guten Notenschnitt mit einer herausragenden, typischen 0,1 mit 95 Punkten. Als Zuchtziel sollte die Schwanzdecke der dominanten etwas klarer bzw. heller Rahmfarbig in der Farbe erscheinen. 6 Seniorenausteller und eine Jungzüchterin brachten 41 Stück blau mit schwarzen Binden in die Käfige. Davon nur 2,2 Alttiere. Es ist schon einige Zeit her das bei einer GSS im Hauptfarbenschlag eine solche Anzahl zur Schau standen. Dem Anspruch des Hauptfarbenschlages konnten sie durchaus gerecht werden, in Typ, Haltung aber auch Stirnpartei. Zu achten ist hier in der Zucht: hängende Ortfedern zu vermeiden, die Augenfarbe noch reiner zu erzielen sowie eine einwandfreie Bindentrennung zu erreichen. Auf die Rückenfarbe ist ebenfalls zu schauen. Absetzend oder fast weiß, das sticht einem schon ins Auge, erst recht, wenn dann auch die Rückendeckung nicht gerade optimal ist. An der Spitze mit 97 Punkten, SV Band /SVE ausgezeichnet waren je ein herausragender Jungtäuber und eine Jungtäubin von Edgar Puggel. Aber auch Jungzüchterin Sophia Becher erreichte mit einem 1,0 jung die Note hv mit Sonderpreis. 95 Punkte erhielten Stefan Wiesent auf einen Alttäuber und Roland Sonntag und Harald Paulus bei den Alttäubinnen.

4 Bei den blaufahlen waren 4 Altzüchter und eine Jungzüchterin mit Ihren 22 Tieren angetreten. Es waren kräftige Typen mit der richtigen Brustbreite und rundung zu sehen. Reinere Perlaugen, abgedeckter Rücken sowie reine Schildfarbe waren als Wunsch aufgeschrieben. Bei den 1,0 jung hatte Jürgen Becher den mit hv E am besten bewerteten. Gleiche Note und Preis erhielt Stefan Wiesent auf einen Alttäuber. Er zeigte die mit 95 Punkten herausgestellte Jungtäubin. 2,2 jung mehllicht mit Binden von Hans Maier hatten ihr am besten bewertetes Tier in einer 0,1 mit 95 Punkten und Ehrenpreis. 11 Stück rotfahl davon 1,1 Alttiere. Ein Jungzüchter und 3 Senioren hatten sie gemeldet. Ein Alttäuber von Arthur Höra erhielt 96 Punkte und Ehrenpreis. Ein 95 Punkte Jungtäuber von Hans Meier als erster seiner Klasse. Ebenfalls 95 Punkte für eine Alttäubin von Arthur Höra. Die Köpfe dem Farbenschlag eigen, recht kräftig mit typischer Stirn. Als Wunsch u.a. längere ausgeprägte 2. Binden. 41 Tiere in erbsgelb. Auch hier wie vorgenannt bei den blauen mit schwarzen Binden sieben Aussteller. Darunter auch ein Jungzüchter. Die Stirnpartie überwiegend typisch und passend. Auch das Schwanzgefieder erscheint meistens gut geschlossen. Die Züchter haben reagiert, den die Festigkeit des Schwanzgefieders hat sich verbessert gegenüber den Vorjahren. Als Wünsche waren formuliert: im Nacken abfallender, Halsgefieder straffer, Schildfarbe reiner. Bei einigen ist die Bindentrennung noch zu verbessern sowie die Abgrenzung der 2. Binde wäre auch zu beachten. Bei den 14 Jungtäubern zeigte Roland Sonntag den mit 95 Punkten am besten bewerteten. Ebenfalls 95 Punkte für einen Alttäuber von Thomas Dietz und eine Alttäubin von Jungzüchter Matthias Höra. Bei den 16 jungen Täubinnen erzielte Hans Meier hv 96 und Ehrenpreis. Eine junge 0,1 von Jochen Schuberth war dabei die hervorstechendste der ganzen erbsgelben Kollektion und erzielte dafür die Höchstnote mit Teller als Preis. 3,4 Jungtiere in blau gehämmert eines Jungzüchters sowie eines Seniorenausstellers. Die mit vorzüglich und SV Band ausgezeichnete 0,1 von Roland Sonntag war schon ein richtiger Hingucker. Gerade eine einwandfreie gehämmerte ist nicht gerade leicht zu züchten. Zu achten wäre auf die Stirnpartie. Es ist bei der Zuchtwahl immer wieder zu prüfen das der höchste Punkt vor dem Auge liegt.

5 Bei den 2,1 Jungtieren in blaufahl gehämmert von Arthur Höra konnte ein Jungtäuber mit hv 96 Ehrenpreis ausgezeichnet werden. 3,4 in der Färbung rotfahl gehämmert eines Jung- und eines Altzüchters hatten ihr hervorragendes mit Ehrenpreis benanntes Tier in einer Altäubin von Jungzüchter Matthias Höra. Ein Alttäuber des selben Ausstellers war mit 95 Punkten gelistet. 11 Stück gelbfahl gehämmert von 2 Altzüchtern und einem Jungzüchter. Jungzüchter Jonas Becher stellte die höchst bewertete. Eine junge Täubin erhielt die Note hervorragend und Teller als Preis. 16 Jungtiere in gelercht haben den Zuchtfortschritt in dem eigentlich noch jungen Farbenschlag eindrucksvoll dokumentiert. Es waren schon wirklich richtig feine Tiere dabei mit reinen Perlaugen, passender Stirn aber auch schon bestechender Pfeilspitzzeichnung. Ein wenig aufpassen muss man auf die Schwingenlage. Der Rücken ist zwar abgedeckt, aber durch zu starkes anziehen der Schwingen, deckt die eine oder andere fachlich gesagt hohl. Die Armschwingenfedern liegen dann nicht richtig auf dem Rücken auf. Ein hochklassiger Jungtäuber von Sascha Grau konnte mit vorzüglich und SV Band ausgezeichnet werden. Bei den 0,1 zeigte die ZGM Ralf und Christine George mit hv E die Beste.

6 4,3 in andalusierfarbig von Markus Dengler zeigten schon durchweg den richtigen Größen- Rahmen. Die Augenfarbe könnte ausgereifter und klarer erscheinen. Farblich wäre ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild der Kollektion wünschenswert. Alle Tiere erreichten sg Noten und ein Jungtäuber 96 Punkte und SE. 1,1 jung blauschimmel der ZGM Firley im sg Bereich. 4,4 blaufahl schimmel davon 1,1 Alttiere von zwei Ausstellern. Im Typ sehr ansprechend und mit meist ansprechender Stirnpartie. Auf eine gleichmäßigere und zum Teil auch sattere Grundfarbe wäre zu achten. Einige Tiere erscheinen dann schon etwas hell. Alle Tiere des Farbenschlages lagen im sg Bereich. Eine Typische Jungtäubin von Stefan Wiesent wurde mit vorzüglich und Teller prämiert. Prima die beiden jungen 1,1 in blau mit weißen Binden und blaufahl mit weißen Binden vorgestellt von der ZGM Marco und Tim Firley. Fein in Typ, Stirn und überwiegen mit bestechend reiner Augenfarbe konnten die Tiere richtig gefallen. So wurden 3 Preise in die Kollektion gegeben.der Ehrenteller ging dabei an einen blauen Täuber mit Höchstnote. Man kann schon ein großes Kompliment aussprechen was hier züchterisch erreicht wurde! Schlußbetrachtung: Für unsere geliebte Rasse schaut es in etlichen Farbenschlägen noch ganz gut aus, wenn man sich die Anzahl der ausgestellten Tiere und die Züchterzahlen betrachtet. Es bleibt aber fest zu halten, dass eine ganze Reihe von Farben nicht mehr gezeigt und wohl auch kaum mehr gezüchtet werden..besonders Weißköpfe und Mönche sind absolut rar geworden. Diese Varianten brauchen dringend neue Züchter mit dem nötigen Idealismus um die Raritäten nicht aussterben zu lassen. Gerade zur Lipsia konnte man sehen, wie knapp die Züchterdecke in der Rasse-Taubenzucht geworden ist. Viele alte Rassen und Farben werden nur noch von einzelnen in Ehren Alt geworden Zuchtfreunden fortgeführt. Anlässlich der Nationalen in Leipzig habe ich mich dann mit Frau Dr. Fellmin vom Wissenschaftlichen Geflügelhof unterhalten, welche Voraussetzungen zu erfüllen sind, um in die neu erstellte Rote Liste Tiergenetische Ressourcen Deutschland - aufgenommen zu werden. Strasser, Coburger und Luchstauben sind da ja schon seit dem letzten Jahr eingetragen. Die Parameter - Standarderstellung vor 1930 und Haltung als Nutztaube erbringen unsere Trommler ja bestimmt. Mit alten Büchern und Katalogen wäre das bei Fr. Dr. Fellmin zu belegen, aber auch die damals gezüchteten Farbenschläge aufzuführen. Die Rasse kann dann nur mit den

7 damals vorhandenen Farben aufgenommen werden. Ein Eintrag in die Rote Liste / TRGDEU kann uns eigentlich nur Vorteile bringen. Einerseits die Werbung, als Alte Deutsche Rasse mit sehr langer Tradition. Rote Listen werden auf vielen Veranstaltungen und Ausstellung auch ausgelegt. Zum anderen besteht in der weiterer Zukunft evtl. auch mal die Möglichkeit das wir Staatliche Unterstützung zum Rasseerhalt bekommen. Als Züchtergemeinschaft ist es für uns wichtig, das wir durch rechtzeitige Maßnahmen den Erhalt unserer Altenburger forcieren. Und somit nicht in die Bedrängnis geraten, dass unsere schlichten Schönheiten in absehbarer Zeit in der Spalte stark gefährdet eingereiht werden müssen. Mit Trommlerzüchtergruß: Franz Heiß 1.Zuchtwart Gruppe Bayern / Irschenberg im Dezember 2018