Die Rhythmen des Grundsteins

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Transkript:

Der Grundstein in der Sprache der Planeten Teil I Teil II Teil III Teil IV Mond 1 Mars 1 Merkur 1 Sonne 1 Saturn 2 Venus 2 Jupiter 2 Saturn 1 Mond 3 Mars 3 Merkur 3 Saturn 2 Saturn 1 Venus 1 Jupiter 1 Sonne 2 Mond 2 Mars 2 Merkur 2 Sonne 3 Saturn 3 Venus 3 Jupiter 3 Saturn 3 Die Rhythmen des Grundsteins Rudolf Steiner gab während dieser Weihnachtstagung verschiedene Anregungen, wie dieser Spruch so gegliedert werden kann, dass es möglich ist, ihn als eine Ganzheit zu erfassen. Diese Gliederungsvorschläge nannte er Rhythmen. Er wählte jeweils verschiedene Bereiche des Spruches aus und regte an, diese in einem Zusammenhang miteinander zu betrachten. Dieses Zusammen-Schauen nannte er: den Rhythmus geben. Nach der Eröffnung am 25. Dezember 1923 dauerte die Tagung bis zum 1. Januar 1924. An diesen sieben Tagen führte Rudolf Steiner jeweils einen dieser Rhythmen als Vorschlag zur Meditation dieses Spruches ein. Er sprach davon, dass diese Rhythmen wichtig seien, um den Spruch zu gliedern. Das Ziel der Rhythmisierung des Spruches ist es, einen möglichst lebendigen Zugang zu seiner Ganzheit zu erhalten. Überall dort, wo mindestens zwei Bereiche gleichzeitig meditiert 241

werden, entsteht ein Rhythmus, entsteht ein Herzschlag, der den Weg zu einer inneren Verbindung mit dem Spruch weist, damit er uns nicht verlassen kann. Nicht auf eine bestimmte Zahl von Rhythmen kommt es dabei an. Dass es gerade sieben von Rudolf Steiner angegebene Rhythmen gibt, liegt an der Dauer dieser Tagung. Die von ihm gewählten Beispiele zeigen selbst, dass sich die Zahl der Rhythmen in freier Weise erweitern lässt. Selbstverständlich bilden aber diese sieben von Rudolf Steiner gegebenen Rhythmen eine ganz besondere Einheit. Entscheidend ist, dass der Spruch durch diese Rhythmen eine Gliederung erhält, damit er in uns bleibt und wie angestoßen wird. Rudolf Steiner sagte: Wir kommen mit solchen aus dem Welten- Worte heraus gehörten Sprüchen zurecht, wenn wir sie in unseren eigenen Seelen so gliedern, dass sie uns nicht verlassen können. Und sie werden sich gliedern können, wenn sie herausheben zunächst aus dem, was also erklungen hat, dasjenige, was ihnen den Rhythmus geben kann (GA 260, S. 88f). Dann am nächsten Tag (ebd. S. 96): Wiederum wollen wir aus diesen Weltensprüchen einen Rhythmus uns vor die Seele schreiben, um allmählich geistig zur Struktur vorzudringen. Kurz danach heißt es (S. 98): Wenn Sie auf die inneren Rhythmen achten, die in diesen Sprüchen liegen,... [sind] diese Aussprüche dann zu empfinden, wie die Aussprüche der Weltengeheimnisse, insofern diese Weltengeheimnisse in der Menschenseele auferstehen als menschliche Selbsterkenntnis. Und später (S. 240): Geistiges Ursprungsbild liegt in solchen Rhythmen. Daraus ergibt sich ganz klar die Frage: 242

Was ist dieses geistige Ursprungsbild? Oder: Was ist letztlich die Struktur dieses Spruches? Oder auch: Was ist das Welten-Wort? Was sind die Welten-Geheimnisse? Zunächst ein Blick auf die Rhythmen, die Rudolf Steiner nannte. Der erste Rhythmus: Scheinbar bewegt sich der erste von ihm genannte Rhythmus nur innerhalb der Teile Saturn 2, Venus 2 und Jupiter 2. Saturn 2, Venus 2 und Jupiter 2 beschreiben die drei zentralen Übungen, die der Mensch aus Freiheit heraus vollbringen kann (Übe Geist-Erinnern, Übe Geist-Besinnen, Übe Geist- Erschauen). Gleichzeitig wird in diesen drei Teilen, wenn man die jeweils ganzen Teile in Betracht zieht, aber auch beschrieben, wo diese Übung letztlich stattfindet, bzw. sogar wohin ihn diese Übung letztlich führen kann, nämlich in den Bereich von Saturn 3, Venus 3 und Jupiter 3 hinein. Bei diesen drei Teilen handelt sich weiter unten um die zentralen Formulierungen: Ex Deo nascimur (Saturn 3), In Christo morimur (Venus 3) und Per Spiritum Sanctum reviviscimus (Jupiter 3). Diese Formulierungen tauchen innerhalb der Rhythmenangaben von Rudolf Steiner gar nicht auf. Vielleicht aus dem Grund, weil sie, wie wir sahen, in anderen Umschreibungen innerhalb dieser genannten Teile Saturn 2, Venus 2 und Jupiter 2 bereits mit anwesend sind. Im Folgenden werden die sieben Rhythmen jeweils in der Planetensprache ausgedrückt, wobei die entsprechende Formulierung Rudolf Steiners jeweils kursiv daneben steht. Der erste Rhythmus kann in der Planetensprache so beschrieben werden: 243

Saturn 2 - (Saturn 3) Venus 2 - (Venus 3) Jupiter 2 - (Jupiter 3) Geist-Erinnern - Das eigne Ich im Gottes- Ich erweset Geist-Besinnen - Das eigne Ich dem Welten-Ich vereinen Geist-Erschauen - Dem eignen Ich zu freiem Wollen schenken. Vollständig lautet dieser Rhythmus (hier die Worte Steiners fett gedruckt): Übe Geist-Erinnern In Seelentiefen, Saturn 2 Wo in waltendem Weltenschöpfer-Sein Das eigne Ich Im Gottes-Ich Erweset; (Saturn 3) Übe Geist-Besinnen Im Seelengleichgewichte, Venus 2 Wo die wogenden Welten-Werde-Taten Das eigne Ich Dem Welten-Ich Vereinen; (Venus 3) Übe Geist-Erschauen In Gedanken-Ruhe, Jupiter 2 Wo die ewgen Götterziele Welten-Wesens-Licht Dem eignen Ich Zu freiem Wollen Schenken; (Jupiter 3) 244

Der zweite Rhythmus: Der zweite Rhythmus greift diesen gerade genannten zweiten Teil vom ersten Rhythmus auf und verknüpft ihn mit Mond 3 - Mars 3 - Merkur 3. Zusammen klingen sollen diesmal: (Saturn 3) - Mond 3 Das eigne Ich im Gottes-Ich erweset; - Und du wirst wahrhaft leben im Menschen-Welten-Wesen. (Venus 3) - Mars 3 Das eigne Ich dem Welten-Ich vereinen; - Und du wirst wahrhaft fühlen im Menschen-Seelen-Wirken. (Jupiter 3) - Merkur 3 Dem eignen Ich zu freiem Wollen schenken; - Und du wirst wahrhaft denken in Menschen-Geistes-Gründen. Nochmal sei hier auf einen offensichtlichen Zusammenhang hingewiesen. Die Formulierung Das eigne Ich im Gottes-Ich erweset ist nahezu identisch mit dem am Ende dieses Teiles folgenden lateinischen Vers: Ex Deo nascimur. Genauso verhält es sich mit Das eigne Ich dem Welten-Ich vereinen, das im Grunde dasselbe aussagt wie In Christo morimur. Und Dem eignen Ich zu freiem Wollen schenken drückt schließlich die Auferstehung durch den Geist aus (Per Spiritum Sanctum reviviscimus). Dieses Ich hat von den ewigen, den unsterblichen Götterzielen Weltenwesenslicht zum Geschenk bekommen. Der dritte Rhythmus: Saturn 2 - Saturn 1 Venus 2 - Venus 1 Übe Geist-Erinnern - Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen... Übe Geist-Besinnen - Denn es waltet 245

Jupiter 2 - Jupiter 1 der Christus-Wille im Umkreis... Übe Geist-Erschauen - Denn es walten des Geistes Weltgedanken... Der vierte Rhythmus: Saturn 2 - Mond 2 Venus 2 - Mars 2 Jupiter 2 - Merkur 2 Übe Geist-Erinnern - Seraphim, Cherubim,Throne... Übe Geist-Besinnen - Kyriotetes, Dynameis, Exusiai... Übe Geist-Erschauen - Archai, Archangeloi, Angeloi... Der fünfte Rhythmus: Der 5. Rhythmus macht einen Sprung zu Teil IV und variiert das bisherige Prinzip, dass immer jeweils drei Teile mit den entsprechenden drei anderen Teilen verknüpft wurden. Alle drei ersten Teile des Rhythmus werden mit denselben beiden Teilen, Sonne 3 und Saturn 3 verbunden. Erneut, das 5. Mal in Folge, beginnt der Rhythmus mit Saturn 2, Venus 2 und Jupiter 2. (Abgesehen davon, dass beim 2. Rhythmus die jeweils zweite Hälfte dieser Teile betont wurde, die in sich, obwohl in der Hälfte des Mikrokosmos befindlich, die zentrale Verknüpfung zwischen Mikrokosmos (übender Mensch) und Makrokosmos (Ex Deo nascimur usw.) ahnen lässt.) Saturn 2 - Sonne 3/Saturn 3 Übe Geist-Erinnern - Venus 2 - Sonne 3/Saturn 3 Übe Geist-Besinnen - Jupiter 2 - Sonne 3/Saturn 3 Übe Geist-Erschauen - jeweils: Dass gut werde, was wir aus Herzen gründen Aus 246

Häuptern zielvoll führen wollen. Der sechste Rhythmus: Es findet nun beim 6. Rhythmus eine ähnliche Verschränkung von Teil IV mit den anderen Teilen I, II und III statt, nur umgekehrt. Am Anfang stehen gemeinsam jeweils Sonne 2 und Saturn 2, allerdings nur repräsentiert durch den Anruf: Göttliches Licht, Christus-Sonne. Dieser Anruf wird verbunden mit der Formel über die Elementargeister, der die drei vorangegangenen Teile jeweils beschließt. Göttliches Licht, Christus-Sonne - Das hören die Elementargeister von Osten, Westen, Norden, Süden, Menschen mögen es hören! Diese Formel, die hier eine leichte Variation erfährt ( von statt im ), bezieht sich jeweils auf alles vorher Gesagte und schließt damit die ganzen in Teil I, II und III behandelten Planeten mit ein. Die Elementargeister hörten zuvor: In I: Die Verwandlungen innerhalb der Mond- und Saturnachse In II: Die Verwandlungen innerhalb der Mars- und Venusachse In III: Die Verwandlungen innerhalb der Merkur- und Jupiterachse. Und die Menschen sollten dies alles jeweils auch hören. Nun hören die Elementargeister, ausgedrückt durch diesen 6. Rhythmus, auch ein wesentliches (das mittlere) Element der Verwandlungen der Sonne- und Saturnachse und wiederum werden die Menschen dazu ermahnt, ebenfalls von diesem zu 247

hören. Mit Elementargeistern sind Wesen gemeint, die in einem Zusammenhang mit den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer und Luft leben (Zwerge, Gnome, Undinen, Sylphen, Salamander usw.). Die angesprochenen Himmelsrichtungen drücken diese Differenzierung der Elementarwesen in vier Gruppen aus und weisen auch hin auf die Tierkreissphäre. Der Norden steht für die Erdgeister und den Steinbock, der Süden für die Wassergeister und den Krebs, der Osten für die Feuergeister und den Widder, der Westen schließlich für die Luftgeister und die Waage. Die Elementarwesen stehen hierarchisch gesehen unter den Menschen und streben danach, selbst Mensch zu werden. Sie haben keinen Zugang zur Sphäre der Freiheit wie die Menschen. Sie sind angewiesen auf die Liebe und Aufmerksamkeit, die ihnen die Menschen entgegenbringen. Dem Menschen haben sie jedoch das Bewusstsein von der Unwirklichkeit alles Materiellen voraus. Außerdem befinden sie sich in enger Verbundenheit mit dem in der ätherischen, also in der elementaren Welt lebenden Christus. Eine dem Autor unbekannte Quelle berichtet, dass Rudolf Steiner während der Konzeption des Grundsteins, als er schon der Ansicht war, er wäre fertig, mit einem Male Besuch in seinem Zimmer bekam. Ärgerliche Elementarwesen hätten ihn getadelt, dass sie in dem Spruch keine Erwähnung finden. Nachdem er den Spruch um die genannten Formeln ergänzt hatte, wären sie zufrieden wieder davon gegangen. Der sechste Rhythmus hat im Übrigen auch einen direkten Bezug zu Sonne 1 und Saturn 1 in Teil IV, weil dort beschrieben wird, wie der Christus in den irdischen Wesensstrom, also in die elementarische Welt eingezogen ist und weil gerade dadurch die 248

Erleuchtung der Häupter und die Erwärmung der Herzen stattfindet. Sie erfolgt natürlich nicht im abstrakten Verstand, sondern im elementaren Seelenwesen des Menschen. Der siebente Rhythmus: Mond 1 - Saturn 1 Mars 1 - Venus 1 Merkur 1 - Jupiter 1 Du lebest in den Gliedern - Denn es waltet der Vater-Geist der Höhen... Du lebest in dem Herzens-Lungen- Schlage - Denn es waltet der Christus- Wille im Umkreis... Du lebest im ruhenden Haupte - Denn es walten des Geistes Weltgedanken... Es ist offensichtlich, dass sich die Reihe der Rhythmen weiter fortsetzen lassen könnte. Rudolf Steiner hat nur Beispiele gegeben für die Art und Weise, wie versucht werden kann, die Ganzheit dieser Meditation zu erfassen. Er hat nicht von einer Ausschließlichkeit dieser sieben Rhythmen, also von einer bestimmten Siebenheit, gesprochen. Allerdings zeigt ein Überblick der Gliederung des Grundsteins, dass über die Rhythmen, die Steiner gab, alle Teile des Spruches erfasst werden. Die Gliederung der Grundsteinmeditation in 24 Teile, wie sie gerade eben (vgl. die Übersicht Seite 241) in der Sprache der Planeten erfasst wurde, wird hier noch einmal - ohne Planeten - aufgeführt. Hier wird dieselbe Gliederung charakterisiert durch die jeweilige Zuordnung zu einem oder mehreren der sieben Rhythmen, die Rudolf Steiner nannte. Die im sechsten Rhythmus genannten Elementargeister durchdringen im Grunde den ganzen Spruch, da sie überall hingehören. Der ganze Spruch ist auch für sie gedacht, nicht 249

nur für die Menschen. Sie werden hier bei Teil IV bei Sonne 1 und Saturn 1 bzw. Saturn 2 und Sonne 2 aufgeführt, da Steiner selbst im sechsten Rhythmus diesen Bezug ausdrücklich hergestellt hat. Die Zuordnung der sieben Rhythmen zu den hier unterschiedenen 24 Teilen des Grundsteins Teil I Teil II Teil III Teil IV 7 7 7 6 1, 3, 4, 5 1, 3, 4, 5 1, 3, 4, 5 6 2 2 2 6 3,7 3,7 3,7 6 4 4 4 5 (1, 2) (1, 2) (1, 2) 5 Wer sich etwas in diese Gliederung vertieft wird unschwer feststellen können, dass die Gliederung des Spruches, die durch die von Rudolf Steiner angegebenen Rhythmen erfolgt, den ganzen Spruch erfasst. Dadurch ergibt sich jedoch auch eine zusätzliche Berechtigung, diesen Spruch in der hier vorgeschlagenen Weise in 24 Teile zu gliedern, die ebenfalls den ganzen Spruch umfassen. Außerdem tun sie dies so, dass dieselbe Systematik erhalten bleibt. Es wird also nicht wahllos zwischen verschiedenen Bedeutungsebenen hin und her gewechselt. Vielmehr werden immer bestimmte Gruppen derselben Bedeutungsebene mit einer Gruppe einer anderen oder auch derselben Ebene in einen Zusammenklang geführt. Die nicht nur aus sprachlichen, sondern auch aus astrologischen 250

Gesichtspunkten schlüssige Gliederung in 24 Teile, eröffnet nun freilich noch ganz andere Möglichkeiten, um diesen Spruch als Ganzheit zu erfassen. Die Grundsteinmeditation als Ganzheit Der Grundstein und der einfache Dodekaeder Die Ganzheit des Spruches zu erfassen, bedeutet ein Gefühl für seinen kosmischen Bezug, ein Gefühl für das Welten-Wort zu erhalten, aus dem heraus er nach Angaben von Rudolf Steiner stammt. Rudolf Steiner hat diesen Spruch, diesen Grundstein, während der Weihnachtstagung auch den dodekaedrischen Liebesstein genannt. Ein Dodekaeder besteht aus zwölf gleichgroßen fünfeckigen Flächen. Eine Rose, Symbol der Liebe, ist nach dem Prinzip des Fünfsterns aufgebaut. Liebe entsteht, wenn zwischen zwei Pole etwas Höheres, etwas Verbindendes einströmt. Beim Grundstein, beim Weihnachts-Stein, ist die Liebe zwischen Himmel und Erde gemeint. Das Pentagramm, der Fünfstern, drückt bildhaft die Überwindung der Polarität aus. Lässt sich die Brücke zum Fünfstern - zur Liebe - relativ leicht schlagen, so ist es nicht so ohne Weiteres ersichtlich, wieso der Grundsteinspruch als sprachliche Form, als Wortgestalt, etwas von einem Dodekaeder an sich haben soll. Eine gute Möglichkeit dazu bietet jedoch die hier vorgestellte Gliederung in 24 Teile. Definiert man einen Rhythmus als das Zusammen-Schauen von mindestens zwei verschiedenen Bereichen, entstehen zwölf Rhythmen. Je einer dieser zwölf Rhythmen könnte dann gleichzeitig auch 251

als eine der zwölf Flächen dieses Dodekaeders angesehen werden. Die größtmögliche Übereinstimmung mit den Rhythmenangaben von Rudolf Steiner entsteht, wenn man diese zwölf Rhythmen oder Flächen so bestimmt, dass immer die vier entsprechenden Pole der drei verschiedenen Bedeutungsebenen der Planeten zusammen betrachtet werden. Diese zwölf Flächen oder Beziehungsräume des Dodekaeders könnten dann die folgenden sein: 1. Mond 1- Saturn 1 2. Mars 1 - Venus 1 3. Merkur 1 - Jupiter 1 4. Sonne 1 - Saturn 1 5. Saturn 2 - Mond 2 6. Venus 2 - Mars 2 7. Jupiter 2 - Merkur 2 8. Saturn 2 - Sonne 2 9. Mond 3 - Saturn 3 10. Mars 3 - Venus 3 11. Merkur 3 - Jupiter 3 12. Sonne 3 - Saturn 3 Selbstverständlich gäbe es aber auch sehr viele andere Möglichkeiten, um zu einer Zwölfheit von Flächen zu gelangen. Der Grundstein und der doppelte Dodekaeder Wenn von einem dodekaedrischen Liebesstein als von einem in Spruchform gegebenen Grundstein gesprochen wird, ohne dass 252

es hierfür eine eindeutige formale Entsprechung gibt, so muss dabei bedacht werden, dass diese Weihnachtstagung eine Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft zum Ziel hatte. Diese Neubegründung war notwendig geworden durch den schon erwähnten Brand des ersten Goetheanums in der Sylvesternacht 1922. Dieser war nach Angaben von Rudolf Steiner selbst nur deshalb möglich gewesen, weil sich diese Gesellschaft auf einem Weg des Niedergangs befunden hatte. Bei der Grundsteinlegung des ersten Goetheanums am 20. September 1913 war tatsächlich ein Grundstein in Form eines doppelten Dodekaeders in den Boden gesenkt worden. Bezieht sich der Ausdruck dodekaedrischer Liebesstein jetzt ebenfalls auf einen doppelten Dodekaeder, so gelangt man zu einer Zahl von 24 fünfeckigen Flächen. Man könnte dann jeden einzelnen dieser 24 Teile des Grundsteins als eine Fläche beschreiben und hätte bei dieser Vorstellung eine erkenntnismäßig leicht nachvollziehbare Analogie zum Grundstein des ersten Goetheanums. Der irdische Mensch trägt mit seinen beiden Beinen, seinen beiden Armen und seinem Kopf die Idee des Fünfsterns in sich. Im doppelten Dodekaeder spiegeln sich zwölf irdische und zwölf kosmische Facetten des Menschseins. Diese wiederum können im zweimal zwölfgliedrigen Grundstein aufgespürt werden. Denn Steiner sagt, dass sich im Grundstein Aussprüche der Weltengeheimnisse [finden, die] in der Menschenseele auferstehen als menschliche Selbsterkenntnis. Diese Selbsterkenntnis bedeutet im Sinne des Grundsteins zwar in erster Linie die Erkenntnis der Dreigliedrigkeit des menschlichen Wesens in Analogie zu den Teilen I, II und III. Allerdings wird durch diese Erkenntnis selbst auch bereits der Weg zur zukünftigen Entwicklung jenes Wesensteiles des Menschen eröffnet, der in Teil IV skizziert wird. 253