Vorschlag 1 für die Feier des Abends der Versöhnung Thema: Die Barmherzigkeit Gottes ERÖFFNUNG Zum Einzug wird ein Heilig Geist-Lied oder Lobpreislied gesungen, das die Anwesenden um Gott versammelt, z. B.: Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft (GL 784) Geist der Zuversicht, Quelle des Trostes (GL 350) Liturgischer Gruß und Einführung P.: Gnade, Erbarmen und Friede von Gott, dem Vater, und Jesus Christus, unserem Retter, sei mit euch. Alle: Und mit deinem Geiste. Der Zelebrant bzw. jemand aus dem Leitungs-Team führt in die Feier ein. Lobpreis Der Lobpreis kann mit diesem oder einem anderen geeigneten Gebet beginnen: P.: Barmherziger Gott, Du bist uns nahe, noch bevor wir zu dir kommen. Du bist bei uns, noch bevor wir uns aufmachen zu dir. Wir bringen Dir unseren Dank und unseren Lobpreis. Sieh unsere Sehnsucht nach Glück, unseren Willen zum Guten und unser Versagen. Erbarme dich unserer Armut und Leere. Fülle sie mit deinem Leben, mit deinem Glück, mit deiner Liebe. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn. Alle: Amen. Lobpreislieder, die allmählich ruhiger und meditativer werden, sollen die Anwesenden auf Gott hin ausrichten und Lob und Dank an Gott ausdrücken, z. B.: Atme in uns, Heiliger Geist (GL 346) Wo Menschen sich vergessen (GL 836) Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (GL 383) Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (GL 400) (außerhalb der Fastenzeit) Ein Danklied sei dem Herrn (GL 382) Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich (GL 412) Suchen und fragen (GL 457) Dazwischen können kurze (freie) Gebete den Lobpreis im gesprochenen Wort ergänzen. Der Vorsteher fasst den Lobpreis in einem Gebet zusammen: P.: Gott der Langmut und Liebe, in der Hingabe deines Sohnes am Kreuz umarmst du die ganze Menschheit. Wir danken dir für deine Barmherzigkeit, die du uns schenkst, in der wir angenommen und geborgen sind als deine Töchter und Söhne, als Schwestern und Brüder Jesu Christi, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit. Alle: Amen. (GL 676,3)
WORTGOTTESDIENST Werden mehrere Lesungen genommen, antwortet die Gemeinde mit einem Psalm oder einem geeigneten (Psalmen)lied auf das gehörte Wort Gottes. Ist nur eine Lesung vorgesehen, ist sie aus dem Evangelium zu nehmen. Beispiel: Gott ist groß im Verzeihen Erste Lesung: Jes 55,6-9 Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist. Der Ruchlose soll seinen Weg verlassen, der Frevler seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen. Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken. Antwortgesang Psalm 103 mit Kv (GL 57,1-2) (Verse in Auswahl) oder: Mein Hirt ist Gott der Herr (nach Ps 23) (GL 421) oder: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (GL 450) Ruf vor dem Evangelium Halleluja GL 174,4 bzw. GL 174,8 oder Lob dir Christus GL 176,5 (Fastenzeit) Vers vor dem Evangelium: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten. (Mt 9,13) Evangelium: Lk 15,1-3.11-32 Alle Zöllner und Sünder kamen zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: ( ) Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere von ihnen sagte zu seinem Vater: Vater, gib mir das Erbteil, das mir zusteht. Da teilte der Vater das Vermögen auf. Nach wenigen Tagen packte der jüngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land. Dort führte er ein zügelloses Leben und verschleuderte sein Vermögen. Als er alles durchgebracht hatte, kam eine große Hungersnot über das Land und es ging ihm sehr schlecht. Da ging er zu einem Bürger des Landes und drängte sich ihm auf; der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten. Er hätte gern seinen Hunger mit den Futterschoten gestillt, die die Schweine fraßen; aber niemand gab ihm davon. Da ging er in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben mehr als genug zu essen und ich komme hier vor Hunger um. Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt. Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein; mach mich zu einem deiner Tagelöhner. Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an. Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern. Sein älterer Sohn war unterdessen auf dem Feld. Als er heimging und in die Nähe des Hauses kam, hörte er Musik und Tanz. Da rief er einen der Knechte und fragte, was das bedeuten solle. Der Knecht antwortete: Dein Bruder ist gekommen und dein Vater hat das Mastkalb schlachten lassen, weil er ihn heil und gesund wiederbekommen hat. Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber kam
heraus und redete ihm gut zu. Doch er erwiderte dem Vater: So viele Jahre schon diene ich dir, und nie habe ich gegen deinen Willen gehandelt; mir aber hast du nie auch nur einen Ziegenbock geschenkt, damit ich mit meinen Freunden ein Fest feiern konnte. Kaum aber ist der hier gekommen, dein Sohn, der dein Vermögen mit Dirnen durchgebracht hat, da hast du für ihn das Mastkalb geschlachtet. Der Vater antwortete ihm: Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein. Aber jetzt müssen wir uns doch freuen und ein Fest feiern; denn dein Bruder war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Homilie bzw. Katechese (mit Hinführung zur Gewissenserforschung) EUCHARISTISCHE ANBETUNG UND EMPFANG DES SAKRAMENTS DER VERSÖHNUNG BZW. GEBET UND SEGNUNG Aussetzung des Allerheiligsten Während der Zelebrant die heilige Eucharistie aussetzt, singt die Gemeinde: Laudate omnes gentes (Taizé) (GL 386) O Adoramus te O Christe (Taizé) (GL 845) Bless the Lord (Taizé) Anbetung Die Anbetung ist so zu gestalten, dass zu Beginn das Gebet in Gemeinschaft im Vordergrund steht, während im weiteren Verlauf dem persönlichen Beten mehr Raum gegeben wird. Die Mitfeiernden sollen ihre volle Aufmerksamkeit auf Christus, den Herrn, richten können. Die Liebe Christi, seine Barmherzigkeit und seine Einladung zur Versöhnung sind Inhalt der Betrachtungen, Gebete und Lieder. Auch freies Gebet ist möglich. Instrumentalmusik und Lieder führen hin zu Besinnung und persönlichem Gebet. Die Mitfeiernden haben die Möglichkeit, das Sakrament der Versöhnung zu empfangen oder sich persönlich segnen zu lassen. Aus den verschiedenen möglichen Gestaltungselementen können die Anwesenden frei auswählen. Beichte und Einzelsegnung bzw. Gebet finden in den Seitenschiffen statt; auch ein Beichtstuhl sollte besetzt sein. Der Zelebrant kann die Anbetung mit diesem oder einem ähnlichen Gebet eröffnen: P.: Jesus, du bist unser Leben, Alle: Sei gepriesen! du bist die Liebe du bist der Barmherzige du bist der Allmächtige du bist der König der Könige du bist Immanuel, Gott mit uns du bist der Erlöser du bist das Lamm Gottes du bist der Weg zum Vater du bist die einzige Wahrheit du bist der wunderbare Ratgeber du bist der Friedefürst du bist das Licht der Welt du bist der gute Hirte du bist das Tor zum Leben du bist der Retter der Welt. Evtl. weitere aus der Hl. Schrift entnommene Anrufungen
Nach einer Zeit der stillen Anbetung leitet der Vorsteher über zu einer Bitte um Hilfe angesichts der eigenen Schwachheit und Begrenztheit. Ich brauche dich, Herr, als meinen Lehrer, tagtäglich brauche ich dich. Gib mir die Klarheit des Gewissens, die allein deinen Geist erspüren kann. Meine Ohren sind taub, ich kann deine Stimme nicht hören. Mein Blick ist getrübt, ich kann deine Zeichen nicht sehen. Du allein kannst mein Ohr schärfen und meinen Blick klären und mein Herz reinigen. Lehre mich zu deinen Füßen sitzen und auf dein Wort hören. Amen oder: Herr, nimm mein armes Herz an. Es ist oft so fern von dir. Es ist wie wasserloses, dürres Land, verloren an die tausend Dinge und Nichtigkeiten, die meinen Alltag füllen. Herr, nur du kannst mein Herz auf dich hin sammeln, der du doch der Mittelpunkt aller Herzen, der Herr aller Seelen bist. Nur du kannst den Geist des Gebetes verleihen, nur deine Gnade vermag mir zu geben, dass ich durch alle Vielfalt der Dinge, durch alle Zerstreuung des Alltags hindurch dich finde, das eine Notwendige, das eine, in dem mein Herz ruhig werden kann. Dein Geist komme meiner Schwachheit zu Hilfe, und wenn wir nicht wissen, um was wir bitten sollen, dann trete er mit unaussprechlichem Flehen für uns ein, und du, der du die Herzen kennst, hörst, was dein Geist in uns begehrt, der für uns eintritt. Gesänge, Lieder und Instrumentalmusik und (kurze) Gebete wechseln sich in der Feier ab. Geeignete Anbetungslieder sind: Herr, du bist mein Leben, Herr, du bist mein Weg (GL 456) Misericordias Domini (Taizé) (GL 657,6) Laudate omnes gentes (Taizé) (GL 386) Meine Hoffnung und meine Freude (Taizé) (GL 365) Gott ist gegenwärtig (GL 387) Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr (GL 442) Ubi Caritas (GL 445) Herr, ich bin dein Eigentum (GL 435) Selig seid ihr (GL 458) Schönster Herr Jesu, Herrscher aller Herren (GL 364)
Ein geeignetes Gebet ist: O Gott, ich bete dich an: du Weisheit, die mich erdacht, du Wille, der mich gewollt, du Macht, die mich geschaffen, du Gnade, die mich erhoben, du Stimme, die mich ruft, du Wort, das zu mir spricht, du Güte, die mich beschenkt, du Vorsehung, die mich leitet, du Barmherzigkeit, die mir vergibt, du Liebe, die mich umfängt, du Geist, der mich belebt, du Ruhe, die mich erfüllt, du Heiligkeit, die mich wandelt, dass ich nimmer ruhe, bis ich dich schaue: O Gott, ich bete dich an. (GL 7,6) GEMEINSAMER DANK Nach Abschluss der Beichte und Einzelsegnung sollte ein gemeinschaftlicher Dank für das Empfangene, evtl. mit ein oder zwei Lobpreisliedern, folgen. Vergiss nicht zu danken Jesus Christ, you are my life (GL 362) (nicht in der Fastenzeit) Ach bleib mit deiner Gnade (GL 436) P.: Herr Jesus Christus, in deinem Leben, Sterben und Auferstehen zeigst du uns: Gott ist Liebe. Wir vertrauen darauf: Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm. Vollende uns in deiner Liebe, dass wir immer mehr mit dir und mit allen Menschen verbunden werden. Wir beten dich an und preisen dich, heute und alle Tage. Alle: Amen. (GL 894,4) (evtl. eucharistische Prozession) EUCHARISTISCHER SEGEN Der Zelebrant beschließt die eucharistische Anbetung in der vorgesehenen Weise, spendet den eucharistischen Segen und reponiert das Allerheiligste. Sakrament der Liebe Gottes (GL 495) Herr, wir bitten komm und segne uns P.: Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben. Alle: Das alle Erquickung in sich birgt. P.: Lasset uns beten. Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen. Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird. Der du lebst und herrschest in Ewigkeit. Alle: Amen.
ENTLASSUNG P.: Gehet hin in Frieden. Alle: Dank sei Gott, dem Herrn. Maria, breit den Mantel aus (GL 534) Groß sein lässt meine Seele den Herrn ----------- Quellen: Lieder: neues geistliches Liedgut aus dem Gotteslob sowie aus weitern Liederbüchern wie God for Youth. Das Benediktbeurer Liederbuch, Don Bosco Verlag; Jubilate Deo. Lieder und Gebete, Jugend 2000; Songbook Nightfever. Gebete: Ich brauche dich, Herr... von John Henry Newman und Herr, nimm mein armes Herz an von Karl Rahner, in: Kommt, wir beten an. Gebete und Texte zur Verehrung der Eucharistie, hg. von der Kommission für Liturgie der Diözese Augsburg; Der große Wochentagsschott; Rituale Die Feier der Buße. Nach dem neuen Rituale Romanum. Konzept des Abends der Versöhnung: Institut für Neuevangelisierung E-Mail: Neuevangelisierung@bistum-augsburg.de Telefon: 0821 / 3166-2912