Qualitätsbericht SPNV Nordrhein-Westfalen Teil 2: Betriebsqualität

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Transkript:

Qualitätsbericht SPNV Nordrhein-Westfalen 2010 Teil 2: Betriebsqualität

II

9 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis IV V 1. Organisationsstruktur der Zweckverbände 1 2. Wesentliche Kenndaten des SPNV 2 3. Wettbewerb 3 4. Leistungskontrolle der Qualität: QUMA SPNV 8 5. Betriebsqualität 10 6. Winterprobleme in NRW 18 7. SPNV-Qualität in den Regionen 20 8. Adressen 26 9. Impressum 26 III

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Kenndaten zum SPNV in NRW 2 Abbildung 2: SPNV-Linien und EVU in NRW 2 Abbildung 3: In Betrieb gegangene Wettbewerbslinien 4 Abbildung 4: Karte Teilnetze 5 Abbildung 5: Ausgeschriebene Wettbewerbslinien, Betriebsaufnahme steht noch bevor 7 Abbildung 6: QUMA-Auswertung Profitester, Fahrgastinformation Regelbetrieb (Bsp.) 8 Abbildung 7: QUMA-Auswertung Ticketautomaten und -entwerter Station (Bsp.) 9 Abbildung 8: Verspätungsquote der RE-Linien 11 Abbildung 9: Verspätungsquote der RB-Linien (Teil 1) 12 Abbildung 10: Verspätungsquote der RB-Linien (Teil 2) 12 Abbildung 11: Verspätungsquote der S-Bahn-Linien 13 Abbildung 12: Ausfallquote der RE-Linien 15 Abbildung 13: Ausfallquote der RB-Linien (Teil 1) 16 Abbildung 14: Ausfallquote der RB-Linien (Teil 2) 16 Abbildung 15: Ausfallquote der S-Bahn-Linien 17 Quellen: Die Daten der Abbildung 1 sind Angaben des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik, Düsseldorf; übrige Abbildungen / Daten entstammen eigenen Quellen Bildnachweis Titel: plastique Fotolia IV

Abkürzungsverzeichnis AöR AVV DB EVU EW HTB NE-Bahn nph NRW NVN NVR NWB NWL ÖPNV PEG QUMA RB RMV RE RT SEV SPNV VRR VRS VVOWL WE ZRL ZVM ZWS Anstalt öffentlichen Rechts Aachener Verkehrsverbund Deutsche Bahn AG Eisenbahnverkehrsunternehmen Einwohner Hellertalbahn Nicht bundeseigene Eisenbahn Nahverkehrsverbund Paderborn / Höxter Nordrhein-Westfalen Nahverkehrs-Zweckverband Niederrhein Nahverkehr Rheinland NordWestBahn Nahverkehr Westfalen-Lippe Öffentlicher Personennahverkehr Prignitzer Eisenbahn Qualitätsmanagement (Datenbank) RegionalBahn Rhein-Main-Verkehrsverbund RegionalExpress RegioTram Schienenersatzverkehr Schienenpersonennahverkehr Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Verkehrsverbund Rhein-Sieg VerkehrsVerbund OstWestfalenLippe Weser-Ems-Netz Zweckverband Ruhr-Lippe Zweckverband SPNV Münsterland Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd V

1. Organisationsstruktur der Zweckverbände Zum 1.1. 2008 wurde in NRW im Zuge der Novellierung des ÖPNV-Gesetztes die SPNVAufgabenträgerschaft von neun auf drei Organisationseinheiten reduziert: VRR und NVN haben vereinbart, den Zusammenschluss in der gemeinsamen VRR AöR zu vollziehen, die alle Aufgaben wahrnimmt. In Westfalen haben der ZRL, der ZVM, der VVOWL, der ZWS sowie der nph den NWL als gemeinsame Dachorganisation gegründet. Der AVV und der VRS organisieren ihre SPNV-Aufgabenträgerschaft unter dem Dach des neu gegründeten Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR). 1

2. Wesentliche Kenndaten des SPNV Mit circa 18 Mio. Einwohnern ist Nordrhein-Westfalen das bevölkerungsstärkste Bundesland. Die regional sehr unterschiedliche Siedlungsdichte (z.b. Ruhrgebiet 1.420 EW/km², Hochsauerlandkreis 141 EW/km²) bedingt besondere Anforderungen in der Ausgestaltung des SPNV. Im SPNV werden gut 6.100 Zugkilometer je km² auf dem Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr erbracht, im Westfälischen (NWL) sind es dagegen rund 1.600 ZugKm/km². Das Streckennetz hat eine Länge von insgesamt ca. 3.600 km und 750 Bahnhöfe. Fläche [T km²] Einwohner [Mio.] EW/km² ZugKm [Mio.] ZugKm/EW ZugKm/km² NRW 34,15 17,93 525,10 98,54 5,50 2.885 NVR 7,43 4,43 596,23 22,37 5,05 3.011 NWL 19,42 5,68 292,97 31,57 5,56 1.626 VRR 7,30 7,82 1.071,23 44,60 5,70 6.110 Abbildung 1: Kenndaten zum SPNV in NRW Die Planung, Koordination und Ausgestaltung des SPNV obliegen gemäß dem Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr in NRW den SPNV-Zweckverbänden als Aufgabenträgern. Seit Jahren werden in NRW Teilnetze in Ausschreibungen neu vergeben. Die Anforderungen an die Qualität der zu erbringenden Leistung werden vertraglich vereinbart. Ziel ist es, den Fahrgast von den im Wettbewerb erreichten qualitativen Verbesserungen SPNV in NRW 2010 profitieren zu lassen. Des Weiteren sollen Kostenersparnisse bei den Aufgabenträgern erzielt werden. Von insgesamt 99 Linien in NRW wurden bis zum Jahresende 2010 bereits 45 Linien im Wettbewerb vergeben. Anzahl EVU (NE) Anzahl Linien (NE) Anzahl RE-Linien (NE) Anzahl RB-Linien (NE) 14 (12) 99 (38) 25 (6) 60 (31) Abbildung 2: SPNV-Linien und EVU in NRW Anzahl S-Bahn-Linien (NE) 14 (1) 2

3. Wettbewerb Seit 1996 werden alle Linien des SPNV, die bis dahin durch die DB bedient wurden, sukzessive ausgeschrieben. Von den landesweit rund 99 Mio. ZugKm/a wurden bislang ca. 46 Prozent (45 Mio. ZugKm/a) im Rahmen von Wettbewerbsverfahren vergeben. Ausgeschriebene Linien/Teilnetze in NRW, die bereits in Betrieb gegangen sind: Linien/Teilnetz Kölner Dieselnetz Hellertalbahn Regiobahn Weser-Ems Eurobahn Münster West Ruhrort-Dorsten Weser-Lammetal- Bahn Ems-Senne-Weser Haller Willem Dreiländerbahn Sauerland-Netz Westmünsterlandbahn Laufzeit von Jun 98 Jun 99 07 Jun 99 05 Jun 00 Jun 00 Jun 01 02 08 03 03 03 06 04 04 04 bis Jun 13 07 14 05 11 15 13 11 08 10 11 13 06 13 14 16 11 Linie Linienweg RE 22 Köln - Gerolstein RB 23 Bonn - Bad Münstereifel RB 24 Köln - Kall RB 25 Köln - Marienheide Betreiber / beteiligter ZV DB Regio NRW / NVR (VRS) ZugKm NRW [Mio./a] RB 96 Betzdorf Haiger - Dillenburg HTB / NWL (ZWS) 0,1 S 28 Mettmann - Neuss - Kaarst Regiobahn / VRR 1,2 NWB Osnabrück - Bramsche NordWestBahn / NWL (ZVM) 0,2 RB 71 Bielefeld - Bünde - Rahden eurobahn / NWL RB 73 Bielefeld - Lage Lemgo (VVOWL) 0,9 RB 63 Münster - Coesfeld DB Regio NRW / RB 64 Münster - Gronau - Enschede NWL (ZVM) 1,5 RB 36 Oberhausen - Duisburg-Ruhrort RB 44 Oberhausen - Bottrop - Dorsten RB 36 Oberhausen Duisburg Ruhrort PEG / VRR 0,7 RB 44 Oberhausen - Bottrop - Dorsten RB 77 Bünde - Löhne - Hameln - Bodenburg RE 82 Bielefeld - Lage - Altenbeken RB 67 Münster - Warendorf - Bielefeld RB 74 Bielefeld - Paderborn RB 84 Paderborn - Ottbergen - Holzminden RB 75 Bielefeld - Osnabrück RB 92 Finnentrop - Olpe RB 93 Siegen - Bad Berleburg RB 95 Au - Siegen - Dillenburg RE 57 Dortmund - Winterberg RB 52 Dortmund - Hagen - Lüdenscheid RB 53 Dortmund - Schwerte - Iserlohn RB 54 Unna - Menden - Neuenrade Dortmund - Coesfeld - Gronau - RB 51 Enschede eurobahn / NWL (VVOWL) NordWestBahn / NWL (ZVM, VVOWL, nph) NordWestBahn / NWL (VVOWL) DB Regio NRW / NWL (ZWS) DB Regio NRW / VRR, NWL (ZRL) PEG / VRR, NWL (ZVM, ZRL) 3,8 0,3 2,8 0,4 1,1 2,8 1,2 3

Linien/Teilnetz Laufzeit von bis Linie Linienweg Betreiber / beteiligter ZV ZugKm NRW [Mio./a] Haard-Achse Westerwald Emscher-Ruhrtal Emscher- Münsterland Teutoburger Wald- Netz Ruhr-Sieg-Netz Hellweg-Netz 04 04 05 05 06 06 06 07 07 08 14 14 07 17 08 11 18 17 19 18 RE 2 Mönchengladbach - Essen - Münster DB Regio NRW / RB 42 Essen - Haltern - Münster VRR, NWL (ZVM) RB 28 Au - Altenkirchen - Limburg Vectus / NVR (VRS) RB 40 Hagen - Essen RB 46 Gelsenkirchen - Bochum RE 14 Borken - Essen RB 43 Dortmund - Dorsten RB 45 Dorsten - Coesfeld RB 61 Bielefeld - Herford - Osnabrück - Rheine - Bad Bentheim RB 65 Münster - Rheine RB 66 Münster - Osnabrück RB 72 Herford - Lage - Detmold - Paderborn RE 16 Essen - Hagen - Siegen/-Iserlohn RB 40 Essen - Hagen RB 91 Hagen - Finnentrop - Siegen/-Iserlohn RB 50 Dortmund - Lünen - Münster RB 59 Dortmund - Soest RB 69 Münster - Hamm - Bielefeld RB 89 Münster - Hamm - PB - Warburg Abellio Rail NRW / VRR NordWestBahn / VRR, NWL (ZVM) WestfalenBahn / NWL (ZVM, VVOWL, nph) Abellio Rail NRW / VRR, NWL (ZRL, ZWS) eurobahn / VRR, NWL (ZVM, ZRL, VVOWL, nph) 3,2 0,02 1,0 1,6 3,3 3,7 5,8 Mittelrhein 08 23 RB 26 Köln - (Koblenz - Mainz) trans regio / NVR (VRS) 0,7 Maas-Rhein-Lippe Niers-Rhein- Emscher Rhein-Sieg- Express. 09 09 10 10. 25 25 25 25 RE 3 RE 13 Hamm Gelsenkirchen Düsseldorf Venlo Düsseldorf Hagen - Hamm RE 10 Düsseldorf - Kleve RB 31 Duisburg - Xanten RB 36 Oberhausen Duisburg Ruhrort RB 44 Oberhausen - Bottrop - Dorsten RE 9 Aachen Köln - Siegen Eurobahn / VRR, NWL (ZRL) NWB / VRR (VRR, NVN), NWL (ZVM) DB Regio Rheinland GmbH/ NVR (AVV, ZRS), NWL (ZWS) 3,2 3,3 2,0 Main-Lahn-Sieg- Netz 10 23 RE 99 RMV 40 RMV 30 Siegen - Gießen - Frankfurt a. M. Siegen - Gießen - Frankfurt a. M. Marburg - Gießen Hessische Landesbahn / NWL (ZWS) 0,2 Abbildung 3: In Betrieb gegangene Wettbewerbslinien Der Anteil der privaten EVU am gesamten Ausschreibungsnetz (Zugkm) ist damit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 Prozentpunkte auf 68 % gesunken, da einige Wettbewerbsverfahren von DB Regio gewonnen wurden. 4

Teilnetze in NRW Niederlande Enschede Hengelo RB51 Gronau RB RB51 Coesfeld- Schulzentrum Kleve RE10 Goch Xanten RB31 Amsterdam Arnheim RB35 Emmerich Empel-Rees RE5 Bocholt RB32 RB32 Wesel RB35 RB33 Dinslaken Borken RE14 Dorsten RB44 Gladbeck West Bottrop RE14 S9 RB45 RB43 RB45 Reken RB43 Coesfeld Marl Mitte S9 S2 RB6 Let RB51 Halte am S Reckl Niederlande Nijmegen RE10 Venlo Eindhoven RE13 Kaldenkirchen Kempen Moers RB33 Oberhausen DU-Ruhrort RB31 RB36 RB31 Rheinhausen RB33 RE11 KR-Uerdingen Duisburg VRR RB44 RE1, RE2, RE6, RE11 Essen Gelsenkirchen Wanne-Eickel Wattenscheid RE10 Krefeld S1 RE1 RE2 RB37 RE7 RB35 RE3 DU-Entenfang S6 S3 RE5 E-Kettwig RE6 D-Flughafen D-Flughafen Kaarster E-Werden Viersen Terminal See S11 S28 RE11 S28 S9 Mettmann Wuppertal RE13 RE10 Stadtwald RB33 W-Vohwinkel W Mönchengladbach RB39 S8 RE4 RE13 Düsseldorf Rheydt RB38 Dalheim Neuss RE4, RE7, RE13, RB48, S8, S9 S1 Grevenbroich Solingen Remscheid S11 RB47 Erkelenz RB21 S6 RE1 RE4 RE7 RE5 Maastricht/ Jülich RE7 RB20 RB33 RB27 RE8 Sittard RB38 RB48 S6 Herzogenrath RB20 RB20 RB25 K Messe/Deutz S11 Bergisch K-Mülheim Gladbach RB29 RE1 Düren RE1, RE9 RB38 Liége Aachen Stolberg S12, S13 Horrem S12, S13 RE9 RE22 RB25 Overath NVR Köln Stolberg- RB20 Altstadt Köln/Bonn RB21 RE5 Flughafen Kreuzau RB24 RE8 RE22 RB26 Brühl S12 RB27 S13 Troisdorf RE12 RB48 Euskirchen Bonn Siegburg S12 S12 Au RB23 RB21 RB24 RE9 Heimbach Kall Königswinter RE12 RB28 RB23 Bad Münstereifel Rheinland-Pfalz RE22 RB30 Jünkerath RE12 Ahrbrück Remagen Linz Altenkirchen Gerolstein RE5 RB27 RE8 Saarbrücken Koblenz Koblenz Trier/ RB26 RE5 S2 RE3 S3 E-Borbeck Mülheim a. d. Ruhr S2 RB42 RE16 Herne R Bo Hb

Teilnetze in NRW Hengelo Niederlande Gronau Enschede Bad Bentheim Emden RE15 RB45 Borken Bocholt Emmerich RB44 RB43 RE10 RB32 Xanten Moers Nijmegen RB31 S2 RB44 RE13 Oberhausen DU-Ruhrort RB36 RE11 Kaldenkirchen RB33 S11 RE13 RB33 RE10 S8 RE4 RE13 RB39 Rheydt Dalheim Grevenbroich Liége RB29 RB21 RE4 StolbergAltstadt RB38 Stolberg S12, S13 Kreuzau RB21 RE22 RE12 RB23 RB24 Heimbach Brühl RB48 Euskirchen RB21 RE5 RE8 RB27 Rheinland-Pfalz RE22 Jünkerath Gerolstein Remscheid Trier/ Saarbrücken RE57 Nordheim Arnsberg Bestwig Brilon Wald Willingen RB55 RB91 RE16 RB93 RE9 RB95 Bad Laasphe Betzdorf RB96 RB97 Neunkirchen Dillenburg RB96 Hessen RT3 Kassel DB Regio Abellio Rail NRW Regiobahn Prignizer Eisenbahn RB94 Marburg Haiger RE17 NordWestBahn Erndtebrück RB94 RE9 RB95 Wissen Berleburg Siegen Hessen Betriebsaufnahme bereits erfolgt RB93 Bad RB93 RE99 S12 Au Winterberg LennestadtAltenhundem RB91 S12 S13 S12 Korbach RE57 Kreuztal Göttingen Warburg RE17 Finnentrop RB95 RB85 RB89 RB92 Troisdorf RB84 Bodenfelde RB86 Menden RE16 Gummersbach Holzminden Ottbergen Paderborn RE1 Neuenrade S11 Bergisch Gladbach Olpe RB83 RB84 RB91 RE16 Lüdenscheid Overath Kreiensen RB53 RE4, RE7, RE13, RB48, S8, S9 Königswinter RE12 RB89 RB91 Iserlohn RB52 Altenbeken RB74 Soest RE17 Letmathe Niedersachsen RE82 Fröndenberg Schwerte Bad Pyrmont RB72 RE16 RB47 RE9 RE12 RE6 Oelde RB59 RE7 RE13 RE17 Lemgo Lüttfeld Lemgo Detmold RE1 RE57 RB25 Siegburg Kall RB23 Bad Münstereifel Witten RB73 Lage Lage RhedaWiedenbrück RB69 RB54 RB52 W-Oberbarmen Köln/Bonn Flughafen Bonn Gütersloh RB89 Unna RB59 RB74 RB54 RB25 Köln S5 Hagen RE9 RE22 RB24 RB26 W-Vohwinkel RE4 RB72 Welver RE7 RE13 Dortmund S4 RE16 RB40 S3 Bönen RB77 RE82 RE7 K-Mülheim Horrem S12, S13 NVR RB20 RB43 S4 Bochum Wuppertal RE1 RE3 RE6 RE11 S2 RB46 Wattenscheid RE16 S9 Solingen RE1 RE5 K Messe/Deutz RB38 RE1, RE9 RB42 RB50 RB48 S6 RB25 Düren RE1 S6 RE8 RB20 RB20 Aachen RB27 S1 S11 RE7 Jülich RB33 Düsseldorf Neuss RB38 Erkelenz Maastricht/ RB20 Sittard Herzogenrath S28 Mettmann Stadtwald S28 RE11 S2 RE1 RE2 RB37 RE3 DU-Entenfang S6 RE5 E-Kettwig RE6 D-Flughafen E-Werden D-Flughafen Terminal Kaarster See Mülheim a. d. Ruhr Essen S1 RB35 RE7 RB51 Wanne-Eickel E-Borbeck Hamm Hildesheim Hameln Bad Salzufflen RB73 RE6 Lünen Kamen S5 RB69 RB67 CastropHerne Rauxel Gelsenkirchen RE3 Hannover Herford RE6 RE70 RE78 RB75 Drensteinfurt Recklinghausen Niedersachsen RB77 RB61 RB71 Bielefeld Warendorf RB69 Neubeckum RE1, RE2, RE6, RE11 VRR RE10 Viersen S3 Duisburg KR-Uerdingen Krefeld Mönchengladbach RB69 RB89 RB50 Haltern am See S2 RB31 RB33 Rheinhausen Kempen Venlo NWL RB42 RE2 Dissen-Bad Rotenfelde RB67 S9 RE5 Eindhoven RE14 Dinslaken RB31 S9 Hannover Löhne RE60 RB75 Münster RB43 Bottrop RB33 RB35 Marl Mitte Gladbeck West Wesel Goch RE10 RB66 RB66 RE2 RB42 RB51 Dülmen RB45 Dorsten Empel-Rees Niederlande Lette RE60, RE70, S1 Minden RB71 Melle RB61 Bünde RB63 Rotenburg RE78 RE6 RB61 RE15 RE5 RB35 Kleve Coesfeld RB76 Rahden Osnabrück RB64 RB63 Reken RE14 RB32 CoesfeldSchulzentrum Bremen Niedersachsen Ibbenbüren RE60 RB68 RB65 RE7 Hengelo RB51 Amsterdam Arnheim Rheine RB61 RB64 RB51 Oldenburg eurobahn Vectus Regiotram Westfalenbahn Hellertalbahn Transregio Hessische Landesbahn RB28 RE99 RB30 Ahrbrück RB26 Remagen Linz RE5 RE8 Koblenz RB27 Koblenz Rheinland-Pfalz Altenkirchen Limburg RB97 Daaden Gießen SPNV - Netz NRW Stand: Fahrplan 2010/2011

Ausgeschriebene Linien/Teilnetze in NRW, deren Betriebsaufnahme bevorsteht: Linie/Teilnetz RB 43 Regiobahn Netz westl. Münsterland Laufzeit von 11 11 11 bis 15 21 26 Linie RB 43 Linienweg Dortmund - Dorsten Betreiber / beteiligter ZV NordwestBahn / VRR ZugKm NRW [Mio./a] S 28 Mettmann - Neuss - Kaarst Regiobahn / VRR 1,2 RB 51 RB 63 RB 64 Dortmund Coesfeld Enschede. Münster Coesfeld Münster Gronau - Enschede DB Regio Westfalen / VRR, NWL (ZVM) 0,6 2,95 Kölner Dieselnetz OWL-Netz (Los Nord) OWL-Netz (Los Süd) 13 13 13 33 25 25 RE 12 RE 22 RB 23 RB 24 RB 25 RB 30 RE 82 RB 67 RB 71 RB 73 RE 74 RB 75 RB 84 RB 85 Köln Trier Köln Gerolstein Bonn Bad Münstereifel Köln Gerolstein Köln Marienheide Meinerzhagen Köln - Ahrbrück Bielefeld - Detmold Bielefeld - Warendorf - Münster Bielefeld - Rahden Bielefeld - Lemgo-Lüttfeld Bielefeld Paderborn Bielefeld Halle Osnabrück Paderborn Kreiensen Ottbergen - Göttingen DB Regio Rheinland GmbH / NVR (VRS) Eurobahn / NWL (VVOWL, ZVM) NordwestBahn / NWL (VVOWL, nph) 4,87 2,2 3,3 Abbildung 5: Ausgeschriebene Wettbewerbslinien, Betriebsaufnahme steht noch bevor 7

4. Leistungskontrolle der Qualität: QUMA SPNV Die Leistungskontrolle der Qualität für den in NRW verkehrenden SPNV erfolgt in den drei Kooperationsräumen abhängig von der Ausgestaltung der jeweiligen Verkehrsverträge durch teilweise unterschiedliche Controllingansätze. Auf Initiative des Landes NRW wurde das seit 2006 eingesetzte Qualitätscontrolling-System des VRR ( QUMA SPNV ) in der Form weiterentwickelt, dass eine landesweite Gegenüberstellung der SPNV-Leistungen im Hinblick auf die Qualitätskriterien Pünktlichkeit, Messpunktpünktlichkeit Zugausfall, Personal im Zug und Zugbildung grundsätzlich möglich ist. Voraussetzung ist eine entsprechende Datenlieferung der EVU an die Zweckverbände. QUMA kann landesweit eingesetzt werden und steht den Aufgabenträgern in Nordrhein- Westfalen über eine gesicherte Internetschnittstelle zur Verfügung. Alle für das Qualitätscontrolling-System relevanten SPNV-Informationen fließen in die Datenbank ein und sind so für die Abrechnung der Verkehrsverträge, für die Qualitätssteuerung sowie die Erstellung von SPNV-Qualitätsberichten verfügbar. Seit Januar 2009 nutzen auch die SPNV- Aufgabenträger in Rheinland-Pfalz die QUMA-Analysen, da sich das Bundesland am modular aufgebauten Online-System beteiligt. Auch im Jahr 2010 wurde QUMA mit dem Modul Profitester-Auswertungen fortentwickelt. Damit können etwaige Profitester-Messungen über einen frei einstellbaren Zeitraum generiert werden. Die Auswertungen berücksichtigen den Gesamtvertrag, einzelne Linien sowie einzelne Kalenderwochen und werden je Profitester- Standard abgebildet. Abbildung 6: QUMA-Auswertung Profitester, Fahrgastinformation Regelbetrieb (Bsp.) 8

Ebenfalls bietet das neue Modul Ticketautomaten und -entwerter sowohl für Automaten und Entwerter an Stationen als auch in Fahrzeugen neue Möglichkeiten für statistische Auswertungen. Abbildung 7: QUMA-Auswertung Ticketautomaten und -entwerter Station (Bsp.) Zurzeit sind die Voraussetzungen für eine landesweite Datenauswertung auf der Basis von QUMA noch nicht gegeben, da nicht alle Verkehrsverträge in QUMA erfasst, bzw. über QUMA abgerechnet werden. Momentan kommt QUMA aufgabenträgerübergreifend bei zwölf Leistungsvergaben zum Einsatz. Durch die anstehenden Betriebsaufnahmen neu vergebener Teilnetze wird sich diese Zahl weiter erhöhen. 9

5. Betriebsqualität Im Rahmen dieses Berichtes werden die Qualitätsstandards Pünktlichkeit und Zugausfall vergleichend gegenübergestellt. Die Auswertung erfolgt auf Basis der Liefernachweise der EVU. Der Übersichtlichkeit halber sind die folgenden Diagramme für Pünktlichkeit und Ausfälle nach Produktgruppen unterteilt. Zur schnelleren Orientierung sind die Säulen der nachfolgenden Diagramme farblich differenziert und entsprechen der Zuordnung der EVU gemäß der Abbildung Teilnetze (Kapitel 3). Einige Linien, die zum Fahrplanwechsel im ember 2010 einen Betreiberwechsel erfahren haben, werden unter dem EVU geführt, das den übrigen Teil des Jahres 2010 tätig war. 5.1 Pünktlichkeit Wie bereits in den Darstellungen des Qualitätsberichtes 2009, werden die Quoten der einzelnen Linien miteinander vergleichbar sein. Dabei wird eine gewählte Toleranzzeit von drei Minuten als Berechnungsgrundlage zugrunde gelegt. Diese Toleranzzeit wurde frei gewählt und hat nichts mit den in den jeweiligen Verkehrsverträgen vereinbarten Toleranzzeiten zu tun. Das bisherige Problem beim Pünktlichkeitsvergleich war, dass die Toleranzzeiten in den Verträgen unterschiedlich festgelegt sind. Die berechneten prozentualen Werte lassen keine vergleichenden Rückschlüsse auf die tatsächlichen Verspätungen der Linien zu: Eine Linie mit einer Pünktlichkeitsquote von beispielsweise 95 % (bei null Minuten Toleranz) ist de facto sehr viel pünktlicher als eine Linie, deren Quote ebenfalls bei 95 % liegt, aber hier die ersten vier Minuten bei der Berechnung der Quote außer Acht gelassen werden, da vertraglich eine Toleranzzeit vereinbart wurde. Diese individuellen Regelungen sind den unterschiedlichen Gegebenheiten (wie z. B. extrem langlaufende Linien, Linienwege über hochverdichtete und verspätungsanfällige oder separate und störungsfreie Trassen, etwaige Anschlussverknüpfungen) und den daraus resultierenden unterschiedlichen vertraglichen Auswirkungen geschuldet. Ebenfalls differenzierter als in den letzten Qualitätsberichten dargestellt, wird diesmal eine gewichtete Pünktlichkeitsbetrachtung über den gesamten Linienverlauf in NRW vorgenommen. Die einzelnen Linienwerte für den Verbundraum der jeweiligen Aufgabenträger (auf 10

Grundlage der drei Minuten Toleranzzeit) werden gemäß ihrer jeweiligen Zugkilometeranteile gewichtet und als Mittelwert ausgewiesen. In Anlehnung an die Darstellung der Ausfälle wurde zudem vereinbart, die Linien entsprechend ihren Verspätungen darzustellen. Die Balken der Diagramme zeigen also den prozentualen Anteil dessen, was bei drei Minuten Toleranzzeit als unpünktlich gilt. Durch die vorgenommenen Auswertungsschritte (Verwendung einer einheitlichen Toleranzzeit sowie gewichtete Pünktlichkeitsbetrachtung) sind wegen der so geschaffenen einheitlichen Basis die Linien lediglich im Rahmen dieses Qualitätsberichtes vergleichbar. Die Farben der Säulen entsprechen jenen, die in Abbildung 5 den EVU zugeordnet sind (d.h. orangefarbene Linien werden von der DB bedient, andersfarbige durch NE- Bahnen). Abbildung 8: Verspätungsquote der RE-Linien 11

Abbildung 9: Verspätungsquote der RB-Linien (Teil 1) Abbildung 10: Verspätungsquote der RB-Linien (Teil 2) 12

Abbildung 11: Verspätungsquote der S-Bahn-Linien Betrachtet man die Linien untereinander, tritt eine deutlich zu erkennende Verschlechterung der meisten Linien im Vergleich zum Vorjahr auf. Die ist in vielen Fällen geschuldet durch den heftigen und langandauernden Winter (Januar und besonders ember 2010) sowie zwei Orkane, die im Februar und Juli einige Landesteile stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Neben den seit Jahren als unpünktlich geltenden RE-Linien mit langlaufenden und hohem Fahrgastaufkommen [RE 1 (Aachen Hamm bzw. Paderborn), RE 5 (Koblenz Emmerich), RE 6 (Düsseldorf Minden) und RE 7 (Krefeld Köln Rheine)] fällt besonders extrem die Linie RB 76 mit einer Verspätungsquote von knapp 46 % auf. Als Erklärung gilt wie im letzten Jahr, dass diese Linie auf der Strecke Minden Rothenburg (Wümme) verkehrt und zwar ausschließlich am Wochenende sowie in einem Zwei-Stunden-Takt. Da diese Strecke auch im Jahr 2010 stark baustellenbelastet war und zudem als Umleitungsstrecke zwischen Minden - Hannover - Bremen diente, konnten auftretende Verspätungen während der restlichen Zeit so gut wie nicht mehr abgefangen werden, denn aufgrund der geringen Anzahl an stattfindenden Fahrten wurde auch nur eine entsprechend geringe Anzahl an Messwerten geliefert. Die Linie RE 17 brach in der Pünktlichkeitsquote aufgrund von zwei Langsamfahrstellen bei Bredelar und Brilon Wald ein. Für ungewöhnlich viele Verspätungen auf der RB 31 sorgten u.a. Kuppelprobleme in Moers und verlängerte Fahrgastwechsel aufgrund der geringeren 13

Anzahl von Türen in den neuen Fahrzeugen. Die Linien RB 71 und RB 73 wurden negativ durch häufig auftretende Zugkreuzungen sowie Baumaßnahmen im Sommer zwischen Herford und Bielefeld beeinflusst. Die Linien RB 77 / 77a wurden geprägt durch permanente Störungen an der Infrastruktur (Bahnübergänge, Signal- und Weichenstörungen) sowie zahlreiche Baustellen im Jahresverlauf. Ebenfalls wurde die Geduld der Fahrgäste durch Baumaßnahmen an einer Kanalbrücke mit Schienenersatzverkehren in der Nähe des Bahnhofs Preußen auf den Linien RB 50 und RB 51 auf die Probe gestellt. Fahrzeugengpässe infolge von hohen Schadständen führen neben grundlegenden Kapazitätsengpässen insbesondere bei Linien mit hohem Fahrgastaufkommen zu einer höheren Verspätungsanfälligkeit. Dies zeigt sich insbesondere bei der RB 24. Im Gegensatz dazu führt der Einsatz neuer Fahrzeuge zu einer stabileren Fahrplanlage: Dies spiegelt sich besonders an den Quoten der S-Bahn-Linien wider, die trotz des Wintereinbruchs besser abschneiden als 2009. Die Linien RB 28, RB 55, RB 85, RB 94 sowie RT 3 besitzen aufgrund des geringen Zugkilometer-Anteils in NRW keine Messstellen. Pünktlichkeitsdaten liegen somit für diese Linien nicht vor. 5.2 Zugausfälle Als Zugausfall gelten Komplettausfall, Teilausfall, Umleitung sowie Verspätung über Takt. Die entsprechend nicht bedienten Abschnitte werden zugkilometergenau aufsummiert und in Relation zu den bestellten Zugkilometern gesetzt: die so entstehende Quote wird in den folgenden Abbildungen ausgewiesen. Die Ausfallquote setzt sich zusammen aus vorhersehbaren und unvorhersehbaren Ausfällen. Das EVU hat keine direkte Einflussmöglichkeit auf die Quote der vorhersehbaren Zugausfälle, da die Ursachen hierfür von den Infrastrukturbetreibern abhängen: z. B. durch Baustellen bzw. Arbeiten an Gleisen, Weichen, Stellwerken, Bahnhöfen etc. Von DB Netz wurde bereits 2007 angekündigt, in den Folgejahren in vermehrtem Umfang Baumaßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur durchzuführen. Dies dient langfristig der Stabilisierung des Fahrbetriebes. In der Regel wird dem Fahrgast bei vorhersehbaren Zugausfällen ein adäquater Ersatzverkehr, zur Not in Form von Bussen (Schienenersatzverkehr) angeboten. Entsprechen- 14

de Informationen werden den Fahrgästen vorab durch Aushänge in den Zügen oder am Bahnsteig kommuniziert. Unvorhersehbare Ausfälle werden durch extreme Witterungsverhältnisse, akut auftretende Schäden an der Strecke, Fahrzeugmängel, technische oder organisatorische Probleme der EVU bei der Bereitstellung der Fahrzeuge oder der Disposition der Lokführer etc. verursacht. Für die Darstellung der Quote ist Folgendes zu erwähnen: Ausgefallene Züge, die im selben Umfang durch Ersatzzüge kompensiert werden, werden nicht in die Quotenberechnung mit einbezogen, da für den Fahrgast ein normales Weiterfahren mit dem Zug möglich ist. Nachteile, die dem Reisenden evtl. durch einen mit weniger Komfort ausgestatteten Ersatzzug entstehen, werden dem Qualitätsstandard Zugbildung zugeordnet. Eine landesweite Auswertung ist hier nicht möglich und findet sich ggf. deshalb in den Qualitätsberichten der einzelnen Zweckverbände wider. Die Farben der Säulen entsprechen jenen, die in Abbildung 5 den EVU zugeordnet sind (d.h. orangefarbene Linien werden von der DB bedient, andersfarbige durch NE- Bahnen). Abbildung 12: Ausfallquote der RE-Linien 15

Abbildung 13: Ausfallquote der RB-Linien (Teil 1) Abbildung 14: Ausfallquote der RB-Linien (Teil 2) 16

Abbildung 15: Ausfallquote der S-Bahn-Linien Analog zur Pünktlichkeit findet sich ein Großteil der Gründe für unvorhersehbaren Ausfälle in witterungsbedingten Ursachen wider: Die Linien RE 13, RB 35, RB 36, RB 50 und RB 52 waren durch Orkanschäden, die Linie RB 47 durch den heftigen Wintereinbruch beeinträchtigt. Ebenfalls fielen Zugleistungen wegen Baumaßnahmen (kompensiert durch SEV) aus: Wochen- oder monatelange Streckensperrungen (wie bei den Linien RB 39, RE 78, RB 50, RB 51, RB 52 und RB 76) führten zu hohen Ausfallquoten. Bei der extremen Ausfallquote der S 68 von knapp 10 % lässt sich sagen, dass die Linie nur in der Woche zur HVZ verkehrt und die Äste der S 6 und S 8 als Verstärker bedient. Kommt es anderen S-Bahnlinien zu Störungen, werden die S 68-Fahrzeuge dort eingesetzt, um den 20-Minuten-Takt zu sichern. Dies, zusammen mit der geringen Anzahl an Fahrten, führt zu der verhältnismäßig hohen Ausfallquote. Generell ist anzumerken, dass sich das neue S-Bahn-Konzept (wie auch bei der Pünktlichkeitsquote) sehr positiv auf den Betriebsablauf ausgewirkt hat. 17

6. Winterprobleme in NRW Die ersten Monate des Jahres 2010 waren durch ungewöhnlich lang andauernde winterliche Witterungsverhältnisse gekennzeichnet. Darüber hinaus führte der Wintereinbruch im ember 2010 zu weiteren deutlichen Einschränkungen der Qualität im SPNV. Starke Schneefälle und Minustemperaturen beeinträchtigten die Trassenverfügbarkeit und die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge. Bereits im Frühjahr 2010 hat die Fahrzeugindustrie Lösungsmöglichkeiten für die häufigsten Störungsfälle entwickelt. Leider konnten diese größtenteils nicht vor dem Wintereinbruch im ember 2010 umgesetzt werden. Gravierenderen Einfluss auf die Betriebsqualität hatten jedoch Unzulänglichkeiten im Bereich der Infrastruktur. Nach Einsetzen des starken Schneefalls zu Beginn des embers 2010 mehrten sich aufgrund von Weichenstörungen (eingefrorenen Weichen, nicht funktionierenden Weichenheizungen oder Eisblöcken in den Weichen), Schneebruch (Baum in Oberleitung / auf der Strecke) und Schneeverwehungen Streckensperrungen insbesondere im Rhein-Ruhr-Raum. Dies führte dazu, dass ganze Strecken nicht befahren wurden, teilweise aber auch die Zuführungen zu den Werkstätten blockiert waren. Dementsprechend konnten anstehende Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten nicht durchgeführt werden, was wiederum zu Fahrzeugausfällen führte. Besonders problematisch wurde die Situation, als es zu erneuten und sehr ausgiebigen Schneefällen um die Weihnachtstage 2010 kam. Die DB Netz AG musste eingestehen, auf eine mehrwöchige Winterwitterung nicht ausreichend vorbereitet zu sein. Besonders Personalengpässe und ein hoher Krankenstand führten nach eigener Aussage zu einer teilweise verzögerten Beseitigung der Beeinträchtigungen. Auch fehlten z. T. nötige Schneefräsen, um verschneite Streckenabschnitte wieder für den Verkehr zu räumen. Auffallend war die lange Dauer zur Beseitigung der Mängel im Ballungsraum von NRW, wohingegen die Auswirkungen von Schnee und Minustemperaturen in den Mittelgebirgslagen und ländlichen Räumen NRWs deutlich schneller erfolgte. Aus Sicht der Aufgabenträger ist die DB Netz AG hier in der Pflicht, auch in den Ballungsräumen eine deutlich bessere Vorbereitung auf die Wintersaison zu gewährleisten. Bei den Fahrzeugen verursachten insbesondere eingefrorene oder durch Split blockierte Trittstufen/Schiebetritte, vereiste Kupplungen sowie vereiste Ver- und Entsorgungseinrichtungen der WC-Anlagen Störungen und Ausfälle. Auch die Türen waren häufig blockiert. Dies führte in einigen Fällen zur Sperrung kompletter Wagen mit der Folge eines verminder- 18

ten Sitzplatzangebots bzw. längerer Ein-und Ausstiegszeiten und damit verbundenen Verspätungen. Diese insbesondere bei Triebwagen auftretenden Störungen, wurden durch die Fahrzeugindustrie analysiert; entsprechende Maßnahmen zu deren Vermeidung erarbeitet. So sollen beispielsweise rechtzeitig zum Winter 2011 Einhausungen der Trittstufen und der Einbau von Heizmatten ein Einfrieren der Mechanik verhindern. Bürsten im Bereich der Schiebetritte sollen zudem das Eindringen von Split in die Mechanik verhindern. Des Weiteren soll eine Bearbeitung der Entsorgungsstutzen der WC-Anlagen im Unterflurbereich der Fahrzeuge deren witterungsunabhängigen Betrieb sicherstellen. Im Bereich der Kupplungen sind neben den z. T. bereits vorhandenen Kupplungsheizungen konstruktive Änderungen vorgesehen, die ebenfalls witterungsbedingte Störungen ausschließen sollen. Ein weiterer Grund für massive Einbrüche bei der Pünktlichkeit im Nahverkehr waren verspätete Züge des Fernverkehrs. Laut Aussage der DB wurde u. a. wegen bestehender Tempolimits nur noch eine Pünktlichkeitsquote von 30 % erreicht, so dass der SPNV, der oftmals auf denselben Trassen wie der Fernverkehr fährt, stark beeinträchtigt wurde. Losgelöst von den fahrzeugseitigen Problemen sind die EVU gefordert, insbesondere in den Wintermonaten anstehende Instandhaltungs- und Wartungspläne so anzulegen, dass die vertraglich geforderten Kapazitäten verlässlich zur Verfügung stehen und ein regulärer Betrieb gewährleistet werden kann. Ein weiteres Problem stellte die unzureichende Information der Fahrgäste dar: Insbesondere an kleinen Bahnhöfen mit automatischen Ansagen wurden Verspätungen oder Ausfälle nicht oder nur sporadisch an den Fahrgast weitergegeben. Insgesamt besteht aus Sicht der Aufgabenträger insbesondere bei den Infrastrukturunternehmen großer Handlungsbedarf im Sinne einer besseren Vorbereitung auf die Witterungsbedingungen des Winters, um vermeidbare Streckensperrungen und das teilweise Erliegen des SPNV in ganzen Landesteilen zukünftig auszuschließen. Aber auch die Fahrzeugindustrie und die EVU sind gefordert, durch entsprechende Planungen und Vorarbeiten witterungsbedingte Fahrzeugausfälle zu vermeiden. 19

7. SPNV-Qualität in den Regionen Das Kapitel gibt einen allgemeinen Überblick zur Qualität und zu besonderen Ereignissen in den jeweiligen Kooperationsräumen. Detaillierte Ausführungen finden sich in den Qualitätsberichten der Aufgabenträger. Verantwortlich für die Inhalte sind die entsprechenden Verkehrsverbünde. VRR (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr) In der Gesamtbetrachtung der Qualität auf der Schiene im Jahr 2010 zeigt sich ein ähnliches Bild wie im Vorjahr: Einige Standards konnten durch gezielte Maßnahmen verbessert werden, einige Bereiche bergen weiterhin Optimierungspotenzial. Im Hinblick auf die Pünktlichkeit der Linien im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr konnten im Vergleich zu 2009 leichte Verbesserungen erzielt werden. Die RE-Linien fuhren im Schnitt pünktlicher als im Vorjahr, sind jedoch nach wie vor die mit Abstand verspätungsanfälligste Produktgruppe. Hier besteht auch in den kommenden Jahren weiterer Handlungsbedarf der verantwortlichen EVU und Infrastrukturbetreiber. Die RB-Linien haben sich leicht verschlechtert, die S-Bahn-Linien erzielten insbesondere durch den Einsatz von Neufahrzeugen und das zum Fahrplanwechsel 2009/2010 umgesetzte S-Bahn-Konzept deutlich bessere Pünktlichkeitswerte. Die vorhersehbaren, also durch Baumaßnahmen verursachte, Zugausfälle haben im vergangenen Jahr im RE- und RB-Bereich deutlich zugenommen. Auch die unvorhersehbaren Ausfälle, z. B. durch Witterung oder Fahrzeugmängel verursacht, haben sich im Bereich der REund RB-Linien erhöht. Bei der immer noch am häufigsten von Ausfällen betroffenen Produktgruppe der S-Bahnen sind die unvorhersehbaren Ausfälle zurückgegangen. Ursache ist auch hier vermutlich der Austausch der alten x-wagen durch Neufahrzeuge vom Typ ET422 sowie das stabilere Fahrplangefüge. Stark negativen Einfluss auf die Pünktlichkeit und die Zugausfallquote hatten im Jahr 2010 extreme Wetterlagen: heftige Wintereinbrüche im Januar und im ember, die Orkane Xynthia und Norina im Februar/März und im Juli sowie eine überdurchschnittlich starke Schmierfilmproblematik (nasses Laub auf den Schienen führt wegen eingeschränkter Bremswirkung zu Tempolimits bei bestimmten Fahrzeugbaureihen) im November. Diese Ereignisse haben in den entsprechenden Zeiträumen die Betriebsstabilität deutlich beeinträchtigt und so die Jahresdurchschnittswerte über die Maßen verschlechtert. 20

Positiv wirkten sich hingegen die zwischen VRR und DB Regio NRW vereinbarten Maßnahmen im S-Bahn-Bereich (Optimierung des Fahrplans und Einsatz von Neufahrzeugen) aus, die die erhofften Effekte erzielt und die Betriebsstabilität deutlich verbessert haben. Ähnlich positive Auswirkungen auf die vorhandenen Kapazitätsengpässe und die mangelnde Pünktlichkeit einiger RegionalExpress-Linien erhofft sich der VRR durch die Umsetzung des RE- Konzeptes (Linienwegoptimierungen, zusätzliche Kapazitäten und damit verbunden stärkere Lokomotiven etc.), das zum Fahrplanwechsel 2010/2011 auf den Weg gebracht wurde. Zu den übrigen, linienbezogenen Qualitätsstandards kann zusammenfassend Folgendes gesagt werden: Über alle Linien und Produktgruppen hat sich die Fahrgastinformation im Regelfall verbessert. Die Quote des Qualitätsstandards stieg von 87 % im Jahr 2008 über 94,3 % im Jahr 2009 auf 95,1 % im Jahr 2010. Ursachen hierfür sind gezielte Maßnahmen einzelner EVU sowie der Einsatz von Neufahrzeugen mit elektronischen Fahrgastinformationssystemen. Die Fahrgastinformation im Störungsfall hat sich aus Kundensicht im Jahr 2010 auf einem mittleren, bei einzelnen Linien unbefriedigenden Niveau eingependelt. Hier besteht bei einigen EVU noch Optimierungsbedarf. Die Ergebnisse des Qualitätsstandards Zustand der Fahrzeuge (Sauberkeit und Funktionsfähigkeit, Graffiti) bewegen sich bei den meisten Linien auf Vorjahresniveau (Mittelwert über alle Linien 92,8 %). Die Linien mit Neufahrzeugen schneiden erwartungsgemäß am besten ab. Die Qualität des Zugbegleitpersonals (Erscheinungsbild, Auftreten und Verhalten, Aktivität) ist auch im Jahr 2010 bei allen EVU sehr gut. Der personenbediente Vertrieb im SPNV über die Reisezentren der DB und deren Agenturen wurde mittels Testkundenuntersuchung unter die Lupe genommen. Die Qualität der Vertriebsstellen liegt mit einer Quote von 78,3 % nahezu auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Konkrete Maßnahmen von DB Vertrieb in einzelnen Vertriebsstellen bzw. bei einzelnen Fachthemen haben bei den beiden wichtigsten Kriterien Wartezeit und Fachkompetenz zu punktuellen Verbesserungen geführt. In der Gesamtbetrachtung sind die Ergebnisse hier aber immer noch unbefriedigend. Betrachtet man die im VRR-Raum verkehrenden EVU im Hinblick auf die Zufriedenheit ihrer Fahrgäste, so bestätigt sich der Eindruck aus den letzten Jahren: Der vom Verbund eingeschlagene Weg, zunehmend Teilnetze im Wettbewerb zu vergeben, führt zu Qualitätssteigerungen auf der Schiene und wird deshalb auch in Zukunft weiter verfolgt. Darüber hinaus 21

belegen die Zahlen auch, dass DB Regio bei noch nicht ausgeschriebenen Linien durch gezielte Maßnahmen wie beispielsweise den Einsatz von Neufahrzeugen Qualitätsverbesserungen erzielen konnte. NWL (Nahverkehr Westfalen-Lippe) Das Jahr 2010 war zunächst geprägt von den starken Schneefällen zu Jahresbeginn und ende. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen litten unter den Folgen der weißen Pracht, sei es aufgrund der Infrastruktur oder Fahrzeuge. Die Gesamtpünktlichkeit im NWL sank in diesem Rahmen im Vergleich zum Vorjahr um circa ein Prozent auf 86,3 %. Sowohl baustellenbedingte Ausfälle als auch die daraus resultierende Durchführung von Schienenersatzverkehren auf den NWL-Strecken sanken 2010 im Vergleich zum Vorjahr. Dies betraf vor allem Ruhr-Lippe (ZRL) und das Münsterland (ZVM), wohingegen die Ausfallquoten in den anderen drei Räumen aufgrund von Mängelbeseitigungen im Netz leicht zunahmen. Einem negativen Trend unterliegt das Qualitätskriterium abweichende Behängung im Hinblick auf den Fahrzeuge-Einsatz in neuen Teilnetzen. Aufgrund der Zulassungsprobleme der vertraglich vorgesehenen Fahrzeuge standen zu Betriebsstart des Maas-Rhein-Lippe-Netzes im ember 2009 sowie des Rhein-Sieg-Express im ember 2010 die bestellten Neufahrzeuge nicht zur Verfügung. In der Übergangszeit hielten zwar Notkonzepte den Eisenbahnbetrieb aufrecht, dennoch wiesen die Ersatzfahrzeuge meist nicht die Spezifikationen der Neufahrzeuge auf und die Angebotsqualität sank in allen Bereichen drastisch. Pünktlichkeitseinbußen und Fahrzeugmängel stellten den Fahrgast vor eine lange Geduldsprobe. Die Ursachen sind und waren meist während der Bauphase gestiegene Sicherheitsanforderungen seitens des EBA oder auch Produktionsmängel in der Fertigung. In zahlreichen Konferenzen u. a. mit dem Verkehrsminister Ramsauer wurde die Thematik beleuchtet und für zukünftige Verbesserungskonzepte erarbeitet. Die neuen Züge im Maas-Rhein-Lippe-Netz rollen zwar mittlerweile, aber die Fahrgäste des Rhein-Sieg-Express zwischen Siegen und Köln müssen auf das Fahrplanjahr 2012 vertröstet werden. Insgesamt ist der Anteil an Neufahrzeugen auf westfälischen Schienen trotz der Zulassungsprobleme in den vergangen Jahren aufgrund der Betriebsaufnahmen zahlreicher neuer Netze erheblich angestiegen. Verkehrten im Jahr 2007 nur rund 47 % Neufahrzeuge, so waren es 2008 bereits 60 %, 2009 75 % und 2010 76,5 %. Dies bedeutet ein Plus von ca. 30 % 22

in den letzten vier Jahren, was sich in der Wettbewerbsquote des NWL über derzeit rund 70 % der Streckenkilometer ausdrückt. Die Sicherheit in den Zügen gewinnt in Westfalen-Lippe und ganz Nordrhein-Westfalen weiter an Stellenwert. Vermehrt setzen die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen auf Sicherheitsteams, die die Arbeit der Zugbegleiter vor allem in den Abendstunden, meist nach 19 Uhr, unterstützen. Darüber hinaus wurden in vielen Teilnetzen die Zugbegleiter-Quoten in den vergangenen Jahren erhöht und Videoüberwachungsanlagen als Standard für Neufahrzeuge definiert. Insgesamt strebt der NWL an, die Zugbegleitquote in seinen Netzen zur Verbesserung von Sicherheit und Service weiter zu erhöhen, sofern dies auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Grundsätzlich ist zu bemerken, dass im Jahr 2010 die Konzepte für Fußballsonderverkehre stetig weiterentwickelt wurden. In enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei konnten die zahlreichen Fußballfans vielfach mit den regulären Zügen sicher transportiert werden. Für eine noch bessere Abwicklung der Fußball-Begegnungen ist eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Vereinen notwendig. Hierbei ist die Kostentragung der häufig notwendigen Zusatzverkehre zu berücksichtigen, welche derzeit von den Zweckverbänden aus den Regionalisierungsmitteln bestritten werden muss. Das Land hat eine Förderung von Fußball- Entlastungsverkehren für 2011 und 2012 zugesagt. NVR (Nahverkehr Rheinland) Trotz der massiven Verschlechterung der Pünktlichkeit infolge des Wintereinbruchs im ember 2010 (im Schnitt um 7,5 % gegenüber ember 2009) hat sich die Jahrespünktlichkeit der Linien der DB Regio NRW GmbH in 2010 im Schnitt lediglich um ca. 0,6 % gegenüber 2009 verringert. Dies bestätigt grundsätzlich den Trend der vergangenen Jahre, dass der nahezu durchgängigen Einsatz moderner Elektrotriebwagen sowie von Doppelstockzügen mit antriebsstarken Lokomotiven zu einer deutlichen Stabilität bzw. Verbesserung der Pünktlichkeit beiträgt. Die Anzahl der Zugausfälle hat gegenüber 2009 wieder zugenommen. Die Ursachen sind neben den Auswirkungen aus den Witterungsverhältnissen im ember insbesondere in den Folgen umfangreicher Baumaßnahmen sowie im Verschulden Dritter (Personenschäden, liegengebliebene Züge Dritter o. ä.) zu finden. Baustellenbedingte Ausfälle konnten durch umfangreichen Schienenersatzverkehr weitestgehend kompensiert werden. Anders 23

stellte es sich bei den winterbedingten Zugausfällen dar, da infolge der Wetterlage nur teilweise Schienenersatzverkehr auf der Straße angeboten werden konnte. Nach wie vor sehr unerfreulich zeigt sich die Anzahl der Kapazitätsausfälle bei einigen Linien der DB Regio NRW GmbH, die im Vergleich zum Jahr 2009 noch weiter zunahmen. Die Erhöhung resultiert zum Teil aus den Winterproblemen im ember 2010. Aber bereits im gesamten Jahresverlauf haben sich Engpässe insbesondere bei den Fahrzeugtypen ET 423 (S 11, S 12 und S 13), ET 425 (RE 8 und RB 48) und VT 644 Talent (RE 22, RB 23, RB 24 und RB 25) abgezeichnet. Wie bereits in 2009 führten notwendige Nachrüstungen durch erhöhte Anforderungen des Eisenbahnbundesamtes, der Austausch von Fußbodenbelägen, Neulackierungen mit Anti-Graffiti-Schutz sowie Vandalismusschäden, die den Austausch von Scheiben nach sich zogen, in 2010 zunehmend zu Kapazitätsengpässen, die nur zum Teil durch aufwändige Ersatzmaßnahmen (Einsatz älterer lokbespannter Züge) kompensiert werden konnten. In Zukunft ist die DB Regio Rheinland GmbH noch stärker gefordert, durch entsprechende Optimierung ihrer Fahrzeugwartung für eine stabilere Betriebsqualität bei den eingesetzten Fahrzeugen aber auch für eine Vorhaltung von höheren Betriebsreserven zu sorgen. Die Pünktlichkeit der von DB Regio NRW betriebenen Linien stellt sich sehr unterschiedlich dar. Während die S-Bahnen ebenso wie die Diesellinien RB 20 (euregiobahn) und RB 23 (Voreifelbahn) bereits seit Jahren sehr stabil laufen, sind beispielsweise die Verkehre auf der Eifelstrecke (in 2010 insbesondere die RB 24) als nicht zufriedenstellend zu bezeichnen. Hier führten insbesondere die Witterungsverhältnisse im ember in Verbindung mit Problemen der Fahrzeugverfügbarkeit bei hohen Fahrgastzahlen zu Verspätungen. Verbesserungen werden im Rahmen des laufenden Wettbewerbsverfahrens des Kölner Dieselnetzes (Inbetriebnahme im ember 2013) erwartet. Die Mittelrheinbahn (Köln-Messe/Deutz Bonn Remagen Koblenz Mainz) der trans regio Deutsche Regionalbahn GmbH verkehrte gegenüber 2009 auf ähnlichem Qualitätsniveau. Zug- und Kapazitätsausfälle waren weiterhin nur in geringfügigem Maße zu verzeichnen. Die Pünktlichkeit hat sich gegenüber 2009 einerseits wegen der weiterhin bestehenden Probleme bei der Überholung durch den Fernverkehr in Remagen, andererseits aber auch wegen der Witterungseinflüsse im ember insgesamt etwas verschlechtert. Die Qualität der SPNV-Leistungen auf der durch die Rurtalbahn bedienten Linie RB 21 zwischen Düren und Heimbach sowie zwischen Düren und Linnich befindet sich weiterhin auf 24

sehr hohem Niveau. Eine Pünktlichkeitsquote von nahezu 99 % und kaum zu verzeichnende Zug- und Kapazitätsausfälle zeugen nach wie vor von einem sehr stabilen Betrieb. Zum Fahrplanwechsel im ember 2010 wurde durch die DB Regio Rheinland GmbH der Betrieb auf dem Rhein-Sieg-Express (RSX) aufgenommen. Infolge von Verzögerungen bei der Auslieferung der für einen Großteil der vorgesehenen Leistung vorgesehenen Triebzüge des Typs E-Talent-2 kamen weitestgehend Ersatzfahrzeuge in Form von älteren lokbespannten Doppelstockzügen zum Einsatz. Die gerade auf der Siegstrecke massiv einwirkenden Witterungsverhältnisse in Verbindung mit einem anspruchsvolleren Fahrplan führten zu Problemen bei der Einhaltung der geforderten Pünktlichkeit. Als Folge konnte in Siegen der Übergang auf die Richtung Gießen und Frankfurt verkehrende Hessische Landesbahn sehr oft nicht eingehalten werden. Grundsätzliche Rückschlüsse zur Qualität des RSX lassen sich aus dem zweiwöchigen Verkehr im ember 2010 jedoch nicht ableiten. Im nächsten Jahr gilt es für alle Unternehmen gleichermaßen, die bis zum Jahr 2009 verzeichneten positiven Entwicklungen der Qualität wieder fortzuführen. Dabei sind insbesondere den Erkenntnissen aus der Anfälligkeit des SPNV-Systems infolge des Wintereinbruchs Rechnung zu tragen und entsprechende Vorbereitungen bei allen Beteiligten (Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen sowie auch bei der Fahrzeugindustrie) zu treffen. Die Wartung der Fahrzeuge ist generell zu verbessern, um den Betrieb stabiler durchführen zu können. Erhöhte Betriebsreserven müssen verfügbar gemacht werden. Negative Auswirkungen werden sich allerdings durch anstehende Baumaßnahmen ergeben. Insbesondere auf den Strecken Köln - Gummersbach, Köln - Siegen und Köln - Wuppertal sind nach wie vor Auswirkungen durch Bahnhofsmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Streckenertüchtigung (Gleis- und Oberleitungsanlagen sowie Signaltechnik) zu erwarten. 25

8. Adressen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Jürgensplatz 1 40219 Düsseldorf Telefon: 0211 / 38 43-0 Fax: 0211 / 3843-601 Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR Augustastraße 1 45879 Gelsenkirchen Telefon: 0209 / 1584-0 Fax: 0209 / 23967 Nahverkehr Westfalen-Lippe Friedrich-Ebert-Straße 19 59425 Unna Telefon: 02303 / 95263-0 Fax: 02303 / 95263-29 Nahverkehr Rheinland GmbH Glockengasse 37-39 50667 Köln Telefon: 0221 / 20 80 8-0 Fax: 0221 / 20 80 8-40 9. Impressum An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich beim Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr sowie bei den Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Geschäftsführern der nordrhein-westfälischen Zweckverbände bzw. Verbünde bedanken, die durch die Bereitstellung von Zahlenmaterial, Textbeiträgen und Fotos sowie durch wertvolle Hinweise und eine konstruktive Zusammenarbeit bei der Erstellung dieses Qualitätsberichtes mitgewirkt haben. Herausgeber: Verkehrsverbund Rhein Ruhr AöR Geschäftsbereich Nahverkehrsmanagement Augustastr. 1 45879 Gelsenkirchen Gelsenkirchen, im November 2011 26