Pfingsten 2009 Gottes Großtaten verkünden Liebe Schwestern und Brüder, haben wir das noch im Ohr, was die Apostelgeschichte über das Pfingstfest erzählt, das Ereignis, das als Geburtsstunde der Kirche angesehen wird? Es wird erzählt, dass die versammelten Jünger durch das Einwirken des Heiligen Geistes in fremden Sprechen reden konnten. Die vielen Fremden, die in Jerusalem versammelt waren, konnten sie in ihrer Muttersprache reden hören. Wer sich in der Bibel auskennt, der weiß, dass es schon einmal ein Ereignis gab, das von verschiedenen Sprachen berichtet: den Turmbau zu Babel. Aber anders als dort führt das Pfingstereignis der Apostelgeschichte dazu, dass Menschen trotz der verschiedenen Sprachen zusammengeführt werden. Denn es geht ja in erster Linie gar nicht um das Sprechen in verschiedenen Sprachen: die sind nur Mittel zum Zweck. Es geht um den Inhalt. Kann es sein, dass wir den zunehmend überhören, nicht wahrnehmen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Ich vermute, dass es daran, liegt, dass viele gar nicht mehr wissen, was das meint. Die in Jerusalem versammelten Fremden staunen darüber, was ihnen erzählt wird: Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden (Apg 2,11). Gottes große Taten, Sein Wirken, die herrlichen Dinge, die wir durch Ihn erleben! Wenn wir auf diesen Pfingstbericht hören, der viele Menschen anlockte und für die Botschaft Jesu begeisterte und unsere heutige Situation betrachten, in unserer Kirche, die heute Pfingsten feiert merken wir etwas? Wenn Menschen, gerade junge, auf Kirche oder überhaupt Religion aufmerksam werden, dann ist es doch eher wegen abschreckender Berichte, peinlicher oder grausamer Handlungen von
Menschen, die sagen, sie seien religiös! Jungen Menschen kann man da doch nur raten: haltet euch da fern! Wo erzählen wir in der Kirche noch von dem Wunderbaren, das der Glaube schenkt? Kaum erleben und erfahren wir es doch der Hunger danach ist groß, das zeigen nicht nur unsere Glaubenskurse! Die großen Taten Gottes! Meine Erfahrung mit Gott, ohne die mein Leben nicht diese Fülle, Schönheit und Tiefe hätte. Und welche Konsequenzen das für meinen Alltag hat! Wir erzählen nichts mehr darüber sicher auch, weil wir es nicht erfahren, erfahren wollen!? Was hat das zu bedeuten? (Apg 2,12), so geht der Bericht in der Apostelgeschichte weiter. Viel wäre da zu berichten. Das Festevangelium berichtet von etwas ganz Wesentlichem: Der Evangelist Johannes verlegt das Pfingstereignis, den Empfang des Heiligen Geistes, auf den Ostertag. Die entscheidende Folge dieser Gabe an die Jünger ist die der Südenvergebung. Hier zucken viele wieder zusammen, da ihnen nie beigebracht wurde, was daran Frohe Botschaft ist. Da geht es doch nicht in erster Linie um das Bekenntnis irgendwelcher Fehltritte! Worin besteht die Botschaft Jesu: Du, Mensch, bist einmalig, geliebt, hast Deinen einmaligen Wert und Dein unverwechselbares Profil. Du bist keine Nummer, sondern etwas Besonderes in Gottes Plan mit der Welt. Du hast eine Sendung, ein Auftrag, eine Aufgabe, die nur Du erfüllen kannst. Entdecke Deine Möglichkeiten. Sünde, Absonderung, ist alles, was mich vom Plan Gottes entfernt. Sein Angebot ist: Komm, lass Dir die Hindernisse wegnehmen, ich helfe Dir wieder der zu werden, der Du sein sollst. Für viele ist die persönliche religiöse Überzeugung etwas Privates und das meint oft neben dem normalen Leben : erst kommen Beruf und Familie, das Auskommen und dann privat, Hobby ein bisschen Religion. So ist es nicht gemeint!
Zuerst kommt der Ruf Gottes: was will Er von mir? Wo kann ich meine Fähigkeiten einsetzen, welche habe ich überhaupt? Welcher Beruf, welcher Partner was schickt Er mir über den Weg, so dass mir vermeintliche Krisen, unter denen ich leide, zu ungeahnt Neuem und Lebensförderndem werden? Das Pfingstereignis, von dem uns die Heilige Schrift berichtet, will uns locken, dem Angebot Gottes zu trauen. An solchen Glaubenszeugen sind die Menschen interessiert. Auch heute! Komm, Heil ger Geist, der Leben schafft, erfülle uns mit Deiner Kraft. Amen.
Pfarrer: Liebe Schwestern und Brüder, in der Osternacht haben wir unser Taufversprechen erneuert. Heute, am Pfingstfest, wollen wir uns an unsere Firmung erinnern. So lasst uns darum um die Gaben dieses Geistes Gottes bitten, der uns befähigt, SEIN Wort durch unser Leben zu verkünden: V: Komm, Du Heil ger Geist A: Wir bitten dich, erhöre uns Wir beten um die Gabe der Weisheit: 1. Komm herab, Du Geist der Weisheit, so dass wir fähig werden, das Gute vom Bösen zu unterscheiden und so Mitarbeiter der guten Schöpfung des Vaters werden. Wir beten um Einsicht: 2. Du Geist der Einsicht, wir bitten Dich für alle, die in Streit und Unversöhntheit leben, die der Versuchung nach Gewalt und Vergeltung nachgeben: Stärke in ihnen die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Wir beten um die Gabe des Rates: 3. Komm herab, Du Geist des Rates, und stärke besonders diejenigen, die durch innere oder äußere Not nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll; wir bitten für die, die den Notleidenden und Verzweifelten beistehen und ihnen neuen Lebensmut vermitteln möchten. Wir beten um Stärke: 4. Du Geist der Stärke, komm und nimm Dich besonders derjenigen an, deren Leben von Trauer geprägt ist, die am Ende ihrer Kräfte sind und in ihrer Not verzweifeln. Lass sie die Nähe des barmherzigen Vaters erfahren. Wir beten um die Gabe der Erkenntnis: 5. Komm herab, Du Geist der Erkenntnis, und stärke alle Kinder und Jugendlichen, so dass sie in allen Verlockungen unserer Gesellschaft ihr Leben auf dem Glauben aufbauen können. Lass sie Vorbilder finden, die ihnen glaubwürdig die Frohe Botschaft in Wort und Tat vorleben.
Wir beten um Frömmigkeit: 6. Du Geist der Frömmigkeit, stärke alle Getauften und Verkündiger des Glaubens. Du führst auch heute Deine Kirche und willst uns die Wege zeigen, die Du für uns bereitest. Schenke uns die Bereitschaft, sie voller Zuversicht zu gehen. Wir beten um die Gabe der Gottesfurcht: 7. Komm herab, Du Geist der Gottesfurcht, und nimm Dich derer an, die sich in Schuld verstrickt haben, die nicht verzeihen können und die Deiner Führung misstrauen. Pfarrer: Du Geist des Vaters und des Sohnes. Du hast die Jungfrau Maria überschattet und wurdest über die Apostel und die ganze Kirche ausgegossen. Belebe Deine Gläubigen und stärke uns mit Deinen Gaben, so dass wir IHM immer ähnlicher werden, unserem Herrn Jesus Christus, der in der Einheit des Vaters mit Dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.