Mag. Barbara Wiesler-Hofer, KSV1870 Wenn der Kunde nicht zahlt 1
Zahlungsausfälle in Österreich Trotz Aufschwung der Wirtschaft fehlt manchen Unternehmen eine solide finanzielle Basis Firmen zahlen ihre Rechnungen nicht oft auch schon mal mit Absicht Das Geld bleibt länger auf dem Konto das Unternehmen profitiert mit Zinsen und stärkt die eigene Liquidität Der Lieferant wird jedoch geschwächt Dahinter steckt das Ausnutzen der eigenen Marktmacht. Verluste durch schlechte Zahlungsmoral ~ 1/3 zahlt vorsätzlich nicht pünktlich Vor allem große Firmen wissen um ihren Einfluss und schieben Zahlungen auf Administrative Wege sind bei großen Unternehmen länger Mangelnde Zahlungsmoral? Überzogenes Selbstverständnis? Böse Absicht? Häufigster Grund: schlecht organisierte Verwaltung In vielen Fällen fehlen auch die finanziellen Mittel 2
Warum Konsumenten verspätet zahlen Vergesslichkeit Finanzieller Engpass 34 % zahlen vorsätzlich nicht Konsumenten spekulieren auf Nichteintreibung der Forderung Nicht ausreichende Rechnungslegung und Forderungsbetreibung durch Unternehmen Insolvenz trotz voller Auftragsbücher ist die Folge. 3
Warum Konsumenten verspätet zahlen Bei Zahlungsverzögerung rasch reagieren und Betreibung beginnen Umso jünger die Forderung desto einbringlicher ist sie Ø Forderungsverlust: 1,6 % des Umsatzes Masse der Ausfälle bis zu 50.000 Euro 4
Das eigene Rating im Blick Lieferanten Kunden Geschäftspartner & auch Sie selbst haben ein Rating Behalten Sie Ihres im Blick Aktiv neue und relevante Informationen bekannt geben Denn auch Sie werden abgefragt Rating ist bei Ausschreibungen ein relevanter Faktor 5
Kundenrisiken minimieren Kein Geschäftsabschluss mit Neukunden ohne Überprüfung der Bonität Änderung der finanziellen Verlässlichkeit von Stammkunden Laufendes Monitoring informiert über Veränderungen Anmeldung von Forderungen bei Kundeninsolvenz Eine kleine Quote ist besser als ein Totalausfall Ø Quote von 10 % bei eröffneten Verfahren Offene Forderungen nicht auf sich beruhen lassen Der KSV1870 unterstützt bei der Forderungsanmeldung und holt die beste Quote 6
Unternehmensrisiken erheben Betriebe und Branchen sind teilweise sehr unterschiedlich Ebenso die potenziell möglichen Unternehmensrisiken Mögliche Risiken evaluieren Absichernde Maßnahmen setzen Krisen- und Aktionspläne erarbeiten Die Finanzlage im Blick behalten Laufendes Reporting und Monitoring der eigenen Kennzahlen Im Anlassfall schnell reagieren und entsprechende Schritte setzen Bilanzen pünktlich erstellen und hinterlegen sorgt für Transparenz nach innen und außen 7
Vereinbarungen schriftlich festhalten Geschäftsabschlüsse und Rahmenbedingungen schriftlich festhalten juristisch wasserdicht formuliert Formulierung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen ist ein absolutes Muss Eigentumsvorbehalt vereinbaren Schäden einer möglichen Kundeninsolvenz begrenzen Bei Nicht-Zahlung sofort aktiv werden Zahlungsziel wird nicht eingehalten? Mahnlauf starten: Verlängerung der Frist um eine Woche ACHTUNG: Es besteht keine Verpflichtung, 3 Mahnungen zu versenden. Übergabe von offenen Forderungen jederzeit zum Inkasso Gibt es einen vollstreckbaren Gerichtstitel? Die Experten des KSV1870 unterstützen mit dem DubiosenInkasso 8
Die Rechnung als Dreh- und Angelpunkt Ist die Leistung erbracht? Gleich Rechnung legen unter Angabe des Zahlungsziels Ist das Geld rasch auf dem Konto, verbessert das die eigene Liquidität. Die Kundenstruktur aktiv gestalten Löwenanteil des Umsatzes wird durch wenige Kunden erwirtschaftet Wenn diese nicht mehr zahlen können, stürzt der Betrieb rasch in eine existenzbedrohende Situation Das Risiko durch ein verantwortungsbewusst gestaltetes Kunden-Portfolio aufteilen 9
Kundendaten auf Knopfdruck verfügbar Kundendaten akribisch erfassen und stetig aktualisieren Unter Berücksichtigung der EU- Datenschutz-Grundverordnung Nicht aktuelle oder fehlende Informationen sorgen für unnötige Verzögerungen und administrative Aufwände 10
Rechnungslegung ist keine Kunst sondern eine Wissenschaft ~ 1/5 aller Rechnungsempfänger zahlen nicht innerhalb des vereinbarten Zahlungsziels Doch wenn das Geld nicht pünktlich kommt, kann das zum Problem werden. Plan B: den richtigen Umgang mit Rechnungen lernen & den 10 Todsünden abschwören Wichtig ist es, Maßnahmen gegen drohenden Forderungsverlust zu treffen Zahlungsausfälle und ihre Folgen 11
Nicht über die Bonität Ihrer Kunden Bescheid wissen Bonitätsprüfung Potenzielle Forderungsausfälle erkennen KSV1870 Datenbank 7,5 Millionen Personendaten 640.000 Firmen in Österreich 93 Millionen Unternehmen weltweit Kunden, die nicht innerhalb des Zahlungsziels zahlen 12
Formalfehler bei der Ausstellung der Rechnung Formelle Kriterien erfüllen Art Betrag Währung Zielland Rechnungen müssen 7 Jahre aufbewahrt werden! Was eine Rechnung in Österreich zumindest enthalten muss Rechnungsnummer fortlaufend Name, Adresse, UID-Nummer des Rechnungslegers Name, Adresse des Rechnungsempfängers (bei Beträgen über 100.000,- auch die UID-Nr.) Art und Umfang der Leistung bzw. Menge und Bezeichnung der Waren nach 11 UStG Rechnungssumme (Nettobetrag, ausgewiesene Umsatzsteuer und Bruttobetrag) Lieferdatum und Leitungszeitraum Kontodaten Rechnungsleger 13
Verzögerte Rechnungslegung nach Leistungserbringung Ausstellung spätestens sechs Monate nach erbrachtem Umsatz Doch wie immer im Wirtschaftsleben gilt auch hier die Devise: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Zumal Ihre Umsatzsteuerschuld im Monat der Lieferung bzw. Leistung fällig ist Kein schriftliches Festhalten von Geschäftsabschlüssen In Österreich gilt Vertragsfreiheit Damit auch Formfreiheit Verträge dürfen mündlich abgeschlossen werden ratsam ist es allerdings nicht Setzen Sie auf schriftliche Verträge, wann immer es geht und bewahren Sie diese auf! 14
Verzögertes und inkonsequentes Mahnwesen Offene Forderungen Kosten Ihnen organisatorischen Mehraufwand Nerven Zeit Geld Kein rasches Einschalten des Inkassobüros Zahlungsunwilliger Schuldner? Maximal zwei Mahnschreiben Erfolgsquoten sind kurz nach Fälligkeit am höchsten Geduld ist hier der falsche Weg setzen Sie auf die Inkasso-Spezialisten des KSV1870. Bei mehreren Gläubigern gilt die Devise: Wer zuerst kommt, kassiert zuerst! 15
Kein persönlicher Kontakt zum säumigen Schuldner Zahlungsziel überschritten? Persönliches Gespräch mit dem Schuldner suchen Meist wird nicht aus Unwillen nicht gezahlt Warum Privatkunden verspätet zahlen 16
Nicht einsehbare oder veraltete AGB AGB sind mehr als nur Kleingedrucktes! Basis einheitlicher Geschäftsbeziehungen Müssen immer einsehbar sein Erstellung und laufende Überprüfung mithilfe eines Rechtsanwaltes (etwa im Rahmen ihrer KSV1870 Mitgliedschaft) Nachträgliche Rechnungsänderungen ohne Grund Rechnungen Einmal gestellt immer gültig Nachträgliche Änderungen nur, wenn sie tatsächlich gerechtfertigt sind Fehler bei der Rechnungsausstellung Adressänderung 17
Freiwilliger Verzicht auf Forderungen in Insolvenzfällen Ihr Schuldner ist zahlungsunfähig? Offene Forderungen sind nicht automatisch verloren! Wir übernehmen Ihren Fall Haben alle Fristen im Blicke Verhandeln die bestmögliche Quote Fragen? 18
Vielen Dank! Mag. Barbara Wiesler-Hofer Leiterin KSV1870 Standort Klagenfurt Kreditschutzverband von 1870 Dr. Franz Pallagasse 21 9020 Klagenfurt T: 050 1870 DW 6013 Mail: wiesler-hofer.barbara@ksv.at www.ksv.at 19