Georg Berhausen-Land. Die Kunst des Mixens am PC. Leseprobe

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Transkript:

Georg Berhausen-Land Die Kunst des Mixens am PC w

Herausgeber Peter Gorges Autor Georg Berhausen-Land Cover-Gestaltung motype.de Gestaltung und Satz Uwe Senkler 2006 Wizoo Publishing GmbH, www.wizoobooks.de ISBN-10 3-934903-54-1 ISBN-13 978-3-934903-54-8 Die Inhalte dieses Buches und der beiliegenden CD wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Der Verlag weist darauf hin, dass keine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernommen werden kann. Die im Buch verwendeten Soft- und Hardwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen unterliegen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz.

Herzlich willkommen Mit Die Kunst des Mixens am PC möchte ich Ihnen bei der Abmischung Ihres Audiomaterials behilflich sein. In dieser Ausgabe beschränke ich mich auf die Verarbeitung von Mono- bzw. Stereosignalen und den Mixdown in eine Stereodatei. Sie erhalten ein solides Basiswissen und lernen Methoden und Werkzeuge kennen, mit deren Hilfe Sie einen professionellen Mix erstellen können. Ob Sie bevorzugt mit traditioneller Hardware oder überwiegend computerbasiert arbeiten, spielt für viele der im Folgenden angesprochenen Themen vorerst keine Rolle. Die Kunst des Mixens am PC legt jedoch seinen Schwerpunkt auf die Arbeit am Computer. Die Angaben über Hersteller von Soft- bzw. Hardware-Produkten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs sind sie weitestgehend aktuell. Georg Berhausen-Land Bonn, im Oktober 2006

Danksagung An dieser Stelle möchte ich all denen danken, die dazu beigetragen haben, dass dieses Buch fertiggestellt werden konnte. Im Besonderen gilt mein Dank Ole Seelenmeyer, Vorstandsmitglied des Deutschen Rock & Pop Musiker Verbandes e. V., für die überaus kompetente und freundschaftliche Unterstützung, die mir sowohl von ihm als auch von Seiten des Verbandes stets entgegengebracht worden ist. Als Sponsoren und Unterstützer möchte ich folgende Firmen erwähnen, deren Software-Produkte mir zur Verfügung gestellt wurden und entscheidend zur Bewältigung der Thematik beigetragen haben: Magix AG (Samplitude), Steinberg Media Technologies GmbH, Voxengo, Nomad Factory, Prosoniq Products Software GmbH, George Yohng (4Front), Ohmforce, Antares Audio Technologies, Sonalksis Ltd., Celemony Software GmbH, Kjaerhus Audio, Christian Knufinke (SIR), Ing. Büro Ralph Kessler (Pinguin Audiometer), Synthax Audio AG (RME). Vielen Dank an die Support-Hotlines, im Besonderen der Firmen Magix AG und Synthax Audio AG (RME), die mir bei kniffligen Fragestellungen oft weiterhelfen konnten. Weiterhin gilt mein besonderer Dank vier Kollegen, deren Gedankenanstöße mir so manch neuen Lösungsweg eröffnet haben: Paul Wiebe (Urheber des Klavier-Audiobeispiels zum Thema Stereobasisverbreiterung auf beiliegender DVD), Michael Elzer, der immer ein offenes Ohr und gute Tipps zu kniffligen Mixing-Fragestellungen hatte, Patric Louis, Dipl. Audio Engineer, meine Anlaufstelle für diverse Studiofragen und Matthias van Eikelen (Tonstudioservice), mein persönlicher Computerhardware-Betreuer, -Berater und Helfer in der Not, wenn meine Rechner nicht das taten, was sie eigentlich sollten. Bleibt zum guten Schluss noch meine Familie, ohne deren Geduld und Unterstützung meine Arbeit nicht realisierbar gewesen wäre.

Inhalt 1 Der Computer erobert die Musikproduktion.............. 11 Die Arbeitsabläufe innerhalb einer Musikproduktion......... 12 Die Aufgabenstellungen beim Mixing..................... 12 Woran Sie vor Produktionsbeginn denken sollten............ 12 2 Ihr Arbeitsplatz....................................... 15 Welchen Rechner brauchen Sie?.......................... 15 Die Software.......................................... 27 Das Abhörsystem...................................... 29 Geräte und Verkabelung................................ 36 Digitale Synchronisation................................ 36 3 Begriffserläuterungen................................. 39 Lautstärke (Schalldruckpegel)............................ 39 Lautheit (Loudness, RMS)............................... 40 Dynamik............................................. 40 Schwingung (Welle).................................... 42 Sample............................................... 44 Resonanz............................................. 44 4 Ihr Werkzeug: Das Ohr................................. 45 Die optimale Abhörlautstärke............................ 45 Wie lange sollten Sie abhören?........................... 45 5 Das Mischpult........................................ 47 Kanaltypen........................................... 48 Kanalaufbau.......................................... 53 Routing.............................................. 55 7

Inhalt 6 Effekte............................................... 57 Effektarten............................................ 57 Send- (Aux-) Effekte..................................... 58 Pre- und Post-Fader..................................... 59 Dynamikbearbeitung.................................... 60 Equalizer und Filter..................................... 71 Exciter und Enhancer................................... 86 Effektautomation....................................... 88 Effekteinstellungen speichern und laden................... 88 7 Voraussetzungen für einen guten Mix.................... 99 Anforderungen an Arrangement und Audiomaterial.......... 99 Stilbezogenes Mixing................................... 100 Das Besondere im Mix.................................. 100 8 Die Hördimensionen im Stereomix...................... 103 Die Links-Rechts-Positionierung.......................... 103 Die Raumtiefe......................................... 104 Warum Monokompatibilität?............................. 114 9 Mixing-Strategien..................................... 115 Das geeignete Ausgangsmaterial.......................... 115 Wie beginnen Sie den Mix?.............................. 115 Grundeinstellung des Mischpultes........................ 116 Tipp: Vorausschauend mixen............................. 116 Vocals................................................ 117 Referenztitel........................................... 118 Abhör-Referenzorte..................................... 119 10 Transparenz im Mix.................................... 121 Einige Grundlagen der Kommunikation.................... 121 Wenn ein Signal das andere verdeckt....................... 122 Panning.............................................. 122 11 Tipps zur Organisation Ihres Projekts..................... 125 Mit welcher Bitrate sollen Sie arbeiten?..................... 125 Das Ausgangsmaterial................................... 125 Ordnung im Projektfenster schaffen....................... 127 8

Inhalt Überflüssiges Audiomaterial herausschneiden.............. 127 Mit Markern und Projektstrukturspuren arbeiten............ 128 Die Rückgängig-Funktion (Undo) für den Notfall............ 128 12 Sie schreiten zum Mixdown............................ 129 Mix-Versionen......................................... 130 So sichern Sie Ihr Projekt............................... 130 Anhang.................................................. 131 Inhalt der beiliegenden DVD............................. 131 Links................................................ 132 Index.................................................... 133 9

5 Das Mischpult Ihr Mischpult bildet während des Mixings Ihre zentrale Steuereinheit. Gegenüber den meisten Hardware-Mischpulten bieten virtuelle Mischpulte eine ungeheuer große Flexibilität im Handling. Per Mausklick können Sie jederzeit alle aktuellen Einstellungen eines Projekts inklusive sämtlicher Automationen aufrufen. Kostspielige Wartungsarbeiten entfallen. Vergleichen Sie dann noch die Anschaffungskosten für ein aktuelles Hardware- Mischpult mit den Kosten, die Sie für Ihren Rechner samt Sequenzersoftware mit integriertem Mischpult aufgebracht haben, so wird ziemlich schnell klar, warum viele Hardware-Tonstudios sehr damit zu kämpfen haben, auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Vielleicht ist es für Sie zunächst gewöhnungsbedürftig, vom Handling eines Hardware-Mischpultes auf die Bedienung mit der Maus am Computerbildschirm umzuschalten. Wenn Sie nicht vollständig auf das Arbeiten mit Hardware-Drehreglern und Fadern verzichten möchten, empfehle ich Ihnen die im Handel erhältlichen Hardware-Controller wie Tascam US 2400, ID Controller WK Audio, Mackie Control, Radikal Technologies SAC 2.2, Yamaha 01 X oder M-Audio ProjectMix I/O. Neben den Standardfunktionen bietet Ihnen das Medium Computer völlig neue Möglichkeiten, um Arbeitsvorgänge am Mischpult optisch übersichtlicher zu gestalten. So bietet etwa Samplitude gleich mehrere grafische Mixeransichten, unter denen Sie nach Belieben auswählen können. Funktionen, die nicht benötigt werden, können Sie, zwecks besserer Übersicht, einfach ausblenden. Im Allgemeinen sind Software-Hersteller darum bemüht, die Oberflächen der Programme so zu gestalten, dass Sie keine allzu großen Anpassungsschwierigkeiten haben werden. 47

5 Das Mischpult Kanaltypen Im typischen Sequenzer-Programm (etwa Cubase, Nuendo, Samplitude) wird für jede im Projektfenster erzeugte Spur ein separater Kanalzug im Mixer angelegt. Entsprechend der vom jeweiligen Programm angebotenen unterschiedlichen Spurtypen gibt es natürlich die passenden Kanalzüge. Je nach Aufgabe sind die einzelnen Kanäle mit unterschiedlichen Features ausgestattet. Übergreifend für alle Kanaltypen gilt: Sie können entweder als Mono- oder als Stereokanäle vorliegen (die Ausnahme bildet der Summenkanal, dieser ist immer in Stereo bzw. bei Surround-Mischungen im entsprechenden Surround-Format). Kanaleinstellungen können Sie in der Regel durch Kopieren auf andere Kanäle übertragen. Sämtliche Reglerbzw. Faderbewegungen können Sie automatisieren. Nachfolgend beschreibe ich die unterschiedlichen Kanaltypen und deren Eigenheiten im Einzelnen. Audiokanal Typische Ausstattungsmerkmale: Gain-Regler Phasenschalter Solo-Schalter Mute-Schalter Volumenfader Pegelanzeige Equalizer Inserts Send-Effekte Monitor- Schalter 48 Hiermit wird das eintreffende Audiosignal verstärkt oder abgesenkt. Mit diesem Schalter kann die Phase des Eingangssignals um 180 gedreht werden. Besonders nützlich ist diese Funktion für Sie, wenn Sie etwa eine Snare mit mehreren Mikrofonen aufgenommen haben und beim Abspielen der Spuren Phasenauslöschungen auftreten. Wiedergabe des Kanals im Solo-Modus Stummschalten des Kanals Lautstärkeregler Balken- oder VU-Meteranzeige für den Lautstärkepegel Entzerren des Signals In Reihe geschaltete Effekte Parallel zum Originalsignal hinzu gemischte Effekte Das eingehende Audiosignal kann mitgehört werden, die Pegelanzeige bezieht sich auf dieses Signal.

Kanaltypen Read-Schalter Write-Schalter Aktivieren Sie diesen Schalter, werden in Cubase und Nuendo Automationsdaten für diesen Kanal gelesen, in Samplitude dient dazu der Automationsschalter im Mixer. Aktivieren Sie diesen Schalter, werden in Cubase und Nuendo Automationsdaten für diesen Kanal geschrieben, in Samplitude dient dazu der Automationsschalter im Mixer. Der Signalverlauf innerhalb eines Audiokanals Signalverlauf Gruppenkanal Gruppenkanäle, auch Subgruppen genannt, ermöglichen Ihnen, mehrere Einzelkanäle in einem Kanal (Gruppe) zusammenzuführen. Die Funktionalität entspricht der eines Standardkanalzugs. Durch die Bündelung der Einzelkanäle ergeben sich folgende Vorteile: 49

5 Das Mischpult Zusammenfassen logischer Einheiten Einzelkanäle, die thematisch in einem Zusammenhang stehen etwa Schlagzeuginstrumente, Streichersektion, Chorstimmen, Brass, Keys, Gitarren, können über den Gruppenkanal gemeinsam stumm oder auf Solo geschaltet werden. Haben Sie die Lautstärkeverhältnisse beispielsweise innerhalb eines Chors über die Volumen-Fader der Einzelkanäle bereits eingestellt, können Sie dessen Gesamtlautstärke bequem über den Gruppenkanal-Fader regeln. Gruppenrouting 50

Kanaltypen Ressourcen sparen Effekte, die etwa auf eine komplette Streichersektion angewendet werden sollen, können Sie Ressourcen sparend in der Gruppe einsetzen. Anstelle für jede Chorstimme jeweils einen Kompressor zu benutzen, benutzen Sie einen Kompressor in der Gruppe für alle Stimmen gemeinsam (näheres hierzu im Kapitel Effekte ab Seite 57). Anwendung spezieller Mixingtechniken Das Gruppenrouting ermöglicht Ihnen komplexere Mixingtechniken. Weiteres hierzu finden Sie im Abschnitt Spezialanwendungen mit dem Kompressor auf Seite 63. Einfache Klangüberwachung Analyzer-Werkzeuge im Gruppen-Insert geben Ihnen rasch Aufschluss über das Klangverhalten der gesamten Gruppe. Komfortable Kontrolle der Effektanteile Effektanteile können Sie unkompliziert auf eine separate Gruppe routen und dadurch jederzeit zu Kontrollzwecken an- und abschalten. 51

5 Das Mischpult Effektkanal-Aux-Bus Der Effektkanal beinhaltet die Send-Effekte. Dies kann ein einzelner Effekt sein; das können aber auch mehrere in einer Kette hintereinander geschaltete Effekte (Multieffekt) sein. Über die Sendwege der Kanäle führen Sie das Audiosignal dem Effektkanal zu. Anschließend durchläuft dieses Signal den bzw. die vorhandenen Effekte. Routing-Send-Effekt 52

Kanalaufbau Eingangs-Bus Über den Eingangs-Bus oder Eingangskanal gelangen die Audiosignale beim Aufnahmevorgang in das Sequenzerprogramm. Ergänzend zu den Möglichkeiten eines Wiedergabe-Audiokanals verfügt der Eingangskanal über eine Clip-Anzeige. Damit werden bei der Aufnahme entstehende Übersteuerungen sofort sichtbar. Je nach Signalquelle kann ein Eingangssignal als Mono- oder Stereo-Bus vorliegen. Summen- und Masterkanal-Out-Bus Dieser Bus stellt die letzte Station während der Verarbeitung Ihres Audio Signals innerhalb Ihres Projekts dar. An dieser Stelle können Sie einen Mixdown entweder auf die Festplatte oder auf einen externen Datenträger durchführen. Arbeiten Sie ausschließlich mit einem Ausgangs-Bus (Summenkanal), werden hier alle im Projekt befindlichen Kanäle zusammengeführt. In einigen Programmen, wie etwa Samplitude, ist dieser Masterkanal bereits mit speziellen Mastering-Effekten ausgestattet, beispielsweise EQ, Dynamics, Dithering, Stereobasisverbreiterung. Der Masterkanal liegt als Stereo- bzw. Surround-Kanal vor. In manchen Programmen (Samplitude) hilft Ihnen ein Mono-Schalter, die Monokompatibilität zu überprüfen. Kanalaufbau Nachfolgend werden die in einem Kanalzug vorkommenden Funktionen im Einzelnen beschrieben: Gain Mit dieser Funktion wird die Eingangsverstärkung angehoben oder gesenkt. Phasenschalter Mit diesem Schalter kann die Phase des Eingangssignals um 180 gedreht werden. Delay In manchen Mischpulten vorhandenes Feature, um Zeitverzögerungen von Signalen auszugleichen, die durch Positionierung von Mikrofonen in unterschiedlichen Entfernungen zu einer Schallquelle auftreten können. 53