Shinjuku Abb. 1: Lage des Bezirks Shinjuku in der Präfektur Tokio In Shinjuku befindet sich der Sitz der Verwaltung der Präfektur Tokio (Tōkyō-to) - die Präfektur entstand aus dem 1943 vollzogenen Zusammenschluss der ehemaligen Präfektur Tokio (Tōkyō-fu) mit der Stadt Tokio (Tōkyō-shi). Shinjuku ist einer der 23 Bezirke der Stadt Tokio, die Fläche beträgt etwa 18,23 km², etwas mehr als 300.000 Personen leben im Stadtteil (etwa 18.000 Personen/km²). Im Zentrum des Bezirks befindet sich der Bahnhof Shinjuku. Nishi-Shinjuku - durch den Westausgang des Bahnhofs erreichbar - wird als das bedeutendste Geschäfts- und Verwaltungszentrum Japans bezeichnet und beherbergt das größte Wolkenkratzerviertel des Landes. Östlich des Bahnhofs liegt Kabukichō, ein großes und eines der ältesten Vergnügungsviertel Japans mit Kinos, vielen Restaurants und einem großen Rotlichtbezirk, weiters befindet sich dort das Rathaus von Shinjuku. Geschichte Die Entstehung der Stadt Shinjuku wird mit 1634 datiert. In diesem Jahr wurde an der Kōshū Kaidō, einer der fünf Hauptstraßen Japans, der Bau einer Post- und Wegstation veranlasst, heute befindet sich dort der Shinjuku Gyoen, ein öffentlicher Park. 1920 wurde Naitō-Shinjuku (etwa die heutigen Stadtteile Shinjuku und Naitōmachi) in die damalige Stadt Tokio eingegliedert. 1932 wurden weitere Gebiete westlich der heutigen Yamanote-Linie eingeliedert. Shinjuku liegt in einer seismisch ungefährlichen Zone, deshalb blieb es 1923 vom starken Kantō- Erdbeben nahezu unbetroffen. Der Stadtteil Nishi-Shinjuku entstand nach dem Umzug der Kläranlage Yodobashi. Heute leben in Shinjuku viele Migrant_innen aus China und Korea - etwa 10% der Bevölkerung. Der Stadtteil war Kulisse für Sophia Coppolas Film Lost in Translation aus dem Jahr 2003.
Vorgeschlagene Route durch Shinjuku 8 3 2 1 4 5 6 7 Abb. 2: Karte von Shinjuku und der vorgeschlagenen Besuchspunkte 1. Bahnhof Shinjuku Einer der größten Bahnhöfe der Welt, mit einem Passagieraufkommen von bis zu 3 Mill. Personen pro Tag. Abb. 3: Bahnhof Shinjuku
2. Cocoon Tower 204 m hoch, 50 Stockwerke, Architekt Kenzo Tange. Nach der Lomonossow-Universität in Moskau ist der Mode Gakuen Cocoon Tower - wie er vollständig heisst - das zweithöchste Hochhaus der Welt, in dem ausschließlich Bildungseinrichtungen angesiedelt sind. Unter anderem gibt es hier drei große Berufsschulen: die Tōkyō Mode Gakuen ( Modeschule Tokio ), die IT-Berufsschule HAL Tōkyō (HAL für Informatik und Robotik) und die Shuto Ikō ( Hauptstadt-Medizinschule für KrankenpflegerInnen). Weiters gibt es Ausbildungen für FotografInnen, FriseurInnen und Auto-DesignerInnen. Etwa 10.000 Studierende werden von Mode Gakuen, dem größten japanischen privaten Träger von Berufsfachschulen ausgebildet. Im eiförmigen Hörsaal neben dem Hochhaus mit 1.000 Plätzen werden Vorlesungen, aber auch für die Öffentlichkeit zugängliche Vorträge gehalten. Das oberste zugängliche Stockwerk enthält eine Lounge mit Ausblick über die Stadt. Vom Bahnhof Shinjuku aus führt ein direkter unterirdischer Zugang in das Foyer des Gebäudes. Abb. 4: Cocoon Tower 3. Shinjuku Mitsui Building Im 1. Stock des Gebäudes befindet sich das Pentax-Forum, vor allem bei fotographieaffinen Menschen beliebt. Das Hochhaus wurde im International Style erbaut und ist 210m hoch. Abb. 5: Mitsui Building 4. Shinjuku Sumitomo Building Einkaufszentrum in Dreieckform mit der Besonderheit, dass sich das Atrium im Inneren fast über die gesamt Gebäudehöhe erstreckt. Das Gebäude (210m) war unter anderem Filmkulisse für den Klassiker Godzilla aus dem Jahr 1984. Im 51. Stock befindet sich eine frei zugängliche Aussichtsplattform. Abb. 6: Sumitomo Building
5. Tokyo Metropolitan Government Building Das Gebäude,1991 von Architekt Kenzo Tange fertiggestellt (und auch mitunter als Bürokratiekathedrale bezeichnet), ist eines der Wahrzeichen des modernen Tokio. Die beiden Türme sind 246m hoch, die Form des Gebäudes nimmt Anleihen an gotischen Kathedralen. Die Verwaltung der Provinz Tokio hat ihren Sitz in diesem Gebäude. In beiden Türmen befindet sich eine Aussichtsplattform im 45. Stock, die gratis besucht werden kann. Öffnungszeiten an Wochentagen: bis 23 Uhr. Abb. 6: Tokyo Metropolitan Government Building 6. Takashimaya Times Square Großes Kaufhaus - Takashimaya ist die größte japanische Kaufhauskette. Entlang der Shinjuku Southern Terrace führt ein Flanierweg der Bahn entlang (wird als angenehme Abwechslung in einer Stadt, in der es wenig bis gar keine Verweilmöglichkeiten im öffentlichen Raum gibt, bezeichnet). 7. Shinjuku Gyoen Shinjuku Gyoen ( Kaiserlicher Park Shinjuku ) ist ein Park im Südwesten des Bahnhofes Shinjuku. Angelegt wurde der Park 1906 und nach dem Zweiten Weltkrieg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er ist etwa 60 ha gross und hat drei Bereiche: französischen Park, englische Landschaft und japanisch traditionellen Garten. Laut wikipedia beträgt der Eintrittspreis in den Park 200 Yen. Abb. 7. Shinjuku Gyoen
8. East Shinjuku In den unterschiedlichen Vierteln befinden sich heute viele Ausgehlokale und -restaurants. Das Golden Gai-Viertel war in der Nachkriegszeit ein Amüsierviertel für US-Soldaten, heute ist es ein Szeneviertel für Nachtschwärmer. Das Viertel besteht heute noch aus einer Ansammlung von kleinen Häusern und ist von fünf Querstraßen durchzogen. Kabukichō ist ein großes und eines der ältesten Vergnügungsviertel Japans mit Kinos, Nachtclubs, vielen Restaurants und einem großen Rotlichtbezirk, weiters befindet sich dort das Rathaus von Shinjuku. Das Koma-Theater befindet sich in diesem Stadtteil, ursprünglich ein Kino, dann wurde es eine Theaterbühne. Auf dem Platz vor dem Koma-Theater sollen in der Nacht StraßenmusikerInnen auftreten. Abb. 8: Kabukichō bei Nacht Quellen: Lutterjohann, Martin (2010): Tokyo mit Yokohama, Reise Know-How Verlag, Bielefeld http://de.wikipedia.org/wiki/shinjuku http://de.wikipedia.org/wiki/lost_in_translation http://de.wikipedia.org/wiki/bahnhof_shinjuku http://de.wikipedia.org/wiki/mode_gakuen_cocoon_tower http://en.wikipedia.org/wiki/shinjuku_mitsui_building http://de.wikipedia.org/wiki/tokyo_metropolitan_government_building http://en.wikipedia.org/wiki/kabukich%c5%8d,_tokyo Abbildungen: Abb. 1: http://commons.wikimedia.org/wiki/file:shinjuku-ku_in_tokyo_prefecture_ja.svg Abb. 2: http://www.gotokyo.org/en/campaign/css/images/large_img/shinjuku_sc_map.jpg Abb. 3: http://www.jreast.co.jp/e/stations/img/map_e/e866.gif Abb. 4: http://www.mostbeautifulpages.com/2013/02/mode-gakuen-cocoon-tower-japan.html Abb. 5: http://commons.wikimedia.org/wiki/file:shinjuku-sumitomo-building-03.jpg Abb. 6: http://commons.wikimedia.org/wiki/file:tokyometropolitangovernmentoffice.jpg Abb. 7: http://mappery.com/map-of/shinjuku-gyoen-park-map