Von Dr. Martin Hering, Berlin N 4, Zoolog. Museum.

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Transkript:

Hering, Beiträge zur Kenntnis der Agromyziden (Dipt.). 219 Beiträge zur Kenntnis der Agromyziden (Dipt.). Von Dr. Martin Hering, Berlin N 4, Zoolog. Museum. (Mit 6 Abbildungen.) 1. Phytom yza thalictri Escher-Kündig. In ausführlicher Weise hatte Pfarrer F. de Rougemont in Dombresson die Lebensgeschichte einer kleinen Phytomyza beobachtet und diese gemeinsam mit Dr. Escher-Kündig als Phytomyza thalictri beschrieben 1). Leider gelang es in der Folgezeit keinem weiteren Dipterologen, diese Art zu züchten, und deshalb blieb auch in der wertvollen Bearbeitung der Agromyziden von Hendel2) diese Art unberücksichtigt, und ihre systematische Stellung innerhalb der Gattung Phytomyza, in der so sehr viel einander ähnliche Arten existieren, blieb bis nun noch ungeklärt. Herr Dr. Escher-Kündig, mit dem ich anläßlich des Züricher Entomologen-Kongresses über diese Frage sprach, erklärte sich nun in liebenswürdigster Weise bereit, mir Stücke der Art zur Untersuchung zur Verfügung zu stellen, und so erhielt ich von ihm 6? dieser Art. Ich möchte nicht verfehlen, ihm dafür auch an dieser Stelle meinen wärmsten Dank auszusprechen. Im folgenden soll nun diese Art in Hendels Prodromus 2) eingeordnet werden und eine nochmalige eingehende Beschreibung erfolgen. Bezüglich der Lebensweise dieser Art, die in den Blüten von Thalictrum aquilegifolium L. als Larve gefunden wurde, sei auf die Beobachtungen von Rougemont1) hingewiesen. Bemerkenswert ist, daß nur eine Generation vorkommt, entsprechend der Nahrung der Larven. Es soll nun zunächst untersucht werden, wie Phytomyza thalictri Esch.-Künd. im Hendelschen Prodromus einzuordnen wäre. Man gelangt dort nach p. 150, Punkt 30. Hier hat man die Wahl zwischen zwei Punkten. Es sollen die acr.-härchen entweder in 3 6 oder in 2 Längsreihen stehen. Untersucht man die Art, so findet man, daß die acr.-härchen nur ganz vorn etwa dreireihig sind, dann aber bald bis ans Ende zweizeilig bleiben. Nimmt man die acr. als zweizeilig an, würde man auf Seite 162 zu 0 F. de R ougem ont & Dr. J. E scher-k ündig, Détails biologiques sur la Phytomyza du Thalictrum. Bull. Soc. entom. Suisse v. 12 p. 82 87 (1912). 2) H end el, F., Die paläarktischen Agromyziden (Dipt.). (Prodromus einer Monographie.) Arch. f. Naturg. 84 A. 7 p. 109 174 (1920).

220 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1926. Phytomyza atricornis Mg. gelangen. Letzterer Art fehlen aber die acr.-härchen ganz, oder sie sind in nur 3 4 Paaren vorhanden (die Larve miniert in Blättern, Puparium bleibt im Blatte). Es muß also p. 158 bei Punkt 30 die erste Alternative benutzt werden, und nun gelangt man nach Punkt 33, wo die Art einzuordnen wäre nach folgendem Muster : 33. 3. und 4. Längsader stark nach außen divergierend, 4. Flügelrandabschnitt deutlich länger als der dritte.. 33 a. 3. und 4. Längsader nur schwach nach außen divergierend, 3. und 4. Randabschnitt fast gleichlang affinis continua Hend. 33 a. acr.-härchen ziemlich bis zum Ende, wenigstens bis zur 2. de. noch mehrreihig..... 33 c. acr. nur vorn mehrreihig, von der Naht an schon zweireihig.......... 33 b. 33b. Vorder- und Hinterrand der Backen im Profil etwas konvex ; die Stelle, wo beide Ränder Zusammenstößen, ist gerundet; die 2. ors. steht viel näher der 1. ori. als der 1. ors........ auricomi Hering. Beide Ränder der Backen im Profil grade, beim Zusammentreffen einen spitzen Winkel bildend, die 2. ors. steht etwa in der Mitte zwischen der 1. ors. und 1. ori. thalictri Esch.-Künd. 33 c. Backen mindestens so breit wie der Durchmesser des 3. Fühlergliedes, 2. Flügelrandabschnitt weniger als viermal so laug wie der dritte.... aquilegiae Hardy. Backen an der breitesten Stelle schmäler als der Durchmesser des 3. Fühlergliedes, 2. Flügelrandabschnitt gut viermal so lang als der dritte, 3. Längsader stärker gebogen, Fühler tiefer inseriert als bei voriger. thalictricola Hendel. Die Art steht demnach am nächsten der ebenfalls an Thalictrum (und A quilegia) lebenden,allerdings blattminierendenpac^i«- legiae Hardy und thalictricola Hend. und der von mir aus Ranunculus- Minen gezogenen Ph. auricomi Hering. Sie stimmt mit der letzteren Art in der Inserierung der acr.-härchen überein, unterscheidet sich aber von ihr wie auch von Ph. aquilegiae Hard. im Bau der Backen. Die Stellung der acr.-härchen und der Backenbau waren bei sämtlichen sechs untersuchten Stücken konstant, so daß sie wohl zur Differenzierung der Art herangezogen werden können. Die Färbung der Suturaldepression des Thoraxrückens kann hier nur mit Vorsicht verwendet werden; viele der von mir gezogenen

Hering, Beiträge zur Kenntnis der Agromyziden (Dipt.). 221 Ph. aquilegiae Hard. besitzen ein ganz schwarzes, nicht lederbraunes Nahtdreieck. Stirn und Untergesicht sind ockergelb (bei Ph. auricomi m. ist die Strieme nur in der oberen Hälfte bleichgelb, in der unteren geschwärzt). Fühler schwarz. 2 ors. und 1 ori. vorhanden, die 2. ors. ist der 1. ori. sehr stark genähert, während sie bei auricomi m. in der Mitte zwischen 1. ors. und 1. ori. sich befindet. Die Backen sind etwa 1j4 Auge hoch, und ihre Ränder stoßen im Profil spitzwinklig zusammen, bei Ph. auricomi m. ist diese Stelle gerundet. (Vgl. Fig. 1 und 2.) Fig. 1. Fig. 2. Kopf von Phytomyza thalictri Esch.- Kopf von Phytomyza auricomi Künd. im Profil. (Backenränder Hering im Profil. (Backenränder spitzwinklig zusammentreffend, gerundet zusammentreffend, 2. ors. stark der 1. ori. genähert.) 2. ors. in der Mitte zwischen 1. ors. und 1. ori.) Thoraxrücken schwarz, matt grau bestäubt. 3 ( 1 de., acr.härchen nur vorn höchstens 3- bis 4reihig, mindestens von der Naht an schon zweireihig und so bis zur 1. de. reichend. Härchen im Interalarstreifen ganz vereinzelt, zweireihig. Die Suturaldepression ist mit dem Thoraxrücken gleichfarbig ; die Mesopleuren sind nur am Oberrande, nicht am Hinterrande schmal gelb gerandet. Das Abdomen ist schwarzbraun. Die Beine sind schwarz braun, nur die Knie sind kontrastlos rostbraun, die vorderen etwas heller. Das Flügelgeäder ist in der Originalarbeit trefflich wiedergegeben. Der 2. Flügelrandabschnitt ist kaum länger als der 3. und 4. zusammen, der 4. ist beträchtlich länger als der 3. Die 3. Längsader erscheint meist ganz schwach wellig geschwungen und ist am Ende zum Vorderrand etwas aufgebögen. Sie divergiert sehr stark mit der 4. Längsader. Es wird die Erwartung ausgesprochen, daß auf Grund der hier angegebenen Merkmale ein sicheres Erkennen der Art gewähr leistet wird und daß man diese ökologisch so interessante Art auch bald anderweitig auffinden wird.

2 2 2 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1926. Herr Dr. Escher-Kündig sandte mir weiterhin Material von Puparien dieser Art, so daß ich auf diese noch etwas genauer eingehen kann. Schon das Habitusbild des Pupariums weist einige Besonderheiten auf. Es ist nämlich einmal außerordentlich glatt und zum andern nicht streng bilateral-symmetrisch, sondern etwas spiralig gewunden. Fig. 3, nach einem Originalpräparat von P ig. 3. Geöffnete B lüte von Thalictrum, m it Pupar von Phytomyza ihalictri Esch.-Künd. (Nach O riginalpräparat von Dr. Escher-K ündig.) F ig. 4. Vorderrand des Puparium s von Phylomyza thalictri Esch.-Künd. Escher-Kündig gezeichnet, zeigt eine geöffnete Blüte von Thalictrum mit dem Pupar der Phytomyza thalictri. Es geht daraus hervor, daß letzteres auf der Dorsalseite bedeutend stärker gewölbt ist als auf der Ventralseite. Herr Dr. Escher-Kündig vermutet, daß die Windung des Pupars im Zusammenhang mit seiner Glätte das Herausschlüpfen desselben aus der Blüte erleichtert, eine Ansicht, der man sich wohl anschließen kann. Das Vor der ende des Pupars zeigt hinter den vorderen Stigmenträgern eine Einschnürung; die Stigmenträger selbst sind wenig emporgewölbt, flach und o v al; die Anzahl der Knospen ließ sich nicht mit Sicherheit feststellen. (Fig. 4.) Die hinteren Stigmenträger

Hering, Beiträge zur Kenntnis der Agromyziden (Dipt.). 223 weichen wenig vom üblichen Typus bei Phytomyza ab. Sie sind nur in geringem Maße über die Oberfläche emporgehoben, flach und tellerförmig. (Fig. 5.) Sie besitzen stets 16 Knospen, die nach oben umgebogen sind, so daß bei schwacher Vergrößerung der Anschein erweckt wird, als ständen je 2 Knospen beisammen; erst bei Öl-Immersion werden die tatsächlichen Verhältnisse klar. Es nimmt also auch im Bau des Pupars Hinterer Stigmenträger des Pupars von diese Art parallel zu den ökologischen Verhältnissen eine Sonderstellung ein. Phytomyza thalictri Esch.-Künd. 2. Eine neue Cerodonta-Art. Am 24. Juni 1925 wurde bei Berlin-Frohnau auf einem Blatt von Sorbus aucuparia L. eine Cerodonta gefangen, die sich als neu erwies und nachfolgend beschrieben werden soll. Es erscheint fraglich, ob diese Art bionomisch in irgendeiner Weise an Sorbus gebunden is t; wahrscheinlich wird die Larve in einem Gras leben; besonders reichlich war am Fundorte Calamagrostis epigeios Roth, vertreten. Die Kennzeichen der neuen Art sind: Cerodonta uniform is nov. sp. In Hendels Prodromus (1. c.) gelangt man nach Punkt 6 (p. 169), der umzuändern wäre: 6. Rücken und Schild lebhaft glänzend...6a. Rücken und Schild merklich grau bestäubt etc. (p. 170) lateralis Zett. 6 a. acr.-härchen zweizeilig, 6. Tergit gelb gesäumt, fulvipes Mg. acr.-härchen 5- bis 6reihig, 6. Tergit des Hinterleibs einfarbig schwarz... uniformis Hering. Kopf schwarz, auch die Stirnstrieme; Orbiten breit, über der Fühlerbasis etwa 1/3 der Stirne breit. Lunula tiefschwarz, schmal und hoch. 2 ors., sehr weit voneinander getrennt; 2 ori., ziemlich genähert. Die 2. ors. steht näher der 1. ori., diese noch näher der 2. ori. Stirnaugenhärchen mit den Spitzen nach oben gebogen. Fühler schwarz, 3. Glied mit kurzer Spitze (vgl. Fig. 6). Wangen kaum im Profil sichtbar, nur in der Fühlergegend etwas stärker vortretend. Backen etwa x/5 Auge hoch. Thorax ganz schwarz, glänzend, nur am Oberrand der Mesopleuren etwas heller. 3 + 1 de., die 4. de. kaum vor, fast in der Quernaht stehend. acr.-härchen 5- bis 6reihig, nach hinten kaum spärlicher werdend, bis hinter

224 Deutsch. Ent. Zeitschr. 1926. die 1. de. reichend. Schildchen mit 2 Borsten. Hinterleib einfarbig schwarz, glänzend, Genitalanhänge des cf nicht heller. Beine einfarbig schwarz. Schüppchen braun, schwarz gewimpert. Flügel etwas bräunlich getrübt, 3. Randabschnitt etwa so lang wie der 4., 2. Abschnitt If/ginal so lang wie der 3. und 4., die 3. Längsader ist annähernd grade. Die kleine Querader steht etwa bei 113 der Diskoidalzelle, nach hinten mit der Her ^ 3^^Fühlerg^ied ^^n^eren Querader konvergierend. Größe.zirka in Seiten-Ansicht. ^ mm* cf-typus von Berlin-Frohnau. Die Art ist durch die einheitlich schwarze Färbung und die mehrreihigen Acrostichalhärchen leicht von jeder anderen Cerodonta zu unterscheiden, ihre Ökologie ist noch unbekannt.