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Transkript:

Arb. lnorph. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 2, 1935, Nr. 4. 257 Acrydiinen (Orth. AcHdidae) aus dem mittleren Ostborneo, gesammelt von H. C. Sieb er s 1925. Von Klaus Günther, Museen für Tier- und Völkerkunde, Dresden. (Mit 7 Textfiguren.) Diese Ausbeute befindet sich im Museum Buitenzorg; Herr Dr. Lieftinck hatte die Freundlichkeit, sie mir zu übermitteln, ihm sei auch hier gedankt. Von fast allen angeführten Arten gingen Stücke auch an das Museum in Dresden und an das Deutsche Entomologische Institut in Berlin- Dahlem über. Tripetalocera ferruginea Westw. 1859. 2 Q2, (nos. 137, 193), 30. IX., 11. XI. Discotettix belzebuth Serv. 1839. ßdd 1, 999, viii. X. Phaestus mellerborgi Stäl 1855. 1 Q, 110. 205, 17. VIII. Nicht unterschieden von zahlreichen anderen Exemplaren aus Sumatra und Malacca, die ich sah; der aus Borueo beschriebene Phaestus insularis Hanc. 1907 dürfte synonym zu Ph. mellerborgi sein. Dolateüix borneensis 110v. spec. (Fig. 1). 1 <3, 1 2, 19. u. 10. X., Holo- und Paratypus (Mus. Buitenzorg); 1 2, 17. X., Allotypus (Mus. Dresden); Paratypen: je 1 2 in Mus. Stettin und Wien, Nordborneo, leg. Waterstradt. Hell- oder dunkelbraun, Körperoberfläche lederig, stumpf. Scheitel breiter als ein Auge, durch Pronotumvorsprnng überdacht, nach oben über die Augen erhoben, nach vorn vor sie vortretend. Stirn oberhalb der Augenmitte mit einem hohed, in Profilansicht bogenförmigen Kiel,, der deutlich vorspringt; nach unten hin teilt er sich grade in Mitte der Augenhöhe in 2 ebenfalls stark erhabene und voneinander sehr divergierende Aste, der Zwischenraum zwischen ihnen ist so breit wie ein Auge von vorn gesehen. Antennen unterhalb des Augenunterrandes angesetzt, voneinander weiter entfernt als von den Augen, kurz und kräftig, mit 13 Gliedern. Die beiden oberen Ocellen zwischen den unteren Augenrändern. Pronotum stark dachförmig und in Profilansicht im vorderen Teil kräftig bogig erhoben, zum Mittelkiel hin blattartig zusammen gedrückt und in einen Fortsatz über den Kopf vorgezogen, nach hinten gleichmäßig abfallend, Kiel immer deutlich; es reicht bis zum Ende oder nur bis zur Mitte des Abdomens und endet spitz oder stumpf. Der Mittel-

258 G ü n t h er, Acrydiinen (Ortli. Aaididae) aus dem mittleren Ostbornco. kiel, zumindest in den vorderen 2 Dritteilen, ist schwach gefurcht, von der Seite gesehen verläuft er glatt oder, bei den Stücken von Nordborneo, ganz schwach wellig. Leisten auf der Prozona und zwischen den Schultern fehlen. Kanten der Mittel- und Hinterschenkel oben und unten mit 2 oder 3 stumpfen Zähnchen oder nur gewellt; Hinterschenkel oben hinter der Mitte mit 3 zunehmend kräftigen Zähnen, zwischen denen der Schenkelrand eingebuchtet ist, ferner noch ein sehr kräftiger Zahn über dem Knie. 1. Hintertarsenglied sehr viel länger als das 3., mit fast gleichlangen Pulvillen, deren beide erste spitz gedornt sind. Totallänge ö 10,5, 9 11,6 12 mm, Prouotumlänge 9 12 mm, Länge dei) Hinterschenkel ä 6, Q 7,2 mm. Von den mir bekannten Ciattnngsvertretern (ans Neuguinea) ist die neue Art durch geringere Größe, die Form des Pronotums und die Bewehrung der Hinterschenkel geschieden, dann durch die kürzeren Antennen, durch die sie, wie auch durch den hohen Stirnkiel, an Deltonotus Hanc. 1904 erinnert, wohin sie vielleicht zu stellen gewesen wäre. Sie muß dem Dokäettix sulcatus Stäl (Philippinen) sehr ähnlich sehen, ist aber viel kleiner. Ämphibotettix longipes Hanc. 1906. 19 d'ö 1, 12 QO, Bivak Long-Hoet, 1.8. 20. VIII. Eugavialidium dentiumsris Hanc. 1906. 1 ä, no. 208, 25. XL, 1 ö, Bivak Long-Hoet, 16. 20. VIII. Selbständigkeit zweifelhaft, bleibt gegenüber den übrigen bei Eugavialidium und Scelimena beschriebenen Arten zu untersuchen. Hexocera sexspicata Hanc. 1915. 7 03, 2 90, Bivak Long-Hoet, 16. 20. VIII. Falconius clavitarsis Bol. 1887. Eugavialidium bedotibol., Bol. Soo. Esp. Hist. Nat., IX, 1909, p. 365. nov. synon. 4 ö<3, 899, VIII. XL Von Borneo beschrieben, auch auf Java und Sumatra verbreitet. Falconius planotarsis Hanc. 1907. 8 ää, 10 99, VIII.,'IX. Von der vorhergehenden Art so wenig unterschieden, daß bei Vorliegen nur einzelner Stücke man an nicht mehr als eine variable Art glauben würde; die vorliegenden langen Serien machen die Selbständigkeit beider Arten gewiß.

Arb. morph. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 2. 1935, ]\'r. 4. 259 Criotettix bispinosus Dalm. 1818. 3 Exemplare, Borneo", Mus. Wien und Dresden. Diese Stücke sind in nichts von Tieren aus Sumatra und Malacca, die mir vorliegen, unterschieden; auf sie paßt auch die Beschreibung des Criotettix longinotus Haue 1907 : beide Arten sind wahrscheinlich identisch. Loxilobus truncatus Hanc. 1907. 299, nos. 62, 195, VIII., XI.? Bolotettix quadratus Hanc. 1915 (Fig. 5). 3 öd, 1 9, VIII, XI ; ferner 1 d, 3 9 9, Sumatra Soekaranda, Do hm (Mus. Stettin). Die Stücke aus Sumatra sind von den übrigen durch ein kürzeres Pronotum geschieden, das bei ihnen von den Flügeln überragt wird. Die Tiere passen alle mit Ausnahme ihrer Färbung (oben dunkelbraun, seitlich ocker mit undeutlich dunkleren Binden über die Hinterschenkel) auf die Beschieibung des B. quadratus, doch dessen Heimat Darjeeling läßt mich an wirklicher Übereinstimmung zweifeln. Der Scheitel ist schmäler als jedes der hoch erhobenen großen Augen, die Stirnkiele sind zwischen den Antennenwurzeln stark bogig erhöht und treten zwischen den Augen ganz zurück; die paarigen Ocellen stehen am unteren A.ugenrand. Pronotum glatt mit parallelen Prozonakielen, ohne halbseitliche abgekürzte Kiele zwischen den Schultern, mit deutlichem durchlaufenden Mittelkiel, Seitenlappen nicht nach außen gebogen, fast abgerundet. 3. Hintertarsenglied kaum kürzer als das 1., dessen drei Pulvillen fast gleichlang, stumpf. Die Art könnte ebenso gut auch bei Paratettix oder Indatettix stehen, sie ist dem Paratettix difficilis K. Gthr. von Neu-Guinea nahe verwandt, wahrscheinlich auch dem,..criotettix" acantholobus Hanc. 1907 (ursprünglich bei Paratettix beschrieben). Boloteitix exiguus nov. spec (Fig. 4). 2 <SÖ, 3 9 9, Long Petak, 450 m, nos. 28, 208, 210, VIII., X., XL, Typen u. Paratypen, Mus. Buitenzorg n Dresden, Dtsch. Entomol- Institut in Berlin-Dahlem. Schmal, gestreckt, glatt. Braun bis branngrün, an den Seiten meist viel heller, mit dunklen Flecken an den Hinterschenkeln. Augen sehr groß und stark über das Pronotum erhoben. Scheitel vorn etwa so breit wie 2 / 3 eines Auges, nach hinten verbreitert; Stirnkiele zwischen Augen und Wurzeln der langen dünnen Antennen stark bogig erhöht, am vorderen Ocellus nicht eingebuchtet. Die paarigen Ocellen genau mitten zwischen den Augen. Pronotum mit nur schwach ausgeprägtem Mittelkiel, parallelen Prozonakielen und kurzen halbseitlichen Kielen zwischen den Schultern,

260 Günther, Acrydiinen (Orth. Acrididae) aus dem mittleren Ostborneo. zwischen denen auch die Fläche leicht erhoben ist. Seitenlappen mit stumpfwinkliger, ganz wenig nach außen gewendeter Spitze. Elytren, länglich, fast nicht verjüngt zum Ende hin, Flügel so lang wie der Pronotumfortsatz. Schenkelkanten glatt, Hinterschenkel sehr schlank, 3.Hintertarsenglied wenig kürzer als 1., von dessen 3 Pulvillen der 1. und 3. gleich lang, der 2. kürzer ist. Totallänge ö 14 15 mm, Q 13,5 16 mm,. Pronotumlänge ö 13 14 mm, Q 12,5 14,6 mm, Länge der Hinterschenkel <S b,b 6 mm, Q 5,5 6,8 mm. Könnte auch bei Euparatettix Hanc. 1904 stehen, Eup. tenuis Hanc. 1912 muß eine sehr ähnliche Art sein, unterschieden hauptsächlich durch kürzeres, aber von den Flügeln weit überragtes Pronotum. Kg. 1. Dolatettix borneensis n. sp.. Kg. 2. Hyboella siebersi n. sp. cf. Fig. 3. Hyboella siebersi n. sp. cf, Pronotum und Kopf von oben. Kg. 4. Bolotettix exiguus n. sp. Kg. 5.? Bolotettix quadratvs Tclanc., cf von Mittel-Ostborneo (110. 37). Kg. 6.? Xistra cornicidata Stäl, von Mittal-Ostborneo no. 131). Kg. 7. Xistra cristifera n. sp.,?, Mittelbeine fehlen dem Original. Vergr. fast 2,5 X> Prosoaltus oculatus Hanc. 1913. 2 de?, 2 Q5,nos. 105, 124, 131, IX. Hyboella siebersi nov. spec. (Fig. 2 u. 3). 1 Ö, no. 171, 17. X, 1 Q, 0.177, 19.X., Typen, Mus.Buitenzorg und Dresden. Breit und kräftig, dunkelbraun, Seitenkanten des Pronotums, je 2 unregelmäßige Querbinden über den vorderen Teil der Hinterschenkel heller. Oberfläche lederig, glatt, mit feinen Graneln im Gesicht und an den Seitenlappen despronotums. Scheitel so breit wie ein Auge, im Profil weder nach oben noch nach vorn über die Augen hervor tretend, die mit einem Dritteil ihrer Höhe über den Pronotumrand ragen. Stirnkiele nnr schwach zwischen den Antennenwurzeln vorgebuchtet; Antennen inserieihre einzelnen Glieder um die ren unterhalb des Augenunterrandes, Gelenkungsstellen schmal gelb geringelt. Paarige Ocellen zwischen den

Arb. morph. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 2, 1935, Nr. 4. 261 unteren Augendritteln. Pronotum flach, nicht dachförmig, Mittelkiel und hinter den Schultern Seitenkiele ein wenig erhöht; Seitenkiele der Prozona ganz undeutlich, leicht nach hinten divergierend. Pronotumfläche jederseits vom Mittelkiel hinter den Schultern und kurz danach noch einmal ganz flach grubig vertieft. Pronotum endet spitz kurz vor dem Hinterleibsende, seine Seitenlappen stumpfwinkelig, deutlich nach auswärts gebogen. Elytren und Alae fehlen ganz Schenkelkanten glatt, Hinterschenkel mit Antegenicular- und Genicularzahn. An den Hintertarsen 3. Glied wenig kürzer als 1., dessen 3 Pulvillen spitz, aber nicht dornig, der 3. wesentlich länger als jeder der beiden anderen. Totallänge c? 11, Q 13,5 mm, Pronotumlänge 10 und 10 mm, Länge der Hinterschenkel 7 und 9 mm. Ausgezeichnet durch das ganz flache, nicht dachförmige Pronotum. Hyboella düatata de Haan 1842. 3 99, nos. 208 210, 25.-27. XI. Das Pronotum überragt bei diesen Stücken ganz wenig das Ende der Hinterschenkel, bei zweien reichen die Alae bis an das Pronotum- ende, bei dem 3. sind sie kürzer. Über Java, Sumatra, Borneo weit verbreitete Art, mir auch von Krakatau bekannt: ihre Identität mit Goptoettix inflatus Kraus 1903 wurde schon früher festgestellt. Xistra armata Hanc. 1913. 'Tegotettix armatus Hancock, Journ. Saraw. Mus., I, 3, 1913, p. 48. 1 Q, no. 199, 16. XL Die Gattung Tegotettix errichtete Hancock eigens für diese Art, die sich aber mühelos bei Xistra Bol. unterbringen läßt. Die Bewehrung ist sehr auffällig*: Der Pronotummittelkiel ist auf der Prozona zu einem hohen in Profilansicht stumpf dreieckigen Höcker erhoben, unmittelbar hinter den Halsfurchen folgt ein kleinerer, zwischen den Schultern dann ein sehr großer derartiger Höcker, dessen Basis zwischen den nach hinten sehr stark divergierenden kurzen kräftig erhabenen halbseitlichen Kielen deutlich erhöht ist. Hinter diesem folgen noch 5 an Höhe abnehmende zahnförmig nach hinten geneigte Höcker, von deren Basis aus deutliche Leisten nach den Seitenrändern des Pronotumfortsatzes verlaufen. Eine oder mehrere Querriefen in der distalen Hälfte der Hinterschenkel sind in einen hohen stumpf dreieckigen Zahn erhöht. Totallänge 18 mm.? Xistra cornicitlata Stäl 1877 (Fig. 6). 599, VIII. IX., ferner 1 9, Samanga Celebes, Fruhstorfer leg. (Mus. Stettin), 1 9, Torricelli-Geb., Xordostneuguinea, 600 m, Mus. Dresden. Diese Exemplare gehören alle der gleichen Art an, das von Neuöninea ist in Vierteljahrsschr. Natf. Ges. Zürich, 79, 337, 1934, als Xistra

262 Günther, Acrydiinen (Orth. Acridiäae) aus dem mittleren Ostborneo. spec. beschrieben. Ob diese Art wirklich X. comiculata ist, bleibt unsicher ; sie und nicht die folgende wird hier dafür gehalten, da Bolivars Angabe..tibiis anticis Hnearibus, carinis externis parallelis" auf die folgende Art nicht paßt. Die vorliegenden Tiere haben deutlich erhabene halbseitliche Kiele zwischen den Schultern, ihre eigentlichen Schulterkiele gehen in die oberen Seitenkiele des Fortsatzes über; der Mittelkiel hat 2 deutlich getrennte komprimierte Höcker, einen kleineren unmittelbar hinter den Halsfurchen, einen größeren dicht darauf folgenden, beide sind manchmal, nicht immer, zacken- oder zahnförmig nach hinten gerichtet, oben immer glattrandig. Schif'^tjy! *, Kniezahn der Vorder- und Hinterschenkel klein. Totallänge 9 17 18,5 mm, das Stück von icelebes 20,5 mm, das von Neuguinea 14,5 mm. Xistra cr/stifera nov. spec. (Fig. 7). 1 9, no. 201, 18. XI., Mus. Dresden, 1 9, Java", Mus. Stettin. Wie die vorige Art durch die hoch über die Augen ragenden Hörner and die nur bis zum Pronotumende reichenden Flügel ausgezeichnet, von ihr geschieden durch folgende Merkmale: Keine kurzen halbseitlichen Kiele zwischen den Schultern, höchstens Höcker unmittelbar hinter der Halsfurche: die eigentlichen Schulterkiele gehen nicht in die oberen Seitenkiele des Fortsatzes über, sondern diese beginnen mit einem knotigen Höcker seitlich hinter dem Ende der Mittelcrista. Mittelkiel mit kleinem Höckerchen hinter der Halsfurche und darauf folgender blattartiger dünner Crista, deren oberer Eaud unregelmäßig verlaufen kann; im weiteren Verlauf des Mittelkiels einige flache Höcker wie bei der vorhergehenden Art. Kniezahn der Vorder- und Hinterschenkel sehr groß, Vorderschienen auf der äußeren oberen Kante mit großem Zahn hinter der Basis und danach mit sich verjüngender Leiste bis zum Ende. Totallänge 15 mm, Pronotumlänge 14 mm, Länge der Hinterschenkel 6 mm. Von der vorherigen Art wie von X. stylata Hanc. 1907 (Ceylon) sicher verschieden. lihopaloteuix clavipes Hanc. 1910. 299, 110s. 141, 201, 2. X., 19. XL liostella phyllocera de Haan 1842. 1 9, no. 146, 5. X. Paratettix contradus Bol. 1887. Xistra tricristata var. sumatrana Bolivar, Ann. Mus. Genova, XXXIX, 1898.. p. 76, 11 o v. s y 11 o n. 7 de?, nos. 32, 38, 16. u. 22. VIII. An der Identität der oben zusammengezogenen Arten kann kein Zweifel bestehen. P. contradus ist auf Borneo und Sumatra verbreitet

Arb. morph. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 2. 1935, Kr. 4. 263 und mir auch von Südostneuguinea bekannt. Etwas kleiner mit wellig 1 verlaufenden Kanten der 4 vorderen Schenkel, ist der javanische Paratettix tricistatus Bol. 1898, als Xistra beschrieben, später noch ein Mal als Tetrix cuspidatus Hanc. 1907 beschrieben. Ob dies eine besondere Art oder nur die javanische Form des P. contractus ist, kann ich nicht entscheiden. Indatettix interruptus Br. v. W. 1893. 2 dd, 3 99. Gehört zu den untereinander sehr ähnlichen Formen, die am meisten dem Euparatettix personatus Bol. ähneln, aber durch die in Profilausicht zwischen den Augen eingebuchtete Stirnkiele und den welligen Verlauf des Pronotummittelkieles von ihm sich unterscheiden. Hancock hat sie im Genus Inclatettix 1915 zusammengefaßt und unterscheidet eine Anzahl solcher Arten, über deren Berechtigung ich mir kein urteil bilden konnte. Beim Vergleich mit seinen und anderer Autoren Beschreibungen paßt die des /. interruptus auf Tiere von Borneo, die des I. callosus Hanc. 1912 auf Tiere von Sumatra und die des I. nodulosus Hanc. 1912 auf Tiere von Java. Ob dabei vielleicht falsche Deutung der Beschreibungen Statt habe, ob es sich um Inselformen nur einer Art handeln könne, das alles vermag ich nicht zu entscheiden. Euparatettix spec. 1 9, no. 19, 10. VIII. Goptotettix rotundatus Hanc. 1907. 3 öd, 599, viii. Dem Paratettix variabilis Bol, ungemein ähnlich, aber etwas größer und mit rauherer runzeliger Pronotumoberfläche. Saussurella sumatrensis Bol. 1898. 2 da, 6 99, IX. X. Diese Tiere gehören der angegebenen Art unzweifelhaft an; Binden über die Hinterschenkel freilich sind deutlich nur bei einem Exemplar. Der vordere Pronotumfortsatz ist durch seine Länge (9 4,5 mm) auffällig. Die Verwirrung im Genus Saussurella Bol. 1887 ist sehr groß; Hancocks Bestimmungstabelle in Mein. Dept. Agric. Ind, 4, 156, 1912 ist unbrauchbar, die meisten der von ihm dort anerkannten oder aufgestellten Arten werden sich nicht halten lassen.