5 AZR 1000/13 > Rn 3. 5 AZR 1000/13 > Rn 4

Ähnliche Dokumente
Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Februar 2018 Sechster Senat - 6 AZR 95/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.6AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 24. Mai 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 431/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht 5. Senat Urteil vom 23. Oktober AZR 918/12 - I. Arbeitsgericht Dresden Urteil vom 4. April Ca 2397/11 -

1. Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg vom 27. Februar Sa 2285/07 - wird zurückgewiesen.

Mit einer beim Arbeitsgericht Chemnitz eingereichten, gegen den Kläger gerichteten, am 12. September 2012 zugestellten Klage vom 3.

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 17. November 2015 Neunter Senat - 9 AZR 179/15 - ECLI:DE:BAG:2015: U.9AZR

1. Die Revision des klagenden Landes gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf vom 14. April Sa 177/04 - wird zurückgewiesen.

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 8. November 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 692/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 6. September 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 317/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Tarifliche Ausschlußfrist und 174 BGB

Orientierungsatz: Der Urlaubsersatzanspruch unterliegt als Schadensersatzanspruch arbeitsvertraglichen Ausschlussfristen.

Landesarbeitsgericht München URTEIL

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 16. Mai 2017 Neunter Senat - 9 AZR 572/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.9AZR

IM NAMEN DES VOLKES. In dem Rechtsstreit. B... als Insolvenzverwalter über das Vermögen der Fa. C... GmbH,

Urteil. 1. Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln vom 15. Oktober Sa 540/15 - wird zurückgewiesen.

Im Namen des Volkes URTEIL. In dem Rechtsstreit ...

Ausschluss der ordentlichen Kündigung

Tatbestand. Die Parteien streiten über einen Anspruch der Klägerin auf Nachteilsausgleich gemäß 113 Abs. 3, Abs. 1 BetrVG.

Bundesarbeitsgericht Urt. v , Az.: 9 AZR 760/11

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 23. Januar 2018 Erster Senat - 1 AZR 550/16 - ECLI:DE:BAG:2018: U.1AZR

Annahmeverzug und Annahme zumutbarer Arbeit KSchG 11 Satz 1 Nr. 2

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 6. Dezember 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 815/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 29. Juni 2016 Fünfter Senat - 5 AZR 696/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urt. v , Az.: 9 AZR 50/12

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 26. Januar 2017 Zweiter Senat - 2 AZR 68/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.2AZR

-2- Tatbestand. Der Kläger hat beantragt.

Bundesarbeitsgericht Beschluss vom 24. April 2018 Neunter Senat - 9 AZB 62/17 - ECLI:DE:BAG:2018: B.9AZB

Bundesarbeitsgericht 5. Senat Urteil vom 17. November AZR 564/10 - I. Arbeitsgericht Wuppertal Urteil vom 9. Februar Ca 1605/09 -

BESCHLUSS. In Sachen. Kläger, Berufungskläger und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 16. Dezember 2015 Fünfter Senat - 5 AZR 1/15 - ECLI:DE:BAG:2015: U.5AZR1.15.0

Hessisches Landesarbeitsgericht

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Februar 2018 Sechster Senat - 6 AZR 137/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.6AZR

Der Urlaubsersatzanspruch unterliegt als Schadensersatzanspruch arbeitsvertraglichen Ausschlussfristen. Urteil:

Bitte bei allen Schreiben angeben: Az.: 4 Ta 183/16 (6) Chemnitz, Ca 489/16 ArbG Zwickau B E S C H L U S S

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Rechtliches Verhältnis der Zumutbarkeit anderweitiger Arbeit i.s.v. 11 S. 1 Nr. 2 KSchG gegenüber dem arbeitsvertraglichen Beschäftigungsanspruch

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 25. Mai 2016 Fünfter Senat - 5 AZR 614/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.5AZR

Tatbestand. Die Parteien streiten über einen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung nach 1a KSchG.

SÄCHSISCHES OBERVERWALTUNGSGERICHT. Beschluss

Wirksamkeit von Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmächtigten

Tatbestand. Freistellung BGB 133, 157, 293, 611, 615. Die Parteien streiten über Arbeitsvergütung.

Fällt ein gesetzlicher Feiertag in einen Urlaubszeitraum, besteht für den Feiertag Anspruch auf Entgeltzahlung nach 2 Abs. 1 EFZG.

KIRCHLICHES ARBEITSGERICHT. gegen

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF BESCHLUSS In Sachen. - Klägerin und Beschwerdegegnerin -

LANDESARBEITSGERICHT NÜRNBERG

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Februar 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 555/14 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats bei der Einrichtung eines online einsehbaren Gruppenkalenders

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 12. Juli 2016 Neunter Senat - 9 AZR 266/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.9AZR

Landesarbeitsgericht Nürnberg BESCHLUSS

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagter, Berufungsbeklagter, Berufungskläger, Revisionsbeklagter und Revisionskläger,

In Namen des Volkes. Endurteil:

Bitte bei allen Schreiben angeben: Az.: 4 Ta 213/16 (9) Chemnitz, Ca 1/16 ArbG Leipzig B E S C H L U S S

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Juli 2014 Neunter Senat - 9 AZR 946/12 - Altersteilzeit - Entgelterhöhung in der Freistellungsphase

Bundesarbeitsgericht 10. Senat Urteil vom 11. Dezember AZR 1018/12 -

Tatbestand. Verkäuferin G

Seite 1. LAG Hessen Sa 1041/10 - Urteil Volltext-ID: -

Bundesarbeitsgericht Beschluss vom 11. Oktober 2016 Erster Senat - 1 ABR 51/14 - ECLI:DE:BAG:2016: B.1ABR

Beschluss: Die sofortige Beschwerde der Klägerin gegen den Beschluss des Arbeitsgerichts Nürnberg vom wird kostenpflichtig zurückgewiesen.

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Kosten der Schwerbehindertenvertretung - Rechtsweg - Verfahrensart

Im Namen des Volkes URTEIL. In dem Rechtsstreit

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 17. Januar 2018 Fünfter Senat - 5 AZR 69/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.5AZR

Im Namen des Volkes. Urteil

2. Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Karlsruhe vom 20. Juni Ca 378/10 - wird insgesamt zurückgewiesen.

BESCHLUSS. In Sachen. Beklagte, Beschwerdeführerin und Rechtsbeschwerdeführerin, pp. Klägerin, Beschwerdegegnerin und Rechtsbeschwerdegegnerin,

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL

LANDESARBEITSGERICHT MÜNCHEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. In dem Rechtsstreit. g e g e n

Die Parteien streiten über die Abgeltung von 17 Urlaubstagen aus dem Jahr 2013.

BUNDESGERICHTSHOF BESCHLUSS. vom. 3. Mai in dem Rechtsstreit

HESSISCHES LANDESARBEITSGERICHT URTEIL

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF BESCHLUSS In dem Rechtsstreit. - Klägerin - X. str. 18, O.,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

So genehmigen Sie ein Einwilligungsersatzverfahren in Korea

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL

Maßgebliche Kündigungsfrist im Konkurs / in der Insolvenz

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 18. Oktober 2017 Zehnter Senat - 10 AZR 578/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.10AZR

Entscheidungen. Siehe auch: Pressemitteilung Nr. 66/08 vom BUNDESARBEITSGERICHT Urteil vom , 5 AZR 16/08

Landesarbeitsgericht Bremen. Beschluss

Kosten anwaltlicher Tätigkeit für ein Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung in einem Verfahren nach 78 a Abs. 4 BetrVG

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 20. Oktober 2015 Neunter Senat - 9 AZR 224/14 - ECLI:DE:BAG:2015: U.9AZR

Bundesarbeitsgericht Beschluss vom 15. Mai 2018 Dritter Senat - 3 AZB 8/18 - ECLI:DE:BAG:2018: B.3AZB8.18.0

Landesarbeitsgericht Nürnberg URTEIL

NEWSBOX Wirtschafts- und Steuerrecht Ausgabe 119, Datum

Bitte bei allen Schreiben angeben: Az.: 4 Ta 177/11 (6) Chemnitz, Ca 7065/09 ArbG Bautzen, Außenkammern Görlitz B E S C H L U S S

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 23. März 2016 Fünfter Senat - 5 AZR 337/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 25. April 2018 Zweiter Senat - 2 AZR 401/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.2AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 29. Juni 2016 Fünfter Senat - 5 AZR 716/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.5AZR

Stichtagsbezogene Dauer der Gewerkschaftszugehörigkeit als Voraussetzung für tarifliche Sonderzahlung

4 Ta 99/09 Chemnitz, Ca 4394/08 ArbG Dresden BESCHLUSS. In dem PKH-Beschwerdeverfahren

Arbeitsgericht München

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Klägerin, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

NEWSBOX Wirtschafts- und Steuerrecht Ausgabe 118, Datum

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagter, Berufungskläger und Revisionskläger, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Arbeitsgericht München ENDURTEIL

Seite 1. BAG AZR 981/08 - Urteil Volltext-ID: 3K32988

Transkript:

BAG 5 AZR 1000/13 Annahmeverzug Jugend- und Auszubildendenvertreter Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 19.08.2015, 5 AZR 1000/13 Leitsätze des Gerichts Mit dem schriftlichen Verlangen der Weiterbeschäftigung macht ein Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung den Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs im Sinne einer einstufigen tariflichen Ausschlussfrist ausreichend geltend. Tenor 1. Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Sächsischen Landesarbeitsgerichts vom 8. November 2013 7 Sa 165/13 wird zurückgewiesen. 2. Der Beklagte hat die Kosten der Revision zu tragen. Tatbestand 5 AZR 1000/13 > Rn 1 Die Parteien streiten in der Revisionsinstanz noch darüber, ob der Anspruch des Klägers auf Vergütung wegen Annahmeverzugs für die Zeit vom 24. Februar bis zum 2. August 2011 wegen nicht rechtzeitiger Geltendmachung nach 37 Tarifvertrag zur Regelung der Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in forstwirtschaftlichen Verwaltungen, Einrichtungen und Betrieben der Länder (TV-Forst) verfallen ist. 5 AZR 1000/13 > Rn 2 Der 1984 geborene Kläger absolvierte seit dem 10. September 2008 beim Beklagten in dessen Staatsbetrieb S eine Ausbildung zum Forstwirt. Das Ausbildungsverhältnis war bis zum 31. August 2011 befristet. Der Kläger war Mitglied der beim Staatsbetrieb S Forstbezirk L gebildeten Jugend- und Auszubildendenvertretung. Auf gemeinsamen Antrag des Klägers und des Ausbildungsbetriebs wurde die Ausbildungszeit gemäß 8 BBiG um sechs Monate verkürzt. Am 23. Februar 2011 bestand der Kläger die Abschlussprüfung. 5 AZR 1000/13 > Rn 3 Zuvor hatte der Kläger mit Schreiben vom 22. Februar 2011 unter Berufung auf seine JAV- Tätigkeit die unbefristete Weiterbeschäftigung in dem erlernten Beruf verlangt. Er erschien am 24. Februar 2011 gegen 08:00 Uhr am Sitz des Forstbezirks L und wurde nach einem Gespräch mit dem Mitarbeiter K, der den abwesenden Dienststellenleiter vertrat, nach Hause geschickt. 5 AZR 1000/13 > Rn 4 Mit Schreiben der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt vom 11. März 2011 ließ der Kläger seine Arbeitskraft nochmals schriftlich und ausdrücklich anbieten. 5 AZR 1000/13 > Rn 5

Am 4. März 2011 beantragte der Beklagte gemäß 9 Abs. 4 Nr. 1 Sächsisches Personalvertretungsgesetz (SächsPersVG) beim Verwaltungsgericht Dresden die Feststellung, dass durch den Antrag (des Klägers) vom 22. Februar 2011 ein Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeit nicht begründet wird. Nach Hinweis des Gerichts in der Anhörung vom 24. Februar 2012, es sei nach 9 Abs. 2 SächsPersVG im Anschluss an das erfolgreiche Berufsausbildungsverhältnis ein unbefristetes Arbeitsverhältnis begründet worden, ging der Beklagte zu einem Auflösungsantrag gemäß 9 Abs. 4 Nr. 2 SächsPersVG über. Diesem entsprach das Verwaltungsgericht Dresden mit Beschluss vom 24. Februar 2012 (- 9 K 331/11 -). Die Beschwerde des Klägers verwarf das Sächsische OVG mit Beschluss vom 20. Februar 2013 (- PL 9 A 285/12 -) als unzulässig. 5 AZR 1000/13 > Rn 6 Ab dem 7. Juni 2012 beschäftigte der Beklagte den Kläger im Forstbezirk T für die Dauer des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens. 5 AZR 1000/13 > Rn 7 Nach erfolgsloser außergerichtlicher Geltendmachung mit Schreiben vom 2. März 2012 hat der Kläger mit der am 20. März 2012 eingereichten und mit Schriftsatz vom 27. Juli 2012 erweiterten Klage zuletzt Vergütung wegen Annahmeverzugs für die Zeit vom 24. Februar 2011 bis zum 6. Juni 2012 verlangt. Er habe seine Arbeitsleistung tatsächlich angeboten, indem er am Tag nach der bestandenen Abschlussprüfung morgens zum Arbeitsantritt in der für ihn zuständigen Dienststelle erschien. Die Forderung sei auch ausreichend geltend gemacht worden. 5 AZR 1000/13 > Rn 8 Der Kläger hat zuletzt sinngemäß beantragt, 1. den Beklagten zu verurteilen, an den Kläger 22.242,48 Euro brutto abzüglich auf die Bundesagentur für Arbeit übergegangener Ansprüche ihv. 4.663,45 Euro netto sowie anderweitigen Verdienstes ihv. 685,23 Euro brutto nebst Zinsen ihv. fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz aus 16.893,80 Euro seit Rechtshängigkeit zu zahlen; 2. den Beklagten zu verurteilen, an den Kläger 8.112,80 Euro brutto abzüglich auf die Bundesagentur für Arbeit übergegangener Ansprüche ihv. 825,66 Euro netto sowie anderweitigen Verdienstes ihv. 1.940,90 Euro brutto nebst Zinsen ihv. fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz aus 5.346,24 Euro seit Rechtshängigkeit zu zahlen. 5 AZR 1000/13 > Rn 9 Der Beklagte hat Klageabweisung beantragt und eingewendet, für den Zeitraum vom 24. Februar bis zum 2. August 2011 sei der Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs nach 37 TV-Forst verfallen. In den Vorinstanzen hat er außerdem geltend gemacht, er habe sich mangels eines ausreichenden tatsächlichen oder wörtlichen Angebots nicht im Annahmeverzug befunden. Zudem sei der Kläger nicht leistungsbereit und seine Beschäftigung dem Beklagten nicht zumutbar gewesen. 5 AZR 1000/13 > Rn 10 Das Arbeitsgericht hat der Klage stattgegeben. Das Landesarbeitsgericht hat die Berufung des Beklagten zurückgewiesen. Mit der vom Landesarbeitsgericht zugelassenen Revision verfolgt der Beklagte seinen Klageabweisungsantrag beschränkt auf Vergütung wegen Annahmeverzugs für

die Zeit vom 24. Februar bis zum 2. August 2011 weiter und rügt, das Landesarbeitsgericht habe die Anforderungen des 37 TV-Forst verkannt. Entscheidungsgründe 5 AZR 1000/13 > Rn 11 Die Revision des Beklagten ist unbegründet. Die Annahme des Landesarbeitsgerichts, der Beklagte habe sich (auch) in dem in die Revisionsinstanz gelangten Streitzeitraum vom 24. Februar bis zum 2. August 2011 im Annahmeverzug befunden, greift die Revision nicht an. Ihre Rüge, der Anspruch des Klägers auf Vergütung wegen Annahmeverzugs sei nach 37 TV- Forst verfallen, greift nicht durch. 5 AZR 1000/13 > Rn 12 I. Es kann dahinstehen, ob auf das Arbeitsverhältnis der Parteien der TV-Forst Anwendung findet. 5 AZR 1000/13 > Rn 13 Die tatsächlichen Voraussetzungen der beiderseitigen Tarifgebundenheit ( 4 Abs. 1, 3 Abs. 1 TVG) hat das Landesarbeitsgericht nicht festgestellt. In der Revisionsinstanz ist aber unstreitig geworden, dass der Kläger was seine Prozessvertretung durch die D GmbH vermuten ließ Mitglied der tarifschließenden Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt ist und auch im Streitzeitraum schon war. Die Mitgliedschaft des Beklagten in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ist gerichtsbekannt und steht zudem zwischen den Parteien außer Streit. 5 AZR 1000/13 > Rn 14 Doch gilt der TV-Forst nach seinem 1 Abs. 1 Satz 1 nur für Beschäftigte in forstwirtschaftlichen Verwaltungen, Einrichtungen und Betrieben, die Tätigkeiten in der Waldarbeit ausüben und die in einem Arbeitsverhältnis zu einem Arbeitgeber stehen, der Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) oder eines Mitgliedsverbandes der TdL ist. Dabei sind nach Nr. 1 der Protokollerklärung zu 1 Abs. 1 TV-Forst ua. erfasst Beschäftigte mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zur Fortwirtin/zum Forstwirt mit entsprechender Tätigkeit. 5 AZR 1000/13 > Rn 15 1. Der Kläger, damals Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung beim Staatsbetrieb S Forstbezirk L, stand aufgrund seines schriftlichen Verlangens auf Weiterbeschäftigung nach bestandener Abschlussprüfung seit dem 24. Februar 2011 in einem gemäß 9 Abs. 2 SächsPersVG begründeten unbefristeten Arbeitsverhältnis zum Beklagten. Das steht zwischen den Parteien nach dem verwaltungsgerichtlichen Verfahren nunmehr außer Streit. 5 AZR 1000/13 > Rn 16 Der TV-Forst enthält zwar an mehreren Stellen etwa in 2, 3 Abs. 1 Satz 1, 11 Abs. 1 Satz 1, 12 Abs. 2 Regelungen, die auf ein rechtsgeschäftlich begründetes Arbeitsverhältnis zugeschnitten sind. Gleichwohl differenziert 1 Abs. 1 Satz 1 TV-Forst nicht danach, ob das den Geltungsbereich eröffnende Arbeitsverhältnis durch Vertrag oder kraft Gesetzes begründet worden ist.

5 AZR 1000/13 > Rn 17 2. Fraglich ist, ob 1 Abs. 1 Satz 1 TV-Forst für die Eröffnung des Geltungsbereichs neben dem Bestand eines Arbeitsverhältnisses mit der weiteren Voraussetzung Beschäftigte ( ), die Tätigkeiten in der Waldarbeit ausüben, die tatsächliche Eingliederung des Arbeitnehmers in den forstwirtschaftlichen Betrieb bzw. die forstwirtschaftliche Verwaltung oder Einrichtung voraussetzt. An einer solchen mangelte es. Denn der Beklagte hat in Konsequenz seiner Annahme, ein Arbeitsverhältnis sei nicht begründet worden weder die vom Kläger geschuldete Arbeitsleistung aufgrund des Direktionsrechts nach 106 Satz 1 GewO näher konkretisiert (zur Konkretisierungspflicht des Arbeitgebers, vgl. BAG 9. April 2014 10 AZR 637/13 Rn. 15 mwn, BAGE 148, 16), noch ihm eine Tätigkeit in der Waldarbeit als auszuübende zugewiesen, obwohl die nicht nur vorübergehend auszuübende Tätigkeit die Eingruppierung ( 12 Abs. 1 TV- Forst) und damit die Höhe des Tabellenentgelts ( 15 Abs. 1 TV-Forst) bestimmt. Damit könnte es auch an einer entsprechenden Tätigkeit isd. Protokollerklärung Nr. 1 zu 1 Abs. 1 TV-Forst fehlen. 5 AZR 1000/13 > Rn 18 Der Senat braucht jedoch die Voraussetzungen des 1 Abs. 1 Satz 1 TV-Forst nicht abschließend zu klären. Die Revision ist auch dann erfolglos, wenn der Geltungsbereich des TV- Forst eröffnet ist. 5 AZR 1000/13 > Rn 19 II. War der Kläger gehalten, die tarifliche Ausschlussfrist zu beachten, so hat er diese mit dem schriftlichen Verlangen nach 9 Abs. 2 SächsPersVG gewahrt. 5 AZR 1000/13 > Rn 20 1. Nach 37 Abs. 1 TV-Forst verfallen Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis, wenn sie nicht innerhalb einer Ausschlussfrist von sechs Monaten nach Fälligkeit von den Beschäftigten oder vom Arbeitgeber schriftlich geltend gemacht werden, wobei für denselben Sachverhalt die einmalige Geltendmachung des Anspruchs auch für später fällige Leistungen ausreicht. 5 AZR 1000/13 > Rn 21 a) Der Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs ist ein Anspruch aus dem Arbeitsverhältnis. Denn 615 Satz 1 BGB erhält dem Arbeitnehmer trotz Nichtleistung der Arbeit den Vergütungsanspruch aufrecht, unabhängig davon, ob sich dieser aufgrund arbeitsvertraglicher Vereinbarung aus 611 Abs. 1 BGB oder bei Fehlen einer Vergütungsabrede aus 612 Abs. 1 BGB ergibt (vgl. allg. zum Begriff des Anspruchs aus dem Arbeitsverhältnis BAG 13. März 2013 5 AZR 954/11 Rn. 39 mwn, BAGE 144, 306). 5 AZR 1000/13 > Rn 22 b) Wie 1 Abs. 1 Satz 1 TV-Forst differenziert 37 Abs. 1 TV-Forst nicht danach, ob der Anspruch einem vertraglich vereinbarten oder gesetzlich begründeten Arbeitsverhältnis entspringt. 5 AZR 1000/13 > Rn 23 2. Im Ergebnis zu Recht hat das Landesarbeitsgericht angenommen, der Kläger habe die Ausschlussfrist des 37 Abs. 1 TV-Forst auch für den in die Revisionsinstanz gelangten Teil des Anspruchs auf Vergütung wegen Annahmeverzugs gewahrt. Mit dem schriftlichen Verlangen der Weiterbeschäftigung nach Personalvertretungs- oder Betriebsverfassungsrecht ( 9 Abs. 2

BPersVG bzw. entsprechender Bestimmungen der Länder, 78a Abs. 2 BetrVG) macht ein Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung den Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs im Sinne einer einstufigen tariflichen Ausschlussfrist ausreichend geltend, sofern der Arbeitgeber die gesetzliche Begründung des Arbeitsverhältnisses leugnet (im Ergebnis ebenso LAG Nürnberg 25. Februar 2000 8 Sa 128/99 juris Rn. 31; APS/Künzl 4. Aufl. 78a BetrVG Rn. 145; Fitting BetrVG 27. Aufl. 78a Rn. 39). 5 AZR 1000/13 > Rn 24 a) Zur Geltendmachung im Sinne tariflicher Ausschlussfristen gehört im Regelfall, die andere Seite zur Erfüllung des Anspruchs aufzufordern. Der Anspruchsinhaber muss unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass er Inhaber einer bestimmten Forderung ist und auf deren Erfüllung besteht. Dabei ist der Anspruch seinem Grunde nach hinreichend deutlich zu bezeichnen und die Höhe des Anspruchs sowie der Zeitraum, für den er verfolgt wird, mit der für den Schuldner notwendigen Deutlichkeit ersichtlich zu machen; die Art des Anspruchs sowie die Tatsachen, auf die der Anspruch gestützt wird, muss zu erkennen sein, während eine Bezifferung nicht stets erforderlich ist (vgl. BAG 16. Januar 2013 10 AZR 863/11 Rn. 24 mwn, BAGE 144, 210). 5 AZR 1000/13 > Rn 25 Diesen Regelanforderungen genügen weder das Schreiben des Klägers vom 22. Februar 2011 noch das schriftliche Angebot der Arbeitsleistung durch die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar- Umwelt vom 11. März 2011, sondern erst das Geltendmachungsschreiben vom 2. März 2012. Käme es auf letzteres an, wären die von 615 Satz 1 BGB aufrechterhaltenen Vergütungsansprüche, die gemäß 15 Abs. 1 Satz 1 TV-Forst nach Monaten bemessen sind und jeweils nach Ablauf des Monats fällig wurden ( 614 Satz 2 BGB), bis einschließlich August 2011 verfallen. 5 AZR 1000/13 > Rn 26 b) Für den Anspruch auf Vergütung wegen Annahmeverzugs nach einer unwirksamen Arbeitgeberkündigung lässt aber die Rechtsprechung seit Jahrzehnten eine Ausnahme zu. Mit der Kündigungsschutzklage wahrt der Arbeitnehmer eine einstufige bzw. die erste Stufe einer zweistufigen tariflichen Ausschlussfristenreglung für alle vom Ausgang dieses Rechtsstreits abhängigen Ansprüche. Denn mit der Kündigungsschutzklage erstrebt der Arbeitnehmer nicht nur die Erhaltung seines Arbeitsplatzes, sondern bezweckt darüber hinaus, sich die Vergütungsansprüche wegen Annahmeverzugs zu erhalten. Die Ansprüche müssen weder ausdrücklich bezeichnet noch beziffert werden (BAG 19. September 2012 5 AZR 627/11 Rn. 14, BAGE 143, 119; st. Rspr. seit BAG 10. April 1963 4 AZR 95/62 BAGE 14, 156). 5 AZR 1000/13 > Rn 27 c) Eine vergleichbare, an den Beginn des Arbeitsverhältnisses verlagerte Situation besteht, wenn der Arbeitgeber einem Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung nach bestandener Abschlussprüfung Beschäftigung und Vergütung verweigert in der Annahme, ein Arbeitsverhältnis sei nicht begründet worden. 5 AZR 1000/13 > Rn 28 Besteht der Auszubildende die Abschlussprüfung, endet das Berufsausbildungsverhältnis mit der Bekanntgabe des Ergebnisses durch den Prüfungsausschuss, 21 Abs. 2 BBiG. Das Recht, mit dem Verlangen auf Weiterbeschäftigung ein Arbeitsverhältnis zu begründen, erhält dem Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung nicht nur sein Amt bis zum regulären Ablauf der Amtszeit, sondern soll neben anderen Zwecken (zu diesen etwa BAG 8. September 2010 7 ABR 33/09 Rn. 18; BVerwG 1. Oktober 2013 6 P 6/13 Rn. 26 f., BVerwGE 148,

89) auch sicherstellen, dass die weitere Amtsausübung auf gesicherter wirtschaftlicher Grundlage erfolgen kann (vgl. BAG 13. November 1987 7 AZR 246/87 zu III 3 der Gründe, BAGE 57, 21; Fitting BetrVG 27. Aufl. 78a Rn. 30; Treber in Richardi/Dörner/Weber Personalvertretungsrecht 4. Aufl. 9 BPersVG Rn. 46 jeweils mwn). Das Mitglied der Jugendund Auszubildendenvertretung muss auf einem der Ausbildung entsprechenden Arbeitsplatz beschäftigt und sowohl hinsichtlich der rechtlichen Ausgestaltung des Arbeitsverhältnisses als auch der Vergütung einem Beschäftigten gleichgestellt werden, den der Arbeitgeber für eine entsprechende Tätigkeit ausgewählt und eingestellt hat (vgl. BVerwG 26. Mai 2015 5 P 9/14 Rn. 11 mwn). Abweichend von der Situation nach Ausspruch einer Kündigung durch den Arbeitgeber liegt sogar die Initiativlast für eine gerichtliche Klärung nicht beim Arbeitnehmer, sondern beim Arbeitgeber. 5 AZR 1000/13 > Rn 29 Damit muss dem Arbeitgeber auch wenn er die gesetzliche Begründung eines Arbeitsverhältnisses leugnet klar sein, dass ein Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung mit dem schriftlichen Verlangen auf Weiterbeschäftigung regelmäßig die Begründung eines Arbeitsverhältnisses im erlernten Beruf nicht nur des Amtes willens, sondern auch und gerade deshalb erstrebt, um sich im erlernten Beruf eine Existenzgrundlage aufzubauen und Geld zu verdienen. Damit ist dem Zweck einer einstufigen tariflichen Ausschlussfristenregelung genüge getan, zumal der Beklagte unabhängig vom Benachteiligungsverbot ( 8 SächsPersVG) als tarifgebundener öffentlicher Arbeitgeber wusste, welches Entgelt er dem Kläger für eine Tätigkeit im erlernten Beruf schuldet. 5 AZR 1000/13 > Rn 30 III. Gegen Grund und Höhe der für den Streitzeitraum zugesprochenen Forderung hat die Revision keine Angriffe erhoben. Der Anspruch auf Prozesszinsen folgt aus 291 ivm. 288 Abs. 1 Satz 2 BGB. Als Beginn der Verzinsung haben die Vorinstanzen zutreffend den Tag nach Zustellung der Klage bzw. der Klageerweiterung festgesetzt (vgl. BAG 13. Mai 2015 10 AZR 495/14 Rn. 36 mwn). 5 AZR 1000/13 > Rn 31 IV. Der Beklagte hat nach 97 Abs. 1 ZPO die Kosten der Revision zu tragen. Müller-Glöge Biebl Volk Busch Mandrossa Fundstellen: BAGE 152, 221 NZA 2015, 1465 ZTR 2016, 25 Schlagworte:

Annahmeverzug, Jugend- und Auszubildendenvertreter Fundstellen: Das Urteil BAG 5 AZR 1000/13 wird zitiert in: 1. > BAG, 23.01.2018 9 AZR 854/16 2. > BAG, 17.10.2017 9 AZR 80/17 3. > BAG, 11.10.2017 5 AZR 621/16 4. > BAG, 11.10.2017 5 AZR 622/16 5. > BAG, 20.10.2016 6 AZR 715/15 6. > BAG, 22.09.2016 6 AZR 432/15 7. > BAG, 24.08.2016 5 AZR 853/15 8. > BAG, 17.03.2016 6 AZR 133/15 9. > BAG, 24.02.2016 5 AZR 425/15 10. > BAG, 18.02.2016 6 AZR 700/14 11. > BAG, 18.02.2016 6 AZR 628/14 12. > BAG, 10.01.2016 10 AZR 792/14 13. > BAG, 04.11.2015 7 AZR 851/13 Quelle: https://www.bag-urteil.com/19-08-2015-5-azr-1000-13