Jahresbericht 2006 / 2007



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Transkript:

Städtisches Abendgymnasium für Berufstätige Schlierseestr. 47 81539 München Tel. 089/23343735 Fax 089/23343745 Email Sekretariat@ag.musin.de Internet www.ag.musin.de Landeshauptstadt München Schul- und Kultusreferat Jahresbericht 2006 / 2007 Herausgeber Städt. Abendgymnasium für Berufstätige München Schlierseestr. 47 81539 München Redaktion Gabriele Rigó-Titze, Heribert Singer Grafik (Umschlag) Felix Singer Druck Stadtkanzlei Herzlichen Dank an alle Mitarbeiter!

1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis... 3 2 Grußwort zum Schuljahresschluss 5 3 Thema Computer.. 6 3.1 Studierende... 6 3.1.1 Unsere Studierenden zum Thema Computer... 6 3.1.2 Presse im Wandel...... 9 3.1.3 Das Ende der Zeitung?..... 11 3.1.4 The Start of a Wonderful Morning at Work... 12 3.1.5 Wo wären wir ohne Internet, E-Mails & Co?... 13 3.2 Lehrkräfte... 15 3.2.1 Lehrkräfte und Computer.... 15 3.2.2 Computereinsatz im Physikunterricht 18 3.2.3 PC and Me. 20 4 Unterrichtsgeschehen... 21 Der Wert des Abendgymnasiums...... 21 4.1 Aus den 1. Klassen... 22 4.1.1 Nach zwei Monaten..... 22 4.1.2 Schnupperstunde in szenischem Lernen... 25 4.1.3 Bewegtes Lernen... 26 4.1.4 Deutsch... 27 4.1.4.1 Erwachsen zum Abitur?... 27 4.1.4.2 Deutschunterricht lustvoll, lehrreich, kreativ... 30 4.1.4.3 1. Klassen und Theater..... 31 4.1.5 Englisch... 32 4.1.5.1 1. Schulaufgabe Englisch: Free Text Production... 32 4.1.5.2 Advertising the AG....... 33 4.1.5.3 Agony Aunt 36 4.1.5.4 "The Picture of Dorian Gray".. 39 4.1.5.5 Cars.... 40 4.1.6 Latein.. 41 Römische Politik... 4.1.7 Französisch... 42 4.1.7.1 Une vidéo sur notre école..... 42 4.1.7.2 J'attends les vacances. 43 4.2 Aus den 2. Klassen... 45 4.2.1 Deutsch... 45 Werter als Bestseller... 4.2.2 Englisch... 47 Fast Food or Slow Food?.... 4.2.3 Latein.. 50 Ausstellung Herculaneum... 4.2.4 Ethik 54 Ethik was ist das?. 3

4.2.5 Biologie.. 56 Besuch des Abendgymnasiums im Botanischen Garten 4.3 Aus der Kollegstufe... 57 4.3.1 Deutsch... 57 4.3.1.1 Abituraufsätze 2006. 57 4.3.1.2 Realistischer Russe: Der Revisor..... 64 4.3.1.3 Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel... 66 4.3.1.4 Unterrichtsgang zum Königsplatz und in die Glyptothek..... 68 4.3.1.5 Der goldene Fisch 70 4.3.2 Englisch... 70 4.3.2.1 Dead or Alive... 70 4.3.2.2 Measure for Measure... 73 4.3.2.3 Dialogue about the Abendgymnasium.. 77 4.3.2.4 Recommended Reading.. 80 4.3.3 Französisch... 85 Grundkurs Französisch kreativ.. 4.3.4 Physik..... 86 Physik Grundkurs - multimedial... 4.3.5 Biologie... 87 Exkursion zum Wendelstein am 14.10.06.... 4.3.6 Englische Konversation 88 4.3.6.1 The Time Capsule 88 4.3.6.2 New ideas.. 89 4.4 Anderer Unterricht... 95 4.4.1 Wahlkurs Theater... 95 Neues vom Wahlunterricht Theater... 4.4.2 Wahlkurs Spanisch... 96 Eso es! Das stimmt!... 4.4.3 Wahlkurs Italienisch. 98 Perché.... 4.4.4 Wahlkurs kreativ schreiben... 100 Einige Kostbarkeiten aus dem Wahlkurs kreativ schreiben 4.5 Verzeichnis der Unterrichtsgänge Juni 2006 bis Mai 2007... 104 5 Besondere Veranstaltungen... 105 Wege zum Musiktheater... 6 Schulbetrieb... 106 6.1 Das neue 8-jährige Gymnasium und der zweite Bildungsweg... 106 6.2 AG im Internet... 108 6.3 Das AG in den Medien... 109 6.4 Der neue erste Schultag am Abendgymnasium... 110 7 Personalia und Verschiedenes... 111 7.1 Unsere neuen Lehrkräfte... 111 7.2 Interview mit Herrn Walter Pfenning, dem neuen Lehrer für Latein und 112 Französisch am AG... 7.3 Steckbrief Pohl.. 114 7.4 Beruf Lehrer unerwünscht.... 115 7.5 Arbeiten im Ausland. 118 7.6 Abendgymnasien im Ländle 124 7.7 Freundeskreis des Städtischen Abendgymnasiums e.v... 126 4

2 Grußwort zum Schuljahresschluss Erneut neigt sich ein Schuljahr dem Ende zu und das Städt. Abendgymnasium für Berufstätige ist auch dieses Jahr wieder in der Lage, den gegenwärtigen und ehemaligen Schülerinnen und Schülern, den Freunden und Fördern unserer Schule und den vorgesetzten Schulbehörden einen recht umfangreichen und detaillierten Jahresbericht vorzulegen, der einen Einblick in die Arbeit des zurückliegenden Jahres vermittelt. Seit Jahren ist es diesmal nicht der Fall, dass wir mit dem Schuljahresende ein Mitglied aus unserem Kollegium in den Ruhestand oder in die Freistellungsphase der Altersteilzeit verabschieden, alle bleiben der Schule auch im kommenden Jahr erhalten. Mit Beginn des Schuljahres kamen drei neue Mitglieder in unser Lehrerkollegium, die an anderer Stelle des Jahresberichts vorgestellt werden, so konnten wir unser bisheriges Bildungsangebot weiterhin aufrecht erhalten. In Zeiten wachsenden Lehrermangels ist dies nicht mehr selbstverständlich. Im diesjährigen Jahresbericht findet sich kein Beitrag zum pädagogischen Tag im laufenden Schuljahr, nicht weil er diesmal vielleicht ausgefallen ist, sondern er findet erst nach Redaktionsschluss am Ende des Schuljahres im Juli statt, so dass erst im kommenden Jahr darüber berichtet werden kann. Mit der israelitischen Kultusgemeinde hat die Schule einen ganztägigen pädagogischen Tag im neuen jüdischen Zentrum am Jakobsplatz in München vereinbart. Für die kommenden Herbstferien hat die Schule dann bereits die nächste pädagogische Fortbildung für das Lehrerkollegium vorbereitet, diesmal zum Abschluss der deutschen EU- Ratspräsidentschaft in Brüssel bei den EU- Einrichtungen, beim NATO-Hauptquartier und bei der bayerischen Vertretung in Brüssel, dazu wird ebenfalls im nächsten Jahresbericht Genaueres zu lesen sein. An dieser Stelle möchte ich wie gewohnt allen Autoren danken, ganz besonders aber Frau Rigó-Titze und Herrn Singer für die bewährte aufwendige redaktionelle Arbeit bis zur Drucklegung. Die Stadtkanzlei hat sich auch in diesem Jahr wieder bereit erklärt, die Broschüre ohne interne Kostenverrechnung zu drucken, dafür ebenfalls recht herzlichen Dank. Abschließend gilt auch den verschiedenen Dienststellen der Stadtverwaltung, vor allem der Abteilung Gymnasien im Schulreferat sowie allen Mitgliedern der Dienststelle unserer neuen Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Oberbayern-West, unser Dank für die stets kompetente und kollegiale Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Bildungsauftrages unserer Schule. Siegfried S c h a l k Schulleiter S. Schalk Foto: M. Meyer Bester Jahresbericht-Verkäufer 5

3 Thema Computer Das Thema dieses Jahresberichts mag vielleicht den einen überraschen, dem anderen abgedroschen erscheinen. Zum einen sehen wir uns auch in den Räumen des Anton-Fingerle- Bildungszentrums dank der Großzügigkeit der Landeshauptstadt München in fast allen Räumen von neuen Rechnern umgeben, auch wenn wir diese erst in begrenztem Umfang zum Einsatz bringen können. Andererseits gab es die zwei ausgezeichneten Abituraufsätze des letzten Schuljahres, in denen sich die Verfasser sehr kritisch bis ablehnend mit dem Computerboom auseinandersetzten (vgl. 4.3.1.1). Damit lag eigentlich die Frage auf der Hand, welche Rolle die Computertechnologie für Studierende und Lehrerschaft des Städtischen Abendgymnasiums spielt. Natürlich haben Erwachsene, die fast durchwegs am Arbeitsplatz mit dem PC umgehen müssen, eine andere Einstellung dazu als Schülerinnen und Schüler am "normalen" Gymnasium. Ergeben hat sich auf diese Weise, wie die folgenden Artikel zeigen, eine sehr differenzierte und abwechslungsreiche Sicht auf eine Technologie, die auch aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken ist. Gabriele Rigó-Titze 3.1 Studierende 3.1.1 Unsere Studierenden zum Thema Computer Im März 2007 bat ich einige Studierende um ihre Meinung zum Thema Schule und Computer. Hierzu hatte ich einen kleinen Fragekatalog vorbereitet, den 28 Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen ausfüllten. An dieser Stelle herzlichen Dank dafür! Auch wenn eine solche Umfrage natürlich nicht den Anspruch erheben kann, repräsentativ zu sein, waren einige der Antworten doch recht aufschlussreich. Die ersten Fragen bezogen sich auf den Stellenwert des Computers am Arbeitsplatz und im Privatleben. Müssen Sie an Ihrem Arbeitsplatz einen Computer benutzen (nie, selten, manchmal, immer)? 3 Studierende gaben an, nie mit dem PC zu arbeiten, weitere 3 tun dies manchmal, während die überwältigende Mehrheit, nämlich 22, in der Arbeit immer den Computer verwendet. Spielt der Computer in Ihrer Freizeitgestaltung eine Rolle? Falls ja: welche? Falls nein: warum nicht? 6 Studierende benutzen in der Freizeit nie den Computer, 2 davon haben auch am Arbeitsplatz nichts damit zu tun. Das bedeutet also, dass es auch unter unseren Studierenden Menschen gibt, die über keinerlei Erfahrung mit dem PC verfügen. 4 Personen gaben keine Gründe an, warum sie im privaten Bereich den Computer meiden. Ein Befragter schrieb, dass er keinen Internetanschluss habe, deshalb nicht surfen könne und Computerspiele 6

hasse, ein anderer meinte: "Der PC am Arbeitsplatz ist wichtiger als in der Freizeit, und Berufliches und Privates sollte man trennen (können)." Recherche, Information, E-Mail, Planung (z.b. von Reisen), Einkaufen, Reservierung (z.b. von Eintrittskarten), Bildbearbeitung, Archivierung von Fotos, Computerspiele das sind die Dinge, mit denen sich unsere Studierenden befassen, wenn sie in ihrer Freizeit den PC hochfahren. Die meisten Begriffe wurden hierbei mehrfach genannt. Auffallend war, dass 3 Schüler online Zeitung lesen. Von den insgesamt 22 Freizeit-Usern des Computers gaben 7 noch zusätzlich an, dass sie den PC auch als Medium nutzen, um an zusätzliches Material oder Informationen für die Schule zu kommen. Wird in Ihren Unterrichtsstunden am Abendgymnasium gelegentlich der Computer eingesetzt? Falls ja: in welchen Fächern? 24 Studierende verneinten die Frage, ob bei ihnen im Unterricht der Computer zum Einsatz komme, 4 gaben an, dass er bei ihnen zumindest gelegentlich genutzt wird. Dreimal wurde hierbei das Fach Physik und einmal das Fach Deutsch genannt. Fänden Sie es gut, wenn am Abendgymnasium häufiger am PC gearbeitet würde? Begründen Sie Ihre Antwort! Zwei Studierende konnten sich hier nicht entscheiden. Zum einen konnte man sich nicht vorstellen, in welchem Bereich diese Computer zum Einsatz kommen könnten, in der zweiten Antwort wurden einerseits konkrete Anwendungsmöglichkeiten genannt (neuere Zahlen und auch Bilder in Geographie; Chats mit Experten über ein bestimmtes Thema), andererseits wurde festgestellt, dass nicht genügend PCs zur Verfügung stehen. Von den 11 Studierenden, die sich den Einsatz von Computern im Unser Computerraum Foto: G. Rigó-Titze Unterricht wünschen, gaben 3 keinen Grund an, neben einigen lapidaren Antworten ("fällt mir leicht", "mal was anderes") gab es auch interessante, konstruktive Vorschläge. Die Beschaffung von aktuellen Informationen stand dabei an erster Stelle und wurde am häufigsten genannt. Folgendes wurde ferner explizit erwähnt: das Erlangen von mehr Methodenkompetenz, das selbstbestimmte Lernen (ggf. mit anschließender Präsentation), die Möglichkeit, längere Aufsätze sauber abzutippen, und der Einsatz von PowerPoint über Beamer. In diesem Zusammenhang bedauerte ein Studierender, dass nicht jedem Schüler ein Rechner zur Verfügung steht, was aber eine sehr teure Lösung wäre. Die Studierenden nacheinander einen PC benutzen zu lassen, wäre dagegen natürlich machbar, aber sehr unbefriedigend. 4 der 15 Studierenden, die gern auf den Computer im Unterricht verzichten, gaben hierfür keine Gründe an. Die anderen waren sich bei den teilweise mehrfachen Begründungen ziemlich einig: Man meint zum einen, dass so zu viel wertvolle Zeit verloren gehen könnte, 7

und zum anderen, dass der Unterricht zu unpersönlich wäre und der Kontakt zwischen Lehrern und Schülern gestört würde. Zwei Studierende sind davon überzeugt, dass das gesprochene Wort oder der an der Tafel langsam entwickelte Hefteintrag den Stoff besser im Gedächtnis haften lassen. "Man kann schon in der Arbeit nicht auf den PC verzichten" heißt es in einer Antwort, die einen gewissen Überdruss erkennen lässt und zudem darauf hinweist, dass die Arbeit am Computer anstrengend für die Augen ist. Ein Studierender lehnt zwar den PC im Unterricht kategorisch ab, meint aber, dass dieser in Freistunden und bei Recherchen schon recht praktisch wäre. Kommunizieren Sie mit Ihren Lehrkräften manchmal über den PC? Falls ja: in welcher Form? 16 Studierende haben keinen elektronischen Kontakt zu ihren Lehrkräften, 12 dagegen schon. In diesen Fällen werden Hausaufgaben, Übungsaufsätze oder andere Texte per Mail verschickt. Auch allgemeine Fragen zum Unterricht werden so schnell beantwortet, und es gibt auch Vorabkorrekturen von Referaten. Bitte machen Sie Vorschläge dazu, wie sich Ihrer Meinung nach der Computer sinnvoll in den Schulbetrieb am AG integrieren lassen könnte! Auf 11 Umfragebögen fand sich hierzu keine Antwort, 17 andere wiederum gaben teilweise sehr detailliert Auskunft. Die Vorschläge waren sehr vielfältig und widersprachen einander auch teilweise. Es folgt eine Zusammenstellung der interessantesten Beiträge: - Für Fremdsprachen wäre ein PC vielleicht sinnvoll, denn es gibt gute PC- Sprachprogramme. Internetzugang wäre wichtig, so könnte man aktuelle Themen sofort nachschlagen. - Meiner Meinung nach stört es die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern, wenn 8 Unser Computerraum Foto: G. Rigó-Titze jeder vor einem Monitor sitzt. Man muss den PC also sehr gezielt einsetzen, wenn es zum Thema passt (z.b. Deutsch: Zeitungen). - Vorschläge: Recherchen; online gestellte Aufgaben lösen, z.b. in Physik www.leifi.de; Sprachen: weitere Bedeutungen der Vokabeln, die gelernt werden sollen. - Zusendung von Unterlagen und Übungen per E-Mail, dadurch lässt sich auch Papier sparen. - Der Computer lässt sich gar nicht integrieren; es fehlt an passender Hardware und passenden Unterrichtsmaterialien. - Man sollte E-Mails des Arbeits-Accounts checken können. Freie Internetplätze zur Referatvorbereitung wären gut. - Unterrichtsbegleitendes Lernmaterial durch Zugang zu Computern im Haus; Mathe- Übungen und Sprachprogramme zum Selberlernen; über das Internet aktuelle Informationen zu Biologie, Geographie, Geschichte und Wirtschaft.

- Ich finde den Unterricht auch so gut, auch ohne Computer. - Eventuell Hinweise darauf, wie man bestimmte Programme, wie z.b. für Physik, anwenden kann. - "Overhead-Upgrade": mehr Möglichkeit als bei Arbeitsblättern; Arbeitsaufträge per E- Mail. - Informationsrecherche; Lernhilfen ausdrucken. - PowerPoint-Präsentationen, z.b. in Biologie oder Wirtschaft; Graphiken für Kurvendiskussion in Mathe; Online-Wörterbuch für Sprachen. - Es sollte ein Wahlfach für Interessenten geben. [Anm. d. Red.: Wahlfach EDV gibt es am Abendgymnasium schon lange!] - Während der Schulzeiten sollte man in einem eigenen stillen Raum mindestens 2 PCs aufstellen für Internetrecherchen für die Schüler. Der PC-Raum mit mehreren PCs sollte nach Klassen fächerbezogen eingesetzt werden, z. B. mit Kopfhörern zum Sprachen-Lernen (neue Software nutzen!). Die Studierenden sollten im Sinn der Methodenkompetenz in Basisprogrammen geschult werden, die später im Studium von Vorteil sind, z.b. Word, PowerPoint, Excel, Datenbanken. Dann können auch Referate ansprechender präsentiert werden. Gegebenenfalls wäre auch der Einsatz von Digicam und Fotoapparat möglich. - Warum soll immer etwas verändert werden, wenn sich die Dinge in der Vergangenheit als "gut" bewährt haben? - 1. Vorschlag: In den Räumen sollten je nach Zahl der Schüler Computer aufgestellt werden. Die Schüler sollten jederzeit Zugang zum Computer haben, aber nicht zum Internet und wenn, dann unter der Aufsicht eines Lehrers. 2. Vorschlag: Man könnte ein paar Räume mit 20-30 Computern ausstatten. In Freistunden, wenn diese Zimmer nicht besetzt wären, könnten die Schüler sie benützen. Oder man könnte es so gestalten, dass an einem Tag der Woche eine Klasse in diesem Raum ist. Die Lehrer könnten den Lernstoff über den Computer den Schülern beibringen, weil es auch viel interessanter wäre mit den Animationen und Bildern - Ich halte Computerarbeitsplätze am AG nicht für notwendig. Jedoch würde ich es sehr vorteilhaft finden, wenn man Räume EDV-technisch so ausstattet, dass man Referate mit PowerPoint präsentieren kann. 3.1.2 Presse im Wandel Noch vor wenigen Jahren behaupteten Journalisten selbstsicher, dass der Zeitung die Zukunft gehöre. Erörtern Sie anhand der Bedeutung journalistischer Arbeit der Printmedien, ob man auch heute noch annehmen kann, dass es immer Zeitungen geben wird. (Aufsatzthema Erörterung, 1.Jahrgangsstufe) Zeitungsmacher, Verleger, Journalisten und Medienbeschäftigte sehen sich größeren Veränderungen gegenüber Veränderungen, die sich auf ihre Arbeit, die Herstellung von Zeitungen, massiv auswirken könnten. 9

Rasante Entwicklungen auf dem Markt der Nachrichten- und Informationsverbreitung, die die Macher vor nicht allzu langer Zeit für undenkbar hielten, nehmen ihren Lauf und stellen zur Diskussion, ob die Zeitung als täglich oder wöchentlich erscheinendes Blatt in ihrer angestammten und vertrauten Form zukünftig Bestand haben kann. Ist ein Überarbeiten bisheriger Denkweisen nötig, um Qualitätsjournalismus weiterhin aus kaufmännischer und publizistischer Sicht machen zu können? Sind die Weichen gestellt auf veränderte Erscheinungsformen einer Zeitung, wie die Nachrichtenveröffentlichung im Internet oder als E-Paper? Oder setzt man unter Inkaufnahme von Qualitätsverlust auf Zeitungsformate wie die "Vorarlberger Nachrichten"? Als Maßstab für die journalistische Arbeit in den Printmedien ist ein berufsethisches Handeln und Arbeiten der in diesen Medien tätigen Personen anzusehen. Große Bedeutung kommt solcher journalistischer Arbeit in der Politik und Gesellschaft zu: Als überparteiliche und unabhängige Nachrichtenaufbereiter und übermittler haben Zeitungen eine lange Tradition und sind unverzichtbar in der Ausübung ihrer Funktionen. Der Verantwortung der Journalisten obliegt es, die Wahrheit zu achten, die Würde des Menschen zu bewahren und die Öffentlichkeit wahrheitsgetreu zu unterrichten. In der Anerkennung der publizistischen Grundsätze in seiner Arbeit stärkt der Journalist einen qualitativ und ethisch gut begründeten Journalismus und schützt ihn vor Verfehlungen wie den Formen des Boulevardjournalismus. Guter Journalismus zeigt sich widerstandsfähig gegenüber der zunehmenden Einflussnahme von PR und Lobbyorganisationen auf die Berichterstattung. Im Sinne der Aufklärung übt der Journalist durch stetes Hinterfragen und selbstkritisches Arbeiten seine Kontroll- und Kritikfunktion aus. Maßgeblich für guten Journalismus sind seine Glaubwürdigkeit, gute Recherchearbeit und Transparenz. Ein Journalist ist frei und bringt in seiner Tätigkeit den Beleg dafür, dass er für die Gesellschaft nicht entbehrlich ist. Eine im journalistischen Sinne gut gemachte Zeitung ist unverzichtbar in der Gesellschaft und verfügt über einen anerkannten und angestammten Platz als Nachrichtenaufbereiter und -übermittler. Unerwartet schnelle Entwicklungen im elektronischen Bereich, die Nutzung des Internets und die große Konkurrenz durch das Fernsehen ließen jedoch in der Vergangenheit das Zeitungsmachen und das Investieren in die Zeitung unrentabel werden. Bei gleichzeitiger Steigerung der Produktionskosten sanken die Werbeeinnahmen. Verleger sahen sich gezwungen, Etats zu kürzen, Redaktionen zu verkleinern, ohne die Folgen dadurch, wie den Qualitätsverlust im inhaltlichen Bereich, wirklich ernst zu nehmen und solche Trends aufzuhalten. Qualitätsverlust bedeutet auch immer Verlust zumindest von Teilen der Leserschaft, die nicht mit diesen Entwicklungen konform gehen und das bisherige Niveau vermissen. Vergleichbare Entwicklungen zum Leitmedium Fernsehen sind unverkennbar, wo mit möglichst niedrigen Produktionskosten und entsprechend niedriger Qualität Programm gemacht wird und nicht die Inhalte, sondern die Einschaltquoten Priorität haben. Als weitere Ursache für die Krisensituation der Printmedien ist der zunehmende Druck auf die Zeitungsredaktionen zu sehen: Ihre Nachrichtenverteilung dauert im Vergleich zum Online-Journalismus einfach länger. Das Durchlaufen aller neuralgischen Punkte, vom Ereignis über den Berichterstatter, die Agentur, die Zeitung, den Vertrieb bis hin zum Leser, braucht mehr Zeit als wenn die Nachricht aus dem Internet noch aktueller und schneller abrufbar ist. Allerdings birgt dies auch die Gefahr, ungenau oder schlecht recherchierte Informationen zu verbreiten, und widerspricht somit dem Pressekodex und stellt die Daseinsberechtigung von solchem Journalismus in Frage. 10

Wem gehört nun die Zukunft? Eine Reaktion der Verleger auf die sich verändernde Situation, deren Tendenzen wohl verkannt oder verharmlost wurden, ist die Nutzung von Nischenmärkten zusätzlich zum ausschließlichen Herstellen von Printmedien. So werden zeitungsferne Produkte wie Bücher und Filme vermarktet, die von den Kulturredaktionen ausgesucht wurden. Andere Zeitungsmacher setzen auf andere Formate mit bewusst niedrig gehaltenem journalistischen Anspruch, wie das Beispiel der "Vorarlberger Nachrichten" zeigt, wo auch durch Diversifikation Leserschaft gewonnen wird, mit allerdings komplett journalistisch fremden Produkten wie dem Verkauf von Strom. Zweifelhaft bleibt der Versuch, die Leser in das Zeitungsmachen mit einzubeziehen, denn durch das Fehlen von Selbstkontrolle ist das Anspruchsdenken bezüglich gutem Journalismus zum Scheitern verurteilt. Anerkannte und seriöse Zeitungen versuchen durch die Verbindung mit dem Internet neue Plattformen zu gebe. Schnelle Informationsverbreitung scheint deren Wunsch und dem Zeitgeist zu entsprechen Spekulieren kann man darüber, ob es in der Zukunft noch Zeitungen geben wird. In der heutigen Erscheinungsform wird dies wohl eher weniger der Fall sein. Vielleicht wird sich die Zeitung als gedrucktes Medium in der Form eines E-Papers durchsetzen; geknüpft ist dieses wohl an die Qualitätsanpassung in diesem Medium, um das veränderte Lese- und Leserverhalten zu berücksichtigen und die Leserschaft zu binden. Ein Publikum wird es trotz allem für guten Journalismus geben, aufgeklärte, gut recherchierte Berichterstattung einzufordern ist das Recht eines jeden Lesers. Zusätzlich werden sich Formate wie das der "Vorarlberger Nachrichten" ihren Platz such und finden, wohl gibt es dafür auch das entsprechende Publikum. Doreen Haring, 1a 3.1.3 Das Ende der Zeitung? Über das Ende des Print-Mediums Zeitung in der Konkurrenz mit den elektronischen Medien wird schon seit langem spekuliert. Analysieren Sie den Text "Bewegte Bilder in der Tageszeitung" und überlegen Sie im Anschluss, ob das dort vorgestellte elektronische Papier das Ende der Zeitung aus Papier markiert. (Aufsatzthema Texterörterung, 2.Jahrgangsstufe) Morgens halb zehn in Deutschland... Das ist die Zeit, in der, laut aktuellen Statistiken, die Zeitung in vielen Händen der Einwohner Deutschlands zu finden ist. Man sieht sie noch überall: in der U-Bahn, im Büro oder im Café um die Ecke zum Frühstücks-Croissant Menschen, die ihre Köpfe in die Zeitung stecken. Doch wie lange wird es die Zeitung in Papierform noch geben? Mittlerweile haben die meisten Zeitungsmacher erkannt, dass sich die Zeiten geändert haben. Prozentual gesehen sind diejenigen ihre Hauptkunden, die in zehn bis zwanzig Jahren in Rente gehen. Ein verschwindend geringer Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist heute noch Abonnent einer Tageszeitung. Vor bereits zehn Jahren haben die ersten Zeitungsverlage einen eigenen Internetauftritt erstellt. Dieser wird mittlerweile sehr gut genutzt, mit seinen Suchfunktionen kommt man schnell zum richtigen Artikel und kann oft auch in älteren Ausgaben 11

recherchieren. Der eine mag's, der andere nicht. Viele sagen immer noch: "Nichts geht über eine Tasse Kaffee am Morgen mit meiner Tageszeitung!" Und auch die zeitungslesenden U- Bahn-Fahrer bleiben doch lieber bei ihrer Zeitung in Papierform. Doch Anfang des Jahres wurde in der FAZ über eine neue Idee der Tageszeitung berichtet. Der Journalist Manfred Lindinger gibt dem Leser einen sehr detaillierten Ausblick auf die Zukunft der Zeitung. Diese soll nämlich, nach Meinung eines belgischen Verlagshauses, elektronisch und portabel sein und damit die Vorzüge einer herkömmlichen und einer Netzzeitung vereinen. Im März dieses Jahres startete in Belgien die Testphase, in der ausgewählte Leser all die Vorzüge dieser neuen Erfindung erkunden sollten: Vorzüge wie eine stündliche Aktualisierung, die Wiedergabe von bewegten Bildern sowie Interviews, die man sich anhören kann. Desweiteren ist es dem Leser möglich, e-books zu lesen, die er zuvor aus dem Internet heruntergeladen hat. Sogar die Bearbeitung eigener Dokumente soll kein Problem sein. Lindinger beschreibt die Geschichte vom elektronischen Papier sehr informativ: von der Idee über die Umsetzung bis zur Bedienung. Und er zeigt anschließend auch die Nachteile auf, wie zum Beispiel die eingeschränkte Lesbarkeit auf dem eher kleinen Display. Er macht dem Leser durch seinen Bericht deutlich, wie sehr Zeitungsverleger daran interessiert sind, sich der Schnelllebigkeit und der wachsenden Technikbegeisterung ihrer potenziellen Kunden anzupassen, um im hart umkämpften Mediendschungel überleben zu können. Manfred Lindinger schreibt sehr sachlich über dieses Thema und benutzt für die Beschreibung des Aufbaus der elektronischen Zeitung Begriffe, die selbst für einen Laien sehr verständlich sind. Zur Veranschaulichung ist in der Mitte des Berichts eine Abbildung der elektronischen Zeitung zu sehen und darunter eine Grafik, die dem Leser deutlich zeigt, wie die Zeitung lesbar gemacht wird. Der Verfasser stellt es dem Leser frei, sich selbst ein Bild zu machen, und findet es ungewiss, ob dieses Medium auf so große Akzeptanz stößt, dass sich die Einführung lohnt. PC und Lernen 1 Foto: G. Rigó-Titze Aufgrund seiner Vorteile könnte es durchaus möglich sein, dass man in Deutschland morgens um halb zehn bald auch eine elektronische Zeitung in der Hand hält. Aber ich glaube, dass es die Zeitung in Papierform auch weiterhin geben wird, weil ich die neue Form des Zeitungslesens sehr unpraktisch finde. Ich kann mir vorstellen, wenn es irgendwann einmal in der Zukunft Städte gibt, wo an jeder Ecke ein W-Lan-Point steht, dann würde diese Aktualisierung sinnvoll sein, aber bis dahin ist es besser, das Internetangebot der Tageszeitungen zu nutzen, wenn man wirklich immer "up to date" sein will. Es ist eher unwahrscheinlich, dass es Leute geben wird, die jede Stunde an ihren PC gehen, um sich die neuesten Nachrichten herunterzuladen. Praktischer wäre vielleicht eine Nachrichtenübermittlung über Satellit direkt in die Zeitung. Doch würde dies sehr unübersichtlich werden, weil die Nachrichten sich im Laufe des Jahres so sehr anhäufen würden, dass man gar nicht mehr Wichtiges von Unwichtigem trennen könnte. Was ich allerdings sehr nützlich finde, ist die Möglichkeit des Uploads von e-books und selbst erstellten Dokumenten sowie die Schreibfunktion. Dies ist ein klarer Vorteil gegenüber der herkömmlichen Papierzeitung, bei dem ich mir vorstellen kann, dass er viele Geschäfts- 12

leute dazu bewegt, sich für diese neue Form der Zeitung zu entscheiden. Als weiteren Vorteil könnte man die Einsparung der Druckkosten sehen dies aber nur dann, wenn die Zeitung in Papierform komplett angeschafft würde. Und sollte dies jemals so sein, würden dadurch auch viele Arbeitsplätze verloren gehen. Sehr skeptisch bin ich gegenüber der Lebensdauer der vielen eingebauten Chips. Da sich die Zeitung rollen lässt, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass früher oder später das eine oder andere Kabel bricht und dadurch den Gebrauch der Zeitung nutzlos machen würde. Manfred Lindinger schreibt auch darüber, dass die kleine Schriftgröße den Lesekomfort stark beeinträchtigt, und wenn man sich vorstellt, wie klein die Buchstaben in Papierzeitungen schon sind, ist das keine rosige Aussicht. Allerdings könnte man dagegen Abhilfe schaffen, indem das Gerät so programmiert wird, dass die Schrift beliebig vergrößert werden kann. Da die Zeitung auch hauptsächlich von Werbung lebt, kann ich mir vorstellen, wie die Zeitungsmacher die Werbung in dieses neue Medium integrieren werden: Ähnlich wie im Internet könnte bei jedem Seitenwechsel eine "Werbeunterbrechung" eingeführt werden, worauf bestimmt nur wenige Leser Wert legen. Ich denke, dass die Idee der Belgier eine sehr gute ist, aber dass die Umsetzung jetzt noch zu früh ist. Die elektronische Zeitung wird zumindest in nächster Zukunft kein ernstzunehmender Konkurrent der herkömmlichen Zeitung sein. Es wird auch weiterhin morgens um halb zehn in Deutschland ein Papierrascheln, verursacht durch das Umblättern von Zeitungen, zu hören sein. Mittendrin sitzen einige Technikfreaks, die darauf Wert legen, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Und wieder ein paar andere werden sich in ihre Computer einloggen, um dort ihre Nachrichten zu bekommen. Dies alles ergänzt sich gut, und mit der Kombination aller drei Varianten erreicht man meiner Meinung nach die meisten Personen. Ich allerdings bin von der neuen Form des Zeitungslesens nicht überzeugt und werde mir auch weiterhin meine Zeitung jeden Morgen holen, anstatt auf die Einführung der elektronischen Zeitung in Deutschland zu warten. Djamila Suero Mercado, 2a 3.1.4 The Start of a Wonderful Morning at Work Firstly, I boost my computer. That takes several minutes, enough time to make coffee. Then I have to log on my computer with my very secret password. And as usually I have to wait again until every service has started. But that's good; so can drink my hot coffee in the cold, dark night. Finally I can start my work. I can click with my mouse on the icons of my Windows Explorer, my Outlook and SQL-Enterprise applications. I go to Outlook to check my emails. What a surprise! There are just 60 emails since yesterday! That must be a good day for me. Usually there are more than one hundred emails a day. I can delete most of them because they are junk (spam). Suddenly I see a weak sunlight outside. I take a deep breath and enjoy this wonderful moment. I talk to myself. "You and you will be deleted soon. Err Okay." At the end there are three status mails of our system, which is installed on the customer's server. Everything is okay. 13

Wonderful. And so I start my development environment "C#" and my "TODO" list in Word. My further work is to develop software for customers, to update it or to fix it. While I am working my colleagues come and start their own work day. What do you think they do? Yes, indeed! Firstly they boost their computer... Stephan Schneider, 1d 3.1.5 Wo wären wir ohne Internet, E-Mails & Co? Sicherlich kennt der eine oder andere diese Geschichte: Ein Arbeitsloser bewirbt sich um eine Stelle als Kloreiniger bei Microsoft. Der Personalchef hält ihn für eine gute Wahl und bittet ihn um seine E-Mail-Adresse, damit er ihm seinen Vertrag zuschicken kann. Der Mann antwortet, dass er keinen Computer habe und damit auch keine E-Mail-Adresse. Der Personalchef ist sichtlich geschockt und sagt: Aber wenn Sie keine E-Mail-Adresse haben, existieren Sie virtuell gar nicht. Und weil Sie nicht existieren, gibt es auch keinen Job! Der Mann geht, verzweifelt, mit nur noch 10 $ in der Tasche und weiß nicht mehr weiter. Spontan entscheidet er sich, in den Supermarkt zu gehen und eine Kiste mit 10 kg Erdbeeren zu kaufen. Er geht von Tür zu Tür und verkauft die Erdbeeren kiloweise. Er schafft es in zwei Stunden, sein Kapital zu verdoppeln. Er wiederholt das Ganze immer wieder. Geht jeden Tag früher aus dem Haus und kommt später heim. Sein Geld verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht sich Kurze Zeit später kauft er sich eine Schubkarre, dann einen Lastwagen, und später ist er Besitzer einer kleinen Flotte von Lieferwagen. 5 Jahre vergehen Heute ist der Mann der Besitzer eine der größten Lebensmittel-Handelsketten der USA. Eines Tages entscheidet er sich für eine Lebensversicherung und bestellt einen guten Makler. Am Ende des Gesprächs bittet ihn der Makler um seine E-Mail-Adresse für die Zusendung der Vereinbarungen. Der Mann sagt ihm, dass er keine E-Mail-Adresse habe. Seltsam, sagt der Makler, Sie haben keine E-Mail und trotzdem haben Sie dieses Imperium aufgebaut. Stellen Sie sich vor, wo Sie wären, wenn Sie eine E-Mail hätten!. Der Mann denkt kurz nach und antwortet: Ich wäre Scheißhausreiniger bei Microsoft! HALT! Bitte nicht alle losrennen, PCs aus dem Fenster werfen und anfangen Erdbeeren zu verkaufen. Ich weiß nicht, ob ich ohne meine E-Mail Millionär geworden wäre. Aber ich weiß, dass ich mir ein Leben ohne Internet & Co. nur sehr schwer, um nicht zu sagen überhaupt nicht mehr vorstellen kann. Bereits morgens, wenn der Wecker läutet und ich mit halboffenen Augen aus meinem Bett krieche, schalte ich auf dem Weg ins Bad schon mal den PC ein. Bei einer Tasse Kaffee checke ich schnell meine E-Mails und lese auch noch den letzten Klatsch & Tratsch was? Paris Hilton im Gefängnis? Brad Pitt wieder auf Tuchfühlung mit seiner Ex? Jetzt aber ab in die Arbeit und die gleiche Prozedur von vorne: PC an, E-Mails checken, Nachrichten lesen. Vielleicht hat sich ja in der letzten halben Stunde etwas Neues getan. Es ist schon erstaunlich, wie sehr uns die Computerwelt bereits beherrscht. Wenn ich daran denke, dass ich bis vor 8 Jahren noch keinen Internetanschluss besaß, geschweige denn eine E-Mail-Adresse, frage ich mich Was hast du damals eigentlich gemacht? Wie hast du das nur überlebt?. Zugegeben, die Kommunikation war vielleicht schwieriger und langsamer, aber persönlicher! Wer schreibt heutzutage noch Briefe und Karten? Schließlich gibt es ja E-Mails und E- Cards. Während mein Outlook Posteingang überflutet wird, herrscht in meinem echten Postkasten gähnende Leere (von Rechnungen und Werbungen abgesehen). Meine Kollegin sitzt 14

im Büro nebenan und schickt mir eine Besprechungsanfrage, wenn wir zusammen zu Mittag essen wollen. Früher wäre man doch einfach mal kurz nach nebenan gegangen, oder? Und was war das für ein Aufwand, wenn man z. B. Referate vorbereiten musste. Zu meiner Zeit hatte jeder einen Bibliotheksausweis, es wurde tagelang in Büchern gestöbert und recherchiert. Und wenn man keinen PC hatte, wurde das Ganze auf einer Schreibmaschine getippt. Ich fürchte, die jungen Leute haben eine Bibliothek noch nie von innen gesehen. Mein Neffe meinte erst kürzlich Bibli bibli waaaaaas? Ich hol mir das Referat im Internet. Bei Google find ich bestimmt etwas. Zugegeben, mein Schulalltag ist durch das Internet auch einfacher geworden. Man erhält zu jeder Tageszeit jede Information, die man benötigt. Einige Lehrer korrigieren Arbeiten und schicken sie einem per E-Mail zu sogar sonntags. Es gibt einfach nichts, was es im Internet nicht gibt. Man muss das Haus eigentlich gar nicht mehr verlassen. Man könnte von daheim aus arbeiten, einkaufen, Bekanntschaften knüpfen aber wollen wir das wirklich? Menschen leben ein anderes Leben in virtuellen Welten, spielen stundenlang Computerspiele, der PC bestimmt den Alltag sowohl privat als auch im Geschäftsleben. Aber die meisten verschließen die Augen vor den Gefahren: Isolierung, Flucht in virtuelle Welten, einfache Verbreitung von gewaltverherrlichenden Videos und und und Ja, Internet & Co. haben unser Leben vereinfacht. Aber wir sollten uns nicht so vereinnahmen lassen. Es gibt Millionen Menschen auf dieser Welt, die nicht einmal wissen, was ein Computer ist. Sind die wirklich unglücklicher als wir? Hmm, aber ich gehe jetzt erst mal meine E-Mails checken Yasemin Sadikoglu, K 3 3.2 Lehrkräfte 3.2.1 Lehrkräfte und Computer An einer kleinen Umfrage zu obigem Thema, die kurz vor den Osterferien durchgeführt wurde, beteiligten sich insgesamt 15 Kolleginnen und Kollegen. 1. Wie sind Sie zu Hause elektronisch ausgerüstet? 12 Lehrkräfte haben bei sich daheim einen Rechner, 2 arbeiten mit einem Notebook, und in einer Antwort hieß es. Die meisten Befragten gaben an, dass sie auch über Drucker, Brenner und Scanner verfügen, 9 erwähnten eigens ihren Internetanschluss (zumeist DSL). Einige Kollegen gaben sehr detaillierte Antworten, es wurden nämlich vielfach auch Telefon, Fax, Kopierer und Musikanlagen erwähnt. Andere wiederum fassten sich kürzer; so betonte eine Antwort "pro Person 1 PC" und eine andere lautete etwas kryptisch "für mich perfekt". 15

Die Antwort "Radio: Weltempfänger; kein PC, keine Glotze" war somit die große Ausnahme bei dieser Frage. 2. Wie benutzen Sie Ihren PC für schulische Belange? Von den 14 Befragten, die diese Frage beantworteten, benutzen alle ihren PC oder ihr Notebook zu Hause als Schreibmaschine, als Speicherplatz für Dateien und zur Internetrecherche. 9 Kollegen setzen sich auch an den Computer, um mit Studierenden zu kommunizieren, 12 tauschen sich auf diese Weise mit Kolleginnen und Kollegen aus. Und insgesamt 11 AG-Lehrkräfte gaben an, den Computer zur Gestaltung ihres Unterrichts einzusetzen. einige Lehrer aus dem Kollegium (v.l.n.r): Foto: W.Endraß Gerhard Köberlin (D,G,Et),Ursula Mondry (M,Sp),Peter Hawel (kath.rel.) Gertrud von Schlichting- Schönhammer ( M,B), Anita Streicher(E,F), Hanna Schoeneich-Graf (D,G,Et), Hans König (M,PH), Siegfried Schalk (Schulleiter, D, G) Ingrid Rüttinger (stellv. Schulleiterin, M,Ek), Gabriele Rigó-Titze (D,E), Heribert Singer (M,Ph), Peter Sinhart (D,G, Et ), Brigitte Feiks (ev.rel.), Elfriede Jakob (D,E), Dieter Viebeck (E,F), Eva-Maria Sporer (D,E), Robert Pohl (M,Ph), Gabriele Plank (WR,Ek), Werner Endraß (B,Ch), Axel Erdmann (F,L,It,Span), Walter Pfenning (F,L) 3. Setzen Sie die Schul-PCs im Unterricht ein? 16 Die Mehrheit der Befragten, nämlich 11 beantworteten diese Frage mit einem deutlichen "Nie". Auch Begründungen hierfür wurden gegeben, die zumeist technische Ursachen haben, so meinen 9 Kollegen und Kolleginnen, dass der Einsatz der Schulcomputer zu

zeitintensiv sei, weil es mitunter sehr lange dauert, bis das System hochgefahren ist. Zweimal wurde die Unberechenbarkeit des Systems kritisiert sowie die Tatsache, dass die PCs in mehreren Klassenzimmern nicht zu benutzen sind. Die Antworten machten auch klar, dass sich die Lehrkräfte bewusst sind, dass der Computereinsatz eine lange Vorbereitung und Einarbeitung voraussetzt. Zwei von ihnen wünschen sich daher, sich in dieser Richtung noch weiter fortbilden zu können. In einem Beitrag wurde genannt, dass sich der Einsatz des Computers bisher inhaltlich noch nicht ergeben habe, ein weiterer gab zu bedenken, dass ein Mehrwert nur in ganz bestimmten Fällen erkennbar sei. In einer Antwort wurde bezweifelt, ob unsere Studierenden, die vielfach ihren Arbeitstag vor dem Computer-Monitor verbringen, auch in der Schule noch mit dem PC arbeiten wollen. Drei der Befragten setzen den Computer lediglich "selten" im Unterricht ein. Auch hierfür gab es unterschiedliche Begründungen. So hieß es zum einen, dass die Benutzung der PCs in den Klassenräumen teilweise nicht möglich und des Computer-Raums zu umständlich sei. In einer anderen Antwort wurde darauf hingewiesen, dass ein Tafelanschrieb günstiger als fertige PC-Seiten sei. Nur ein Kollege gab an, die Computerausstattung der Schule "häufig" zu nutzen: "Beamer im Physiksaal machen den Einsatz im Physikunterricht leicht möglich. Ich habe meine Unterrichtsvorbereitungen für Physik (fast) alle in HTML-Form ins Netz gestellt (pädagogische Hefte)." 4. Wie oft benutzen Sie die Rechner im Lehrerzimmer? 4 Lehrkräfte benutzen die PCs im Lehrerzimmer nie, dabei wurde einmal moniert, dass der Standort zu ungemütlich sei. 5 Kolleginnen und Kollegen greifen eher selten darauf zurück, wobei einer auf den "Luxus" seines eigenen Dienstzimmers verweist. Sechsmal wurde geantwortet, dass die Rechner im Lehrerzimmer regelmäßig genutzt würden, in drei Fällen sogar mindestens dreimal pro Woche. 5. Weitere Bemerkungen, Wünsche für die Zukunft, etc. Computer im Lehrerzimmer Foto: G. Rigó-Titze 6 Kolleginnen und Kollegen hatten hierzu nichts zu sagen. Die gegebenen Antworten wiederum waren recht unterschiedlich: "Wünsche: Zuverlässigkeit der PCs und Drucker in der Schule" "a) Aufforderung an die Initiatoren der unverhältnismäßigen und eitlen Kampagne für 'Computer im Klassenzimmer', das verschwendete Geld wieder hereinzuarbeiten und zu bereuen, b) love, peace and all the rest" "Besserer Internetzugang in den Klassenräumen" 17

Fazit: "Die Schul-PCs scheinen recht anfällig zu sein... große Skepsis!" "Die Ausstattung genügt meines Erachtens." "Wunsch: 1. Campuslösung, damit alle Klassenzimmer zu nutzen sind, 2. alle Klassenzimmer auf Beamer ausrüsten (Anm. d. Red.: Beameraufrüstung kommt weitgehend nach der laufenden MPE-Nachrüstung)." "Ein langes Leben!" Auch für das Lehrerkollegium des Abendgymnasiums ist der Computer ein unentbehrliches Hilfs- und Arbeitsmittel geworden, das nicht nur zur Unterrichtsvorbereitung und gestaltung eingesetzt wird, sondern zur Kommunikation mit den berufstätigen Studierenden. Dass der PC im Unterricht noch relativ selten verwendet wird, liegt größtenteils daran, dass wir bisher noch keine Campuslösung haben und somit in fast der Hälfte der Klassenzimmer die vorhandenen Rechner für uns am AG nicht nutzbar sind. Die Lehrkräfte unserer Schule sind Blick in unser Lehrerzimmer Foto: G. Rigó.Titze durchaus bereit, in fachspezifisch sinnvoller Weise auch in Unterrichtsstunden auf das Angebot an elektronischer Ausrüstung im Anton-Fingerle-Bildungszentrum zurückzugreifen. Wir hoffen, dass die technischen Möglichkeiten hierfür möglichst bald gegeben sind. Gabriele Rigó-Titze 3.2.2 Computereinsatz im Physikunterricht An mich wurde die Bitte herangetragen, für den diesjährigen Jahresbericht einen Artikel über den Einsatz von Computern in meinem Mathematik- bzw. Physik-Unterricht und meine Erfahrungen damit zu schreiben. Obwohl sich meine Begeisterung zunächst in Grenzen hielt wie wohl viele Mathematiker / Physiker fühle ich mich eher nicht zum Schreiben berufen habe ich mich, wie Sie an den folgenden Zeilen sehen, dann doch an die Aufgabe gemacht. Zunächst zur schlechten Nachricht. In den Klassenräumen, in denen ich Mathematik unterrichte, stehen uns bisher keine festinstallierten Beamer und teilweise keine Rechner zur Verfügung. Unsere Klassenzimmer samt Rechner sind teilweise dem Münchenkolleg zugeordnet, die mit uns die gleichen Räume nutzen. Wegen fehlender Campuslösung sind diese Rechner für uns zur Zeit nicht einsetzbar. Die Benutzung von Computern während des Unterrichtes setzt daher häufig den Raumwechsel in den Computerraum voraus. Dies ist häufig zeitaufwändig, vor allem für nur kurze Computeranwendungen, zumal die Unterrichtszeit am AG besonders knapp bemessen ist, wie beispielsweise in Mathematik, wo wir in den Jahrgangsstufen I und II mit 5 bzw. 4 Wochenstunden den Stoff etwa der Klassen 5 11 der 18

Tagesgymnasien bewältigen müssen. Kurz gesagt: in meinem Mathematikunterricht stellt der Einsatz von Computern die Ausnahme dar. Anders verhält es sich mit meinem Physikunterricht. Hier unterrichte ich im immer gleichen Physikraum, der über einen Rechner und einem festinstallierten Beamer verfügt, sodass der Einsatz ohne große Vorbereitung jederzeit, auch kurzfristig, möglich ist. Ich habe vor ca. 4 Jahren begonnen, zuerst für die 1. Jahrgangsstufe, später auch für die 2. Jahrgangsstufe und für die Grundkurse Physik in der 3. und 4. Jahrgangsstufe, meine Unterlagen in Form von virtuellen Heften ins Netz zu stellen. Ein Motiv war, unseren Studierenden, die berufsbedingt nicht immer am Unterricht teilnehmen können, die Möglichkeit zu bieten, zu Hause den versäumten Stoff nachzulesen, passende Aufgaben zu finden, diese selbstständig zu lösen und anschließend mit der Lösung, die ebenfalls in den virtuellen Heften steht, zu vergleichen. Ein weiterer Grund für die virtuellen Hefte, speziell für die 1. Jahrgangsstufe, war der Wunsch, unseren Studierenden ein Skriptum an die Hand zu geben, da für unseren Lehrplan in Jahrgangstufe 1 kaum ein geeignetes Lehrbuch existiert. Zeitaufwändige, ausführlichere Darstellungen, etwa an der Tafel, sollten so gespart werden. Der zeitliche Aufwand war für mich sehr, sehr hoch, zumal ich nicht so fit war im Erstellen von Web-Seiten. Die eigenen Ansprüche wie auch die der Studierenden an ausführlichen Darstellungen, Aufgaben ( Bitte mit Lösung! ), die Suche von geeigneten Simulationen für Versuche etc. wuchsen schnell. Die Erwartungen an das Design stiegen manchmal schneller als meine Kenntnisse. Der Spaß am Erlernen und Erstellen von HTML-Seiten hat mich dann über manche Schwierigkeiten und durch viele Nachtsitzungen getragen. Immer wieder habe ich mich mit Fragen an einzelne Studierende gewendet. Viele Anregungen waren hilfreich, manche haben mir nicht wirklich weiter geholfen, beispielsweise milde tadelnd: Ihre Lösung ist doch sehr umständlich, machen Sie das doch mit css oder php, da geht das doch viel eleganter! oder amüsiert, mit einem kleinen Schuss Überheblichkeit: Was, Sie benutzen Dreamweaver??! Ich schreibe alles gleich in HTML, da hat man einen viel kompakteren Code. Diese Situationen hatten aber auch ihr Gutes, haben geholfen, das gefühlte Gefälle zwischen Lehrer und Schüler abzubauen, und waren damit sehr förderlich für das Klima. Im Anfang meines Unterrichts mit den virtuellen Heften musste ich dann feststellen, dass sich diese Web-Darstellungen nicht ohne Weiteres für den Unterrichteinsatz eignen. Ich habe anfangs zu Unterrichtsbeginn den Rechner eingeschaltet und habe dann in enger Anlehnung an das Skriptum unterrichtet. Ich hatte geglaubt, meine eigene Begeisterung für diese Seiten würde die Studierenden anstecken. Nach einigen Stunden musste ich enttäuscht feststellen, dass dies nicht eintrat. Ich habe mich dann umgestellt und führe meinen Unterricht wieder eher in konventioneller Form. Den Computer nutze ich immer noch häufig, aber meist nur, um Simulationen von Versuchen und Animationen zu zeigen, die den Unterricht bereichern und erlauben, komplexe Abläufe sehr anschaulich darzustellen. Heute, glaube ich, habe ich mit dem Einsatz meiner virtuellen Hefte eine geeignete Form gefunden, den Wünschen unserer Studierenden nachzukommen und auch der Rechnereinsatz im Unterricht wird positiv aufgenommen, wie ich Äußerungen der Studierenden entnehme. Heribert Singer 19

3.2.3 PC and Me Als ob es nicht eh schon genug Ärgernisse im Leben gäbe! Defekter ISDN-Anschluss, Überhitzung des Rechners, kaputtes LAN-Kabel zu Hause! Nervtötend langsam oder unzuverlässig oder gar nicht funktionierende PCs im Lehrerzimmer! Mein Ärger über Computer wird stets noch dadurch gesteigert, dass ich mich auch noch über die Intensität meines eigenen Ärgers ärgern muss. Dabei sind die guten, alten, computerlosen Zeiten noch gar nicht so lange vorbei. Als ich Anfang der achtziger Jahre meinen Dienst am Abendgymnasium antrat, kam ich, wie die meisten Kollegen, häufig mit blauen Fingern in den Unterricht. Das kam von den Matrizen, die man zu Hause unermüdlich tippte, um sie dann in der Schule in einen Apparat zu klemmen, der durch Rotation (elektrisch oder manuell betrieben) die Vervielfältigung von Arbeitsblättern ermöglichte, die bei unseren Studierenden auch damals schon sehr begehrt waren nicht zuletzt wegen des starken Spiritusgeruchs, der dem Papier entströmte (So wurde wohl auch manch eine Schulaufgabe unter der berauschenden Wirkung dieser Schnüffeldroge verfasst.). Der Nachteil des Spirit-Karbon-Verfahrens war neben den blauen Fingern aber auch oft die schlechte Leserlichkeit der Texte. Zwar gab es auch am AG bereits einen Fotokopierer, aber wir Lehrkräfte waren angehalten, ihn möglichst selten zu benutzen, und mussten über die Anzahl der Kopien genauestens Buch führen. Als dann einige Jahre später das Kopieren billiger, die Anzahl der schuleigenen Kopierer auf zwei verdoppelt wurde und diese auch in akzeptabler Geschwindigkeit arbeiteten, warf ich meine alten Matrizen weg und schaffte mir eine elektronische Schreibmaschine an. Ganz wagemutige Kollegen hatten zu dieser Zeit (es muss um 1989 gewesen sein) bereits einen Computer zu Hause aber für mich als überzeugte Geisteswissenschaftlerin war das doch nichts nein danke!!! Gefallen hat es mir aber doch, dass meine Schreibmaschine auch kleinere Textbausteine (wie den Kopf von Schulaufgaben) speichern konnte, wodurch diese für mich durch einfachen Tastendruck abrufbar waren. 1991 oder 92 war es dann soweit! Mein damaliger Chef, natürlich ein Mathematiker, predigte unermüdlich in jeder Konferenz, dass es sich ein moderner Pädagoge einfach heute nicht mehr leisten könne, seine Schulaufgaben n i c h t mit dem Computer zu erstellen. Natürlich wollte ich auch zu diesen modernen Kollegen gehören, und so war es dann nur noch ein kleiner Schritt bis zum Kauf meines ersten PCs. Das Abspeichern von Texten empfand ich von Anfang an als sehr praktisch, auch ein gelegentliches Solitaire oder das Affen-Bananen- Spiel fanden durchaus mein Gefallen. Für eine intensivere Beschäftigung mit der elektronischen Materie konnte sich mein Philologenherz aber (noch) nicht erwärmen. So kam der nächste große Sprung für erst Ende der Neunziger: der Internetanschluss. Inzwischen möchte ich dieses Medium nicht mehr missen, in schulischer Hinsicht v.a. als Nachschlagewerk (Woher kommt der Vorname Inigo?) und Fundgrube für aktuelle Texte (Was sagt die britische Presse zur Reform des Oberhauses? Wie war die neueste Inszenierung von Schillers "Wallenstein"?). Außerdem stehe ich mit meinen Studierenden im Austausch von E-Mails. Da kann man mit mir Termine neu absprechen oder mir Hausaufgaben als Word-Anhang zukommen lassen, die ich dann entweder mit Rot korrigiert zurückmaile oder ausdrucke und korrigiert in der nächsten Stunde zurückgebe. Dankenswerter Weise sorgt unser Dienstherr, die Landeshauptstadt München, dafür, dass auch wir angegrauten Pädagogen, die wir nicht mit dem Computer aufgewachsen sind und die längste Zeit unseres Lebens "ohne" verbracht haben, uns das nötige elektronische Rüst- 20