Parkdach. Ausführungsvarianten. 5.7 Parkdach

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Transkript:

5.7 Abb. 40: Ausführung des s. mindestens einmal im Jahr einige Platten des Belages abheben und mit einem Druckschlauch die Schmutzablagerungen im Zwischenraum wegspülen. Variante 1a: Aufgestelzte großformatige Betonplatten Auf die mit einem diffusionsoffenen Kunststoffvlies abgedeckten Styrodur-Platten werden bewehrte Betonfertigteilplatten (1500 x 2000 x 80 mm) verlegt. An den Ecken weisen die Platten jedoch eine Dicke von 100 mm auf. So entsteht unter den Betonplatten und über den Wärmedämmplatten ein 20 mm hoher Luftraum, über den die Feuchtigkeit ausdiffundieren kann (Abb. 42). Damit die Stahlbetonplatten bei Verkehrsbelastung nicht zu wandern beginnen, sind die Flanken mit Gummipuffern ausgestattet, welche die auftretenden Horizontalkräfte von Platte zu Platte übertragen. Dächer von öffentlichen Gebäuden, von Kauf- und Warenhäusern sowie befahrbare Hofkellerdecken werden zunehmend als Parkdecks genutzt. Um den Wärmeabfluss aus dem darunterliegenden beheizten Bereich an die Außenluft so gering wie möglich zu halten, wird das mit nach dem UK-Dachprinzip gedämmt (Abb. 40). Nach der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung Z-23.4-222 (Downloadbereich unter www.styrodur.de) sind folgende Ausführungsvarianten möglich: Beim konventionellen Warmdach wird die Abdichtung an den Fugen der Fahrbahnplatte besonders beansprucht. Beim UK-Dach liegt die Abdichtung unter der Dämmschicht geschützt. Vorgefertigte Betonplatten auf Stelzlagern Verbundsteinpflaster auf Splitt verlegt Ortbetonplatten im Gefälle verlegt Die druckfesten Styrodur-Platten nehmen Belastungen durch parken de und fahrende Autos auf, wenn die nach folgenden Ausführungshinweise eingehalten werden. Abb. 41 links zeigt den Aufbau eines konventionellen es mit Wärmedämmung. Bei dieser Konstruktion ist die Dachhaut im Bereich der Betonplattenfugen durch die dynamische Belastung des rollenden Rades besonders gefährdet. Bei einer UK-Dach-Konstruktion Abb. 41 rechts ist die vor dieser dynamischen Belastung durch die Dämmschicht geschützt. Die zweite Verlegevariante sind Platten auf Stelzlagern (Abb. 43) aus alterungs- und witterungsbeständigen Kunststoffen. Die Stelzlager stehen im Schnittpunkt der Terrassenplattenfugen. Abstandshalter gewährleisten ein gleichmäßiges Fugenbild. Das Wasser wird unter dem Plattenbelag auf dem Dämmstoff abgeführt. Durch das über die offenen Fugen abfließende Oberflächenwasser stellt sich ein gewisser Selbstreinigungseffekt zwischen Wärmedämmplatten und Gehbelag ein. Trotzdem sollte man Abb. 41: als konventionelles Warmdach und als UK-Dach. Während die beim Warmdach gefährdet ist, liegt sie beim UK-Dach geschützt. Da das Gewicht der parkenden Autos nur punktuell über die Eckauflagen der Betonplatten also einer relativ kleinen Fläche auf die Dämmplatten übertragen wird, ist der Einbau von hoch druckfestem Styrodur 5000 CS erforderlich. Beim Verlegen der großformatigen Platten ist kein Höhenausgleich möglich, deshalb müssen Planer und Ausführende darauf achten, dass die Stahlbetondecke einschließlich der Abdichtung keine Verwölbungen aufweist und die Dämmplatten vollflächig und eben aufliegen. Abb. 42: mit aufgestelzten großformatigen Stahlbetonplatten. Stahlbetonplatten Luftschicht ca. 140 g/m 2 Stahlbeton- Decke 25

Variante 1b: Aufgestelzte kleinformatige Betonplatten Der Belag eines es kann auch aus kleinformatigen Betonplatten (600 x 600 x 80 mm) bestehen, die auf Stelzlagern aufliegen, um den bauphysikalisch erforderlichen Luftraum zwischen der Dämmstoffoberseite und dem Fahrbelag zu gewährleisten (Abb. 43 und 44). Die Auflager können z. B. aus speziellen Kunststoffscheiben oder Gummigranulatplatten bestehen. Mit den Unterlegscheiben aus Kunststoff oder Gummigranulat, die den Auflagen angepasst sind, können die Fahrbahnplatten sowohl in der Bauphase als auch während des Betriebs in ihrer Höhenlage verändert werden. Wie bei Variante 1 sichern Fugenkreuze oder Gummipuffer an den Rändern die Betonplatten gegen Verschieben. Die unter kontrollierten Herstellbedingungen vorgefertigten Betonplatten sind witterungs- und tausalzbeständig. Hochwertige Betonqualität und Systemlösungen mit geprüften und praxiserprobten konusartigen Spreizelementen sorgen für einen horizontal verspannten Fahrbelag, der witterungsunabhängig und in kürzester Zeit aufgebracht werden kann (Abb. 45). Betonplatten Luftschicht Stelzlager Stahlbeton-Decke Abb. 43: mit aufgestelzten kleinformatigen Betonplatten. Abb. 44: Auf verlegte Betonplatten unter Verwendung von Auflagersystem. Abb. 45: mit Betonplatten auf UK-Dach mit. 26

Variante 2: mit Verbundsteinpflasterbelag Der Aufbau entspricht bis zum diffusionsoffenen Kunststofffaservlies den zuvor beschriebenen Konstruktionen. Als Bettungsschicht für die Verbundpflastersteine wird ein kornabgestufter, frostbeständiger Splitt, Körnung 2/5 mm, empfohlen. Nach dem Abrütteln sollte die ver - dichtete Bettungsschicht ca. fünf Zentimeter dick sein. Das er forderliche Gefälle von > 2,5 % muss bereits die Stahlbetondecke vorgeben. Alle weiteren Schichten sind dann gleichbleibend dick und parallel zur Stahlbetondecke verlaufend. Geeignete Beläge sind Betonstein-, Klinker- oder Natursteinpflaster. Als besonders günstig hat sich Verbundsteinpflaster mit einer Mindestdicke von zehn Zentimetern erwiesen (Abb. 46). Die Steinform des Verbundsteinpflasters ist für die Lagestabilität des Fahrbelages von entscheidender Bedeutung. Die Steine sollten an allen Rändern ineinander greifen und verzahnt sein, so dass sie, wenn sie im Verband verlegt sind, durch ihre Grundrissgeometrie das Öffnen der Fugen parallel zur Längs- und Querachse des Verbandes verhindern (Abb. 47). Die Fugen zwischen den Verbundpflastersteinen müssen mit Fugensand der Körnung 0/2 mm gefüllt werden. Bis zur endgültigen Konsolidierung sind die Pflasterbeläge nachzusanden. Als besonders günstig hat sich für diesen Zweck Naturstein-Brechsand erwiesen. Abb. 47: Steinformen für lagerstabile Pflasterflächen. Für Parkdächer mit Belägen aus Verbundsteinpflastern eignet sich ausschließlich 5000 CS. Nur diese Dämmplatte verfügt neben der bei weitem ausreichenden Druckfestigkeit für die anstehenden Verkehrslasten auch über die erforderliche Steifigkeit, um beim Überfahren nicht unzulässig stark einzufedern. Größere elastische Verformungen des Dämmstoffes würden den Fahrbelag in eine vertikale Bewegung bringen und die Lagestabilität des gesamten Aufbaus gefährden. Verbundsteinpflaster Fugensand Bettungsschicht ca. 140 g/m 2 Stahlbeton-Decke Abb. 46: aufbau mit Verbundsteinpflaster auf einer Bettungsschicht. Abb. 48: Verbandverlegung eines Betonpflasters mit Grasfugen für einen Parkplatz auf einer Schulsporthalle. Abb. 49: Verlegtes Betonpflaster auf. 27

Variante 3: mit Ortbetonfahrbelag Die Konstruktion von Parkdächern mit Ortbetonfahrbelägen auf UK-Dachkonstruktionen ist eine empfehlenswerte Bauweise für stark befahrene Parkflächen. Diese Konstruktion stellt besondere Anforderungen an Planung und Ausführung. Der prinzipielle Aufbau eines es mit Ortbetonfahrbelag ist in Abb. 50 und Abb. 51 dargestellt. Auf die tragende Deckenkonstruktion folgen, Wärmedämmschicht aus, Trennlage und abschließend der Fahrbelag aus Ortbetonplatten. Diese Variante wird in der Zulassung Z-23.4-222 als Ausführungsvariante von befahrenen UK-Dach-Konstruktionen beschrieben. Ortbetonfahrbelag ca.140 g/m 2 Stahlbeton- Decke Abb. 50: Prinzipskizze eines es mit Ortbetonfahr belag auf einer Umkehrdachkonstruktion mit. Zweifellos müssen Planer und Ausführende bei dieser Konstruktion sorgfältig arbeiten, damit das Niederschlagwasser stets über die Oberfläche des Ortbetonfahrbelages abgeleitet wird. Darüber hinaus gibt es einige grundlegende Konstruktionsund Ausführungshinweise, deren Beachtung eine wichtige Voraussetzung für das dauerhafte und sichere Funktionieren des s mit Ortbetonbelag ist. Die Hinweise können jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Allgemeingültigkeit erheben, da jeder Einzelfall als eigenständige Bauaufgabe separat von den Fachingenieuren behandelt werden muss. Dachkonstruktion: Das Gefälle der tragenden Stahlbetondecke sollte mindestens 2 % betragen. Die sollte im direktem Verbund zur tragenden Stahlbetondecke verlegt werden, damit sich im Falle einer Leckage kein Niederschlagswasser unter der Abdichtung verteilen kann. Dies erleichtert das Auffinden von Schadstellen unter dem Fahrbelag. Das Gefälle der und des Ortbetonfahrbelages sind zwingend parallel mit mindestens 2 % Neigung auszuführen. Dachentwässerung: An Tiefpunkten müssen Dachentwässerungsgullys eingebaut werden (unter Berücksichtigung durchhängender Deckenfelder). Es müssen zweistöckige Gullys eingebaut werden, damit sowohl die Fahrbelagsebene als auch im Schadensfall die Abdichtungsebene rückstaufrei entwässert werden kann. Die Gullys müssen einer regelmäßigen Revision und Reinigung unterliegen. Damit das Entwässerungssystem nicht durch Kalkhydratausschwemmungen aus dem frei bewitterten Ortbetonfahrbelag versintert, muss die Beton- bzw. Zementqualität entsprechend zusammengesetzt sein. Ortbetonfahrbelag: Die Mindestdicke des Ortbetonfahrbelages sollte 12 cm nicht unterschreiten. Die Qualität des Betons und dessen Verarbeitung muss darauf abgestimmt sein, dass auch langfristig keine Frost-, Verwitterungs- und Verschleißschäden entstehen. Es ist Beton mit hohem Wassereindringwiderstand nach DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 vorgeschrieben. Die Oberfläche des Betons muss abriebfest und griffig für das Befahren sein. Gegebenenfalls sind die einzelnen Ortbetonplatten, entsprechend den Festlegungen des Tragwerkplaners, untereinander zu verdübeln. Die Bemessung der Plattenbewehrung muss nach der Theorie der elastischen Bettung erfolgen. 28

Fugenausbildung: Die Fugen zwischen den Ortbetonplatten sind gegen das Eindringen von Wasser zu schützen. Die Anordnung der Fugen sollte in Abständen von 2,5 bis 5 m erfolgen. Die Planung und Ausführung dauerhaft elastischer und dichter Verfugungen (auf Fugenhinterfüllung) ist durch entsprechende Spezialisten und mit geeigneten Produkten vorzunehmen. Von der Wahl der Fugenabdichtung, deren Ausführung und Qualität hängt es maßgeblich ab, wie lange ein mit Ortbetonbelag funktionsfähig bleibt. Dämmstoffverhalten bei Wassereintritt in die konstruktion Im Schadensfalle, wenn die obere wasserabführende Ebene aus Ortbetonplatten mit Fugenabdichtung undicht wird und in der Folge Wasser unter die Dämmschicht aus gelangt, ist im ungünstigsten Fall mit einer kalkulierbaren Feuchteaufnahme im Dämmstoff zu rechnen. Im Laufe von 20 Jahren kann sich dann im Dämmstoff örtlich begrenzt ein Feuchte gehalt von 10 bis 15 Vol.- % einstellen. Die statische Funktion der Konstruktion wird dadurch nicht beeinträchtigt. Frostschäden im Dämmstoff sind ausgeschlossen. Das Wärme - dämmvermögen von Styrodur verringert sich dabei. Abb. 51: mit Ortbetonfahrbelag. Aus zahlreichen Untersuchungen (Abb. 52) und Veröffentlichungen ist bekannt, dass pro 1 Vol.- % Feuchtezu nahme im Extruderschaum die Wärmeleitfähigkeit um ca. 2,3 % zunimmt. Bei der Wärmeleitfähigkeit einer 120 mm dicken Styrodur- Platte, im trockenen Zustand, von beispielsweise 0,0375 W/(m K), würde durch die Feuchteaufnahme im Falle des Versagens der Fugenabdichtung die Wärmeleitfähigkeit örtlich begrenzt auf 0,046 bis 0,050 W/(m K) ansteigen. Gemäß Zulassung Z-23.4-222 wird der Bemessungswert einer 120 mm mm dicken Platte beim befahrenen UK-Dach mit 0,041 W/(m K) angegeben. Es ist zu erwarten, dass die Ausbreitung der Dämmwertverschlechterung auf den Einzugsbereich eines Entwässerungsfeldes des es beschränkt bleibt. Damit ist der zusätzliche Wärmeverlust, bezogen auf den Gesamtenergie bedarf des Gebäudes, gering. Abb. 52: Aufgeschnittene Ort beton fahrbahnplatte zur wissenschaftlichen Unter suchung des Langzeit verhaltens. Die Zulassung Z-23.4-222 sieht für befahrene Ortbetonplatten Styrodur 4000 CS oder Styrodur 5000 CS vor. 29