DX im 80 - Meterband LX/PA3CNO A92IO 9K2RA HSØZIA D2QV 9V1YC RI1ANF

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Transkript:

DX im 80 - Meterband Ein Blick in die Liste meiner bestätigten Funkverbindungen auf dem 80-Meterband ergab ein krasses Mißverhältnis zu den höher frequenten Bändern. Gegenüber dem 20-Meterband mit 282 bestätigten Ländern zum Beispiel, waren es für 3.5 MHz gerade einmal 23. Dem galt es nun endlich abzuhelfen, um eine zusätzliche Einbandantenne auf dem Grundstück zu errichten. Für den spontanen Einfall sorgte mein Wunsch, endlich das 5- Band-DXCC zu erwerben. Dieses kann aber nur beantragt werden, wenn Verbindungen mit mindestens 100 Gebieten auf den jeweils fünf klassischen Amateurfunkbändern (80-10 Meter) nachgewiesen werden. Nach dem studieren vieler Beiträge über Lowband-DXing in der einschlägigen Literatur und im Internet kam ich zu der Erkenntnis, daß eine klassische Groundplaneantenne mit 20 Meter langen und symmetrisch verteilten Radials wegen des nicht vorhandenen Platzes kaum in Frage kam. Auch ein fast 40 Meter langer Dipol wurde wegen seiner Länge und mangels günstiger Aufhängungspunkte ebenfalls verworfen. So ergab es sich, daß ich Sigi DL7DF, während eines mehrstündigen Aufenthalts nach unserer Tonga- DX-Pedition auf dem Flugplatz in Auckland, auf das Thema ansprach. Er skizzierte mir eine L-Antenne, die hinter meinem Haus im Garten aufgebaut werden könnte. Wie der Name schon sagt, ist sie in Form eines L aufgebaut. Theoretisch befinden sich 20 Meter im vertikalen Teil und 20 Meter im horizontalen Teil (Radial). Zur Verfügung stand aber nur ein mobiler ausziehbarer 10-Meter Glasfibermast, daher wurde der Rest der Antennenlitze zu einer Spule über ein 40 Millimeter dickes kurzes Abflussrohr gewickelt und mit UHU-Plus fixiert. Bernd, DL3GCB, hatte mir vorher mit seinem Antennenanalysator und mit Hilfe einer Rollspule bei der Feinabstimmung der Antenne geholfen. Den Resonanzpunkt legten wir auf 3.510 MHz fest. Das SWR lag dabei bei 1:1.1. Bekannt sollte sein, daß die ersten 10 khz im 80-Meterband dem DX-Betrieb vorbehalten sind. Messungen ergaben, daß die Rollspule dabei einen Wert von 23 Mikrohenry aufwies. So mußten von der Festspule noch einige Windungen entfernt werden, um auf den gleichen Wert zu kommen. Befestigt wurde die Spule anschließend am Mast mit zwei Rohrklemmen aus dem Baumarkt. Die 20 Meter lange horizontale isolierte Kupferlitze wurde in 2,40 Meter Höhe quer über die Wiese zur Terrasse gespannt und über eine Umlenkrolle mit einem Gegengewicht versehen. Das Koaxkabel wurde zwischen dem vertikalen und horizontalen Teil fest verlötet und zugentlastet. Der Kunststoffmast war vorher auf ein am Holzhaus befestigtes Aluminiumrohr gesetzt worden. Die erste Verbindung gelang am 17. April mit LX/PA3CNO. Es folgten QSOs mit A92IO in Bahrain und 9K2RA in Kuwait. Weiter ging es mit HSØZIA, D2QV und 9V1YC in Singapur. Ungewohnt für mich waren die starken Signale der Konkurrenz aus der Nachbarschaft mit Signalen S9+20db und mehr, dazu die nur sehr leisen DX-Stationen. Auch hat man es in den Abendstunden oft mit atmosphärischen Störungen (QRN) zu tun; ein DX-Betrieb ist dann nicht mehr möglich. Ein Highlight war die Verbindung mit Oleg von der russischen Antarktisstation RI1ANF am 22. September um 04:30 UTC. Leider sind die besten Verbindungen oft nur zu Zeiten möglich, wo man sich normalerweise noch im oder schon im Tiefschlaf befindet. Nach DM3ML ist die Uhrzeit zur 80m-DX-Jagd fast noch wichtiger als die Antenne selbst. Es gibt drei Maxima. In Richtung Westen, bei eigenem Sonnenaufgang für Stationen in der Karibik, in Südamerika und in Nordamerika. In Richtung Osten, der Sonnenaufgang bei der Gegenstation in Japan und in Australien. Richtung Nord-Süd,

entlang der Greyline. Die Greyline ist die Dämmerungslinie, die beide Standorte miteinander verbindet. In den folgenden Wochen gelangen weitere QSOs mit südund mittelamerikanischen Stationen und mit einigen Inseln in der Karibik. Auch kam das rare DXCC-Gebiet St.Peter & St.Paul Rocks mit der stark umlagerten DX- Peditionsstation PTØS ins Log. Einen gewaltigen Zuwachs an neuen Ländern gelang mir auch während des CQ-WW-DX-Contests am 24. und 25. November, mit 17 neuen Bandpunkten! Nicht vorstellbar war für mich, mit meiner low-cost-antenne stabile Verbindungen mit Japan und letztlich mit Australien (VK6IR) herzustellen. 76 neue Gebiete sind so in der kurzen Zeit bis Mitte Dezember zusammengekommen. Nun muß abgewartet werden wie viele QSOs bestätigt werden; einen 100- prozentigen Rücklauf wird es erfahrungsgemäß nicht geben. Einige seltene DX- Stationen verlangen außerdem auch QSL only direct. Warten wir es ab und üben uns in Geduld. Hilfreich beim Sammeln der Bestätigungen ist auch meine Mitgliedschaft in der German DX Foundation. Alle von der GDXF gesponserten DX- Peditionen schicken vorzugsweise ihre QSL-Karten direkt an deren Mitglieder. Eine weitere sehr hilfreiche Einrichtung ist außerdem das CLUB-LOG. http://clublog.org. Viele DX-Stationen tragen ihre Verbindungen dort ein. Um sich unnötige Ausgaben zu ersparen, sollte man sich vor dem Versand der eigenen QSL informieren, ob man sich auch tatsächlich im Log befindet. Auch unsere geplante DX-Pedition H44G zu den Salomonen und H4ØT nach Temotu ist von der GDXF gesponsert. Guckst Du: http://www.gdxf.de. Die erste Direkt-QSL kam aus Sri Lanka, die zweite via GDXF von den Komoren

Die PTØS Log für DL7KL - 80 Meter CW Die Verlängerungsspule ist seitlich am ALU-Mast befestigt

Der Standort der L-Antenne im Garten eqsl von VK6IR

Fazit: Die Antenne hat meine kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen. Sie strahlt flach ab, produziert offensichtlich starke Signale und hat sich vor allem im pile up-betrieb bestens bewährt. Sie ist nur auf ein Frequenzband abgestimmt. Die Materialkosten halten sich in Grenzen, zieht man Vergleiche mit industriell gefertigten Antennen. Bernd und ich werden - wenn es das Wetter wieder zuläßt - noch ein Meßprotokoll anfertigen, das dann dem Beitrag beigefügt wird.

Vier Monate nach dem 80-Meter-QSO mit RI1ANF erhielt ich Post direkt von der Bellinghausen Base. Oleg bestätigte gleichzeitig meine QSOs auf dem 10-15- 20-30- und dem 40- Meterband.

80-Meterbeam von HA8RM, keine Chance gegen an zu funken!