MICHAEL MOLL Bergisches Land WANDERN KULTUR GENUSS DROSTE
Michael Moll Bergisches Land WANDERN KULTUR GENUSS Droste Verlag
LOS GEHT S! 01 Die längste Tour 6 Auf dem Bergischen Weg in Velbert I 23,2 km 1 SCHLOSS BURG 14 02 Die harte Tour 16 Der Bergische Weg in Solingen I 22,8 km 2 KAFFEEHAUS 26 03 Die Tour am Wasser 28 Unterwegs auf dem Eifgenbachweg I 17,2 km 3 RÖNTGEN-MUSEUM 36 04 Die Tour für Tierfreunde 38 In der Schlossstadt Hückeswagen im Land der Talsperren I 16,9 km 05 Die typischste Tour 46 Auf dem Heimatweg bei Wipperfürth I 10,3 km 06 Die Langschläfertour 54 An der Vorsperre Große Dhünn bei Kürten I 11,8 km 4 5 RAUSMÜHLE 62 07 Die Lieblingstour 64 Auf Grafen- und Mönchsweg bei Odenthal I 11,3 km RESTAURANT DRÖPPELMINNA 72 08 Die Tour für Birdwatcher 74 Der Bergische Fuhrmannsweg in Marienheide I 13,3 km 09 Die Frühlingstour 82 Auf dem Feuer- und Flammeweg in Bergneustadt I 12 km 10 Die Frühaufstehertour 90 Die erste Etappe des Bergischen Panoramasteigs I 17,1 km
6 BERGISCHE SALZGROTTE 100 11 Die Tour zum Auspowern 102 Die zweite Etappe des Bergischen Panoramasteigs I 19,4 km 7 12 Die zünftigste Tour 110 Auf dem Bierweg bei Wiehl I 13,3 km MEDITERANA-WELT 118 13 Die Tour mit Ausblick 120 Unterwegs auf dem Bensberger Schlossweg I 9,2 km 14 Die Bonustour 130 Auf dem Bergbauwanderweg Hoffnungsthal I 12 km 15 Die gemütlichste Tour 138 Auf dem Bauernhofweg bei Lohmar I 12,5 km 8 RESTAURANT VENDÔME 146 16 Die Tour mit der Extraportion Natur 148 Auf dem Kräuterweg in Neunkirchen-Seelscheid I 15,7 km 17 Die Tour mit Kultur 156 Auf dem Böllweg in Much I 11,9 km 18 Die besondere Tour 164 Auf dem Fachwerkweg Ruppichteroth I 11,7 km 9 WINDECKER DORFBRENNEREI 172 19 Die Tour mit Extra 174 Auf dem Waldmythenweg in Waldbröl I 12,8 km 20 Die Tour für Kurzentschlossene 182 Auf dem Baumweg bei Morsbach I 6,6 km 10 BERGISCHE WANDERWOCHE UND BERGISCHE 50 190
Das Bergische Land für Entdecker und Genießer Herzlich willkommen im Bergischen Land. Der Name dieser Region verrät schon vieles, aber noch nicht alles. Das Bergische Land ist geografisch zwischen dem Rheinland, Ruhrgebiet, Westerwald und Sauerland gelegen. Es bildet den Übergang zwischen dem eher flachen Land bei Köln bis hin zu den Gipfeln des Sauerlandes. Dabei kann das Bergische Land auch für sich Gipfel beanspruchen. Der höchste von ihnen ist die Homert. Bis zu 519 Meter reicht die Erhebung in die Höhe und ist eine von vielen sanften Hügeln, die das Landschaftsbild aus grünen und bewaldeten Kuppen kennzeichnen. Über diese Kuppen hinweg führen zahlreiche Wanderwege, so der Bierweg, der Kräuterweg oder der Waldmythenpfad. Auch die vielen Gewässer dürfen nicht unerwähnt bleiben. Das Bergische Land zählt in Europa zu den Regionen mit den meisten Talsperren. Da gibt es zum Beispiel die Neyetalsperre, die Bevertalsperre oder die Wupper-Talsperre. Neben Bergen, Wäldern und Seen bietet das Bergische Land natürlich auch Kultur. Solingen ist weit über die Region hinaus bekannt für seine Klingen und bietet passenderweise dazu das Deutsche Klingenmuseum. Ebenfalls zu Solingen gehört Schloss Burg, eine sehenswerte Festung auf einem Bergsporn hoch oben über dem Tal der Wupper. Viel Spaß auf den spannenden und informativen Wanderwegen über die Gipfel des Bergischen Lands! Ihr Michael Moll Jetzt downloaden: alle GPS-Daten der Touren 5
TOUR 01 TOUR 1 AUF DEM BERGISCHEN WEG IN VELBERT Länge: 23,2 km Wanderzeit: ca. 8 Stunden Schwierigkeit: schwer Höhenmeter: ca. 650 m Start Fasanenweg 3, 42551 Velbert (GPS: 51.358500, 7.033834) Ziel: Dorfstraße, 42489 Wülfrath-Düssel (GPS: 51.261961, 7.055929) Parkplätze: Fasanenweg, 42551 Velbert ÖPNV: Bushaltestelle Hasenpfad, Velbert, und Bushaltestelle Düssel, Wülfrath Verpflegung: Restaurant Haus Nickhorn, Kutscherstube Jahreszeit: ganzjährig Strecke Ausrüstung: festes Schuhwerk 6
Die längste Tour Die längste Tour in diesem Buch umfasst über 23 Kilometer ein ordentliches Stück Weg. Aber kein Grund, um zurückzuschrecken. Insbesondere, weil es sich um eine Streckenwanderung handelt, lernt man auf diesen 23 Kilometern viel Landschaft und Natur kennen, die sich im nordwestlichsten Teil des Bergischen Landes befindet. Am Startpunkt sind die südlichen Ausläufer des Ruhrgebietes nicht weit entfernt, während der Zielort schon mit seinem Namen an die Landeshauptstadt von Nordrhein- Westfalen und damit an das Rheinland erinnert. Doch wir bleiben natürlich durchgehend im Bergischen Land und wandern auf dem Fernwanderweg Bergischer Weg über die Hügel zwischen Velbert und Langenberg, passieren Neviges, wo wir einen Abstecher zu dem eher ungewöhnlichen Bau des dortigen Mariendoms machen könnten. Und wir besichtigen die kleine und nur zu bestimmten Zeiten sprudelnde Quelle der Düssel, die sich ihren Weg zum Rhein bahnt und in der nach ihr benannten Großstadt ihr Ende findet. Das Ende unserer Wanderung finden wir im gleichnamigen Ort Düssel, wo sich inmitten von Fachwerkhäusern zwei Kirchen gegenüberstehen. So ist diese Tour nicht nur die längste, sondern kann zudem durch die vorgeschlagenen Abstecher auch noch ein wenig verlängert werden. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Tour 01 BERGISCHER WEG Der Bergische Weg beginnt streng genommen im Ruhrgebiet und endet im Siebengebirge. Am Baldeneysee in Essen geht es los und man folgt auf 260 Kilometern dem Wegverlauf durch das Bergische Land bis zur Burgruine auf dem berühmten Drachenfels bei Königswinter. Ursprünglich war der Weg bei seiner Einrichtung im Jahr 1935 nur knapp halb so lang, wurde aber 2013 komplett neu angelegt und erhielt seine jetzige Wegführung. AUF DEM BERGISCHEN WEG IN VELBERT Der Bergische Weg ist ein Streckenwanderweg und in mehrere Etappen unterteilt. Der offizielle Endpunkt der ersten Etappe und damit leider auch der Startpunkt der zweiten ist leider ziemlich unglücklich gewählt. Er befindet sich sehr idyllisch im Langenhorster Wald an der Stadtgrenze zwischen Velbert und Essen. Dieser Punkt ist schwer zu erreichen, wird ein Zuweg von fast 4,5 Kilometern ab Velbert-Mitte erwartet. Da machen wir es uns doch ein wenig leichter und starten im nahe gelegenen Wohnviertel, wo sich nicht nur ein Parkplatz, sondern auch eine Bushaltestelle befinden. Wir überqueren den Parkplatz am Fasanenweg und gehen sogleich in den Wald hinein, wo der Weg rechts herum verläuft und wir an einer Gabelung halb rechts an einer Schranke vorbeigehen. Mit einer leichten Steigung gelangen wir rund 400 Meter hinter der Schranke zum offiziellen Startpunkt der zweiten Etappe des BERGISCHEN WEGS. Hier gehen wir weiter geradeaus durch den Langenhorster Wald und wandern in einem weiten Rechtsbogen an verschiedenen Naturlehrtafeln vorbei und achten auf die orangefarbene Wegbeschilderung des Bergischen Wegs. Mit einem deutlichen Abstieg, direkt von einem Aufstieg gefolgt, durchqueren wir ein kleines Tal und gelangen zu einem Brückenkopf, an dem wir die Autobahn 44 überqueren könnten. Das wollen wir hier aber noch nicht und kehren der Schnellstraße zunächst den Rücken zu, um halb rechts wieder tiefer in den Wald zu gelangen. An einem kleinen Weiher auf der linken Seite treffen wir auf einen Querweg und wenden uns scharf nach rechts. Der Weg bringt uns zum Hesperbach, den wir überqueren, um gleich dahinter an der Straße Hespertal rechts abzubiegen. Hinter der folgenden Autobahnunterführung verlassen wir an der Bushaltestelle die Straße nach halb links und biegen an der 8
Düsseler Straße Die längste Tour quer verlaufenden Straße Hefel nach links ab. Nach nur 100 Metern zweigt von ihr ein Traktorpfad ab, auf dem wir am Waldrand entlangwandern und hinter einer Rechtskurve deutlich an Höhe gewinnen. Rottberg heißt das Sträßchen, das wir fast 50 Höhenmeter weiter oben erreichen und das uns zwischen mehreren Feldern hinweg zur Rottberger Straße bringt. Wir überqueren die Straße und gehen auf dem asphaltierten Weg neben der Straße nach rechts. Hinter einer Rechtskurve sehen wir auf der rechten Seite einen schmalen Pfad, auf dem wir weiterhin parallel zur Straße entlanggehen. Dieser bringt uns hinauf zur Langenberger Straße, an der wir uns nach 224 1 Nierenhofer Straße Langenberg Heiligenhaus 227 44 Velbert Langenberger Straße 535 2 x 3 Kuhlendahler Straße 4 Koxhof Asbrucher Straße Neviges Wülfrath Katernberg Mettmann 5x 535 Wuppertal
Tour 01 2x RESTAURANT HAUS NICKHORN Bleibergstraße 64 42555 Velbert Tel. (02052) 44 29 hausnickhorn.de.tl/home.htm links wenden und gleich im Anschluss eine große Ampelkreuzung erreichen. Sollten wir den schmalen Pfad übersehen, ist das nicht schlimm. Der straßenbegleitende Weg bringt uns zu dieser Kreuzung. Dort gehen wir die Bökenbuschstraße entlang. Dem regulären Bergischen Weg folgend, biegen wir rechts ab und verlassen somit die Straße nach etwa 150 Metern hinter der Kreuzung halb rechts in den Richrather Weg. Auf dem schmalen Asphaltweg gehen wir an mehreren Höfen und Feldern vorbei und halten uns an einer Gabelung halb rechts. Damit verlieren wir nun wieder an Höhe, durchqueren ein kleines Waldstück und finden uns nach rund 80 überwundenen Höhenmetern unten am Thünershof wieder. Wir folgen der Zufahrtsstraße des Hofes weiter bergab bis zur Bleibergstraße. Dort biegen wir an der Einkehrmöglichkeit HAUS NICKHORN nach rechts ab. Es sind rund 300 Meter, bis wir auf der linken Seite wieder einen Weg sehen, auf dem wir die Straße verlassen. Er verläuft parallel zum kleinen Eselsieper Bach, der malerisch durch die Landschaft plätschert. Wir genießen die Tour entlang des Baches bis zu einer Gabelung, an der wir halb links weitergehen und den damit verbundenen steilen Aufstieg auf uns nehmen. Der schmale Pfad bringt uns hinauf zu einem Wohnhaus, das wir links liegen lassen. Gleich dahinter wandern wir auf der Straße Am Knollenberg parallel zu einem Golfplatz weiter. Von hier aus sehen wir nicht ganz so viel, da Bäume den Blick versperren, wenn wir ein Stück an der Schmalenhofer Straße entlanggehen. Es dauert einige Zeit, bis wir auf der rechten Seite eine Lichtung entdecken. Dort wenden wir uns scharf nach rechts und überqueren das Gelände des folgenden Bauernhofs nach links. Auf einem Traktorpfad gehen wir in ein Waldstück hinein und wandern auf einem Weg mit leichter Steigung. Kurz bevor wir einen weiteren Bauernhof erreichen, wenden wir uns an einem Waldweg nach links 10
Tour 01 3HARDENBERGER SCHLOSS Die Geschichte des Hardenberger Schlosses geht vermutlich auf die nahe gelegene gleichnamige Höhenburg zurück, von der heute nur noch die Ruinen zu sehen sind. Diese wurde aufgegeben und Ende des 15. Jahrhunderts durch das Schloss ersetzt. Die Anlage ist von einem Park umgeben und besteht aus einer Vorburg und dem Hauptge - bäude. Letzteres ist seit Anfang des Jahrtausends für die Öffentlichkeit geschlossen und wird seither umfangreich restauriert. und wandern nun parallel zum Froschbach deutlich bergauf. Nach einer Linkskurve passieren wir das Naturfreundehaus Tönisheide und gelangen wenig später zur Kuhlendahler Straße. Diese überqueren wir und gehen nur wenige Meter geradeaus, um dem Bergischen Weg auf einem schmalen Pfad nach links zu folgen. An einem Querweg vor einem Wald gehen wir nach rechts, biegen an einer Kreuzung nach links ab und wenden uns etwas später vor einer Bahntrasse erneut nach rechts. Parallel zum Bahndamm gehen wir zu einer Brücke, die wir überqueren könnten, um einen Blick auf das HARDENBERGER SCHLOSS zu werfen. Würden wir an dieser Stelle geradeaus gehen, so kämen wir über die Löner Straße nach nur 500 Metern zum Mariendom in Neviges. Ansonsten folgen wir jedoch der Ausschilderung des Bergischen Wegs, der uns durch mehrere Kurven und an verschiedenen Kreuzungen abzweigen lässt, aber sicher durch den Wald bei Velbert-Neviges führt. Am Reiger Weg wenden wir uns nach rechts, unmittelbar darauf wiederum nach links und gehen durch den Wald bis zur verkehrsreicheren Bogenstraße. Diese interessiert uns aber nur insofern, dass wir sie überqueren und auf der anderen Straßenseite dem leicht abfallenden Weg durch den nächsten Wald folgen. Dabei überqueren wir den Wiesenbach, treffen an einer Schranke auf die Straße Waldschlösschen und gehen an der Sportanlage mit Tennisplätzen auf der linken Seite weiter geradeaus. Der schmale Hombach auf der rechten Seite ist unser nächster Wegbegleiter, wird aber schon bald von uns nach rechts überquert und verlassen. Mit einer deutlichen Steigung gelangen wir zur Asbrucher Straße und biegen links ab. Nach wenigen Augenblicken lohnt sich ein kurzer Abstecher nach rechts. Am Rande eines Bauernhofes befindet sich nämlich die Quelle der DÜSSEL. 12
Die längste Tour Nach dem kurzen Besuch an der Düsselquelle folgen wir weiterhin der Asbrucher Straße und sehen wenig später auf der rechten Seite eine asphaltierte Auffahrt. Auf dieser gehen wir hinauf und wandern zwischen zwei Feldern hindurch bis zum vor uns liegenden Wald. Dort angekommen geht es für uns an der sternenförmigen Kreuzung geradeaus und sanft bergab durch den Forst. Nach Verlassen des Waldes passieren wir ein weiteres Feld, wenden uns an einem Querweg nach rechts, sofort wieder nach links und biegen nach Überquerung des Waldbachs rechts auf einen Pfad ab, auf dem wir die Autobahn 535 zwischen Velbert und Wuppertal unterqueren. Ganz automatisch kommen wir zur Straße Koxhof, wenden uns nach links und biegen hinter dem Haus Nummer 40 rechts auf den Weg ein. Auf einem erneut leicht ansteigenden Traktorpfad wandern wir zwischen verschiedenen Feldern bis zur Alten Kölnischen Landstraßebei Unterdüssel, wo wir links abbiegend den sanften Abstieg, verbunden mit einer tollen Aussicht, genießen. An einer T-Kreuzung biegen wir nach rechts ab und wenden uns gleich darauf nach links in einen Wald hinein, wo wir vom Holzer Bach begleitet werden. Nach einiger Zeit überqueren wir diesen auch und wandern weiterhin bergab bis zum Zeisigweg, mit dem wir das idyllische Örtchen Düssel erreicht haben. Wir halten uns links und gelangen auf den letzten Metern dieser Etappe des Bergischen Wegs zu den beiden gegenüberliegenden Kirchen. Zwischen ihnen befindet sich das Restaurant KUTSCHERSTUBEN, wo wir uns für diese lange und anstrengende Tour belohnen können. Rechts vor der Kirche geht es zur Bushaltestelle, an der wir den Bus nehmen können, um über Wülfrath wieder nach Velbert zu gelangen. Alternativ wartet hier auch die dritte Etappe des Bergischen Wegs. FLUSS DÜSSEL Rund 40 Kilometer schlängelt sich die Düssel von 4Wülfrath in westliche Richtung durch das Düsseltal in die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Dabei durchquert sie Mettmann und auch das Naturschutzgebiet Neandertal, das als Fundstelle des Urzeitmenschen bekannt ist. Auf Düsseldorfer Stadtgebiet teilt sich der Fluss in vier Arme und mündet unter anderem als Nördliche und Südliche Düssel in den Rhein. x KUTSCHERSTUBEN 5 WÜLFRATH Dorfstraße 6 42489 Wülfrath-Düssel Tel. (02058) 7 82 28 09 www.kutscherstubenwuelfrath.de 13
1 SCHLOSS BURG SCHLOSS BURG AN DER WUPPER Schlossplatz 2 42659 Solingen Tel. (0212) 2 42 26-26 www.schlossburg.de/home Ein oder vielleicht sogar das Wahrzeichen des Bergischen Lands ist ein herrschaftliches Gebäudeensemble mit dem zunächst etwas eigentümlich klingenden Namen Schloss Burg. Dieses beliebte Ausflugsziel erhebt sich hoch über dem Tal der Wupper und ist eine aus dem 19. Jahrhundert stammende Rekonstruktion einer Höhenburg. Die eigentliche Burg wurde im frühen 12. Jahrhundert erbaut und entstand schon auf den Fundamenten einer früheren und kleineren Befestigungsanlage. Bauherr war Adolf II. von Berg, einer der Grafen des gleichnamigen Herzogtums Berg. Sein Enkel Engelbert, Erzbischof von Köln, ließ die Burg umfangreich erweitern und ernannte sie zu seiner Hauptresidenz. Auf einer der Mauern der Burg erhebt sich sein Reiterstandbild, das auf das Tal der Wupper blickt. Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurden weite Teile der Anlage geschleift. Was noch übrig blieb, diente unter anderem als Stall und wurde von der Bevölkerung als Steinbruch abgetragen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden Stimmen laut, die Ruine zu retten. Doch aus dem Erhalt der Überreste wurde mehr, nämlich ein Wiederaufbau, bei dem man sich an historischen Bildern orientierte, aber auch der Fantasie ein wenig freien Lauf ließ. Mit zahlreichen Spenden, unter anderem von Kaiser Wilhelm II., der zu Besuch an der nahe gelegenen Müngstener Brücke war, hat die Burg nach Jahren des Wiederaufbaus ihr heutiges Gesicht erlangt. Schloss Burg steht auf einem Bergsporn oberhalb des Wuppertals, der wiederum an drei Seiten steil abfällt. Der Bergfried erhebt sich inmitten eines Burghofes, der wiederum von einer Ringmauer umgeben ist und den Diebes- und den Engelbertsturm beherbergt. Nördlich davon befindet sich die Nordterrasse, die sehr wahrscheinlich zu den Elementen der Anlage gehört, die erst durch die Rekonstruktion geschaffen wurden. Einen besonderen Erlebniswert hat die Anlage natürlich dadurch, dass sie mit der Seilbahn erreicht werden kann, mit der man über die Wupper hinweg direkt zum Schlossplatz gelangt. 14