Dogmatischer Teil [Kapitel 1-3]

Ähnliche Dokumente
das in anderen Geschlechtern den Söhnen der Menschen nicht zu erkennen gegeben wurde

Der Epheserbrief. Kap 3,14-21 Paulus betet für die Gläubigen

HEILIGER ARNOLD JANSSEN, Priester, Ordensgründer Hochfest

Wozu sind wir als Gemeinde da?

In die Tiefe wachsen. Epheser 3,14-21

1.Petrus 1,1-24. Die Hoffnung und die Stellung als Nachfolger von Jesus

Immer, wenn wir für euch beten, danken wir Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus,

Glaube, Liebe, Hoffnung

Bibelstellen zum Wort Taufe und "verwandten" Wörtern Mt 3,6 sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.

Gottesdienst 3. Juni 2018 Herzlich willkommen. GJC-Gemeinde Jesu Christi GoDi 3.Juni 2018

PREDIGT: Epheser Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Gnade & Herrlichkeit. Epheser Kapitel 1

HGM Hubert Grass Ministries

Predigt EGW Waltrigen 4. September Thema: Werdet stark im Herrn Titel: Den inneren Menschen stärken Text: Epheser 3,14-21 HFA

Der Brief an die Epheser SBS GUMMERSBACH,

Predigt zu Epheser 1,15-23

DER EPHESERBRIEF. Vollkommen gesegnet! (Epheser 1,1-14)

Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden

Das Reich. Marienheide, Mai 2011 Werner Mücher

Predigt: Johannes 17,20-23: Die Einheit der Jünger in Jesus Christus: das Zeugnis für die Welt. Th. Graf, Pfr.

Gottes Heiliger Haufen

Die Gemeinde in Ephesus Apg 18, > Rückreise 2.Missionsreise (ca n.chr) Apg 18,24-19,40 -> 3.Missionsreise (ca n.chr.

Bischöfliche Visitation. Windhag Filialkirche St. Ägid Vesper 22. September 2006

Offenbarung hat Folgen Predigt zu Mt 16,13-19 (Pfingsten 2015)

Jesus lieben und Jesus lieben lehren (1) (Therese und die Liebe zu Jesus)

Jesus = Das Wort Gottes

Daniel Siemens. SOLA FIDE Allein durch Glauben

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter zum Weihnachtsfest 2013 im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in München

Was Christen bekennen

Krea(k)tiv Bibel entdecken

JESUS ist auferstanden!

Die Eigenschaften Gottes

Texte für die Eucharistiefeier III. Thema: Geistliche Berufe

28. Sonntag im Jahreskreis Lj A 15. Oktober 2017 Kirchweih Lektionar I/A, : Jes 56,1.6 7 Hebr 12, Lk 19,1-10

Was sagt die Bibel? 77 Fragen und Antworten aus dem Wort Gottes

Lerne die Voraussetzungen für wirksames Gebet kennen!

Der Beginn der christlichen Kirche oder Eine Unterscheidung zwischen Israel und der Gemeinde

Die Missionsreisen des Apostels Paulus. Apostelgeschichte 13-26

25. JANUAR TAG DER BERUFUNG DES APOSTELS PAULUS. dass man auf Erden erkenne deinen Weg, * unter allen Heiden dein Heil.

HGM Hubert Grass Ministries

Donnerstag nach dem 3. Sonntag nach Pfingsten. Eucharistisches Herz Jesu. Nichtgebotener Gedenktag

Bibel für Kinder zeigt: Petrus und die Kraft des Gebets

Petrus und die Kraft des Gebets

Predigt Epheser 3, 14-21: Die Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe Christi

Die Offenbarung. Aufbau, Gliederung und Auslegung. Willy Zorn

Erfüllt werden und Dienen in der Salbung des Heiligen Geistes

Manchmal geben uns die Leute einen Spitznamen.

Er E ist auferstanden

Der Heilige Geist - eine Person der Gottheit

Glorreiche Geheimnisse: Wundervolle Perspektiven

So ist die Kirche der Schafstall, dessen einzige und notwendige Tür Christus ist (Joh 10,1-10).

Weil ich euch in meinem Herzen habe Predigt zu Phil 1,3-11 (22. So n Trin, )

Gottesdienst 15.Oktober 2017

Wir beten den Rosenkranz

3.Missionsreise Paulus aus Korinth Gläubige in Rom Wunsch dorthin zu reisen den Gläubigen dienen Reise nach Spanien

Petrus und die Kraft des Gebets

Der Schöpfer und die Menschen in ihren Sünden Warum ein Menschenopfer nötig war (Teil 1)

GEBET ANHALTENDES GRUNDLAGEN FÜR VOLLMÄCHTIGES ANHALTENDES GEBET IM AT GEBET ANHALTENDES GEBET IM NT GEBET IN DER KIRCHEN- GESCHICHTE GEBET UND FASTEN

Der Heilige Geist. Lektion 2:

Predigt. Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus! Amen

Prüfung oder Versuchung Lerne den Unterschied!

Fasziniert von Gott Predigt zu Epheser 3,14-21 (Exaudi, )

Paulus: mir ist die Verwaltung der Gnade Go9es gegeben für euch

Wie soll ich dich empfangen und wie begegn' ich dir? (Paul Gerhardt)

Es hat Gott wohl gefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte. Amen. Sonntag Exaudi, , 8.10 Uhr, Jakobuskirche Pfarrer Michael Seibt

September. Das Glaubensbekenntnis der Bibelgemeinde Schwendi e.v.

2 Wie haben die Apostel es damals geschafft, Menschen für Christus zu gewinnen? Eine erste entscheidende Voraussetzung war ihre tiefe Verbundenheit mi

VOTIVMESSE «UNSERE LIEBE FRAU VON EINSIEDELN»

Gott, der Dreieinige, für uns Predigt zu Epheser 1,3-14 (Trinitatis, 27. Mai 2018)

Sobald wir wiedergeboren sind, gehören wir zum Leib der Gläubigen dem Leib Christi.

25. Dezember 2013; Andreas Ruh. Luk 2,10-14

Der Mensch hat ein Problem

Berufen. allen Geliebten GOTTES, berufenen Heiligen, die in Rom sind: Gnade euch und Friede von GOTT, unserem VATER, und dem HERRN JESUS CHRISTUS!

Maria, Mutter des Erlösers und Zeichen der Hoffnung

FRIEDENSGEBET AM 13. OKTOBER 2008 BETEN MIT PAULUS

Wo Jesus Christus Menschen begegnete erkannte ER, wer Glauben hatte 2

Eph. 2,4-10 Predigt am 7. August 2016 in Landau. Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

26. Ich weiß, wie die überwältigende Größe Seiner Kraft an uns wirkt, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit Seiner mächtigen Stärke. (Eph 1,19) 27.

HGM Hubert Grass Ministries

Eine starke Gemeinde (2)

DEUTSCH MESSE ZUM JAHRESTHEMA: MARIA, URSACHE UNSERER FREUDE

Reich Gottes: Schon jetzt, noch nicht!

TAUFE VON MARKUS ENGFER GreifBar plus 307 am 15. April 2012 LIED: IN CHRIST ALONE BEGRÜßUNG WARUM TAUFEN WIR: MT 28,16-20

Versammlung unter Gottes Wort in der biblischen Hausgemeinde in Reisen, Odw. Wortverkündigung am ersten Sonntag im Monat Januar Warum die Liebe?

Der erste Petrusbrief

Ewiges Leben ein gegenwärtiger Besitz

wir feiern heute Epiphanias, das Erscheinen, das Offenbarwerden Gottes. Wenn wir zu Weihnachten Geschenke bekommen, dann liegen sie

Die Trinität Gottes mehr als eine Lehre von I.I. 1.Drei verschiedene Personen

Die Trinität Gottes mehr als eine Lehre von I.I.

Wir verherrlichen Gott

Jesaja 61,3 bezeichnet das Volk Gottes (die Gemeinde Gottes) als eine «Pflanzung des Herrn, durch die er seine Herrlichkeit zeigt.

Phil. 1,3-11 Predigt zum 22.S.n.Trinitatis, in Landau und Crailsheim

Lernbegleiter im Konfirmandenkurs

16. Oktober Hl. Gallus, Mönch, Einsiedler, Glaubensbote am Bodensee, Hauptpatron des Bistums Hochfest

Bibelgesprächskreis. Johannesevangelium Das 1. Kapitel. Ablauf

Kol 1,15-20 Jesus, Sohn Gottes

Liturgievorschlag zum Fest des Hl. Stephanus 2011

HEILIGE TERESIA BENEDICTA VOM KREUZ (EDITH STEIN)

Eph 3,1-13 Die Gemeinde als gelüftetes Geheimnis

Transkript:

Dogmatischer Teil [Kapitel 1-3] I. Kapitel 3,1-13: Die Heiden sind Miterben der Verheissung A. Vers 1: Deshalb bete ich, Paulus, für euch zu Gott. Ich bin im Gefängnis, weil ich Jesus Christus diene. Für euch, die Menschen aus den anderen Völkern, leide ich dies alles. 1. Mit dem Wort Deshalb verbindet Paulus hier zwei Gedanken: a) Er verbindet das Gesagte mit dem was in den kommenden Versen folgt. b) Er macht damit einen langen Einschub (Vers 2-13) und fährt mit den Gedanken erst wieder in Vers 14 fort. 2. In was sind all seine Gedanken eingepackt? a) Seine Gedanken sind in ein einziges Gebet eingepackt (siehe GN!). b) Dieses Gebet beginnt schon im Kapitel 1,15. 3. Warum ist Paulus im Gefängnis? a) Weil er das Geheimnis Gottes verkündigt! b) Die Juden liessen es nicht zu, dass Paulus das Geheimnis Gottes verkündigte und sorgten dafür, dass er ins Gefängnis kam. 4. Was beinhaltet denn dieses Geheimnis Gottes? a) Es beinhaltet, dass auch die Heiden Miterben der himmlischen Verheissungen sind: Vers 6. b) Juden und Heiden bilden eine neue Menschheitsrasse vor Gott (= revolutionärer Gedanke, der ein neues Weltbild schafft): (1) das geistliche Volk Israel (Röm. 11) (2) einen neuer Mensch (2,15) c) Christus ist das Haupt dieses Leibes; seiner Volksgemeinde! (1,22) d) Selbstverständlich beinhaltet das Geheimnis Gottes noch viel mehr als das. (1) Es wäre falsch, das Geheimnis Gottes nur auf diese erwähnte Tatsache zu beschränken. (2) Das ganze Evangelium Christi, inklusiv das Alte und Neue Testament gehören zu diesem offenbarten Geheimnis. 5. Als Paulus diesen Brief schrieb, befand er sich als Gefangener in Rom und wartete darauf, dass ihm von Nero der Prozess gemacht würde (Barcl.10,127). a) Wir haben festgestellt, dass Paulus als Gefangener gewisse Vorrechte besass (Apg. 28,16-31): (1) Er durfte sich in einer selbstgemieteten Wohnung aufhalten. (2) Er durfte dort das Evangelium verkündigen. b) Trotzdem war Paulus ein Gefangener, der tagaus, tagein und selbst nachtsüber mit einer Kette am Handgelenk an einen römischen Soldaten gefesselt war, der ihn bewachte und dafür sorgen musste, dass er nicht entkam (Barcl.10,127) : Epheser 6,20 c) Paulus betrachtet sich nicht so sehr als ein Gefangener Roms oder Neros. (1) Er litt um Christi willen und war deshalb der Gefangene Christi (siehe auch in 4,1; der Gefangene im Herrn ). (2) Ein solche Lebenssituation kann von zwei Seiten betrachtet werden: (a) Entweder kann man sich als unglückliches, missbrauchtes Opfer selbst bemitleiden (= als Strafe sehen) (b) Oder man kann sich als Vorkämpfer einer guten Sache betrachten (= als Vorrecht betrachten wie Paulus das tat, siehe auch Apg. 16,25): 1. Petrus 4,12-16

Kapitel 3 Dogmatischer Teil Seite 20 6. Lektion: Auch wir werden zur Nachfolge Christi und zur Nachfolge des Paulus aufgerufen: Philipper 1,29-30 B. Verse 2-9: Ihr habt gehört, wie Gott mich für seinen Plan in Dienst genommen und mir den Auftrag gegeben hat, die Gute Nachricht euch, den Nichtjuden, zu verkünden. 3 Durch Offenbarung hat er mir das Geheimnis enthüllt, von dem ich soeben schon in Kürze gesprochen habe. 4 Wenn dieser Brief bei euch vorgelesen wird, könnt ihr aus ihm entnehmen, welch tiefe Einsicht Gott mir geschenkt hat - Einsicht in den geheimnisvollen Plan, den er mit Christus verfolgt. 5 Frühere Generationen kannten dieses Geheimnis noch nicht; aber jetzt hat Gott es seinen Aposteln und Propheten durch seinen Geist enthüllt. 6 Dies ist das Geheimnis: Durch Jesus Christus bekommen die nichtjüdischen Völker Anteil am Heil, sind ein Teil am Leib von Christus, sind mit einbezogen in die Zusagen Gottes für sein Volk. Dies wird öffentlich bekannt gemacht und kommt zur Wirkung durch die Gute Nachricht, 7 in deren Dienst ich stehe. In seiner Gnade hat Gott mir meinen Auftrag gegeben und damit an mir seine Macht gezeigt. 8 Gerade mir, dem Geringsten von allen, die er in sein heiliges Volk berief, hat er diesen Auftrag anvertraut, den anderen Völkern die Gute Nachricht von dem unergründlichen Reichtum zu bringen, der uns durch Christus geschenkt wird. 9 Ich sollte ans Licht bringen, wie Gott seinen verborgenen Plan verwirklicht. Er, der alles geschaffen hat, hat diesen Plan vor aller Zeit gefasst und als sein Geheimnis bewahrt. 1. Wie wurde dem Paulus das Geheimnis Gottes kund? a) Durch eine Offenbarung Christi, die ihm eine völlig neue Erkenntnis brachte (das war für die Juden ein Skandal)! b) Es gibt vier wichtige Bibelabschnitte in der Apostelgeschichte, die uns über Paulus und seine Berufung mehr Aufschluss geben ( Das Leben des Paulus L.1): (1) Saulus als Christenverfolger (Apg. 8). (2) Saulus wird zum Paulus bekehrt (Apg. 9 auf dem Weg nach Damaskus). (3) Paulus als Gefangener in Jerusalem (Apg. 22 berichtet über seinen Auftrag, den er von Christus empfangen hatte). (4) Paulus als Gefangener in Cäsarea (Apg. 26 bezeugt er erneut, dass er der himmlischen Erscheinung gehorsam wurde). 2. Wem wurde dieses Geheimnis alles offenbar? a) Den heiligen Aposteln und Propheten (V. 5) b) Paulus, der sich als den geringsten unter allen Heiligen betrachtet, warum? (Weil er die Christen verfolgte: 1. Kor. 15,9; 1. Tim. 1,13.15) c) Dieses Geheimnis blieb andern Generationen verborgen: Mt. 13,17; Röm. 16,25; Heb. 11,39-40; 1. Pet. 1,10-12 3. Paulus betrachtet sich als einen Menschen mit dreifachem Vorrecht: a) Das Vorrecht, von Christus begnadet worden zu sein trotz Verfolgungen. b) Das Vorrecht, das Geheimnis Gottes empfangen zu haben. c) Das Vorrecht, dieses Geheimnis der Gemeinde und der ganzen Menschheit zu verkündigen. d) Lektion: Auch wir besitzen dieselben Vorrechte als Nachfolger Christi! (1) Worin besteht Gottes Plan? (2) Gottes Plan besteht darin, dass allen Menschen auf der ganzen Welt das Evangelium verkündet wird. (3) Jeder, der Gottes Plan erkennt, besitzt nicht nur seine Gnade, sondern auch eine grosse Verantwortung, sich an diesem Plan zu beteiligen! 4. Wo soll diese Weisheit Gottes überall kundgetan werden? a) Allen Menschen auf Erden. b) Den Gewalten und Mächten in den himmlischen Regionen!

Kapitel 3 Dogmatischer Teil Seite 21 C. Verse 10-13: 10 Jetzt macht er ihn den Mächten und Gewalten in der himmlischen Welt durch seine Gemeinde bekannt: An ihr und durch sie sollen sie seine Weisheit in ihrem ganzen Reichtum erkennen. 11 So entspricht es Gottes ewigem Plan, den er durch Jesus Christus, unseren Herrn, ausgeführt hat. 12 Weil wir uns auf diesen Herrn verlassen, dürfen wir zuversichtlich und vertrauensvoll vor Gott treten. 13 Darum bitte ich euch: Lasst euch nicht irremachen durch das, was ich leiden muss. Es geschieht zu eurem Besten, damit ihr an der Herrlichkeit Anteil bekommt, die für euch bestimmt ist. 1. Wie im Kap. 1,4 (Seite 2) erwähnt, so hatte Gott schon vor der Erschaffung der Welt einen Erlösungsplan, der nun auch den himmlischen Regionen offenbart wurde (Eph. 6,12): a) Dieser Plan blieb selbst den Engeln verborgen (1. Pet. 1,10-12): (1) Engel sind von Gott erschaffene Wesen (Kol. 1,16). (2) Engel jubelten, als Gott die Erde erschuf (Hiob 38,7). (3) Engel dienen Gott und seinem Sohn (Lk. 1,11-17; 2,13-14; Mt. 4,11; Lk. 22,43) b) Dieses Geheimnis wurde der gesamten himmlischen Welt offenbar (auch Satan und seinen Engeln!) und beinhaltet folgendes: (1) Christus ist über alle Macht und Gewalt im Himmel und Erden gesetzt worden: Mt. 28,18; Eph. 1,21; 1. Pet. 3,22 (2) Keine himmlische Welt vermag gläubige Menschen mehr zu scheiden von der Liebe Christi: Röm. 8,38 2. Welches Mittel setzt Gott ein, um dieses offenbarte Geheimnis im Himmel und auf Erden kundzutun? a) Wir haben schon erwähnt, dass Paulus, die Apostel und Propheten das Geheimnis verkündigen (Seite 16). b) Das Mittel ist die Gemeinde! (Zürcherübersetzung, durch die Kirche ) 3. Der Höhepunkt dieses Geheimnisses liegt in der Gemeinde Jesu! a) Leider ist sich die Menschheit der ungeheuer wichtigen Bedeutung der Gemeinde zu wenig bewusst. (1) Das Licht der Gemeinde verlöscht immer mehr in der Welt. (2) Viele künstliche Lichter scheinen und verfälschen Christus und seine Gemeinde (=Neonlichter). b) Die Gemeinde ist der Abglanz Christi! (1) Christus hat sich die Gemeinde teuer erkauft durch sein Blut: Apg. 20,28; Eph. 5,25; 1. Kor. 6,20; 1. Pet. 1,18-19 (2) Die Gemeinde bezeugt der Welt Christi Tod und Auferstehung (1. Kor. 15,1-6) (3) Die Gemeinde verkündet die himmlische Herrschaft Christi (Apg. 2,32-35; 1. Kor. 11,26) (4) Die Gemeinde ist das Herz der mannigfaltigen Weisheit Gottes (Sinn und Zweck des Heilsplans Gottes) c) Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: (1) Gott hat uns in Christus erwählt vor Grundlegung der Welt (Eph. 1,4). (2) Gottes Weisheit wird nun durch die Gemeinde im Himmel und auf Erden kundgetan (Eph. 3,10). (3) Gott wird an uns in den kommenden Zeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch Jesus Christus erweisen (Eph. 2,7). 4. Wir dürfen uns auf Gottes Versprechen verlassen! a) Gott gibt uns keinen Anlass zum Misstrauen, sondern da steckt eine feste Zuversicht dahinter. b) Durch den Glauben an Christus haben wir den Zutritt zum himmlischen Zion (Heb. 12,22-23).

Kapitel 3 Dogmatischer Teil Seite 22 c) Da wird es keine erste oder zweite Bürgerschaftsklasse mehr geben! 5. Des Paulus Wunsch ist es nun, dass die Epheser seinetwegen jetzt nicht etwa mutlos werden, sondern vielmehr ihre Ehre darin erkennen, denn gerne leidet er als Gefangener um ihrer und um Christi Willen. II. Kapitel 3,14-21: Werdet erfüllt mit der ganzen Fülle A. Verse 14-19: Deshalb knie ich vor Gott nieder und bete zu ihm. Er ist der Vater, 15 der alle Wesen in der himmlischen und in der irdischen Welt beim Namen gerufen hat und am Leben erhält. 16 Ich bitte ihn, dass er euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht. 17 Ich bitte ihn, dass Christus durch den Glauben in euch lebt und ihr fest in seiner Liebe wurzelt und auf sie gegründet seid. 18 Ich bitte ihn, dass ihr zusammen mit der ganzen Gemeinschaft der Glaubenden begreifen lernt, wie unermesslich reich euch Gott beschenkt. 19 Ihr sollt die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat und die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr immer umfassender Anteil bekommen an der ganzen Fülle des Lebens mit Gott. 1. Gott ist der Vater und Schöpfer allen Lebens, vor dem Paulus ehrfurchtsvoll niederkniet. a) Schon im Alten Testament wurde kniend gebetet. (1) Salomon kniete nieder, als der Tempel eingeweiht wurde (1. Kön. 8,54). (2) Oft standen aber die Juden, wenn sie im Tempel beteten (Mt. 6,5; Lk. 18,11-13). b) Im Neuen Testament wird mehrmals auf kniendes Beten hingewiesen. (1) Jesus kniete nieder im Garten Gethsemane (Lk. 22,41). (2) Petrus auferweckte die Dorkas (Apg. 9,40). (3) Paulus verabschiedete sich von den Ältesten in Ephesus (Apg. 20,36; 21,5). c) Paulus lehrte aber auch das Beten durch Hände hochhalten (1. Tim. 2,8). d) Wichtig ist bei jeder Form des Betens, dass wir unserem Gottvater als Schöpfer des Lebens alle Ehre und allen Respekt zukommen lassen! (1) Paulus adressiert hier den Vater, nicht den Sohn! (2) Der Sohn, Jesus Christus, ist unser Vermittler zum Vater (Joh. 16,23). 2. Paulus bittet den himmlischen Vater auf den Knien, a) dass die Gemeinde mit der Herrlichkeit Gottes reichlich beschenkt werde. b) dass die Gemeinde im Geist innerlich stark werde. 3. Hier knüpft Paulus wieder an Vers 1 an, wo er mit dem Gedanken der Fürbitte begann, aber dann abschweifte und einen Einschub machte. a) Mit den erwähnten Merkmalen (= Glaube und Liebe) wiederholt er sich, da er sie schon im Kap. 1,15-16 gebrauchte. b) Sein ganzer Brief wird damit zu einem einzigen Segensgebet für die Gemeinde. c) Damit weist Paulus darauf hin, dass jeder Gedanke im christlichen Leben mit einem Gebet beginnt. 4. Wie wird die Gemeinde innerlich gestärkt? a) Indem Christus in jedem Gemeindeglied wohnt (κατοικέω). b) Dieses Wohnen bedeutet dauernd und nicht bloss vorübergehend, wie ein Gast in einem Hotel. c) Das Geheimnis unserer Stärke ist der Sohn Gottes, der in uns lebt und gegenwärtig ist: Röm. 8,9-11; Joh. 14,23 5. Wie kann Gottes Gegenwart in uns erkannt werden? a) Durch den Glauben an Jesus Christus und seine Verheissungen. b) Durch Christi Liebe, die in uns lebt und wir mit allen Heiligen pflegen.

Kapitel 3 Dogmatischer Teil Seite 23 (1) Es gibt kein grösseres Zeugnis für die Gemeinde in der Welt, als die Liebe. (2) Bsp. In Amerika musste ich oft stundenlang durch das Land fahren, bis ich schliesslich an einem kleinen Ort ankam, wo ich mit den Leitern über die Gemeindearbeit in St. Gallen redete. (3) Manchmal kam ich an einem Ort an und fand das Gemeindegebäude einfach nicht. (4) Oft fragte ich dann Leute auf der Strasse, oder an der Tankstelle um eine Wegbeschreibung. (5) Es kam oft genug vor, dass die Leute keine Ahnung hatten von einer Gemeinde Christi in der Gegend. (6) Ich wünschte, jemand hätte mir folgende Auskunft gegeben: Ja, ich weiss wo das ist. Dort hinter dem Hügel trifft sich eine Gruppe wunderbarer Christen, die in der ganzen Gegend bekannt sind für ihre Liebe. Ich weiss nicht, wie die Gemeinde heisst, aber gehört habe ich schon oft von ihnen. Fahren Sie einfach gerade aus, bis zur nächsten Kreuzung.. B. Verse 20-21: Gott kann unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in uns wirkt. 21 Ihm gehört die Ehre in der Gemeinde und durch Jesus Christus in allen Generationen, für Zeit und Ewigkeit! Amen. 1. Das Gebet des Paulus gipfelt in der Superlative (Röm. 11,33-36; Offb. 7,12). 2. Paulus preist Gott in der höchsten Form und mutet ihm viel mehr zu, als wir uns je von ihm erbitten oder erahnen können. 3. Durch die Zusammenkunft der örtlichen Gemeinde wird Gott geehrt in der Welt. 4. Darum lasst uns ihm die Ehre geben, denn ihm allein gebührt auch Ehre!