GEKa_NET Regionalveranstaltung Grundstücksentwässerung Südhessen DWA Landesverband Hessen Rheinland-Pfalz Saarland Vorgehensweise, Umsetzung und Erfahrungsberichte 14. September 2011, Baunatal Bestandsaufnahme und Zustandsbewertung Raiffeisenstraße 15 64347 Griesheim Telefon 06155/8445-0 Telefax 06155/8445-22 Internet: www.a2i.de E-Mail: griesheim@a2i.de
Umsetzung der EKVO - Immer noch viele Fragen Bestandsaufnahme Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten? Wie genau muss die Verlaufsmessung sein? Warum ist eine Untersuchung vom Gebäude nicht sinnvoll? Genügen die Entwässerungspläne der Bauakten? Benötigt man die Verlaufsmessung auch bei Straßeneinlaufleitungen? Was muss das Reinigungs- und Inspektionssystem leisten? Schadensbewertung Welche kommen in den Zuleitungskanälen i. d. R. vor? Wie sind die zu bewerten? Welche Zustandsbeschreibungs- und Bewertungssysteme sollten verwendet werden? Welche bieten sich an? Wie werden die Ergebnisse dargestellt? Seite 2
Umsetzung der EKVO, weitere Warum soll der Netzbetreiber zentral tätig werden? Warum ist eine optimale abgestimmte Software erforderlich? Wie ist der Bürger zu beteiligen? Welches Vorgehen ist wirtschaftlich und geeignet? Welches sind die für die Untersuchung? Seite 3
Wie ist die im Zuleitungskanal? Der Hauptkanal wird i. d. R. von Fachfirmen unter Aufsicht verlegt. Schadhafte Hauptkanäle wurden in den letzten Jahren saniert. Die Zuleitungskanäle sind häufig schadhaft, da i. d. R. vom Eigentümer oder Haus-Baufirmen und nicht von Kanalbaufirmen verlegt. da diese viele Nennweitenwechsel und Materialwechsel aufweisen. Die Lage und Verlegetiefe ist i. d. R. nicht genau bekannt. Leitungslänge 2- bis 3-fache der Länge der Hauptkanäle. Viele Äste viele Objekte viele Inspektionsabschnitte Datenmanagement wichtig! Seite 4
Welche werden verfolgt? Den Eigentümer aufklären und beteiligen! Die Lage und die Höhe des Zuleitungskanals ermitteln! Den Zustand des Zuleitungskanals erfahren! Wirtschaftlich handeln! Zuleitungskanaldaten speichern! Zustandsdaten auswerten! Sanierungsdaten zuweisen! Ausführung durch qualifizierte Firmen! Vervollständigen des Gesamttrassenbestandes! Verschneiden / ergänzen von vorh. Beständen z. B. getrennte Gebühr oder GEP! Seite 5
Was gehört zur Bestandsaufnahme? 1. der Bestandsaufnahme Es sind die Randbedingungen des Untersuchungsgebietes zu klären (Bebauung, Verkehr), sowie die Randbedingungen im Haupt- und Zuleitungskanal (Durchmesser, Tiefenlage, Altersstruktur, etc.). 2. Feststellen des s Wichtig, denn der der Zuleitungskanäle ist bisher nicht bekannt, bzw. die Dokumentation ist lückenhaft oder falsch. 3. Reinigung und Inspektion Die Kanäle müssen sauber sein. Lagerichtiges Bild im Video. Gute Ergebnisse erfordern eine gute Technik. Seite 6
Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten? Randbedingungen aus dem Untersuchungsgebiet erheben, wie: 1.Besonderheiten im Hauptkanal und in der Bebauungsstruktur. 2.Weit verzweigte und steile Zuleitungskanäle. 3.Verkehrsaufkommen / ÖPNV / Müllfahrzeuge u. a.. 4.Hydranten (Spülwasser) in der Nähe verfügbar. 5.Einbahnstraßen. 6.Vorbereitende und begleitende Spülung. Prüfen der Qualität der Bestandsdaten des Hauptkanals, ggf. im Hauptkanal berücksichtigen Seite 7
Was ist im Vorfeld der Untersuchung zu beachten? Ausschreibung der Reinigung und Inspektion 1. definieren 2.Randbedingungen beschreiben (s. o.) 3.Fair ausschreiben, unvorhergesehenes berücksichtigen: nach Stück, nach Aufwand, nach Länge, nach Schwierigkeitsgrad, nach Verschmutzung, nach Abzweigen. Seite 8
Warum ist die Lage so wichtig? Der ist i. d. R. bisher nicht dokumentiert und ist i. d. R. nicht geradlinig. Eine gute Aufnahme des s reduziert die Recherche und auf dem Grundstück und im öffentlichen Bereich. Wichtig für die Bestandsdokumentation. Wichtig für die und Darstellung der. Wichtig bei gemeinsam genutzten Kanälen (von 2 Liegenschaften). Seite 9
Warum ist die Lage so wichtig? Quelle: Stadtentwässerung Frankfurt SEF Seite 10
Warum ist die Lage so wichtig? Quelle: Stadtentwässerung Frankfurt SEF Seite 11
Warum keine Untersuchung vom Gebäude aus? Oftmals keine oder eine nur mit hohem Aufwand zugängliche Revisionsöffnung. Nur bei wenigen Liegenschaften gibt es an der Grundstücksgrenze einen Revisionsschacht. Bei der Inspektion vom Gebäude aus keine Inspektion im spitzen Winkel zurück möglich. Georeferenzierung der Zuleitungskanäle nur mit hohem Aufwand. A B C D Die aktuellen Inspektionssysteme, die vom Haus aus einsetzbar sind, sind Schiebesysteme ohne Reinigungseinrichtung (hat Einfluss auf Bildqualität und Längen- und Höhenmessung und keine genaue Zuordnung an dem korrekten Abzweig/Stutzen möglich). E Seite 12
Warum keine Untersuchung vom Gebäude aus? E A C D B Seite 13
Genügen die Entwässerungspläne der Bauakten? Rot - Inspektion Grün - Bauakten Quelle: Stadtentwässerung Stuttgart SES Entwässerungsakten weichen teilweise vom tatsächlichen Bestand stark ab. Die Unterlagen geben z. T. wertvolle Zusatzinformationen. Verfügbarkeit nur bei 20 bis 50 % der Liegenschaften. Sehr aufwändig: Unterlagen einholen, scannen, georeferenzieren, auswerten. Seite 14
Benötigt man die Verlaufsmessung bei Straßenablaufleitungen? Lage des Straßeneinlaufs für die Festlegung des Verlaufs des Zuleitungskanals nicht ausreichend Quelle: Stadt Lorsch Seite 15
Was ist bei der Reinigung und Inspektion zu beachten? KEINE Inspektion OHNE Reinigung! Die Zuleitungskanäle werden oft zum ersten Mal gereinigt. Der Schmutzanfall führt häufig zu Zwischenreinigungen des Hauptkanals. Es ist eine hohe Reinigungsleistung erforderlich. Hydranten in der Nähe oder zweites Fahrzeug. Seite 16
Was muss die gesamte Technik leisten? Gute Reinigungsleistung. Gutes, lagerichtiges und scharfes Bild. Weit in die Zuleitungskanalisation eindringen. Hohe Genauigkeit in Lage und Höhe. Erfassung auch bei vielen Abzweigen. Höhenunterschied 7,0 m Starke Steigungen im Zuleitungskanal überwinden. Datenbereitstellung. Quelle: Stadtentwässerung Stuttgart SES Seite 17
Was muss die gesamte Technik leisten? Integrierter Wasservorrat Separate Bevorratung Seite 18
Verlaufsvermessung - Lagegenauigkeit Die Lagegenauigkeit ist abhängig von der Länge des Zuleitungskanals, den Randbedingungen (Gefälle, Winkel), der eingesetzten Technik und dem Inspekteur. Abweichung beim Startwinkel (messen / schätzen) Abweichung hier 6,0 m Quelle: Stadtentwässerung Stuttgart SES Seite 19
Warum soll der Netzbetreiber zentral tätig werden? Beliebig viele Sonderfälle sind ein Grund, warum die Untersuchungen zentral organisiert werden und vom Hauptkanal aus erfolgen sollten. Die durchgängig gleiche Vorgehensweise und die geeignete Technik tragen entscheidend zur nachbarschaftsfreundlichen Abwicklung bei! Quelle: Stadtentwässerung Stuttgart SES Seite 20
Zustandsbewertung ZUSTANSBEWERTUNG Grundsätzlich wird genauso wie bei Maßnahmen im Hauptkanal vorgegangen: Vorbereitung Stichwörter: Schadensbilder Klassifizierung/Bewertung Bewertungssystem Darstellung der Auswertung Inspektion / Bestandsaufnahme Auswertung Sanierungsplanun g Sanierung Seite 21
Welche kommen in den Zuleitungskanälen i. d. R. vor? ZUSTANSBEWERTUNG Wurzeleinwuch s Rohrbruch Quelle: Stadtentwässerung Stuttgart SES Verschobene Rohrverbindung Nicht fachgerechte Nennweitenveränderung Seite 22
Welche kommen in den Zuleitungskanälen i. d. R. vor? ZUSTANDSBEWERTUNG Anschluss gemeißelt Längsriss Rohrbruch Rohrbruch Quelle: Stadtentwässerung Frankfurt SEF Seite 23
Welche Schadensverteilung zeichnet sich ab? ZUSTANDSBEWERTUNG Viele Zuleitungskanäle unter Bodenplatte können nicht untersucht werden (Risiko bei Inspektion und Sanierung teilweise zu hoch). Unter der Bodenplatte jedoch weniger. Seite 24
Wie sind die zu bewerten? ZUSTANDSBEWERTUNG Folgende Vorgehensweise bei der Auswertung Zuleitungskanal muss saniert werden Dementsprechend werden die Zustände klassifiziert: Zuleitungskanal muss nicht saniert werden Seite 25
Welche Zustandsbeschreibungs- und Bewertungssysteme sollten verwendet werden? ZUSTANDSBEWERTUNG Die Zustandsbeschreibung erfolgt i. d. R. nach DWA 149-2. Bei der Zustandsbewertung nach DWA 149-3 wird jeder Schaden im Hauptkanal bewertet nach Dichtheit, Standsicherheit und betrieblicher Sicherheit. Die 1:1 Übertragung der Bewertung nach DWA M149-3 auf den Zuleitungskanal mit den vielen Ästen ist viel zu aufwändig bei zu geringem Nutzen. Eine Priorität bringt dem Eigentümer nichts. Der Eigentümer will wissen, ob er seinen Kanal sanieren muss oder nicht. Seite 26
Was wird für die Zustandsbewertung benötigt? ZUSTANDSBEWERTUNG DATEN Stadtgrundkarte Hauptkanal inkl. und Stutzen Zuleitungskanal inkl. Verlauf, mit Videos und Fotos Schriftverkehr mit dem Eigentümer und Notizen (Adressen) FUNKTIONEN (für Massenbearbeitung) Anschreiben an Eigentümer generieren (Textbausteine, Adr. aus DB) Zuweisen aller Daten (Video, Fotos etc.) Übersichtliche Darstellung der maßgeblichen im Lageplan Effiziente Sanierungsplanung Dokumentation der durchgeführten Sanierung Ohne geeignete Software geht es nicht! Seite 27
Wie wird die Auswertung organisiert und wie werden die Ergebnisse dargestellt? ZUSTANDSBEWERTUNG Auswertung zentral und nicht dem Eigentümer überlassen. Eigentümer erhält Daten mit Sanierungsvorschlag Anschreiben Lageplan mit Darstellung des Verlaufs und der sanierungsrelevanten Videos und Fotos mit Viewer auf CD Netzbetreiber steht für Fragen zur Verfügung. Offen: wer unterstützt bei der Sanierung? Seite 28
Welche bieten sich an? ZUSTANDSBEWERTUNG Die Zugänglichkeit auf dem Grundstück ist bei der Sanierungsplanung ein wesentlicher Faktor. Inlinersanierungen können im Bereich von Leitungsbögen Falten ausbilden. Daher sind Inliner nur bei optimalen Bedingungen zu planen (möglichst geradliniger Verlauf, keine Verzweigungen, Revisionsschächte etc.) Risse, Rohrbrüche, axial verschobene Muffen und undichte Stellen können häufig mit Kurzlinern saniert werden. Erneuerungen (i. d. R. Teilerneuerungen) in offener Bauweise bieten sich bei guter Zugänglichkeit und geringer Tiefenlage an. In der Vielzahl der Fälle (80-90%) können Sanierungen geschlossen durchgeführt werden. Bei massiven unter der Bodenplatte ggf. ZKe unter Kellerdecke abhängen. Seite 29
Welches sind die für die Untersuchung? Eine schlechte Kamera-, Reinigungs- und Messtechnik führt zu geringen Tagesleistungen, schlechten Reinigungen und damit zu schlechter Bildqualität und hohem Aufwand auf den Grundstücken (z. B. Ortungen). Mangelhafte Information der Eigentümer => keine Akzeptanz Eine geeignete Software und ein optimiertes Datenmanagement sind unerlässlich. Ungeeignete Software, nicht abgestimmte Schnittstellen führen zu einem extremen Personalaufwand. Im Rahmen der Inspektion sollten Arbeiten (z. B. Ortung) auf dem Grundstück vermieden werden. Sie kosten häufig Zeit und Geld. Seite 30
für die Herangehensweise In einem Pilotprojekt eigene Erfahrungen sammeln, die spezifischen Anforderungen und die eigenen und Techniken festlegen. Ergebnisse sind Argumentationsgrundlage für die Entscheidungsgremien. Klein anfangen Evtl. bei den eigenen (städtischen/kommunalen) Liegenschaften beginnen und Erfahrungen sammeln. Nach dem Pilotprojekt Prozesse aufsetzen und etablieren, ggf. Satzung anpassen, Technik und EDV prüfen und ggf. anpassen. Kontinuierlich weiter machen Immer kleine zusammenhängende Gebiete bearbeiten. Diese dafür aber richtig und vollständig. Seite 31
Lageverlauf der Zuleitungskanäle inkl. Z-Koordinate erfassen! Inspektionsverfahren mit hoher Reinigungsleistungen und Bildqualität sind wichtig. Der Netzbetreiber soll zentral tätig werden bei der Inspektion, Auswertung und Sanierungsplanung. Bei der Bewertung und Sanierungsplanung gibt es 2 Zustandsklassen 0 oder 5 ; keine Prioritätenplanung. Geeignete Software und ein ausgereiftes Datenmanagement und auf Standards setzen (DWA M 149-2, DWA M150). Eigene Erfahrungen im Pilotprojekt sammeln. Seite 32
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 33