Silvia Hoffmann-Cadura Ausbildung in Deutschland Eine kritische Betrachtung des dualen Systems Diplomica Verlag
Silvia Hoffmann-Cadura Ausbildung in Deutschland: eine kritische Betrachtung des dualen Systems ISBN: 978-3-8428-1936-8 Herstellung: Diplomica Verlag GmbH, Hamburg, 2012 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diplomica Verlag GmbH http://www.diplomica-verlag.de, Hamburg 2012
Inhaltsverzeichnis Vorwort...5 Zum Inhalt des Buches...7 Die Entstehung des dualen Ausbildungssystems...10 1. Die 70er und 80er Jahre...15 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6. 1.7. 1.8. 1.9. Anforderungen an eine Ausbildung im dualen System...15 Gesetzlicher Rahmen und Urteil des Bundesverfassungsgerichtes...16 Ausbildungsordnung...18 Berufsbildungsberichte...19 technologischer Wandel...20 Entwicklung des Bildungsverhaltens...21 Berufsauswahl und Berufsberatung...23 Angebot und Nachfrage...25 Angebot...26 1.9.1. 1.9.2. 1.9.3. 1.9.4. 1.9.5. Regionale Unterschiede...26 Ausbilder...27 Ausbildungsfähigkeit der Betriebe...28 Ausbildungsmethoden...29 alternative Ausbildungsangebote...33 1.10. 1.11. Nachfrage...34 (Aus)bildungsverhalten...35 1.11.1. 1.11.2. 1.11.3. 1.11.4. Sonderschüler und Lernbehinderte...35 Hauptschüler ohne Abschluss...35 Hauptschüler mit Abschluss...36 Absolventen mit der Mittleren Reife...36
1.11.5. Absolventen mit (Fach-)Hochschulreife...36 1.12. Problemgruppen...37 1.12.1. 1.12.2. 1.12.3. junge Frauen...38 Junge Ausländer...40 leistungs- und lernschwache Jugendliche...42 1.13. 1.14. 1.15. 1.16. Ausbildungsabbruch...43 erfolgreicher Ausbildungsabschluss...46 Politische Forderungen und Handlungen...48 Internationale Zusammenarbeit...50 2. Die 90er Jahre...51 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. 2.5. 2.6. 2.7. Deutsche Wiedervereinigung...51 gesetzliche Rahmenbedingungen...52 Angleichung zweier Systeme...53 Schulische Bildung...55 wirtschaftliche Entwicklung...57 Regionale Unterschiede und daraus resultierende Mobilität...59 Ausbildungsstätten...60 2.7.1. 2.7.2. 2.7.3. Berufsbildende Schulen...60 über- und außerbetriebliche Ausbildungsstätten...61 Ausbildungsbetriebe...61 2.8. 2.9. 2.10. 2.11. 2.12. 2.13. Berufswahl...62 Berufsberatung...62 Angebot und Nachfrage...63 junge Frauen...67 lern- und leistungsschwache Jugendliche...68 Behinderte Jugendliche...69 2
2.14. 2.15. junge Immigranten und Aussiedler...69 Struktur des Ausbildungssystems...70 2.15.1. 2.15.2. 2.15.3. 2.15.4. Mindestanforderung...70 Ausbildungsdauer...70 Ausbildungsordnung...71 neue Berufsbilder...71 2.16. 2.17. 2.18. 2.19. 2.20. 2.21. 2.22. 2.23. 2.24. 2.25. Ausbildungsmethoden...72 ausbildendes Personal...75 Umwelt- und Gesundheitsschutz...78 Altbewerber...80 Ausbildungswechsler und Ausbildungsabbruch...80 Zwischen- und Abschlussprüfung...84 Vergütung...85 Bewertung des Systems durch Auszubildende...86 Übergang vom Ausbildungs- in ein Beschäftigungsverhältnis...88 politische Aktivitäten...89 3. Die 2000er Jahre...92 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 3.6. Strukturänderung zur Informations- und Dienstleistungsgesellschaft...92 Globalisierung und Europäisierung...93 Regionale Herausforderungen...94 gesetzliche Rahmenbedingungen...97 Berufsbildungsberichte...97 Angebot und Nachfrage...98 3.6.1. 3.6.2. 3.6.3. Bildungsverhalten...100 Berufswahl...101 Berufsvorbereitung und Förderung...102 3
3.6.4. 3.6.5. 3.6.6. 3.6.7. 3.6.8. 3.6.9. 3.6.10. 3.6.11. 3.6.12. neue Ausbildungsordnungen und Rahmenpläne...102 neue Ausbildungsberufe...103 ausbildendes Personal...104 Ausbildungsbetriebe...104 Alternativen zum dualen Ausbildungssystem...106 junge Frauen...107 lernbehinderte Jugendliche und Jugendliche mit Behinderung...108 benachteiligte, lern- und leistungsschwache Jugendliche...108 Jugendliche mit Migrationshintergrund...109 3.7. 3.8. 3.9. 3.10. 3.11. 3.12. 3.13. Altbewerber...110 Ausbildungsfähigkeiten...111 Ausbildungsabbruch oder -wechsel...112 Ausbildungsabschluss...115 Methodik und Wissenschaft in der beruflichen Bildung...116 Reform des dualen Systems...116 Subventionen und Förderprogramme...118 4. Zusammenfassung...121 5. Schlussfolgerung...123 6. Anhang...127 6.1. 6.2. 6.3. 6.4. Abkürzungsverzeichnis...127 Tabellen...130 Abbildungen...155 Quellenverzeichnis...169 4
Vorwort... Die Wahl ist ein großes Vorrecht vor den übrigen Wesen der Schöpfung, aber zugleich eine Tat, die sein ganzes Leben zu vernichten, alle seine Pläne zu vereiteln, ihn unglücklich zu machen vermag. Diese Wahl ernst zu erwägen, ist also gewiß die erste Pflicht des Jünglings, der seine Laufbahn beginnt, der nicht dem Zufall seine wichtigsten Angelegenheiten überlassen will. (...) Wir müssen daher ernst prüfen, ob wir wirklich für einen Beruf begeistert sind, ob eine Stimme von innen ihn billigt, oder ob die Begeisterung Täuschung, das, was wir für einen Ruf der Gottheit gehalten, Selbstbetrug gewesen ist. (...) Wer einen Stand erwählt, den er hochschätzt, der wird davor zurückbeben, sich seiner unwürdig zu machen, der wird schon deswegen edel handlen, weil seine Stellung in der Gesellschaft edel ist. Die Hauptlenkerin aber, die uns bei der Standeswahl leiten muß, ist das Wohl der Menschheit, unsere eigene Vollendung. Man wähne nicht, diese beiden Interessen könnten sich feindlich bekämpfen, das eine müsse das andre vernichten, sondern die Natur des Menschen ist so eingerichtet, daß er seine Vervollkommnung nur erreichen kann, wenn er für die Vollendung, für das Wohl seiner Mitwelt wirkt. (...) Wenn wir den Stand gewählt, in dem wir am meisten für die Menschheit wirken können, dann können uns Lasten nicht niederbeugen, weil sie nur Opfer für alle sind; dann genießen wir keine arme, eingeschränkte, egoistische Freude, sondern unser Glück gehört Millionen, unsere Taten leben still, aber ewig wirkend fort, und unsere Asche wird benetzt von der glühenden Träne edler Menschen. Karl Marx, August 1835 Betrachtung eines Jünglings bei der Wahl eines Berufes Abiturientenarbeit 5
Zum Inhalt des Buches Eine bereits länger anhaltende öffentliche Diskussion findet über das Ausbildungssystem in Deutschland statt. Meistens begleitet diese Diskussion Schlagwörter wie Bildungsmisere, schleppende Gleichberechtigung und eine zu lange Ausbildungsdauer, um hier nur einige Beispiele zu nennen. Somit kommt man zwangsläufig zu folgenden Fragen: Ist unser Ausbildungssystem noch zeitgemäß? Sind genug fähige junge Menschen vorhanden, um eine Ausbildung zu absolvieren? Gibt es auch ausreichend Ausbildungsstellen für die potenziellen Auszubildenden? Sind die Ausbildungsstellen qualitativ ausreichend für die zukünftigen Anforderungen? Wie groß sind die qualitativen und quantitativen Unterschiede im dualen Ausbildungssystem? Was bringt eine Ausbildung dem Individuum, der Einrichtung oder dem Kollegtiv? Wie hat sich das System entwickelt und wie sieht seine weitere Entwicklung aus? Passen die Ausbildungssituation mit dem rechtlichen Rahmen überein oder müssen Nachbesserungen vorgenommen werden? In wie weit ist der Staat integriert und wie sollte seine zukünftige Rolle aussehen? Das Bundesbildungsministerium erstellt seit 1977 jährlich einen Berufsbildungsbericht, in welchem aktuelle Ansätze des dualen Berufsbildungssystems, des Bildungsstandes und der Bildungsentwicklung von relevanten Jungendlichen untersucht und erfasst werden. Es werden die laufenden Untersuchungen über die 7