ALLES WISSENSWERTE ÜBER DIE ANPASSUNG DES ERWARTETEN HEBELSATZES BEI CARMIGNAC FONDS Carmignac hat vor Kurzem die Verkaufsprospekte seiner Fonds aktualisiert. Eine der Änderungen betrifft den erwarteten Hebelsatz sogenannten Leverage Level, der am 26. Februar 2018 bei einigen unserer Fonds von 200% auf 500% erhöht wird. Diese Maßnahme wird häufig missverstanden und sorgt für Verwirrung. In dieser Mitteilung: werden die betroffenen Fonds genannt, wird erläutert, worum es sich bei diesem Hebelsatz handelt, werden unsere Gründe für diese Maßnahme dargelegt. Im Hinblick auf das Risikoprofil unserer Fonds gilt: An den Risikoprofilen der Fonds ändert sich nichts. Das resultiert daraus, dass der erwartete Hebelsatzt (Brutto), wie nachstehend erläutert, kein Maß für den Risikograd eines Fonds ist. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass diese Erhöhung des erwarteten Hebelsatzes : keine Änderung der Anlagephilosophie oder des Anlageprozesses der betroffenen Fonds bewirkt. nicht zu einer Veränderung der Performancefaktoren der betroffenen Fonds führt. Welche Fonds sind von der Erhöhung betroffen? Auf Beschluss von Carmignac wird der erwartete Hebeleffekt für zwei französische Investmentfonds (FCPs) erhöht: - Carmignac Patrimoine - Carmignac Investissement Latitude Darüber hinaus sind auch fünf Teilfonds der in Luxemburg ansässigen Carmignac Portfolio SICAV betroffen: - Carmignac Portfolio Patrimoine - Carmignac Portfolio Unconstrained Global Bond - Carmignac Portfolio Emerging Patrimoine - Carmignac Portfolio Capital Plus - Carmignac Portfolio Investissement Latitude 1
Was ist gemeint, wenn wir vom erwarteten Hebelsatz sprechen? Es gibt viele unterschiedliche Begriffe, die sich auf Leverage beziehen, und diese können unterschiedliche Bedeutungen haben: 1. Der erwartete Hebelesatz wird auch als Brutto-Leverage bezeichnet: (gemäß der letzten Prospektänderung) Der erwartete Hebelsatz ist ein Indikator, mit dem das Volumen der in einem Portfolio verwendeten Derivate angegeben werden soll. Rechnerisch entspricht er der Summe der absoluten Beträge der Nominalwerte aller im Portfolio enthaltenen Derivate. o Immer wenn ein derivatives Finanzinstrument (ganz gleich, ob in Form einer Long- oder Short-Position) ins Portfolio aufgenommen wird, erhöht sich unabhängig von der Anlageklasse (Aktien, festverzinsliche Anlagen, Währungen) der Hebelsatz. Beispielsweise hätte ein reines Aktienportfolio, das Short-Positionen auf 20% des S&P 500 eingeht, denselben erwarteten Hebelsatz, wie das gleiche Aktienportfolio, das mit Long-Positionen auf 20% des S&P 500 ein übermäßiges Exposure eingeht. o Der erwartete Hebelsatz spiegelt nicht den tatsächlichen Risikograd des Portfolios wider, denn er ergibt sich einfach durch Addition der Nominalwerte aller Derivatepositionen des Portfolios, unabhängig von der Anlageklasse. Derivate auf Aktien, festverzinsliche Anlagen und Währungen werden ohne Unterschied zusammengefasst. Für das erwartete Leverage Level, ist es unerheblich, ob sich Derivatepositionen miteinander verrechnen lassen oder Risiken im physischen Portfolio mindern. 2. Der Netto-Hebelsatz oder wirtschaftliche Hebeleffekt wird auch als Engagement (Commitment) bezeichnet. (wird im jeweiligen Verkaufsprospekt nicht geändert) Beim Netto-Hebel bzw. Leverage werden Verrechnungs- und Absicherungseffekte der Derivate innerhalb des Portfolios berücksichtigt (Verrechnung von Exposures, Ausgleich von Cash-Positionen, Anpassungen der Duration usw.). Diese Methoden sind ein besserer Ausgangspunkt für die Bezifferung des wirtschaftlichen Risikos als der erwartete Hebelsatz. 3. Value-at-Risk: (wird nicht geändert) Der Value at Risk (oder VaR) dient zur Abschätzung des Maximalverlusts, mit dem innerhalb eines bestimmten Zeitraums und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu rechnen ist. Er gehört zu den relevanteren Kennzahlen für das Gesamtrisiko eines Fonds. Mit dem VaR wird das Marktrisiko eines Portfolios gemessen, und diese Kennzahl kann sowohl absolut als auch in Relation zu einem Referenzindikator angegeben werden. 2
Von den Aufsichtsbehörden wird maximal ein VaR von 2 zugelassen, d. h. der VaR des Fonds darf nicht mehr als doppelt so hoch wie der seines Referenzindikators sein. Welche Veränderungen ergeben sich dadurch für die Risikoprofile der Fonds? An den Risikoprofilen der Fonds ändert sich nichts. Wie bereits erwähnt, ist der erwartete Hebelsatz (Brutto-Hebeleffekt) keine Kennzahl für den Risikograd eines Fonds. Der Risikograd wird mithilfe der VaR- bzw. der Commitment-Methode ermittelt, und diese bleiben gleich. Die Anpassungen wurden umgesetzt, ohne die Risikoprofile des betreffenden Fonds zu verändern. Warum wurde der erwartete Hebelsatz erhöht? Wir rechnen damit, dass sich die nach der Finanzkrise von 2008 durch die Zentralbanken eingeführte Geldpolitik schrittweise normalisieren wird. Als aktive Fondsmanager haben wir die Aufgabe, dieser Entwicklung vorzugreifen und uns die passenden Instrumente zu suchen, mit denen wir diese neuen Herausforderungen effektiver bewältigen können. Voraussichtlich werden wir verstärkt Zins- und Währungsderivate zur Risikosteuerung einsetzen. Diese derivativen Finanzinstrumente haben nun einmal hohe Brutto-Nominalbeträge, und das erklärt, warum wir beschlossen haben, den erwarteten Hebeleffekt zu erhöhen. Zwei Beispiele zur Verdeutlichung: 1. Zinsderivate schützen vor steigenden Zinssätzen: Eine Möglichkeit, ein Portfolio vor steigenden Zinssätzen zu schützen, ist es, mittels Short-Positionen in Zinsderivaten die modifizierte Duration zu verringern. Dazu können verschiedene Arten von Derivaten mit unterschiedlichen Laufzeiten, Durationen und Nominalwerten eingesetzt werden. Je geringer die Duration der verwendeten Derivate, desto mehr Kontrakte müssen verkauft werden, d. h. desto höher ist der erwartete Hebelsatz (die Summe der Nominalwerte aller Derivate). Alle nachstehenden Beispiele verdeutlichen, wie viele Kontrakte verkauft werden müssen, um die Duration eines Portfolios um den Faktor 2 zu verringern. Sie haben zwar alle den gleichen Einfluss auf das Zinsrisiko des Portfolios (d. h. sie bewirken dieselbe Veränderung der Duration), aber sie haben unterschiedliche Nominalwerte und unterschiedlichen Einfluss auf den erwarteten Hebelsatz. 3
Angestrebte Duration (wirtschaftliches Duration des Finanzinstruments Anzahl Kontrakte, die gekauft/verkauft werden müssen Brutto- Hebelsatz Risiko) 1-Jahres-EURIBOR 2 1 2 200% Bundesschatzanweisungen 2 2 1 100% Bundesobligationen 2 5 0,4 40% Bundesanleihen 2 9 0,22 22% Wie ist die Tabelle zu lesen? 1. Spalte: angestrebte modifizierte Duration, 2. Spalte: tatsächliche Duration des Finanzinstruments, 3. Spalte: erforderliche Anzahl an Kontrakten, um die angestrebte Duration zu erreichen, 4. Spalte: erforderlicher Brutto-Hebeleffekt, um die angestrebte Duration zu erreichen. Im vorstehenden Beispiel spiegelt der Brutto-Hebeleffekt wider, welche Finanzinstrumente Sie einsetzen, und nicht, gegen welches Risiko Sie sich absichern. 2. Neutralisierung eines Fremdwährungsgeschäfts mittels Währungsderivaten: Wenn ein Portfoliomanager beschließt, eine Aktie bzw. ein festverzinsliches Finanzinstrument zu kaufen, die auf eine Fremdwährung lauten, kann er sich (mit einem Devisen-Forward- oder -Futures-Kontrakt) gegen das Währungsrisiko absichern. So partizipiert der Fonds ohne Währungsexposure an der Wertentwicklung des Basiswerts. Sollte der Portfoliomanager seine Meinung ändern und beschließen, das Währungsexposure doch beizubehalten, kann er die Derivateposition nicht einfach wieder zurückverkaufen. Er muss die entgegengesetzte Position erwerben, um den Effekt bis zum Ende der Laufzeit des Futures-/Forward-Kontrakts zu neutralisieren. Am Devisenmarkt ist es tatsächlich gängige Praxis, einen neuen Kontrakt zu handeln, um einen bestehenden damit glattzustellen, d. h. beide Derivate werden bis zum Ende ihrer Laufzeit gehalten. Dadurch kommt es rechnerisch zu einer Erhöhung des erwarteten Hebelsates. Betrachten wir das Beispiel eines PMs, der 5% seines Portfolios in Aktien von Apple investiert (die auf USD lauten). Zum Zeitpunkt T0, beim Kauf der Aktien, beschließt er, das USD-Risiko abzusichern. Zum Zeitpunkt T+1 entscheidet er sich jedoch, das Exposure gegenüber dem USD beizubehalten. 4
Hebel Brutto- Netto- Hebel/Engagement (Commitment) T0 PM beschließt Absicherung gegen das Währungsrisiko Erster Kontrakt Devisenterminkauf EUR/USD im Wert von 5 % des vom Fonds verwalteten Vermögens 5% 5% T+1 PM beschließt, das Währungsrisiko doch beizubehalten + Neuer Kontrakt + Devisenterminverkauf EUR/USD über den gleichen Betrag +5% -5% GESAMT 10% 0% Im vorstehenden Beispiel erhöht sich durch die Glattstellung der ersten Position und die Neutralisierung des Währungsrisikos mit einem neuen Kontrakt der Brutto-Hebelsatz (von 0 auf 10%), während das Engagement (Commitment) neutralisiert wird. Diese zwei Beispiele verdeutlichen, dass der erwartete Hebelsatz des Fonds nicht dessen Risikograd widerspiegelt. Er ist lediglich ein Indikator für das Volumen der innerhalb des Fonds verwendeten Derivate. Wesentliche Punkte: Durch die Anpassung des erwarteten Hebelsatzes ändern sich weder die Anlagephilosophie noch der Anlageprozess der betroffenen Fonds. Auch das Risikoprofil der Fonds bleibt gleich. Der erwartete Hebelsatz ist kein Maß für den Risikograd eines Fonds, sondern ein Indikator für das Volumen an Derivaten, die im Fonds verwendet werden. 5
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