20 Jahre Laupheimer Museum Heimat revisited 25. April bis 22. Juli 2018
Heimat revisited Wie sieht die Zukunft der städtischen Museen aus? Was sind die Aufgaben, Kernaufgaben? Gibt es Pflichten im Kulturbereich, wo liegen die Freiheiten? Oftmals sind es klassische Heimatmuseen, die über viele Jahrzehnte alles gesammelt haben, was mehr oder weniger an sie herangetragen wurde. Auch das Laupheimer Museum, das nun seit 20 Jahren als Museum zur Geschichte von Christen und Juden firmiert, geht größtenteils auf die städtische Sammlung des ab 1921 aufgebauten Heimatmuseums zurück. Der christlich-jüdischen Prägung des Ortes trug man schon recht früh Rechnung, als man 1969 die jüdische Geschichte Laupheims in das damalige Museumskonzept integrierte. Zudem zeigt die Sammlung deutliche Schwerpunkte in den Bereichen religiöser Volkskunst und der Dokumentation jüdischen Lebens. Als sich die Stadt in den 1990er Jahren darauf verständigte, das bisherige Heimatmuseum in ein explizites Museum zur Geschichte von Christen und Juden umzugestalten, konnten vielfältige Gedanken und Absichten zusammengeführt werden. Wie kam es zu dem Titel der Ausstellung? 1965 veröffentli chte Bob Dylan sein Album Hig way 61 revisited h : Er beschrieb seinen bisherig Lebensweg, au en sgehend von se inem Heimator Duluth, wo der t Highway 61 be gann. Im selben Jahr startete da s Laupheimer H eimatmuseum Kleinen Schlössle im. Holzfigur Gasthof Zum Bären, um 1900
Kleinplastik, 19./20. Jh. Die damalige Entscheidung war weitsichtig, auch in museumstheoretischer Hinsicht: Man konzentrierte sich auf die besonders charakteristische Koexistenz in Laupheims Geschichte und entwarf zugleich ein Museum, das in weiten Teilen die gesamte Ortsentwicklung vermittelt. Also doch ein Heimatmuseum, mit Blick auf seine gesellschaftspolitische Relevanz bald mehr denn je. Nach 20 Jahren wird diese Genese wiederbesichtigt Heimat revisited. Und nach 20 Jahren will diese Jubiläumsausstellung verdeutlichen, wie vielfältig Stadtmuseen sein können: Mit einer breit angelegten Sammlung und demgegenüber keineswegs im Widerspruch konsistenten Erzählung dieser Vielfalt. Zudem will die Ausstellung sichtbar machen, dass Erzählung Strukturen braucht, gewissermaßen eine Ordnung der Dinge. Gedichtband von Hertha Nathorff-Einstein, 1923
Vier klassische Ordnungskriterien gliedern die Ausstellung, mit allen Schnittmengen. In der Abteilung Geschichte steht die historische Aussagekraft der Exponate im Vordergrund, zeitliche Dimensionen, Vergangenheit und Gegenwart bilden den Zusammenhang. Im Raum Religion zeigt sich, dass die christlich-jüdische Prägung der Gesellschaft anhand von Objekten veranschaulicht werden kann. Im dritten Bereich stehen Menschen im Mittelpunkt, deren Leben und Wirken besonders stark in die Gesellschaft ausgestrahlt hat. Und schließlich ist ein großer Raum den Sammlungsaspekten der Kunst gewidmet, womit der ästhetischen Qualität von Überlieferung besonders Gewicht verliehen werden kann. Raimund Moosmayer, Selbstporträt, 1961 Ein umfangreicher Begleitband, in dem über 30 Autoren die Genese des Laupheimer Museums als ihre Heimat beschreiben, erscheint zu dieser Ausstellung. Josef Braun (1910-2004)
Begleitprogramm Sonntag, 13. Mai, 13.00 bis 17.00 Uhr April Internationaler Museumstag Tag der offenen Tür mit Führungen, Museumsrallye, Kinder- und Familienprogramm in Dauer- und Sonderausstellung. Eintritt frei! Mittwoch, 25. April, 18.00 Uhr Sonntag, 27. Mai, 14.00 Uhr Eröffnung der Sonderausstellung Heimat revisited. 20 Jahre Laupheimer Museum. Um Anmeldung beim Museum wird gebeten. Sonntag, 29. April, 14.00 Uhr Juni Sonntag, 3. Juni, 14.00 Uhr Mai Donnerstag, 3. Mai, 19.00 Uhr Donnerstag, 14. Juni, 10.00 bis 19.00 Uhr Laemmle-Kino Filmvorführung New Offenburg die letzten Badener der USA (D 2014). Mit Adrian Kutter. Kartenreservierung unter 07392 968000 19. Laupheimer Gespräche Thema Antisemitismus. Wissenschaftliches Symposium in Zusammenarbeit mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Eintritt frei! Sonntag, 6. Mai, 14.00 Uhr Sonntag, 17. Juni, 14.00 Uhr
Juli Sonntag, 1. Juli, 14.00 Uhr Donnerstag, 5. Juli, 19.00 Uhr Lesung Ludwig Zimmermann spricht über seine Heimat Baustetten und liest aus seinen im Frühjahr 2018 erschienenen Lebenserinnerungen. Eintritt frei! Donnerstag, 19. Juli, 19.00 Uhr Laemmle-Kino Filmvorführung Der letzte Mentsch (D 2013). Mit Adrian Kutter. Kartenreservierung unter 07392 968000 Sonntag, 22. Juli, 14.00 Uhr Für Schulen gibt es museumspädagogische Angebote. Museum zur Geschichte von Christen und Juden Schloss Großlaupheim Claus-Graf-Stauffenberg-Straße 15 88471 Laupheim Telefon 07392 968000 Telefax 07392 9680018 museum@laupheim.de www.museum-laupheim.de Öffnungszeiten Samstag, Sonntag, Feiertag: 13.00-17.00 Uhr Führungen für Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten Eintritt Erwachsene 4,00 Euro Ermäßigt 3,00 Euro Familien 7,00 Euro Schüler und Jugendliche bis 18 Jahre frei Führungen im Museum bis 25 Personen Jüdischer Friedhof Haus am jüdischen Friedhof Audioguide Gruppen ab 6 Personen Erwachsene 3,00 Euro Ermäßigt 2,00 Euro Schüler und Jugendliche bis 18 Jahre frei 40,00 Euro 40,00 Euro 2,00 Euro