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Transkript:

Aktuelle Warnungen und besondere Ergebnisse April 2019 Im April 2019 haben wir eine Reihe an gesundheitlich besonders bedenklichen Substanzen getestet. Neben einigen (sehr) hoch dosierten Ecstasy-Tabletten wurde in einem als 4-MeO-PCP (4- Methoxyphencyclidin) abgegebenen Pulver das stärker wirksame 3-MeO-PCP (3-Methoxyphencyclidin) nachgewiesen. Eine als Methamphetamin abgegebene Probe enthielt kein Methamphetamin, sondern nur eine unbekannte Substanz. Im Folgenden werden alle Proben, die seit den letzten Warnungen bis heute bei checkit! analysiert und neue psychoaktive Substanzen enthielten und/oder als hoch dosiert, unerwartet oder gesundheitlich besonders bedenklich eingestuft wurden, detailliert dargestellt. 1. Als Ecstasy zur Analyse abgegeben Achtung! Tabletten mit gleichem Aussehen (Logo, Farbe, Form) können unterschiedliche Inhaltsstoffe und/oder Wirkstoffgehälter beinhalten. Es ist daher sinnvoll jede Tablette einzeln testen zu lassen oder falls keine Substanzanalyse möglich sein sollte vorsichtig anzutesten. Vorsicht Hoch Dosiert Um Überdosierungen zu vermeiden und um das Risiko von Gesundheitsschäden zu minimieren, sollten Dosierungen von 1,3 Milligramm MDMA pro Kilogramm Körpergewicht bei Frauen und 1,5 Milligramm MDMA pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern nicht überschritten werden! Zum Beispiel sollte ein 80 kg schwerer Mann nicht mehr als 120 mg MDMA und eine 60 kg schwere Frau nicht mehr als 78 mg MDMA konsumieren. Logo: Philipp Plein Rückseite: Totenkopf Farbe: orange Durchmesser: 13,1 mm Dicke: 3,6 mm Inhaltsstoff: 116 mg MDMA Bei checkit! wurden im April sowohl diese Ecstasy-Tablette als auch zwei Tabletten mit dem gleichen Logo abgegeben, die 4- FMA enthielten (siehe unten) 1

Logo: Gorka.in Rückseite: Bruchrille Farbe: grün Durchmesser: 10,1 mm Dicke: 5,6 mm Inhaltsstoff: 117 mg MDMA Logo: Pharao Rückseite: Bruchrille Warning Pharaoh 240 mg Farbe: gelb Durchmesser: 13,2 mm Dicke: 4,1 mm Inhaltsstoff: 122 mg MDMA Logo: Redbull Rückseite: Bruchrille Red Buli Farbe: lila Durchmesser: 11,6 mm Dicke: 3,6 mm Inhaltsstoff: 137 mg MDMA Logo: Bundesadler Rückseite: - Farbe: beige Durchmesser: 10,8 mm Dicke: 4,2 mm Inhaltsstoff: 140 mg MDMA Logo: Double Trouble Rückseite: Bruchrille 1 2 Farbe: grün Durchmesser: 12,2 mm Dicke: 4,4 mm Inhaltsstoff: 144 mg MDMA 2

Logo: Bluetooth Rückseite: Bruchrille Farbe: rosa / rot Durchmesser: 10,1 mm Dicke: 5,4 mm Inhaltsstoff: 152 mg MDMA Logo: Affe Rückseite: Bruchrille No hear Farbe: gelb Durchmesser: 10,2 mm Dicke: 5 mm Inhaltsstoff: 153 mg MDMA Logo: Audi Rückseite: Audi Rs Farbe: grau Durchmesser: 20,2 mm Dicke: 4,2 mm Inhaltsstoff: 161 mg MDMA Logo: Cowboy Rückseite: Bruchrille Farbe: grün Durchmesser: 12,1 mm Dicke: 4,3 mm Inhaltsstoff: 177 mg MDMA Logo: Goldbarren Rückseite: Bruchrille 199.9 mg Farbe: gelb - gold Durchmesser: 11,1 mm Dicke: 4 mm Inhaltsstoff: 182 mg MDMA 3

Logo: F1 Rückseite: MAX Farbe: blau Durchmesser: 15,5 mm Dicke: 5,3 mm Inhaltsstoff: 209 mg MDMA Logo: Kim Jong-un Rückseite: Bruchrille Radioaktiv-Zeichen Farbe: orange Durchmesser: 11,7 mm Dicke: 5,4 mm Inhaltsstoff: 220 mg MDMA Logo: Redbull Rückseite: Bruchrille Red Buli Farbe: rosa Durchmesser: 11,7 mm Dicke: 6 mm Inhaltsstoff: 227 mg MDMA 2. Als Speed zur Analyse abgegeben Tatsächliche Inhaltsstoffe der verschiedenen Proben Amphetamin (412 mg/g) + DPIA Amphetamin (412 mg/g) + Paracetamol Elf Proben, die als Speed zur Analyse abgegeben wurden, enthielten neben Amphetamin auch Koffein in unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Darunter wurden auch gesundheitlich bedenkliche Dosierungen ermittelt. Siehe hierzu Informationstext zu Koffein im Anhang! 3. Als Kokain zur Analyse abgegeben Tatsächliche Inhaltsstoffe der verschiedenen Proben Kokain (796 mg/g) + Levamisol (90 mg/g) 4

Kokain (779 mg/g) + Levamisol (135 mg/g) Kokain (583 mg/g) + Levamisol (2 mg/g) + Koffein (55 mg/g) + BEC 1 + trans-cinnamoylcocain Kokain (685 mg/g) + Levamisol (81 mg/g) + Koffein (18 mg/g) + BEC 1 Kokain (289 mg/g) + Koffein (47 mg/g) + Paracetamol Amphetamin (413 mg/g) + Koffein (100 mg/g) 4. Als Methamphetamin zur Analyse abgegeben Tatsächliche Inhaltsstoffe der verschiedenen Proben Koffein (321 mg/g) + Paracetamol Kokain (815 mg/g) + Koffein (149 mg/g) Unbekannte Substanz 5. Als 4-FMA zur Analyse abgegeben Tatsächliche Inhaltsstoffe der verschiedenen Proben Logo: Philipp Plein Rückseite: Totenkopf Farbe: rosa Durchmesser: ca. 13,2 mm Dicke: ca. 4,5 mm Inhaltsstoff: 4-Fluormethamphetamin Tablette 1: 55 mg Tablette 2: 44 mg Bei checkit! wurden im April sowohl diese 4-FMA-Tabletten als auch eine Tablette mit dem gleichen Logo abgegeben, die MDMA enthielt (siehe oben). 6. Als 2C-B zur Analyse abgegeben Tatsächliche Inhaltsstoffe der verschiedenen Proben: 2C-B als Pulver: 2C-B (894 mg/g) + 2C-H 2C-B als Tablette: 1 Benzoylecgonin ist ein Umwandlungsprodukt von Kokain 5

Logo: Donkey Kong Rückseite: Donkey Kong Farbe: grau - blau Durchmesser: 8,2 mm Dicke: 4,5 mm Inhaltsstoff: 9 mg 2C-B + 2C-H 7. Weitere Substanzen, die zur Analyse abgegeben wurden Zur Analyse gebracht als N-Ethylhexedron Ketamin LSD (Trip) 4-MeO-PCP Tatsächliche/r Inhaltsstoff/e N-Ethylhexedron Ketamin (210 mg/g) + Paracetamol 1p-LSD 3-MeO-PCP 8. Kurzinformationen zu Inhaltsstoffen (in alphabethischer Reihenfolge) 1P-LSD (1-Propionyl-lysergsäurediethylamid) ist ein LSD-Derivat und ALD-52-Homolog mit psychedelischer Wirkung und geringerer Potenz im Vergleich zu LSD 2. Es wird vermutet, dass 1P-LSD im Körper zu LSD umgewandelt wird. Da es sich um ein wenig erforschtes Research Chemical handelt, können keine zuverlässigen Aussagen über Risiken und Langzeitfolgen gemacht werden. 2C-H (2,5-Dimethoxyphenethylamin, DMPEA) ist eine selten vorkommende Substanz aus der Gruppe der Phenethylamine. Trotz seiner Verwandtschaft mit 2C-B besitzt 2C-H keine psychedelischen oder psychoaktiven Eigenschaften und wird hauptsächlich als Vorläuferstoff in der Synthese von anderen 2C-Verbindungen (z.b. 2C-B) verwendet. 3 3-MeO-PCP (3-Methoxyphencyclidin) ist ein Derivat von PCP und Ketamin und weist strukturelle Ähnlichkeiten zu Methoxetamin auf. 3-MeO-PCP ist eine neue synthetische Substanz. UserInnen berichten von einer stärkeren Wirkung verglichen mit 4-MeO-PCP. Eine wissenschaftliche 2 Brandt, S. D., Kavanagh, P. V., Westphal, F., Stratford, A., Elliott, S. P., Hoang, K.,... & Halberstadt, A. L. (2016). Return of the lysergamides. Part I: Analytical and behavioural characterization of 1-propionyl-d-lysergic acid diethylamide (1P-LSD). Drug testing and analysis, 8(9), 891-902. 3 Trachsel, D., Lehmann, D., & Enzensperger, C. (2013). Phenethylamine: von der Struktur zur Funktion. Nachtschatten. 6

Studie legt nahe, dass die Wirkung von 3-MeO-PCP um ein Vielfaches stärker ist als die von 4-MeO-PCP und Verwechslungen der beiden Substanzen das Risiko einer Überdosierung erhöhen können. 4 Wie bei den meisten neuen psychoaktiven Substanzen handelt es sich um eine weitgehend unerforschte Substanz, weshalb bis heute keine zuverlässige Aussage über Risiken und Langzeitfolgen des Konsums möglich ist. 4-FMA (4-Fluormethamphetamin), ist ein eher seltenes und kaum erforschtes Phenethylamin mit stimulierender Wirkung und struktureller Ähnlichkeit zu 4-Fluoramphetamin (4-FA) und Methamphetamin. Einige UserInnen vergleichen die Wirkung von 4-FMA mit 4-FA, die unerwünschten Wirkungen beschreiben sie aber häufig als vergleichsweise stärker ausgeprägt. Da es sich um eine neue psychoaktive Substanz handelt, können keine zuverlässigen Aussagen über weitere Risiken und Langzeitfolgen gemacht werden. DPIA ist ein vermutlich psychoaktives Synthesenebenprodukt 5, das bei der Herstellung von Amphetamin entsteht. Die meisten Amphetamin-Proben weisen Spuren von DPIA auf allerdings in so geringer Menge, dass es bei der Analyse nicht aufscheint. Befinden sich größere Mengen DPIA in der Probe, wird die Nachweisgrenze überschritten und das Synthesenebenprodukt als Inhaltsstoff angegeben. Koffein zählt zu der Gruppe der Stimulanzien und wirkt in geringen Dosen aktivierend auf Muskelund Herztätigkeit und kann die Konzentrationsfähigkeit kurzfristig verbessern. Koffein führt zu einem leichten Anstieg des Blutdruckes und der Körpertemperatur. Nach dem Konsum großer Mengen Koffein (ab 500mg) sind folgende Wirkungen wahrscheinlich: Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen, Zittern, Kurzatmigkeit, Nervosität, Herzrasen oder Schlafstörungen. Durch die unspezifische Aktivierung des gesamten Organismus kann es auch zu Angstzuständen kommen. In Kombination mit Speed kann es zu einer starken Belastung des Herz-Kreislaufsystems kommen. Da Koffein die Körpertemperatur erhöht und harntreibende Eigenschaften besitzt, erhöht der Mischkonsum mit Speed die Gefahren von Überhitzung und großem Flüssigkeitsverlust. Levamisol ist ein Anthelminthikum (wurde in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzt), welches früher auch in der Humanmedizin Anwendung fand. Als Beimengung zu Kokain tritt die Substanz in den letzten Jahren gehäuft auf. Verschiedene Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit Levamisol berichtet wurden sind unter anderem: allergische Reaktionen (z.b. Schwierigkeiten beim Atmen, Anschwellen der Lippen, der Zunge, des Gesichts) und Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems (z.b. Verwirrungszustände oder Bewusstlosigkeit, extreme Müdigkeit) 6. Die bedenklichste Nebenwirkung von Levamisol ist eine Veränderung des Blutbildes, Agranulocytose genannt. Im Zuge dieser kommt es zu einer Reduktion der weißen Blutkörperchen, was in weiterer Folge auf Grund von Immunschwäche zu lebensbedrohlichen Infektionen führen kann. Die Symptome, die dabei auftreten können, sind Schüttelfrost, Fieber, Sepsis, Schleimhaut-, Zungenund Halsentzündungen, Infektion der oberen Atemwege, Infektionen im Analbereich und 4 Roth, B. L., Gibbons, S., Arunotayanun, W., Huang, X. P., Setola, V., Treble, R., & Iversen, L. (2013). The ketamine analogue methoxetamine and 3-and 4-methoxy analogues of phencyclidine are high affinity and selective ligands for the glutamate NMDA receptor. PLoS One, 8(3), e59334. 5 Ketema, H., Davis, W. M., Walker, L. A., & Borne, R. F. (1990). Pharmacologic and toxicologic effects of di(betaphenylisopropyl)amine (DPIA) in rats and mice. Gen Pharmacol, 21(5), 783-790. 6 Kinzie, E. (January 01, 2009). Levamisole found in patients using cocaine. Annals of Emergency Medicine, 53, 4, 546-7. 7

oberflächliches Absterben von Hautarealen 7. Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung einer Agranulozytose steigt, unabhängig von der aufgenommenen Dosis, mit der Regelmäßigkeit der Levamisol-Einnahme 8. Am häufigsten tritt eine Agranulozytose auf, wenn Levamisol kontinuierlich 3-12 Monaten eingenommen wird 9. Es sind aber auch Fälle bekannt, bei denen bereits nach weniger als drei Wochen nach der ersten Levamisol-Einnahme die Erkrankung diagnostiziert wurde 10. Die Agranulozytose wird mit einem geeigneten Antibiotikum behandelt. Bei Auftreten von den beschriebenen Symptomen nach Kokain-Konsum empfehlen wir dringend einen Arzt aufzusuchen, da die Erkrankung nur mit medizinischer Behandlung gut ausheilbar ist. Das europaweit häufige Vorkommen von Levamisol in Kokain-Proben hat zu diversen Spekulationen über die Gründe der Beimengung geführt. Eine aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien 11 in Zusammenarbeit mit checkit! kommt zu folgendem Schluss: Levamisol wird im Körper zu Aminorex umgewandelt, das sowohl kokainartige, als auch amphetaminartige Effekte an Rezeptoren im Gehirn auslöst. Es kann angenommen werden, dass nach Abklingen der Kokain-Wirkung die Effekte von Aminorex einsetzen und daher Levamisol als Streckmittel verwendet wird, um die Wirkung von Kokain zu verlängern. N-Ethylhexedron (NEH, Hexen) ist ein Stimulans aus der Gruppe der Cathinone und hat UserInnen-Berichten zufolge eine Wirkung, die mit Kokain vergleichbar ist. Da es sich um eine weitgehend unerforschte neue psychoaktive Substanz handelt, können keine zuverlässigen Aussagen über Risiko und Langzeitfolgen getroffen werden. Paracetamol ist ein schmerzstillender und fiebersenkender Arzneistoff, der in vielen Medikamenten, die bei Erkältungsbeschwerden und grippalen Infekten eingesetzt werden, vorkommt. Weitere Quellen: www.erowid.com; www.wikipedia.org; www.pharmawiki.ch; https://psychonautwiki.org Shulgin, A., & Shulgin, A. (1995). PIHKAL: a chemical love story. Transform Press: Berkeley. Trachsel, D., Richard, N.: Psychedelische Chemie (2000), Nachtschattenverlag: Solothurn. Trachsel, D., Lehmann, D., Enzensperger, Ch.: Phenethylamine Von der Struktur zur Funktion (2013), Nachtschattenverlag: Solothurn. checkit! ist eine wissenschaftliche Kooperation von: gefördert von: 7 Czuchlewski, D. R., Brackney, M., Ewers, C., Manna, J., Fekrazad, M. H., Martinez, A., Nolte, K. B., Foucar, K. (February 12, 2010). Clinicopathologic Features of Agranulocytosis in the Setting of Levamisole-Tainted Cocaine. American Journal of Clinical Pathology, 133, 3, 466-472. 8 Pisciotta, A. V. (January 01, 1990). Drug-induced agranulocytosis. Peripheral destruction of polymorphonuclear leukocytes and their marrow precursors. Blood Reviews, 4, 4, 226-37. 9 Ching, J. A., & Smith, D. J. J. (January 01, 2012). Levamisole-induced necrosis of skin, soft tissue, and bone: case report and review of literature. Journal of Burn Care & Research : Official Publication of the American Burn Association, 33, 1. 10 Agranulozytose. In Therapie (n.d.). Berlin, Boston: De Gruyter. Retrieved 29 Jul. 2013, from http://www.degruyter.com/view/tw/8794649 11 Hofmaier, T., Luf, A., Seddik, A., Stockner, T., Holy, M., Freissmuth, M., Ecker, G. F., Kudlacek, O. (December 01, 2013). Aminorex, a metabolite of the cocaine adulterant levamisole, exerts amphetamine like actions at monoamine transporters. Neurochemistry International. 8

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