Gottes neue Gesellschaft der Epheserbrief Das Leben ist ein Kampf (Epheser 6,10-18)

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Transkript:

Gottes neue Gesellschaft der Epheserbrief Das Leben ist ein Kampf (Epheser 6,10-18) Lesung: Nun noch ein Letztes: Lasst euch vom Herrn Kraft geben, lasst euch stärken durch seine gewaltige Macht! Legt die Rüstung an, die Gott für euch bereithält; ergreift alle seine Waffen! Damit werdet ihr in der Lage sein, den heimtückischen Angriffen des Teufels standzuhalten. Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von` Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen. Deshalb greift zu allen Waffen, die Gott für euch bereithält! Wenn dann der Tag kommt, an dem die Mächte des Bösen angreifen, seid ihr gerüstet und` könnt euch ihnen entgegenstellen. Ihr werdet erfolgreich kämpfen und am Ende als Sieger dastehen. Stellt euch also entschlossen zum Kampf` auf! Bindet den Gürtel der Wahrheit um eure Hüften, legt den Brustpanzer der Gerechtigkeit an und tragt an den Füßen das Schuhwerk der Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verbreiten. Zusätzlich zu all dem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr jeden Brandpfeil unschädlich machen könnt, den der Böse gegen euch abschießt. Setzt den Helm der Rettung auf und greift zu dem Schwert, das der Heilige Geist euch gibt; dieses Schwert ist das Wort Gottes. Wendet euch, vom Heiligen Geist geleitet, immer und überall mit Bitten und Flehen an Gott. Lasst dabei in eurer Wachsamkeit nicht nach, sondern tretet mit Ausdauer und Beharrlichkeit für alle ein, die zu Gottes heiligem Volk gehören. Was ist das Leben? Wie verstehst du das Leben? Mit welchem Bild würdest du es beschreiben oder vergleichen? Man kennt verschiedene Möglichkeiten: Ist das Leben wie ein aufgezogenes Uhrwerk, das abläuft? Ist das Leben ein Spiel, das man gewinnen oder verlieren kann aber letztlich so bedeutungslos wie eine Partie Mau-Mau? Ist das Leben eine Reise mit verschiedenen Stationen, bei der man immer unterwegs bleibt, nie ankommt, aber immer Neues erlebt? Ist das Leben ein Traum, aus dem wir vielleicht gar nicht aufwachen wollen oder doch? Oder ist das Leben einfach nur Chaos sind alle unsere Versuche, das Leben mit etwas Bekanntem zu vergleichen zwar menschlich nachvollziehbar aber eigentlich sinnlos? Wie du das Leben siehst, bestimmt darüber, wie du lebst. Aber auch umgekehrt: wie du dein Leben lebst, prägt deine Sicht auf das Leben. In unserem Text gebraucht Paulus eine Metapher für das Leben als Christ, die aber auch übertragbar ist auf das Leben allgemein. Und während in vielen anderen Bildern auch viel wahres dran ist, steht dieses Bild doch über anderen. Warum, werden wir gleich sehen. Weil Paulus den Epheserbrief aus der Gefangenschaft schrieb, und dabei auch an eine persönliche Wache gekettet war, stellen sich viele Bibelausleger vor, dass Paulus von der Rüstung und Erscheinung des römischen Soldaten an seiner Seite inspiriert war, diese Metapher auf das christliche Leben zu übertragen. 1. Der Kampf Das Leben als ein Kampf: eine kosmische Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse. Die Geschichte: ein guter Gott erschafft alles, was existiert, und es ist gut, sehr gut. Aber der Verantwortungsträger, der Mensch, wendet sich, verführt vom Teufel von Gott ab und bringt dadurch Tod und Vergänglichkeit in die Schöpfung. Die dunkle Macht gewinnt dadurch Spielraum,

um zu beeinflussen. Das Aufeinanderprallen von/die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse das führt nicht dazu, dass ich die Welt in Gut und Böse aufteile, weil dieser Kampf auch in mir selbst statt findet. Wir Menschen sind das Schlachtfeld. Das Böse versucht, die Macht über uns - einzeln und kollektiv zu gewinnen, und uns zu instrumentalisieren. Manchmal werden wir angegriffen, manchmal fordern wir das Böse heraus, greifen an, gewinnen. Warum ist es so wichtig, das zu verstehen? Weil es meine Erwartungen bestimmt! Wenn das Leben ein Fluss ist, kann ich mich treiben lassen; wenn es wie Surfen ist, muss ich warten und bereit sein, bis die große Welle kommt und mich trägt; wenn es nur biologische Zyklen sind, ablaufende Naturgesetze, gibt es kein Gut und Böse, und jedes Auflehnen ist sinnlos. Diese Sichtweisen führen zu Passivität. Wenn ich aber das Leben als Kampf, als Auseinandersetzung mit dem Bösen verstehe, bin ich proaktiv. Jemand, der das Leben so sieht, lebt die maximale Auseinandersetzung mit der Welt um ihn herum und in ihm. Viele von uns sehnen sich nach einem kampflosen Leben in dem wir mit allem in uns und um uns herum Frieden schließen konnten. Aber diese Sehnsucht ist eine Sehnsucht nach dem Himmel auf Erden einem Zustand, den nur Gott selbst schaffen kann und schaffen wird. Hier ist ein unglaublich wichtiger Punkt: Kampf ist der Normalzustand, nicht eine Störung, die es abzuschalten gilt. Im Diesseits ist der Friede immer temporär. Glaube und Religion helfen uns, diese Tatsache besser zu verstehen, und uns in dieser Realität zurecht zu finden. Wenn ich mich im Krieg befinde wie werde ich mich fühlen, wenn ich lange nicht kämpfen muss? Dankbar, weil es etwas Besonderes ist. Und gleichzeitig wachsam, weil ich weiß, dass ich auch wieder werde kämpfen müssen. Ich werde nicht frustriert sein, als ob etwas falsch laufen würde, wenn ich zu kämpfen habe. Aus christlicher Sicht ist es so: dass du zu kämpfen hast ist normal. Unsere Gottesdienste, unsere Beziehungen, unser Land, unsere Stadt. Kampf ist normal. Der Kampf für Freiheit und Befreiung, der Kampf gegen Ungerechtigkeit, der Kampf gegen die Resignation, um die Zerstörung aufzuhalten in der inneren und äußeren Welt! Wir haben in den letzten 100 Jahren solch unglaublich Böses erlebt es fällt zunehmend schwer, all das auf natürliche Ursachen zurückzuführen: dass Menschen deswegen Böses tun, weil sie nicht gebildet/zivilisiert genug sind, weil sie Opfer eines kaputten Systems sind oder ähnliches. In einer naturalistischen Welt gibt es nur wissenschaftliche Erklärungen. Aber langsam klingen die Erklärungsversuche der Moderne billig und hilflos. Aus biblischer Sicht ist das Böse, das wir sehen: Unterdrückung, Rassismus, Ungerechtigkeit, Armut, Lieblosigkeit, etc. eine Manifestation von übernatürlichem Bösen. Sowohl im Einzelnen als auch im System. Es ist das übernatürliche Gute und das nicht wissenschaftlich erklärbare Böse, die hier aufeinandertreffen. Es fällt uns sehr schwer, zu akzeptieren, dass wir es mit etwas zu tun haben, dass größer, höher und mächtiger ist als wir selbst. Gerade wenn man davon ausgeht, dass man im Erklären und Verwaltbarmachen der Welt schon so weit gekommen ist. Die christliche Sicht ist komplexer und

ausgewogener als die modernen Ansätze. Die gesamte südliche Welthalbkugel hat mit dem Glauben an das transzendente, persönliche Böse übrigens kein Problem. Wir befinden uns in einem unsichtbaren Krieg. Christ zu sein heißt, sich den Widerstandskämpfern gegen die unrechtmäßige Fremdherrschaft des Bösen anzuschließen, sich aktiv an dem Kampf zu beteiligen (Bsp.: eigene Erfahrung, Teil der Bekehrungsgeschichte). Keiner kämpft allein. 2. Der Feind Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von` Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis, die über die Erde herrschen, gegen das Heer der Geister in der unsichtbaren Welt, die hinter allem Bösen stehen. (12) In einem Krieg gibt es nichts, was so wichtig ist, wie den Feind zu kennen. Paulus macht hier überaus deutlich, wer nicht der Feind ist und wer der Feind ist. Der Feind ist nicht: Menschen. Wir als Christen, als Gemeinde, kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut! Christen müssen sich weigern, Menschen als Feinde zu akzeptieren. Solange wir gegen Menschen kämpfen, sind wir Teil des defekten Systems. Der Feind sind nicht die Menschen an sich. Nicht die Linken oder die Rechten, die Muslime, der IS, oder was weiß ich. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Gleich Mensch und gleich verloren ohne ihn. Christus ist gestorben, um die Feindschaft zwischen uns und Gott zu beseitigen, aber auch, um alle Menschen miteinander zu versöhnen. In Christus, in der Gemeinde, sind alle trennenden Mauern eingerissen. Die Feinde sind: böse Mächte. Aus christlicher Sicht sind die Bilder aus der jüdischen Mythologie nicht bloße Symbole: das Böse ist tatsächlich ein persönliches Wesen. Das Böse ist persönlich, unsichtbar, dunkel und strategisch, es übt Macht aus die gute Schöpfung Gottes liegt unter einem Fluch. Der Teufel (Verleumder)/Satan (Gegner) etc. ist der gefallene Engel; das Anti-Gute; ein unsterbliches Geisteswesen, hochintelligent und organisiert. Er ist das fast Gute, das fast Richtige. Er ist Lucifer, der Engel des Lichts, der Blender. Er führt ein Heer von bösen Geistern und Mächten an, die alle einen Plan verfolgen. Der Plan ist, die Selbstzerstörung von Mensch und Schöpfung voranzutreiben. Er lästert und lügt, verzerrt und verdammt. Er wird oft entweder zu ernst oder nicht ernst genug genommen. Das ist seine Strategie. Wer leichtfertig und wer gar nicht von ihm spricht, wer ständig und wer nie mit ihm rechnet, bei beiden ist die Strategie aufgegangen. Der Teufel ist nur ein Geschöpf aber nach Gott ist er das mächtigste Geschöpf, das es gibt. Der Puritaner William Gurnall schrieb in seinem Klassiker zu dem Thema (The Christian in Full Armour), dass der Teufel eigentlich zwei Hauptmethoden anwendet: Er versucht zum Bösen. Er versucht, uns zu etwas zu verleiten, was eigentlich Böse ist. Dabei wählt er seinen Köder geschickt. Er weiß, womit er uns kriegen kann. Er lässt uns das Böse als etwas Gutes erscheinen indem er zum Beispiel die Begrifflichkeiten verändert. Gut heißt für uns auf einmal vor Allem nützlich oder hilfreich. Erklärungen werden zu Entschuldigungen oder Rechtfertigungen. Die alte Schlange verdreht die Realität, bis wir auf einmal das Böse begehrenswert finden weil wir es für etwas Gutes halten. Versuchungen zielen eigentlich immer darauf ab, das Ego aufzublasen, sich selbst zum Zentrum zu

machen, und alles andere gemessen an mir und meinen Wünschen zu relativieren. Ich empfehle hier den C. S. Lewis Klassiker Dienstanweisungen an einen Unterteufel - ein fantastisches Buch, bestehend aus Briefen eines teuflischen Hauptmanns an seinen Unterteufel. Er verdammt. Der Teufel ist der Ankläger. Diese Methode des dunklen Herrschers zielt darauf ab, das Ego zu zerstören. Es zu überhäufen und zu überladen mit Vorwürfen, Selbstzweifeln, Selbsthass. Wenn der Mensch jegliche Hoffnung auf Veränderung, auf den Sieg über das Böse in seinem Leben oder der Welt verloren hat, wird er auch nicht mehr kämpfen. 3. Die Waffen Dieser Kampf wird nicht mit menschlichen Waffen entschieden, auch nicht durch irgendetwas anderes Menschengemachtes. Das wird darin deutlich, wie Paulus die einzelnen Elemente der Rüstung definiert: Der Gürtel ist Wahrheit/Wahrhaftigkeit: die Wahrheit über mich, die Welt und Gott kennen und darin leben. Die Wahrheit über mich? Ich bin in mir selbst sündhafter, als ich es wahrhaben möchte. Vielleicht stimmt nicht alles, was der Teufel mir vorhält, aber genug. Oder mehr als das. Oder Schlimmeres. Die Wahrheit über Gott? Aus Liebe zu seiner Schöpfung (zu mir!) wurde er Mensch, litt und starb und auferstand, um mich und alles neu zu machen. In Christus bin ich geliebter als ich jemals zu hoffen gewagt habe. Der Brustpanzer (schusssichere Weste) ist Gerechtigkeit: empfangen und gelebt. Dass ich wegen Christus in Gottes Augen gerecht bin und jetzt aus Dankbarkeit darum kämpfe, auch so zu leben, und mich für die Ausbreitung von Gerechtigkeit einzusetzen. Die Schuhe (damals Sandalen, heute Stiefel) ist Bereitschaft: immer auf dem Sprung zu sein, mit dem Evangelium des Friedens vorwärts zu gehen, sich nicht zurückdrängen zu lassen. Die gute Nachricht: Gott hat Frieden geschaffen, die wichtigste Schlacht ist gewonnen, die Aufrichtung des Friedensreichs nur eine Frage der Zeit. Deswegen: lasst euch versöhnen! Mit Gott und mit einander. Das Schutzschild ist Glaube: das Vertrauen darauf, dass der allmächtige, gute Gott das letzte Wort hat. Mit diesem Schild kann man die Brandpfeile (die Molotovcocktails) des Bösen, seine Versuchungen und Vorwürfe abwehren und auslöschen. Der Helm ist die Rettung: die Gewissheit, bereits zu Gott zu gehören. Diese Gewissheit gibt es nur auf der Grundlage von Gottes Gnade. Wenn ich mich selbst anschaue, habe ich keine feste Grundlage. Warum sollte Gott mich retten wollen? Die Sicherheit kommt, wenn ich auf ihn blicke: (Gnade!) Das Schwert ist Gottes Wort: Gottes Wort an diese Welt ist die Botschaft von Jesus. Das Evangelium. Das Schwert hier ist ein Kurzschwert für den Nahkampf. Mit dem Evangelium können wir in der direkten Auseinandersetzung das Böse bekämpfen und besiegen. Wir leben zwar in dieser Welt, aber das heißt noch lange nicht, dass wir so kämpfen, wie

die Welt kämpft. Die Waffen, mit denen wir unseren Kampf führen, sind nicht die Waffen dieser Welt. Es sind Waffen von durchschlagender Kraft, die dazu dienen, im Einsatz für Gott feindliche` Festungen zu zerstören.mit diesen Waffen bringen wir eigenmächtige` Gedankengebäude zum Einsturz und reißen allen menschlichen` Hochmut nieder, der sich gegen die wahre` Gotteserkenntnis auflehnt. Das ganze selbstherrliche` Denken nehmen wir gefangen, damit es Christus gehorsam wird. (2. Korinther 10,3-5) Eine wichtige Frage zur Zeit: Mit welchen Waffen bekämpft und besiegt man eine böse und gefährliche Ideologie wie den islamistischen Extremismus? Oder extremen Nationalismus? Es sind gedankliche Festungen, die Mauern in den Köpfen, die durch das Evangelium eingerissen werden. Das Ziel? Dass alle Menschen die Herrschaft von König Jesus anerkennen. Und schließlich: Gebet. Das Gebet wird keinem Teil der Rüstung zugeordnet. Aber es ist ein essentieller Teil des Kampfes in der Auseinandersetzung mit dem Bösen in mir und der Welt. Es ist unter anderem ein Bekenntnis dafür, dass ich den Sieg von Gottes Hand erwarte. Es ist ein Ausdruck von Nächstenliebe. Ein Weg, das Böse mit Gutem zu überwinden und zu besiegen. Diese Liste ist nicht ausschließlich. An anderen Stellen in seinen Schriften schreibt Paulus über die Waffen Glaube, Liebe und Hoffnung. Aber das Prinzip bleibt gleich: es sind geistliche Waffen für einen geistlichen Kampf. 4. Der Sieg Während sich tatsächlich zwei Königreiche bekämpfen, hat Jesus Christus durch seinen Tod am Kreuz die Mächte der Finsternis bloßgestellt. Das bedeutet, dass wir den geistlichen Kampf einfach dadurch kämpfen, dass wir Christus nachfolgen. (Hank Hanegraaf)..ist von Gott. Es ist Gottes Kampf, die Fähigkeit (Macht, Stärke) zu kämpfen und zu bestehen kommt von ihm, die Waffen kommen von ihm, Gott selber wird das Böse am Ende wirklich besiegen. Diese Geschichte hat kein offenes Ende. ist schon sicher. Der Teufel hat sein Arsenal verschossen, als er Christus ans Kreuz brachte. Er sorgte dafür, dass sich die Menschen gegen ihn zusammenschlossen, um Gott zu töten. Aber durch den Tod von Jesus am Kreuz erfüllte sich Gottes Plan, das Böse würde überwunden. Der wichtigste Kampf ist also schon gewonnen....steht noch aus. Gleichzeitig erwarten Christen das große Finale das tatsächliche Ende. Der Fluch ist gebrochen, aber seine Auswirkungen müssen noch beseitigt werden. Aber weil er sicher ist, gehen wir von Sieg zu Sieg. Von Gottes Triumph am Kreuz zum Kommen der Stadt Gottes bei den Menschen. Dieses Wissen gibt Zuversicht und Hoffnung, besonders an bösen Tagen, wie Paulus sie nennt, Phasen, in denen man menschlich gesehen wenig Grund für den Glauben an eine gute Zukunft für die Schöpfung und die Menschheit hat.