Elastische Bodenbeläge in Gesundheits- und Bildungsbauten

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Transkript:

Klemens Ortmeyer Elastische Bodenbeläge in Gesundheits- und Bildungsbauten Informationen des Sentinel Haus Instituts zu Innenraumhygiene und Unterhalt

Gesundheitliche Qualität über die gesamte Lebensdauer Bodenbeläge in öffentlichen und privaten Einrichtungen des Gesundheits- und Bildungswesens sind hinsichtlich Hygienestandards, Reinigungsintensität und Langlebigkeit hohen bis sehr hohen Anforderungen ausgesetzt, die sie über Jahrzehnte erfüllen sollen. Im Bereich der Innenraumlufthygiene bestehen weitere Anforderungen hinsichtlich der Schadstoffemissionen eines Bodenaufbaus. Durch ihre große Fläche im Verhältnis zum Raumvolumen sowie dem teilweise direkten Kontakt zu den Nutzern, etwa auf dem Boden spielende Kinder, können Bodenbeläge und Verlegewerkstoffe in hohem Maße zu Schadstoffbelastungen beitragen und Gesundheit und Wohlbefinden beeinträchtigen. Im Zuge energetisch optimierter Bauweisen mit nahezu luftdichten Gebäudehüllen und reduziertem Luftwechsel ist die dauerhafte gesundheitliche Qualität eines Bodenbelags daher gleichrangig mit weiteren Anforderungen zu werten. Zusätzlich gilt es, Kriterien für die Nutzungsphase zu definieren: Reinigungsfreundlichkeit, Widerstandsfähigkeit gegen chemische und physikalische Einflüsse, Lebenserwartung sowie Ergonomie in Form von dauerhafter Elastizität und Schallschutz sind einige dieser Kriterien. Elastische Bodenbeläge erfüllen diese Anforderungen auf unterschiedliche Weise. Den Markt teilen sich in abnehmenden Anteilen Produkte aus Polyvinylchlorid (PVC- bzw. Vinyl-, CV- oder Designbeläge), Linoleum und Kautschuk. Diese Kurzübersicht beleuchtet diese drei Produktgruppen hinsichtlich der oben genannten Anforderungen. Grundlage sind unter anderem die Kriterien des Sentinel Gesundheitspasses, Prüfkriterien für Verlegewerkstoffe sowie die anerkannten Prüfgrundlagen und -zeugnisse für Bodenbeläge des Sentinel Haus Instituts. Gesundheitsschädliche Raumluft. Die Lösung liegt im richtigen Baukonzept

PVC: Marktführer mit Nachteilen hinsichtlich Innenraumhygiene und Dauerhaftigkeit Weltweit haben Bodenbeläge aus PVC den höchsten Marktanteil. Aus gesundheitlicher Sicht ist dies unverständlich. Denn das Produkt der Chlorchemie weist herstellungsbedingt entscheidende Nachteile auf. PVC, dessen Hauptbestandteil Vinylchlorid ist, ist ursprünglich ein hartes, sprödes Material. Erst durch die Zugabe hoher Mengen von Weichmachern (10 bis 30 Prozent) und teilweise noch schwermetallhaltiger Stabilisatoren eignet es sich als elastischer Bodenbelag. Diese Weichmacher sind in der überwiegenden Mehrzahl Phthalate, die im Belag nicht fest gebunden sind, sondern ausdünsten, auswaschen oder sich im täglichen Gebrauch abreiben können. Phthalate stehen im dringenden Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken. Neuerdings werden in einigen Produkten sogenannte Bio-Weichmacher wie Zitronensäureester oder Rizinusöl eingesetzt. Langzeiterfahrungen hinsichtlich der Eigenschaften dieser Produkte liegen uns noch nicht vor. Das Umweltbundesamt verweigert aber auch solchen PVC-Produkten die Auszeichnung mit dem Umweltsiegel Blauer Engel weil emissionsarm, da chlorierte Kohlenwasserstoffe in den Vergabebedingungen des Umweltzeichens (RAL-UZ 120) nicht zugelassen sind. Auch eine Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz BUND aus dem Jahr 2011 stellt eine hohe Gesundheitsbelastung in Kindertageseinrichtungen durch PVC-Produkte fest. Dauerhaftigkeit und Reinigung Das Auswandern der Weichmacher führt zu Dimensionsänderungen bei PVC-Bodenbelägen, die einer dauerhaften Maßstabilität entgegenwirken. Eine Verfugung ist deshalb meistens erforderlich. Durch das Schrumpfen kann ein Fugenabriss die Folge sein. Auch Zigarettenglut ist in vielen Bereichen kritisch zu sehen und hinterlässt auf PVC deutlichere Spuren als bei anderen elastischen Bodenbelägen. Das Reinigungsverfahren von PVC- Belägen ist weitgehend identisch mit anderen elastischen Bodenbelägen. PVC wurde in früheren Jahren zur Verbesserung der Reinigungsfähigkeit bauseits beschichtet. Inzwischen werden überwiegend auch werksseitige Befilmungen realisiert. Deren Lebensdauer hängt in starkem Maße vom Einsatzbereich, der Nutzungsfrequenz und -intensität sowie den eingesetzten Reinigungsmethoden ab. Daher ist eine regelmäßige Erneuerung der Befilmung einzuplanen. Anmerkung: Um in ihren Produktbeschreibungen den mit einem negativen Image behafteten Begriff PVC als Abkürzung für Polyvinylchlorid zu vermeiden, bezeichnen die Hersteller ihre Produkte auch als Vinyl-, CV- oder Designbelag. Aus Sicht des Sentinel Haus Instituts bleiben die gesundheitlichen Probleme die gleichen. Im Brandfall setzen PVC-Beläge durch das enthaltene Chlor toxische Brandgase frei, die Dioxine und Furane enthalten. Zudem entsteht Chlorwasserstoffgas, welches in Verbindung mit Löschwasser Salzsäure bildet und zu Personenund Sachschäden durch Verätzung führen kann. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, in Anwendungsbereichen mit hoher Personendichte chlorfreie Materialien einzusetzen.

Nutzungsphase miteinbeziehen Bei der Auswahl von Bodenbelägen rücken die Aufwände, Gesundheitsbelastungen und Kosten in der Nutzungsphase immer stärker in den Fokus. So machen die Anschaffungskosten nur etwa 10 Prozent der Gesamtkosten aus. 90 Prozent entfallen auf Pflege und Unterhalt während der gesamten Lebensdauer. Betrachtet man die beiden weiteren Produktgruppen Linoleum und Kautschuk, fällt auf, dass das Naturprodukt Linoleum in der Regel mit einer wenige tausendstel Millimeter starken Schicht aus Polyurethan oder Polyacrylat beschichtet ist. Die Kunststoffschicht soll die empfindliche Nutzschicht vor Abrieb schützen und für eine bessere Reinigungsfreundlichkeit sorgen. Diese Beschichtungen werden meist werksseitig aufgebracht, müssen aber bei stärkeren Beanspruchungen regelmäßig erneuert werden. In Folge entstehen ein organisatorischer und finanzieller Mehraufwand sowie ein erneuter Eintrag chemischer Komponenten in den Lebensraum. Kautschuk-Bodenbeläge sind homogen und zeichnen sich durch ihre dichte und geschlossene Oberfläche aus. Sie benötigen daher keine zusätzlichen Beschichtungen oder Lackierungen. Dadurch sind sie besonders langlebig. Beschichtungen hingegen nutzen sich mit der Zeit ab und werden unansehnlich. Die Folgen sind oft Neubeschichtung oder Austausch des Bodenbelages, was mit hohen Folgekosten verbunden ist. Eine attraktive Flächenwirkung von Böden wird maßgeblich durch ein ganzheitlich ununterbrochenes Erscheinungsbild geprägt. Für Krankenhauskantinen, Museumssäle oder Abflughallen im Flughafen gilt in gleichem Maße: Jede Fuge stört die Ästhetik. Wegen seines heterogenen Belagsaufbaus (Beschichtung, Linoleum, Juterücken) und seiner hydrophilen Eigenschaften muss Linoleum in der Regel verfugt werden. Da Kautschuk-Bodenbeläge keine Weichmacher enthalten, sind sie dauerhaft maßbeständig. Deshalb schrumpfen sie nicht und können unverfugt verlegt werden. Ein jahrzehntelanges hochwertiges Erscheinungsbild ist garantiert. Die Maßbeständigkeit von Kautschuk-Böden hat noch einen weiteren klaren Vorteil. Wenn sie auf überdurchschnittliche Hygiene angewiesen sind zum Beispiel in Laboren oder in Krankenhäusern können Fugen zu Schwierigkeiten führen. Die Reinigung erfolgt mit ressourcenschonenden Reinigungsmitteln, oder nur mit Wasser. In der Vergangenheit haben sich Kautschukbeläge als besonders robust erwiesen. Eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren, bei einigen Produkten sogar von 40 bis 50 Jahren, ist in der Praxis belegt. Ihre anhaltend hohen dauerelastischen Eigenschaften sowie die gute Trittschalldämmung (von standardmäßig 6 db bis zu 20 db bei speziellen Akustikprodukten) versprechen ergonomische und akustische Vorteile: Ermüdungserscheinungen durch zu langes Gehen und Stehen wird vorgebeugt. Zudem können Sturzfolgen durch die Dauerelastizität erheblich reduziert werden. Dirk Wilhelmy

Marktführende Kautschuk-Bodenbeläge sind getestet nach DIN 51130 und erreichen Klassifizierungen von R 9 bis R 11. Die Rutschsicherheit bleibt dauerhaft erhalten und muss nicht in regelmäßigen Abständen durch das erneute Auftragen von speziellen Beschichtungen wiederhergestellt werden. Nicht zuletzt haben marktführende Produkte geprüft gute gesundheitliche Eigenschaften, die sich durch anerkannte Zertifikate belegen lassen. Sie geben keinerlei Schadstoffe in gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen an ihre Umgebung ab. Unter diesen Voraussetzungen wurde für das geprüft gesunde Klassenzimmer des Modellprojektes Gesunder Lebensraum Schule von Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland ein Kautschukboden (noraplan sentica verklebt mit nora system blue) ausgewählt. Kautschukböden des Herstellers nora systems bewährten sich im geprüft gesunden Modellklassenzimmer von Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland. www.tuv.com/gesundes-bauen-projekt Grafik: Sentinel Haus Institut Alle Komponenten des Belagssystems nora system blue (bestehend aus Verlegewerkstoffen sowie norament 926 bzw. noraplan Standard- Bodenbelägen) sind mit dem Umweltzeichen Blauer Engel ausgezeichnet. Für eine gesunde Innenraumluft ist neben emissionsarmen Einzelprodukten jedoch immer auch entscheidend, wie die verbauten Komponenten aufeinander reagieren. Damit keine negativen Wechselwirkungen auftreten, die Reizungen oder unangenehme Gerüche verursachen können, sind alle Einzelkomponenten von nora system blue perfekt aufeinander abgestimmt. Bestätigt wird dies auch durch die von der Eurofins Product Testing A/S durchgeführten Emissionsprüfungen, bei der nora Bodenbeläge im Systemaufbau getestet und mit Indoor Air Comfort GOLD zertifiziert wurden. Die Eurofins Zertifizierung Indoor Air Comfort GOLD kombiniert die Emissionsanforderungen der wichtigsten europäischen Gütezeichen in einem einzigen Zertifikat und beinhaltet u.a. AgBB (Deutschland), Blauer Engel (Deutschland), A-Klasse (Frankreich), M1 (Finnland) und das Österreichische Umweltzeichen. Auch in den umfangreichen Messungen innerhalb des Modellprojektes Gesunder Lebensraum Schule hat das Bodenbelagssystem seine gesundheitliche Eignung bewiesen: Bereits bei den ersten Messergebnissen, die nach sieben Tagen ermittelt wurden, lagen die Messwerte für flüchtige organische Verbindungen und Formaldehyd im Modellklassenzimmer unter den strengen Empfehlungswerten des Umweltbundesamtes für die Qualität der Innenraumluft.

Der Weg zum gesünderen Bodenbelag für Gesundheitsund Bildungsbauten Beim Bau und der Sanierung öffentlicher Gebäude spielt die Formulierung der Ausschreibung von Bau- und Planungsleistungen und die Wertung der Produktkriterien eine zentrale Rolle. Soll ein Bauprodukt bestimmte (gesundheitliche) Eigenschaften erfüllen, können diese in der Ausschreibung diskriminierungsfrei definiert werden. Markus Bachmann Hinweise dazu gibt der Leitfaden Schadstoffgeprüfte und gesundheitsgeprüfte Innenraumlufthygiene und öffentliche Vergabe des Sentinel Haus Instituts, der in Verbindung mit einem einführenden Seminar erhältlich ist. Der Leitfaden klärt unter anderem die Frage, ob es sinnvoll ist, Referenzprodukte zu nennen und wie die Gleichwertigkeit anderer Produkte richtig formuliert werden kann. So sollte eine Prüfung des Produktes nach dem Schema des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) zwingend gefordert werden. Nachdem der EuGH die nationale Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) und damit die Pflicht zu dieser Prüfung aufgehoben hat, ist es für die Baubeteiligten umso wichtiger, geprüfte und unbedenkliche Produkte auszuwählen. Der Leitfaden enthält dazu weitere praktische Hinweise, unter anderem für die Berücksichtigung innenraumhygienischer Planungsleistungen im Rahmen der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) oder die sichere Verwendung von Umweltzeichen. Das Sentinel Haus Institut bietet ein Ausschreibungslektorat als Dienstleistung an. Hilfreich sind zudem Ausschreibungstexte von Herstellern gesundheitlich geprüfter Bodenbeläge, wie sie zum Beispiel für die im Forschungsprojekt verwendeten nora - Produkte existieren. Das Onlineportal Bauverzeichnis für gesündere Gebäude von Sentinel Haus Institut in Kooperation mit TÜV Rheinland enthält eine Übersicht Markus Bachmann gesundheitlich geprüfter Baumaterialien und Reinigungsprodukte. www.bauverzeichnis.gesündere-gebäude.de In der Kategorie Elastische Bodenbeläge sind Dokumente zur Umweltproduktdeklaration sowie technische Datenblätter hinterlegt. Empfehlenswert sind zudem komplette Verlegesysteme. Zum Beispiel nora system blue, ein vom TÜV Rheinland geprüftes Belagssystem, bei dem Grundierung, Kleber und Bodenbelag optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies vermeidet die oft nicht vorhersehbaren Reaktionen unterschiedlicher bauchemischer Produkte untereinander. Derartig geprüfte Komplettsysteme bieten Entscheidungsträgern ein hohes Maß an Sicherheit in technischer, ökologischer und gesundheitlicher Hinsicht, verbunden mit einer verlängterten Gewährleistung durch den Hersteller beim Einsatz des geprüften Systems.

Angelo Kaunat Bodenbeläge aus Kautschuk sind über ihre lange Lebensdauer ein Gewinn für raumgesunde Arbeits-, Wohn- und Lebensräume. Ihre Robustheit und die einfache Pflege mit wenigen, emissionsarmen Reinigungsmitteln verhindern über Jahrzehnte unnötige Belastungen der Innenraumluft mit Schadstoffen. Peter Bachmann, Geschäftsführer Sentinel Haus Institut GmbH

Bei weiteren technischen Fragen zum Emissionsverhalten von Bodenbelägen nehmen Sie gerne Kontakt auf mit dem technischen Produktmanagement des Sentinel Haus Instituts. Ihr Ansprechpartner: Helmut Köttner, koettner@sentinel-haus.eu Referenzbilder: nora systems - Klemens Ortmeyer, Angelo Kaunat, Dirk Wilhelmy, Markus Bachmann Impressum: Sentinel Haus Institut GmbH Merzhauser Straße 76 79100 Freiburg Tel. +49 761 / 590 481 70 info@sentinel-haus.eu www.sentinel-haus.eu 04/2018