ARBEITSHILFE für den Gottesdienst am Buß- und Bettag
Liturgie Der Gottesdienst wird nach Form IV gehalten (EG S. 41-45). Wenn Abendmahl gefeiert wird, können die Einsetzungsworte sogleich auf den Zuspruch der Vergebung bzw. der Ermutigung folgen. BITTE UM DEN HEILIGEN GEIST: EG 126,1 oder 124,1-2 BEGRÜSSUNG: Mit Verlesen der Kanzelabkündigung des Bischofs LIED: EG 450,1-3 oder 165, 1.3.5.7 oder 126, 3-7 PSALM 32 (EG 717) oder PSALM 51 (EG 727) CHRISTE, DU LAMM GOTTES EG 190.2 GEBET: Gott, unser Vater, du kannst Menschen zum Guten bewegen. Gib, dass wir durch deinen Geist erkennen, was recht ist, und es unter deiner Führung vollbringen. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Agende I,1 Nr. 963 oder Nr. 135 oder Agende I,2 Nr. 1011 LESUNG: Titus 1,15-16 oder Röm 2, 11-16) SPRUCH NACH DER SCHRIFTLESUNG: Du aber, o Herr, erbarme dich unser LIED: EG 353,1+4-7 oder EG 144,1.2.6 oder EG 585 PREDIGT: Mt 12, 33-37 LIED: EG 389 oder EG 341 oder EG 230 oder EG 72,1-3+5 oder EG 36,8-10 LESUNG: Die 10 Gebote (Agende I,2 Nr. 1144 oder 1145) 1
Der folgende Teil des Gottesdienstes kann gestaltet werden entweder als Sündenbekenntnis mit dem Zuspruch der Vergebung (A) oder als Klage, der ein ermutigender Zuspruch folgt (B). 2 A: Sündenbekenntnis und Zuspruch der Vergebung SÜNDENBEKENNTNIS Heiliger Gott, deinen Bund hast du mit uns geschlossen. Dennoch haben wir gelebt, ohne dir zu antworten. (Stille) Wir haben Entscheidungen gefällt, ohne nach dir zu fragen. Wir waren in Not und haben nichts von dir erwartet. (Stille) Du hast Worte des ewigen Lebens für uns, wir haben leere Worte in den Mund genommen. (Stille) Wir haben Hilfe erfahren und nicht dafür gedankt. Wir sind an dir schuldig geworden. Vergib uns unsere Sünde, Gott, und schenke uns einen neuen Anfang. nach Agende I,2 Nr. 1088 (BEICHTFRAGE) ZUSPRUCH DER VERGEBUNG So spricht Gott, der Herr: Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer. Jes 54,10 Agende I,2 Nr. 1119 oder: Agende I,2 Nr. 1098 mit Nr. 1115
B: Klage und Ermutigung KLAGE Herr, der du vormals gnädig gewesen bist deinem Lande und hast erlöst die Gefangenen Jakobs; der du die Missetat vormals vergeben hast deinem Volk und alle seine Sünde bedeckt hast; der du vormals hast all deinen Zorn fahren lassen und dich abgewandt von der Glut deines Zorns: Hilf uns, Gott, unser Heiland, und lass ab von deiner Ungnade über uns! Willst du denn ewiglich über uns zürnen und deinen Zorn walten lassen für und für? Willst du uns denn nicht wieder erquicken, dass dein Volk sich über dich freuen kann? Herr, erweise uns deine Gnade und gib uns dein Heil! Ps 85,2-8 ERMUTIGUNG Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten. Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserem Lande Ehre wohne; dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen; dass Treue auf der Erde wachse und Gerechtigkeit vom Himmel schaue; dass uns auch der Herr Gutes tue, und unser Land seine Frucht gebe; dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe und seinen Schritten folge. Ps 85,9-14 Agende I,2 Nr. 1151 oder: Agende I,2 Nr. 1164 3
Gemeinsame Fortsetzung von A und B (HANDAUFLEGUNG / ZEICHEN DES FRIEDENS) (GLAUBENSBEKENNTNIS) Das Apostolische Glaubensbekenntnis oder Luthers Erklärung zum 2. Art. des Kleinen Katechismus EG S. 50f Das Glaubensbekenntnis kann auch nach Lied EG 184 gesungen werden, dann entfällt das folgende Lied. LIED: EG 349 oder EG 360 oder EG 292 FÜRBITTEN: Herr, unser Gott, die Welt ist voll Elend und Not, voll Unrecht und Gewalt in unserer Umgebung und dort, wohin unsere Augen nicht schauen. Wir wissen es und wollen es doch nicht wahrhaben. Wir sind bereit zu helfen, aber nur mit halbem Herzen. Wir geben uns damit zufrieden, dass wir selbst unser Auskommen haben. Der Gedanke an die Menschen, die hungern, die vom Unrecht bedrückt sind, die unter Gewalt und Krieg leiden, stört unsere Ruhe. Wir bitten dich, Gott: Schärfe unser Gewissen, öffne unsere Augen, dass wir sehen, wo unsere Hilfe gebraucht wird. Mache uns bereit zum offenen Wort, zur entschlossenen Tat, zum wirklichen Opfer. 4
Stärke uns, wenn wir müde sind und verzweifeln. Hilf uns barmherzig zu sein, weil wir aus deiner Barmherzigkeit leben. Agende I,1 Nr. 233 oder: Lasst uns beten zu Gott, unserem Vater, der zu uns gesprochen hat in Jesus Christus: Für alle, die ihr Wort an die Menschen richten, für die Regierenden und alle, die für andere Verantwortung tragen: dass sie ihrer Aufgabe gerecht werden und dass ihr Wort stets klar und aufrichtig ist. Für alle, die eine Aufgabe haben in Presse, Rundfunk und Fernsehen: dass sie in ihrer Arbeit Achtung und Ehrfurcht vor einem jeden Menschen zeigen und dass sie andere Meinungen ehrlich und unverfälscht zu Wort kommen lassen. Für alle, die sprechen und schreiben, für die Schauspieler, Dichter und Wissenschaftler: dass sie unsere Probleme kennen und dass sie Antwort zu geben suchen auf die brennenden Fragen unserer Zeit. Für alle, die Gottes Wort verkünden in den christlichen Kirchen der Welt: dass sie mit innerer Kraft und Überzeugung zu ihren Hörern sprechen und dass ihr Wort stets eine frohe und beglückende Botschaft ist. Für die Lehrerinnen und Lehrer und alle, die im Dienst unserer Jugend stehen: dass sie selbst zu hören verstehen und durch ihr Wort und Beispiel gute und rücksichtsvolle Menschen erziehen helfen. 5
Allmächtiger Gott, höre auf unser Gebet: Lehre uns, aufeinander zu hören, uns besser zu verstehen und uns gegenseitig Antwort zu geben auf die Fragen unseres Lebens so wie es dein Sohn getan hat, da er kam und uns allen ein Bruder wurde. Agende I,2 Nr. 1336 oder: Agende I,1 Nr. 223 oder Nr. 619 STILLES GEBET GEBET DES HERRN LIED: EG 289,4 oder EG 482,4+5 oder EG 486,1+6-8 BEKANNTMACHUNGEN SEGEN ORGELNACHSPIEL 6
Buß- und Bettags-Arbeitshilfe Erarbeitet von einer Arbeitsgruppe der Liturgischen Kammer der EKKW (Christof Hartge, Hanna Hirschberger, Reinhold Kalden, Rainer Staege) im Oktober 2005 Herausgegeben vom Landeskirchenamt der EKKW