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Transkript:

Name der Gasthochschule: Universidad del País Vasco Programmbeauftragter: (Herr Dr. Frenz) Name: Mijo Lovrić Dauer des Studienaufenthaltes und Motivation Dauer des Studienaufenthaltes : von 11.02.10 bis 03.07.10 Vorbereitungen Ein Auslandsemester beeinflusst das Leben eines Menschen sehr. Ich habe viele Klischeesätze gehört, aber alle, die diese persönliche Veränderung betreffen, stimmen meiner Meinung nach zu 100%. Ein Auslandsemester habe ich, wie die meisten Studenten, um die Sprache zu lernen, gemacht. Man kann viele Sprachkurse und Vorlesungen besuchen, auch die Kultur ist ein Thema vieler (wie meines auch) Studienfächer. Die Sprache und Kultur lernt man am besten kennen in dem man ein Auslandsemester unternimmt. Ich war fast 5 Monate vor Ort und denke, dass die Zeitdauer relativ ist. Am Anfang ist man sich bewusst, dass eine lange Zeit vor einem liegt, wo einem niemand kennt, aber nachdem die Zeit vorbei ist, hat man Freunde gefunden, Menschen getroffen und Orte gesehen, die man Leben lang nicht vergisst. Und wenn der letzte Tag kommt, ist man sich bewusst, dass diese Monate zu wenig waren, auch ein zweites weiteres Semester so denke ich jetzt danach hätte nicht ausgereicht um die Basken und die dazugehörigen Regionen kennenzulernen. Es ist zwar Spanien, aber das lassen sich die Basken ungern sagen, weil sie sehr unterschiedlich in ihrer Geschichte, Kultur und vor allem in der Sprache sind. Dazu kommt noch der baskische Stolz. Ich war vorher schon bereits zweimal in Andalusien (hauptsächlich Málaga) und in Barcelona. Und um mein Studium auch zu beenden, wollte/sollte ich meine Sprachkenntnisse verbessern. Ich habe bisher viel an Theorie gelernt und in Málaga einen guten Einblick dazugewonnen. Wie die meisten Studenten wollte ich nach Málaga aber auch wegen dem Strand und der Sonne, wollte aber nicht nach Barcelona, weil ich befürchtete hier wegen den Stolz der Katalanen nicht so gut Spanisch zu lernen und ich Barcelona bereits kannte. Am Anfang war ich Gott dankbar für Google. Ich hatte mal was von Vitoria in Brasilien gehört, aber ich wollte Spanisch lernen (obwohl auch mein Portugiesisch verbesserungswürdig ist). Ich kannte bereits die gesamte Primera Division und alle wichtigen Städte und Orte des spanischen Fußballs. So entdeckte ich aber, dass Vitoria im Baskenland liegt und sogar die Hauptstadt ist. Dass Vitoria Basketball liebt und Fußball nur ein Jahr lang im Mittelpunkt stand, als ihr Fußballklub (die Mannschaft Deportivo Alaves kannte ich natürlich aber ich wußte nicht, dass der Klub aus Vitoria ist) im legendären UEFA Cup Finale 2001 gegen Liverpool 5:4 verlor. Erst dachte ich, ich würde hier dasselbe Problem bekommen wie in Barcelona und mein Wunsch nach Sprachverbesserung ginge nicht in Erfüllung. Danach informierte ich mich über Bekannte und Freunde und las die Erfahrungsberichte anderer, die mir diese Befürchtungen vorwegnahmen und die Entscheidung fiel auf Vitoria. Als ich dann die Bestätigung bekam, entdeckte ich immer mehr Freunde und bekannte Kommilitonen, die in Vitoria waren. Und bis auf eine, waren

alle sehr glücklich in Vitoria ihr Semester (oder zwei) verbracht zu haben. Nach und nach verging die Zeit, der Lehrplan der Uni war im Internet ersichtlich und ich konnte konkrete Pläne machen. Und hier ein paar Tipps für die Vorbereitung: 1. Macht euch vorher Gedanken über eure Motive und fragt im Euren Bekannten- und Kommilitonenkreis wo sie waren, nach ihren Eindrücken und wie sie drüber denken. Erst dann solltet ihr entscheiden, wo ihr hingehen wollt. 2. So früh wie möglich nach dem Terminplan der Universität suchen. Wenn man früh genug weiß, wie der Terminplan ist, kann man auch günstig über Lufthansa Flüge nach Bilbao buchen. Es fängt tatsächlich bei 99 an. Ich durfte für meinen Flug, weil es nur 1,5 Monate vorher waren 142 bezahlen. Man darf bei diesem Zeitraum nur ein Koffer und 2 Handgepäckstücke mitnehmen. Aber das kann auch ausreichen. Schon in Deutschland sind die Lehrstuhlbeauftragten normalerweise sehr hilfsbereit und geben einem Tipps und Hinweise, wie man an die Informationen vor Ort bekommt. An- /Abreise Als nun endlich der mein Tag der Abreise kam, fuhr ich mit 2 Koffern einer Tasche und einem Handgepäckstück zum Flughafen. Eine Kommilitonin (auch hier sollte man sich bei den Kommilitonen informieren) arbeitete für Lufthansa und ich erhielt diesen Zusatzservice mehr Gepäck mitnehmen zu können (Freunde, die mich besuchten, durften dann Stückweise das Mehrgepäck mit nach Deutschland nehmen). Der Flughafen war eingeschneit. Der Abflug hatte deswegen 4 Stunden Verspätung. In Bilbao endlich angekommen nahm ich ein Bus nach Vitoria (Preis 5,65 ). Vitoria hat auch einen eigenen Flughafen, aber mir ist keine deutsche Stadt bekannt, die diesen Flughafen anfliegt. Eine weitere Möglichkeit ist Santander mit Ryan Air. Hier kostet aber der Bus ca. 12, die Fahrt dauert ca. zweieinhalb bis drei Stunden und evtl. noch weitere versteckte Kosten, die Ryan Air gern am Flughafen zu begleichen versucht. Wenn man viel Gepäck mitnimmt, ist Ryan Air sowieso nicht zu empfehlen, sondern die dritte Alternative der Bus. Es ist eine Tagesreise entfernt, aber selbst die kurzfristigen Buchungen werden hierbei nicht teurer, wie es bei den Airlines der Fall ist. Unterbringung Ich habe auf Anraten von meinen Vorgängern nicht bereits eine Wohnung aus im Internet gesucht, sondern ein Zimmer in einem Hotel für eine Nacht. Weil ich so spät ankam (erst 21h), konnte ich nicht mit der Wohnungssuche beginnen. Der erste Tag in Vitoria und die Stadt war eingeschneiter als in Deutschland. Im Helping Center der dortigen Universität arbeiten sehr nette Leute, die einem sehr schnell und gern weiterhelfen. Auch sonst gibt es sehr viele Aushänge an der Uni und dadurch wird einem leicht gemacht, sich eine Wohnung zu finden. Aber wie erwähnt, auf keinen Fall vor der Ankunft sich eine Wohnung mieten, vor allem nicht in den studentischen Wohnheimen. Eine Freundin, die ich dort kennenlernte, zahlte für ein Zimmer, dass sie mit einem anderen Mädchen teilte, 450. Die Kaution, die sie vorher schon zahlte, erhält sie nur, wenn sie mindestens 4 Monate dort wohnen blieb. Es gibt viele andere Beispiele, aber zahlt lieber eine Nacht im Hotel oder Hostel (Hostel wollte ich nicht wegen dem vielen Gepäck und immer noch vorhandenem

Mißtrauen) als nachhinein umziehen zu müssen. Bei den Wohnungen auf die Gastos (Nebenkosten) achten. Auch hier ein Tipp: Es ist immer empfehlenswert mit einheimischen (bzw. Spanischmuttersprachlern) zu Wohnen. Sie sind nicht nur besser wegen der Sprachübung, sie sind auch zumeist in Vitoria integriert und können einen viele weitere Tipps geben. Demnach urteilte ich auch und eine Wohnung war schnell (insgesamt nur zwei Hotelnächte) gefunden. Ich lebte mit drei weiteren Männern, die alle bereits seit mindestens 5 Jahre dort lebten. Ein weiter Vorteil war, dass einer ein Koch und der anderer ein Kellner war/ist. Die Restauranttipps und Ausgehtipps sind auch sehr wichtig. Ich habe vieles über die Preise gelesen, aber Vitoria ist beim Essen teurer und bei den Getränken günstiger als Frankfurt. In Málaga konnte ich täglich zw. 5-15 für das Essen berechnen, je nachdem wie viel man essen wollte und ich kochte nie zu Hause. In Vitoria ist das nur möglich, wenn man zu Hause selber es zubereitet. Durch die starke Industrie im Baskenland, gehört es zu den reichsten Gebieten Spaniens, wo viele Neureiche wohnen und dadurch auch die Kaufkraft und die Preise stiegen. Die Mensa an der Uni ist das einzige, was mich negativ überrascht hat. Wenn man die JWG-Mensa gewöhnt ist, dann wird man von der dortigen enttäuscht sein. Eine kleine Auswahl an kleinen Portionen, die selten lecker aussahen und auch selten gut geschmeckt haben, aber dafür um einiges teurer als in Frankfurt waren. Was aber Vitoria einzigartig macht, ist die geringe Kriminalität. Man fühlt sich hier sehr sicher und Diebstähle sind kaum vorhanden. Der Anfang wurde mir leicht gemacht durch meine Mitbewohner Sie stellten mich ihren Freunden vor. Ich habe von anderen Kommilitonen erfahren, dass die Leute in Vitoria ziemlich verschlossen Fremden gegenüber sind. Ich konnte diese Meinung nicht teilen. Aber meine Mitbewohner waren auch ein Vorteil. Mein so leichtaussprechender Name ( mio ) kam ihnen undeutsch vor (weil meine Eltern aus Kroatien stammen und das ein kroatischer Name ist) und dieser leicht einzuprägender Name, mit einer besitzergreifenden Bedeutung im spanischen (mio=mein) war belustigend und dass meine Eltern aus Kroatien stammen, stellte sich als ein weiterer Vorteil heraus. Ich war der einzige Kroate in Vitoria neben ihren Basketballhelden Velimir Perasović. Dass er aus der gleichen Stadt wie meine Eltern stammt, machte mich zur vom Aussterben bedrohten Rasse. Zudem kam noch die sehr netten Angestellten an der Universität, die immer einem zu helfen versuchten. Für uns war alles genauso zugänglich wie für die einheimischen. Zudem hatten wir hier den Fremdenbonus. An der Uni waren wir schnell keine Fremde, was der leicht übersichtlichen Universität zu verdanken ist. Es gibt ausreichend Pläne und angebrachte Schilder, so dass man sich schnell einlebt. Internet hat nicht jeder, aber die meisten. In allen Unigebäuden und in vielen Bars gibt es W- LAN und man bekommt bei der Einschreibung seine Zugangsdaten und Ausweise. Für die Einschreibung ist Garbiñe zuständig. Sprachliche Vorbereitung Es gibt Vorbereitungskurse an der UVP, diese finden 2 Wochen vor Vorlesungsbeginn statt, diese Informationen erhält man auf deren Homepage. Wegen der Immatrikulation bekommen alle Studenten eine Email von Garbiñe, sie spricht auch deutsch und arbeitet zusammen mit ihrer Kollegin Marian. Aber um sicher zu gehen, sollte man nicht auf diese Email warten, sondern sich in ihr Büro begeben und das formelle so schnell wie möglich erledigen. Zuerst bekommt man ein Formular, dass für die Bibliotheken und überall an der Uni den Studentenausweis ersetzen soll.

Während des Semesters gibt es drei verschiedene Schwierigkeitsstufen der Sprachkurse. Diese finden drei mal wöchentlich statt. Man kann auch während des Semesters diese Stufen wechseln, falls man sich über- bzw. unterfordert fühlt, aber hier sollte man unbedingt rechtzeitig der Garbiñe bescheid geben, damit sie das im System ändern kann, sonst kann der Sprachlehrer nicht die Note ins System eintragen. Man kann sich in der ersten Woche in Ruhe die Vorlesungen angucken und sich dann entscheiden, welche man besuchen sollte und kann. Diese Entscheidung sagt man der Garbiñe bei dem mit ihr vereinbartem Termin. Kosten Für die Miete sollte man ca. 250-300 warm einkalkulieren. Wenn man Glück hat, findet man etwas gutes schon für 200, aber das sind Ausnahmen. Die Lebensmittel kosten in etwa wie in Frankfurt, evtl. sogar etwas teurer. In den ersten 2 Monaten, bis ich mich eingelebt habe und die richtigen Läden gefunden habe, waren die Ausgaben ca. 850 pro Monat. Nach einer gewissen Zeit reduzierten sie sich auf ca 750 im Monat. Auch beim Ausgehen kann man nach einer gewissen Zeit Geld sparen, es gibt oft Bars, die eine Einladung für Discotheken verteilen. Chupiterias sind eine spanische Spezialität. Hier werden Kurze (Shots) für einen Euro verkauft. Es gibt eine reiche Auswahl an Kurzen. Sie variieren auch in der Stärke und dem Alkoholgehalt. In den Discos kostet der Eintritt meist 10 und ein Longdrink/Getränk ist inklusive. Von den einheimischen habe ich gehört, dass die Stammbars von Semester zu Semester variieren. Aber fast alle befinden sich in der Altstadt und sind nicht weit voneinander entfernt. Mein Ausgehtipp ist die Chupiteria Zanzibar http://vitoria.chupiteriazanzibar.com und die typischen Studentenbars sollte man nicht so oft besuchen, weil hier meistens Erasmusstudenten sind und es nicht förderlich ist für die eigenen Sprachübungen. In Vitoria ist Donnerstag der Studentenabend und in der Stadt fängt das Nachtleben dann an. Freitag steigert sich das alles noch einmal, bis schließlich der Samstag den wöchentlichen Höhepunkt erreicht. Familien jung und alt begegnet man auf den voll belebten Straßen bis spät in die Nacht. Arbeit findet man nicht so leicht, wenn man ein Sprachnovize ist. Es gibt einige Sprachschulen, die einem die Möglichkeit bieten, aber hier ist die Zahl beschränkt und man braucht Glück, bei allen anderen Jobs sind gute Sprachkenntnisse gefragt. Persönliche Erfahrungen Das Auslandssemester war sehr wichtig für mich. Ich hatte während meines Studiums mit diesem Gedanken gespielt, aber um mein Studium nicht hinauszuzögern, wollte ich erst nicht machen. Jetzt eine Woche danach vermisse ich schon die schöne Zeit, die netten Menschen und bin eine wichtige Lebenserfahrung reicher. Ich kann es nur jedem empfehlen. Ich kann es auch empfehlen in Vitoria zu machen. Sehr freundliche Menschen halfen mir gern weiter. In den ersten 2-3 Wochen lief ich noch mit einem kleinen Wörterbuch durch die Stadt, aber die Sprachhemmung war schnell weg und ich lernte schnell. In Vitoria gibt es nicht so viele (wie in ganz Spanien auch) Leute, die eine Fremdsprache gelernt haben. Aber in Vitoria sind sie gewillt mit Gesten zu helfen. Zur Not begleiten sie einen um den Weg zu zeigen. In den Bars ist es üblich die Papiertücher und den anderen Müll auf den Boden zu schmeißen, aber das sollte man nicht in der Stadt tun. Es ist eine gewöhnungsbedürftige Art,

aber die Restaurants werden oft sauber gemacht, und es ist alles hygienisch sauber. Ich war am Anfang zu euphorisch und lernte viel Spanisch und viele neue Freunde kennen. Es war so eine schöne Zeit, bin so vielen tollen, neuen Freunden begegnet, dass ich als es dem Ende zuging traurig war und es sich auch auf meine Lerneinstellung ausgewirkt hat. Wollte noch so viel Zeit mit den Freunden und einheimischen verbringen, wollte sie alle besser kennenlernen. Hier empfehle ich Ausflüge in das spanische Weinparadies Rioja oder die Strände an der Nordküste Spaniens (alles ca. 1-1,5 Stunden entfernt). Habe aber gleich am Anfang lernen dürfen, dass man in Vitoria nicht spanisch spricht - sondern kastilisch. Ich als Ausländer wurde von den Spaniern /Basken mit der Politik nur dann konfrontiert, wenn ich Fragen darüber gestellt habe. Mit ihren Stolz und ihrer Politik lassen sie einen in Ruhe und genießen einfach nur unsere Gesellschaft. Wenn das Essen nicht so teuer wäre in Vitoria und der Strand etwas näher wäre, wäre es eine Stadt in der ich gerne leben würde. Die Menschen und die Stadt sind auf den ersten Blick eine von vielen, aber nachdem man sie kennenlernt, fühlt man sich schnell wohl und verlässt sie ungern.