4. Erste Schritte in GIMP Installation Will man GIMP am eigenen PC installieren, so ist die erste Adresse im Internet: http://gimp-win.sourceforge.net/ Hier bekommt der Windows-Benutzer alle Dateien und Informationen, die für ein Arbeiten mit der Software nötig sind. Natürlich gibt es unzählige andere Seiten zu GIMP: Tutorials, Hilfe, Tipps, PlugIns, Work-Arounds etc. Manches ist brauchbar, - anderes verzichtbar. In jedem Fall lohnt es sich immer, dort zu stöbern, - vorausgesetzt man weiß, was man sucht... Hier die wichtigsten Dateien, die man für die Installation von GIMP plus Erweiterungen braucht. Abhängig vom verwendeten Betriebssystem lädt man die erste und die zweite oder die erste und die dritte Datei herunter. (Mirrow wählen). Die Additional packages sind beide von Vorteil. Also ebenfalls herunterladen. Ursprünglich wurde GIMP für Linux geschrieben. Damit auch Windows etwas damit anfangen kann, braucht man die Laufzeitumgebung GTK+. Sie übersetzt bzw. interpretiert alle für Linux gedachten Operationen in die Windows-Sprache. 50
Um mit GIMP auch kleinere Animationen erstellen zu können, muss man das Animationspaket GIMP-GAP installieren. Man findet das Paket unter Additional packages. GIMP ist, wie zu erwarten war, in Englisch. Auch wenn man die Sprache ganz gut kann, ist es dennoch von Vorteil, die deutsche Hilfe zu installieren. Viele Ausdrücke sind Fachausdrücke und die kann selbst ein in Englisch sehr guter Schüler nicht alle übersetzten. Daher wird auch das GIMP Help 2 Package heruntergeladen. Will man die Fähigkeit von GIMP nutzen, Postscript-Dateien zu nutzen, so sollte Ghost Script installiert sein. Ein GhostScript-Viewer ist dann ebenfalls von Vorteil. Hier bekommt man die nötigen Dateien: http://www.ghostscript.com/awki http://www.cs.wisc.edu/~ghost/gsview/get48.htm Später kann man sogenannte AddOns in GIMP integrieren. Allerdings sind die meisten nur unter Linux lauffähig. Hier kann man derartige AddOns runterladen: http://registry.gimp.org/ Auch fertige Plugins kann man sich aus dem Internet kostenlos laden. Mit solchen Paketen hat dann GIMP zum Beispiel einen Filter mehr. Ein Beispiel ist der GREYCstoration- Filter: http://cimg.sourceforge.net/greycstoration/download.shtml Die Datei GREYCstoration_gimp_pc_win32.exe muss einfach in den PlugIn-Ordner von GIMP kopiert werden. In der Regel dürfte er hier zu finden sein: C:\Programme\GIMP-2.0\lib\gimp\2.0\plug-ins Dieser Filter (ein mathematischer Algorithmus) befreit ein Bild äußerst wirkungsvoll von Rauschen und kleinen Unreinheiten, - ohne das Bild in den Konturen zu verändern. Man kann aber noch mehr damit anfangen. Zum Beispiel sehr kleine Bilder vergrößern, Gitter mit Hilfe von Masken entfernen, etc. Man findet den Filter unter dem Menupunkt Filter / verbessern. Auf dieser Seite wird die Wirkung anschaulich demonstriert: http://cimg.sourceforge.net/greycstoration/demonstration.shtml Ausgezeichnete Tutorials und viele Informationen zu GIMP gibt es hier: http://gug.sunsite.dk/ Die Reihenfolge der Installationen sollte so sein: 1. Ghost Script: gs8xxw32.exe 2. Ghost View: gsv48w32.exe 3. Für Windows 2000/XP: gtk+-2.8.18-setup-1.exe Für Windows 95/98/ME/NT4: gtk+-2.6.10-20050823-setup.exe 4. Gimp 2.2.13: gimp-2.2.13-i586-setup-1.exe 5. Gimp-Hilfe: gimp-help-2-0.10-setup.exe 6. Gimp-Animations-Paket: gimp-gap-2.2.0-setup.exe 51
Aufgabe 1: Hole Dir die angegebenen Programme aus dem Tauschverzeichnis und kopiere sie auf Laufwerk D: (Alternativ kannst Du auch versuchen, die genannten Dateien herunterzuladen.) Installiere jetzt die Programme in der angegebenen Reihenfolge. Hier einige Punkte, die zu beachten sind: Man wird nach dem Ort des Personal GIMP Folders gefragt. Hier bietet sich an, einen Ordner auf einem anderen Laufwerk als C: zu wählen (falls vorhanden). Wähle "Full installation". Die GIMP zugeordneten Dateiformate können nun festgelegt werden. Die Wahl ist abhängig davon, welches Programm für ein bestimmtes Format meistens verwendet wird. Beispiel: jpg-dateien mit IrfanView, xcf-dateien mit GIMP etc... Jetzt kommt der wichtige Punkt GIMP Performance Tuning. Hier müssen die Einstellungen gut überlegt sein. GIMP benötigt für den schnellen Zugriff auf Bilddaten einen Teil des RAM (Arbeitsspeicher). Der für GIMP reservierte Teil des RAM heißt Tile Cache. Man sollte ihn möglichst groß wählen, wenn man an flüssigem Arbeiten interessiert ist. Andererseits darf er natürlich nicht zu viel RAM reservieren, da sonst der Rechner für andere Aktionen nicht mehr genügend schnellen Speicher hat und unweigerlich auch die Arbeit an GIMP ausbremst. Eine grobe Faustregel kann sein: Nimm ein Viertel des gesamten RAM. Also zum Beispiel 128 MB, wenn Dein Rechner 512 MB hat. Obergrenze für den Tile Cache ist in jedem Fall Halber RAM. Der Cache wird, gleichgültig wie viel MB man für ihn im RAM reserviert, immer zu klein sein. Dem Betriebssystem Windows geht es da nicht anders. Daher verwendet Windows eine sogenannte Auslagerungsdatei auf einer Festplatte (im Falle von Windows XP: pagefile.sys). Dorthin wird geschrieben, was nicht auf den RAM passt. Leider ist der Zugriff auf diesen Cache deutlich langsamer. Die Auslagerungsdatei heißt bei GIMP Swap Folder. Lege ihn auf die schnellste Festplatte, falls Du mehrere haben solltest! Danach wird die Monitor-Auflösung eingestellt. Setzte den Haken bei Get Resolution from Windows system. 52
GIMP starten Wenn man GIMP startet, erscheinen diese beiden Fenster. Enttäuschend wenig im Vergleich zu Photoshop oder andern Pixel- Programmen. Lass Dich nicht täuschen: Es ist alles da, - nur nicht gleich von Anfang an, wenn man die Komponenten noch überhaupt nicht benötigt. Das ist ungewohnt aber schon sehr bald wird man diese Sparsamkeit zu schätzen wissen. Oben links ist das Werkzeugfenster und darunter findet man die zugehörigen Einstellungen für die Werkzeuge. Mit anderen Worten: Bei jeder Wahl eines Werkzeuges wird unten das zugehörige Optionen-Fenster gezeigt. Oben rechts das Fenster für den Ebenendialog und darunter Pinselformen, Muster und Farbverlauf. GIMP 2.4 unterscheidet sich hier nur unwesentlich: 53
Sehr praktisch ist die Möglichkeit, mehrere Dialogfenster durch Reiter hinzufügen zusammenzufassen: In diesem Beispiel ist zu den Pinsel- Optionen noch die Kanäle-Einstellung als Reiter zu sehen. Auf diese Weise kann man alle benötigten Optionen zusammenfassen. Will man die Fenster aber direkt auf dem Desktop haben, so zieht man mit der linken Maustaste den Tab auf eine freie Stelle und das Fenster erscheint für sich alleine. Ein Beispiel: Der mittlere Tab und der rechte Tab (Farbverläufe und Muster Bild unten links) soll ein eigenes Fenster bekommen. Dafür zieht man zunächst Farbverläufe auf das Desktop und dockt dann Muster an, indem man diesen Tab neben den vorhanden Tab zieht. Das Ergebnis sieht so aus, wie im Bild unten rechts. Auf diese Weise kann man die Fenster beliebig kombinieren. Hat man einen großen Bildschirm oder gar zwei Bildschirme, so wird man sich die wichtigsten Fenster möglichst griffbereit auf dem Desktop zurecht legen. 54
Aufgabe 2: Versuche nach dem obigen Beispiel zusätzliche Fenster auf das Desktop zu bringen. Kombiniere bestimmte Fenster nach Gutdünken zusammen. Hinweis: GIMP merkt sich die Einstellungen beim nächsten Start. Für die Schule gilt das nur, wenn man den persönlichen Ordner auf dem Homeverzeichnis H: angelegt hat. Aufgabe 3: Werkzeuge in GIMP: Fülle mit Hilfe der Kontexthilfe die folgenden Zeilen aus: WZ Erläuterung des Werkzeuges Rechteckige Auswahl: Hiermit kann man eine rechteckige Auswahl aus einem Bild oder aus der aktuellen Ebene erstellen. Lasso Auswahl: Einen Bereich freihand auswählen. 55
Etwas vertrauter wird einem GIMP, wenn man eine Bilddatei öffnet: Sieht doch fast wie Photoshop aus, oder? Ein kleiner jedoch entscheidender Unterschied ist nach wie vor, dass in GIMP jedes Bild eine eigene Instanz des Programms darstellt, - erkennbar an der Schaltflächen in der Taskleiste für jedes Bild. In Photoshop oder PicturePublisher werden alle geöffneten Bilder zu einer Instanz zusammengepackt. Es gibt PlugIns und Programmerweiterungen für GIMP, die den Photoshop-Stil imitieren (GIMPshop, GIMP Deweirdifyer etc). Wir benutzen diese Erweiterung nicht, da sie keinen Vorteil bringen. Wer mit Photoshop noch nicht gearbeitet hat, wird auch nichts vermissen!! Wer in GIMP ein Bild öffnet und die Standard-Einstellung belässt, hat drei Schaltflächen in der Taskleiste: The GIMP, Ebenen, Kanäle, Pfade und das Bild. Ähnlich wie bei Photoshop kann man jedoch die Fenster beliebig an anderen andocken : Will man das Pfade -Fenster unter die Werkzeug- Optionen plazieren, so verschiebt man mit gedrückter linker Maustaste das Fenster bis zum schmalen blauen Balken des gewünschten Fensters: 56
GIMPs Bildfenster Der obige Ausschnitt des Bildfensters zeigt zwei wichtige Merkmale: In der Titelleiste ist der Name der Datei und eine Bearbeitungs- Versionsnummer angezeigt. Weiter kann man die Art des Bildes erkennen (RGB 782 X 578 Pixel). Führt man den Mauszeiger über das Bildfenster, so wird am Lineal der genaue Ort angezeigt, an dem sich der Mauszeiger befindet. Hier also Pixel (300; 200). Um die im Bild gezeigten Hilfslienien zu zeichenen, zieht man mit gedrückter linker Maustaste das Lineal von oben nach unten oder von links nach rechts. Es erscheint dann automatisch das Verschieben - Fenster. Will man die Linien später noch verschieben, so muss dieses Fenster eingestellt sein. Der Mauszeiger verwandelt sich in diesem Fall in eine Hand. Sehr praktisch ist dann die Einstellung Ansicht/ magnetische Hilfslinien. 57
Will man dann beispielsweise bestimmte Objekte, wie die oben gezeigte Schrift, punktgenau ausrichten, so klickt das Objekt merkbar an den Hiflslinien ein. Aufgabe 3: Versuche, ähnlich wie im Bild oben dargestellt, einige Hilfslinien auf einem leeren Bild zu erzeugen um dann zum Beispiel einige Textobjekte punktgenau zu plazieren. Journal Will man bei der Bildmanipulation möglichst zeitsparend arbeiten, so muss man unbedingt genügend Schritte zurückgehen können. Das Argument, man arbeite ja immer nur an Kopien von Bildern, überzeugt nicht, denn man kann ja schon recht viel Arbeit in ein Bild gesteckt haben. Wenn man dann merkt, dass man zehn Schritte zuvor einen Fehler gemacht hat, und man aber leider nur fünf Schritte zurück kann, so ist die Mühe umsonst gewesen. Hier kann man die Arbeisweise in GIMP erkennen: Bei jeder Änderung wird im Journal ein neues Icon abgelegt. Will man zurück auf einen bestimmten Stand der Bearbeitung, so muss man nur auf das betreffende Icon klicken. Voreingestellt sind in GIMP nur 5 Schritte. Das ist entschieden zu wenig. Um diese Einstellung zu verändern, geht man im Fenster The GIMP auf Datei / Einstellung / Umgebung. Die unten gewählten Werte sind für einen Computer mit 2 GB RAM. Hier musst Du selbst testen, welche Größen für Deinen Rechner noch akzeptabel sind. In jedem Fall sollte die minimale Anzahl an Jounalschritten deutlich über 10 liegen. 58
Tipps und Tricks Wenn man sich die Statuszeile des Bildfensters ansieht, so kann man einige nützliche Informationen entnehmen: In diesem Beispiel steht der Mauszeiger auf den Koordinaten (474; 590), - also 474 Pixel nach rechts und 590 Pixel nach unten. Die Einstellung Pixel kann man auch in Millemeter, Zentimeter etc. umstellen. Unten rechts im Bildfenster kann man ein kleines Kreuz mit Pfeilen sehen. (Siehe Bild oben). Angenommen, man arbeitet in einer starken Vergrößerung: Wenn man dann auf das Kreuz klickt, erscheint ein kleines Vorschaufenster des gesamten Bildes. In diesem Vorschaubild kann man beliebig navigieren und kommt so genau dort raus, wo man will: 59
Man muss die Maustaste gedrückt halten und den Bildausschnitt an die richtige Stelle schieben. In nebenstehendem Bild kann man unten links einen Button erkennen, der wie ein gestricheltes Quadrat aussieht. Er wird zum Schnell-Maskieren verwendet. Hat man beispielsweise einen bestimmten Teil des Bildes ausgewählt, so bekommt man nach dem Drücken auf diesen Knopf eine Maske, erkennbar an der roten Färbung. (Siehe Bild rechts.) Shortcut Keys Im Laufe der Zeit wirst Du feststellen, dass die Maus als Werkzeug doch recht umständlich ist. Daher gibt es in fast jeder Software sogenannte Tastaturkürzel (Shortcut Keys). Zum Beispiel: Fenster anpassen wird in der Voreinstellung mit Strg+E erreicht. Viele Tastenkominationen sind bereits vorkonfiguriert. Allerdings ist mölicherweise im einen oder anderen Fall die Wahl nicht nach Deinem Geschmack. Kein Problem! Man kann nämlich für fast jeden Befehl eigene Shortcut Keys erzeugen. Dazu muss allerdings eine Einstellung unter Einstellung geändert werden: 60
Bei Dynamische Tastenkürzel benutzen muss ein Haken gesetzt sein. Will man jetzt für einen Befehl ein ShortCut neu definieren oder ändern, so muss man lediglich mit der Maus das Menu markieren und die gewünschte Tastenkürzel eingeben. Vergleiche mit Deiner Einstellung: In den Voreinstellungen ist dem Graustufen- Menu bei Bild/ Modus kein Shortcut-Key zugeordnet. Im Bild rechts hat der Benutzer die Tastenkürzel Umschalttaste+Strg+G gewählt. In der Regel ist es nicht sinnvoll, die schon belegten Kürzel zu verändern, denn diese sind so gewählt, dass sie den üblichen Shortcuts entsprechen. Aufgabe 4: Versuche festzustellen, welche Shorcut-Keys wichtigen Funktionen, wie öffnen oder speichern zugeordnet sind. Definiere danach eigene Shorcut-Keys. Mache Dich mit den Menus des Bildfensters Datei, Bearbeiten, Auswahl etc vertraut. 61