Unser Erfahrungsbericht ist in der Form eines Ablaufplans geschrieben. So kann der Leser Schritt für Schritt sein mögliches Praktikum planen. Intro Wir sind beide Studenten der Sozialen Arbeit und waren schon immer offen für jegliche Auslandserfahrung. Im Herbst 2013 haben wir das erste mal von einem Praktikum in Tansania gehört und waren von Anfang an absolut begeistert. Beim internationalen Stammtisch hörten wir von der Möglichkeit und informierten uns ein wenig später im International Office. Nach einigen Interviews mit Ex-Tansania-Praktikanten formten sich unsere Ideen zu einem konkreten Plan und wir trafen den definitiven Entschluss: Unser Pflichtpraktikum sollte in Tansania in Afrika stattfinden. Nun musste geplant werden. Stadt Zunächst einmal mussten wir uns für einen genauen Ort entscheiden. Die Universität Vechta hat ein Kooperation mit der St. Augustine University of Tansania (=SAUT) in Mwanza. Mwanza ist eine Stadt mit 225.244 Einwohnern, die direkt am Viktoriasee liegt. Sie ist nach unseren heutigen Erfahrungen nicht sehr touristisch, man kann jedoch auch in Mwanza das ein oder andere Highlight entdecken. Durch die bestehende Kooperation kommt man sehr einfach an Beim Guesthouse an der SAUT Ansprechpartner und an eine unserer Meinung nach sichere und günstige (8$ pro Tag) Unterkunft in nächster Nähe zu Mwanza City. Die Stadt stand also fest. Organisation Wo wollten wir jetzt genau Praktikum machen? Im Internet auf der Homepage der Universität Vechta findet man ein PDF-Dokument mit einigen Nicht-Regierungs-Organisationen (=NGOs). Dort sollte jeder was entsprechendes Finden. Lasst euch nicht entmutigen von fehlerhaften Telefonnummern oder falschen E-Mail-Adressen. Zur Not kann man nochmal im International Office nachfragen. Wir haben uns schnell für die Tanzanian Home Economic Association (=TAHEA) entschieden.
Bewerbung Es wurde also offiziell und wir setzten uns zusammen um gemeinsam eine Bewerbung zu verfassen. Wir verfassten ein Anschreiben mit unserer Motivation und stellten unseren Lebenslauf zusammen. Die komplette Bewerbung sollte in Englisch sein. Unsere Bewerbung haben wir Anfang Dezember 2013 verschickt und Anfang Januar 2014 eine positive Antwort bekommen. Manchmal kann die Antwort aber auch mal länger dauern. Zuschüsse Das nächste was uns beschäftigte waren die möglichen finanziellen Unterstützungen, die wir ja noch beantragen mussten. Der Flug nach Tansania ist nicht günstig und sobald man etwas Touristisches (Serengeti, Sansibar, ) macht, wird es schnell teuer. Da ist man über jede Unterstützung dankbar. An der Universität Vechta gibt es zwei Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung. Zum einen gibt es das PROMOS-Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (=DAAD). Das Stipendium wird vom International Office vergeben und alles was zur vollständigen Bewerbung notwendig ist, wird auf der Homepage der Universität Vechta zeitnah bekannt gegeben. Wir mussten uns mit Lebenslauf, Motivationsschreiben, der Darlegung der Relevanz, einer Notenübersicht und Bestätigung der Institution bewerben. Einsendeschluss war bei uns Ende Januar, dass wird aber auch auf der Homepage bekannt gegeben. Wenn man zu den Erwählten des Komitees der Universität gehört, bekommt man zwischen 100 und 300 pro Monat (max jedoch 3 Monate). Zum anderen gibt es den Reisekostenzuschuss der Der Ngorongoro Krater Universität Vechta. Der Antrag muss von der Homepage der Universität Vechta heruntergeladen werden und dann beim International Office eingereicht werden. Es ist wichtig, dass der Antrag vor Reiseantritt gestellt wird. Der Zuschuss beläuft sich auf ca. 300. Das Geld bekommt man, wenn man den Erfahrungsbericht im International Office einreicht. Flug Nun gab es kein zurück mehr und wir machten uns auf um einen Flug für die bestätigte Zeit zu buchen. Grundsätzlich gilt: Wer früh bucht, zahlt weniger! Wir haben uns dazu entschlossen in einem Reisebüro zu buchen, damit im Notfall einen Ansprechpartner hat. Außerdem hat Benjamin noch ein Auslandssemester hinterher gehängt und wusste noch nicht genau, wann er wieder nach Deutschland fliegen wollte. Wir haben unseren Flug für 1100 Anfang Februar gebucht und waren damit fast schon zu spät, denn die Preise gehen immer weiter in die Höhe. Man kann sowohl für 800 als auch für 1500 fliegen, wobei sich an den Flugzeiten nichts ändern muss.
Impfungen/ Malariaprophylaxe Es nächstes haben wir uns Impfen lassen. Dabei würde Daniel empfehlen, zunächst ein Termin beim Tropenarzt einzuholen, da dies manchmal dauern kann. Man sollte schon 4 Monate vor Abreise mit den Impfungen anfangen, um ohne Zeitdruck noch alle medizinischen Vorkehrungen treffen zu können. Eine Liste aller zugelassenen Tropenärzte in Deutschland findet sich im Internet. Außerdem sollte man auch bei seinem Hausarzt alle üblichen Impfungen überprüfen lassen und gegebenenfalls Nachimpfen lassen. Grundsätzlich ist eine Gelbfieberimpfung unumgänglich wenn man nach Sansibar möchte. Wir wurden beim Einreisen nach Tansania auch kontrolliert und es wurde nach dem Impfausweis gefragt. Das muss aber nicht jedem passieren. Für notwendige Blick über Mwanza City Impfungen können wir die Internetseite vom Auswärtigen Amt empfehlen. Neben Impfempfehlungen finden sich dort auch aktuelle Informationen zu dem jeweiligen Land. Reisewarnungen werden auch dort bekannt gegeben. Durch die Impfungen/ Nachimpfungen können auch Kosten entstehen. Daniel kann an dieser Stelle nur die Techniker Krankenkasse empfehlen, die absolut alle Kosten (ca. 400 ) übernommen hat. Unbedingt die Reise nach Afrika bei der Krankenkasse als Privatreise definieren. Ob man Malariaprophylaxe nimmt oder nicht muss man selbst entscheiden. Das geht am besten nach dem Gespräch mit dem Tropenarzt. Die Prophylaxe garantiert keinen 100%igen Schutz und kann Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese sind manchmal schwerwiegend, es können aber auch gar keine Nebenwirkungen auftreten. Daniel hat über die kompletten 3 Monate Auslandsaufenthalt Lariam (1 Mal die Woche) genommen und hatte keine Nebenwirkungen. Benjamin hat aufgrund seines langen Aufenthalts gar keine Prophylaxe genommen. Für den Notfall hatte er aber einige Tabletten mit. Auslandskrankenversicherung Zu einer Auslandsversicherung ist in jedem Fall zu raten. Haltet dazu einfach Rücksprache mit eurer Krankenversicherung. Benjamin ist über Dr. Walter Onlineversicherung versichert. Eine Versicherung nur für Reisende jeglicher Art. Erhaltet ihr ein DAAD-Stipendium besteht auch die Möglichkeit sich über den DAAD versichern zu lassen. Die Versorgung vor Ort ist unserer Meinung gut. Über die Universität gelangt man schnell und einfach zum Uni-Arzt. Die Behandlung ist für Studenten meist kostenlos. Visum Ein Touristen-Visum bekommt ihr an den Flughäfen in Dar es Salaam und Mwanza. Kostenpunkt
liegt bei 50$. Ihr hat die Möglichkeit dieses einmalig zu verlängern. Dazu müsst ihr nur zum Immigration Office gehen. Eigentlich darf man mit dem Visum weder arbeiten noch studieren. Wir haben aber auch nicht eingesehen 250$ für eine Arbeitserlaubnis zu zahlen. Geld 1 Million TSH Die Währung in Tansania ist der tansanische Schilling (=TSH). Umgerechnet ist 1 Euro ca. 2000 TSH. Günstiger ist auf jeden Fall in TSH zu bezahlen. Da der größte Schein ein 10.000 TSH ist, werdet ihr beim Geld holen immer viele Scheine bekommen Am Anfang ist das sicherlich etwas ungewohnt. Bei eurem Kreditkarten müsst ihr einiges beachten. Die Mastercard funktioniert nur bei einer Bank in Mwanza. Der Exim-Bank! Die ist direkt am Fischkreisel. Die Visacard funktioniert bei eigentlich allen Banken. Unterkunft Mit dem Taxi geht es direkt vom Flughafen zum Guesthouse der Universität. Die Abholung der ersten Studenten übernimmt die Universität in Mwanza. Die Nachzügler werden von den Kommilitonen abgeholt, die bereits vor Ort sind. Die Zimmer sind unterschiedlich groß. Es gibt Doppel- und Einzelzimmer. Sofern die Universität nicht zu viele Gäste zu eurer Zeit habt, können die Doppelzimmer von euch auch alleine bewohnt werden. Die Einrichtung der Zimmer unterscheidet sich nicht. Eine Dusche mit Toilette und Waschbecken, zwei Tische, ein Schrank und ein bzw. zwei Betten mit Fliegennetz. Dieses Netz ist leider sehr oft durchlöchert. Nehmt euch daher Wäscheklammern oder Nadel und Faden mit! Die Adresse des Guesthouse's ist: St. Augustine University of Tanzania, Guesthouse, P.O. Box 307, Mwanza, Tanzania. Beim Visum muss beispielsweise die Adresse angegeben werden. Bei allen andere Sachen helfen euch die Mitarbeiter vor Ort (Geld wechseln etc.). Einfach nachfragen! Internet Bei den Internetanbietern haben wir uns für Zantel entschieden. Kosten belaufen sich auf 25.000 TSH für 6 Gigabyte oder 50.000 TSH für 12 Gigabyte. Man kann noch zwischen 10 verschiedenen Optionen wählen. Ihr bekommt einen Internetstick, den ihr ganz einfach an den PC stecken müsst. Die Geschwindigkeit ist etwas langsamer als in Deutschland. Wird sicherlich keinen überraschen. Der Stick muss nach 4 Wochen wieder aufgeladen werden. Hat man ein gutes Handy, könnt ihr euch auch einfach einen Hotspot selber machen. Ist günstiger und je nach Handy steigt bzw. sinkt die
Geschwindigkeit. Handy Als Handyanbieter bieten sich Airtel und Vodacom an. Wir haben uns sehr schnell für Airtel entschieden, da das Aufladen nur 0,75 Euro kostet. 1 Gigabyte Internet, umsonst zu Airtel telefonieren und 6 Minuten in andere Netze. Das Ganze muss wöchentlich aufgeladen werden. Die monatlichen Gesamtkosten belaufen sich also auf nur 3 Euro! Mit Vodacom kennen wir uns leider nicht so aus. Wir würden euch empfehlen, ruhig euer teures deutsches Handy mitzunehmen. Wir empfanden es immer als sicher und die Internetverbindung ist damit sehr viel schneller. Kleidung Zur Arbeit und zur Uni sollte der Mann auf jeden Fall eine lange Hose tragen. Ansonsten ist es kein Problem in der Stadt oder in auf Reisen kurze Hosen zu tragen. T-Shirts sind auch völlig in Ordnung. Frauen sollten Röcke tragen. Diese sollten die Knie bedecken. Wichtig ist ebenfalls die Schultern zu bedecken, weil dies hier sonst als sehr unhöflich gilt. Dünne Stoffe sind bei den Temperaturen (30 C) zu empfehlen. Anfühlen tut sich das Ganze teilweise wie 40 C. Swahili Die Sprache zu beherrschen bzw. sich etwas unterhalten zu können ist sehr wichtig. Die wenigstens Einheimischen sprechen Englisch. Ihr bekommt einen ganz anderen Eindruck von Tansania, wenn ihr euch mit den Locals unterhalten könnt. In der Einrichtung und auf dem Campus wird viel Englisch gesprochen. Nur ist Englisch hier eben nicht wie von allen Seiten erzählt wird die Hauptsprache! Beim Unisport wird fast nur Swahili geredet. Benjamin hat im Uniteam Fußball gespielt und die Kommunikation ist schon schwierig. Privat kann man mit den Studenten aber schon Englisch reden. In den Vorlesungen wird zwischendurch auch immer viel Swahili geredet. So ist zumindest unser Eindruck. Wir haben das Thema Sprache völlig unterschätzt. An der Universität Vechta ist das Angebot Kiswahili zu lernen leider sehr dürftig. Erkundigt euch, was in euren Semester angeboten wird. Wir hatten einen Sprachkurs, der uns als guten Einstieg galt. Im folgendem Semester wurde leider nichts angeboten und auch das Sprachenzentrum bot nichts an. Daher war es unheimlich schwer sich hier auszudrücken. Wenn man aber versucht sich hier in Tansania in Swahili auszudrücken ist oft das Eis gebrochen. Dies gilt wie gesagt aber nicht für alle Menschen. Im Gegenteil! Ein Wörterbuch sollte unbedingt eingepackt werden! Sicherheit Tagsüber könnt ihr euch hier frei bewegen. Sobald es dunkel wird, das ist hier so ab 19 Uhr, solltet ihr vorsichtiger sein. Wir sind nur bis 21 Uhr Daladala gefahren. Später haben wir immer ein Taxi genommen, welches uns direkt von Tür zu Tür gefahren hat. In der Stadt bekommt ihr immer schnell ein Taxi. Besorgt euch die Handynummer! Die Universität liegt ca. 12 Kilometer außerhalb.
Pikipiki fahren macht zwar unheimlichen Spaß, ist leider auch sehr gefährlich. Ihr werdet keinen Helm tragen und daher können bei Unfällen schwere Verletzungen auftreten.unterschätzt die Gefahr nicht! Ansonsten kann man auch bei Dunkelheit auf dem Campus herumlaufen und zur SAUT Campus Bar gehen. Man hört immer wieder das Busfahrten hier sehr gefährlich sein können. Das stimmt auch! Wir sind nur die nötigsten Strecken gefahren. Besonders bei Dunkelheit sind die Fahrten nichts für schwache Nerven. Reisen Reisen lohnt sich auf jeden Fall! Tansania ist ein sehr schönes Land und man kann einiges Erleben. Wir waren im Serengeti National Park, NgorogoroKrater, in Dar es Salaam, Arusha, am Kilimandscharo und auf Sansibar. Einfach im Reiseführer nachlesen was euch interessiert. Ihr könnt uns auch gerne für Adressen ansprechen. Als Hinweis hierzu ist zu sagen, dass vor Ort buchen in der Regel sehr viel günstiger ist als von zu Hause. Einfach ein bisschen spontan sein. Outro Auf Sansibar Zum Schluss ist noch anzumerken, dass das Auslandspraktikum eine unbeschreibliche Erfahrung war. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man diese unbedingt nutzen. Wenn ihr noch Fragen habt, dürft uns gerne ansprechen oder anschreiben.