DOWNLOAD Gerlinde Blahak Kunst und Religion: Andere Kulturen Kreative Gestaltungsideen für den Kunstunterricht auszug aus dem Originaltitel:
Lehrerhinweise zu den einzelnen Projekten Dreamtime S. 4 Lernziele: Kunst der Aborigines in Australien Punkt und Linie Jahrgangsstufen: 7. 10. Klasse Zeitaufwand: 3 Unterrichtsstunden Material: helles Tonpapier oder farbiges Kopierpapier (DIN A4) weißes Papier (DIN A4) Kopien der Vorlage Tiere Bleistift, Filzstifte Klebestift, Schere Hinweise für Lehrer: Kunst und Kultur der Aborigines Dreamtime Traumzeit nennen die Ureinwohner Australiens den Anfang der Welt. Sie glauben, dass die Göttin Bulari aus der Erde auf den flachen australischen Kontinent kam und die Berge und Täler erschuf. Dann grub die Regenbogenschlange Kunapipi Seen, Flüsse und Wasserlöcher in die Erde. Beide gelten als Erdmütter, neben vielen anderen Gottheiten, die die Pflanzen, Vögel und alle anderen Tiere schufen. Diese dreamtime stories wurden in den verschiedenen Stammesverbänden über Jahrtausende durch Sprache, Gesang und Tanz weitergegeben und bildeten die Regeln für das Zusammenleben und die Religion. Die Aborigines glauben, dass sie Nachkommen dieser Götter sind, die immer noch auf der Erde leben. Deshalb behandeln sie die Natur mit großem Respekt. Sie jagen Tiere, aber nur der Nahrung wegen und sie vermeiden es, der Erde Schaden zuzufügen. So kann auch niemand die Erde besitzen, d. h. Land kaufen oder verkaufen. Jahrhundertelang malten die Aborigines bei geheimen Zeremonien Bilder mit Naturpigmenten auf Felsen, in den Sand und auf ihre Körper und zerstörten sie wieder. Gemalt wurde mit Gelb- und Rot tönen aus Ockererde, Schwarz aus Holzkohlenstaub und weißer Farbe aus Tonerde. Typisch bei allen Bildern ist der Röntgenstil, d. h. dass auch das Innere der Wesen wiedergegeben wird. Unzählige, mit Holzstöcken gesetzte Punkte formen sich auf rotem oder schwarzem Hintergrund zu Kreisen, Halbkreisen, Linien und Wellen. Man muss sie wie eine Landkarte lesen: Ein Kreis kann für ein Wasserloch oder einen Baum, eine Linie für einen Menschen oder ein Tier stehen. Heute erzielen diese Dot Paintings, in Acryl gemalt, auf Ausstellungen Rekordpreise. 1 Persen Verlag 1
Lehrerhinweise zu den einzelnen Projekten Tonrelief (Indianer) S. 7 Lernziele: Tiere aus geometrischen Grundformen haptisches Arbeiten mit Ton Naturreligion der Indianer (Nordamerika) Jahrgangsstufen: 5. 10. Klasse Zeitaufwand: 2 Doppelstunden Material: Modelliermasse (lufttrocknend, Plastikbesteck (Gabel, Löffel, Messer) z. B. Efaplast Farbe Weiß) Nägel, Streichhölzer Plastikbrettchen Plastiktüte Wassergefäß Skizzenpapier Bleistift Kopiervorlage (indianische Tiere) als Folie Malkasten, Pinsel Küchenpapier Hinweise für Lehrer: 1. Tonmasse: Verwenden Sie eine lufttrocknende Masse. Sie lässt sich leicht bearbeiten und trocknet sehr schnell und ohne zu reißen durch. Die Schüler arbeiten auf einem kleinen Kunststoffbrett, auf dem sich bei Unterbrechung der Arbeitsphase das Relief problemlos in eine Plastiktüte schieben lässt und so bis zur Wiederaufnahme der Arbeit feucht gehalten werden kann. Tipp: Die handelsüblichen Tonblöcke lassen sich gut mit einem Messer in Scheiben schneiden. 2. Religion der Indianer: Unter Manitu stellten sich die Indianer zunächst keinen Gott in Gestalt einer Person vor, sondern eine Energie, die sich überall in der Natur zeigte: im Wasser, in den Pflanzen und Tieren, in der Erde, in der Sonne. Deshalb glaubten die Indianer auch, dass alle Dinge, belebte und unbelebte, eine Seele hätten. Sie erlegten nicht mehr Tiere als nötig und bedankten sich für deren Opfer. Jeder Indianer suchte in der Einsamkeit und im Traum nach seinem persönlichen Schutzgeist (z. B. einen Adler oder Hund), der ihm auch zeigte, welche Dinge ihm in seinem Leben Glück bringen würden. Er sammelte diese Gegenstände (z. B. Stein, Feder, Halsband) in seinem Medizinbeutel, den er immer wie einen Talisman bei sich trug. 3. Entwürfe: Zeigen Sie anhand der Folie, wie man Tiere aus geometrischen Grundformen gestaltet. Nehmen Sie die Folie wieder weg, um der Eigenkreativität der Schüler mehr Raum zu geben. Es sollten mehrere Entwürfe im Vorfeld gemacht werden, am besten in der erforderlichen Größe. 2 Persen Verlag 2
Lehrerhinweise zu den einzelnen Projekten Fliesenkunst (Islam) S. 10 Lernziele: Islamische Kunst Fliesendekor und Säulenarchitektur Verbindung von Filzstiftarbeit und Collage Jahrgangsstufen: 7. 10. Klasse Zeitaufwand: 2 Doppelstunden Material: Tonpapier (DIN A4) in Hellblau/Gelb weißes Zeichenpapier (DIN A4) Tonpapierreste in Blau, Gelb, Rot, Grün Reste von Fotokarton Kopie der Anleitung für Schablonen und Säulen Bleistift, Filzstifte (durchsichtiges) Lineal Schere Klebestift Hinweise für Lehrer: 1. Bilderverbot im Islam: Obwohl im Koran selbst von keinem Bilderverbot die Rede ist, ist es Tradition, in Moscheen und Koranschriften keine Abbildungen von lebenden Wesen zu verwenden. Damit wollte man als monotheistische Religion einer Götzenverehrung entgegenwirken. Es gilt das Wort als Träger der Offenbarung, daher kommt auch in der Kunst der Schrift (Kalligraphie) und dem Ornament eine wichtige Rolle zu. Deshalb beschränken sich bei dieser Aufgabe die Ornamente auf Fliesen verziehrt mit pflanzlichen und geometrischen Formen. 2. Die architektonischen Details lassen sich noch durch weitere Kuppeln und Treppen am unteren Bildrand erweitern. Tipp: Zeigen Sie Bilder der Alhambra in Granada. 3 Persen Verlag 3
Andere Kulturen 1. Material: helles Tonpapier oder farbiges Kopierpapier (DIN A4) weißes Papier (DIN A4) Kopien der Vorlage Tiere Bleistift, Filzstifte Klebestift, Schere Dreamtime (Australien/Aborigines) 1. Tiermotive: a) Wähle ein Tiermotiv aus der Kopiervorlage aus und pause es in die Mitte eines weißen Zeichenblattes (DIN A4), indem du Motiv und Blatt aufeinanderlegst und, an eine Fensterscheibe gepresst, mit Bleistift nachzeichnest (Skizze 1). b) Schneide um das Motiv herum großzügig eine ovale Fläche aus, die an zwei gegenüberliegenden Rändern in schmalen Stegen ausläuft (Skizze 2). Klebe diese Fläche auf das farbige Papier und benutze die anfallenden weißen Reste zur Gestaltung der Eckpartien (Skizze 3). c) Gestalte nun das Tiermotiv mit Filzstiften aus: Wähle vorwiegend Erdfarben wie Braun, Schwarz, Gelb, Ocker, Orange, Rot, Violett und setze in den Tierkörper geometrische Muster, Streifen und Punkte ( Röntgenbild ). Der Hintergrund der Blase wird mit winzigen farbigen Punkten gestaltet ( Dot Painting ). Ordne sie beliebig oder in Kreisen, Halbkreisen oder Streifen an. 2. Linienbänder: a) Mit Filzstiften in verschiedener Breite zeichnest du nun Linien, die den Schnittkanten folgen. Wichtig ist, dass die Linien sich nicht überschneiden und die Form der aufgeklebten Farbflächen aufnehmen. Sie verlaufen ungefähr parallel zueinander und sind verschieden breit. b) Setze auch einige geschlossene Formen (z. B. Dreiecke) in die noch freien Flächen und beziehe sie in die Linienbänder mit ein, indem du die Linien um sie herumführst (Skizze 4). Fülle auf diese Weise die ganze Blattfläche aus. 4 Persen Verlag 4
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Andere Kulturen 2. Material: Modelliermasse (lufttrocknend, z. B. Efaplast Farbe Weiß) Plastikbesteck (Gabel, Löffel, Messer) Nägel, Streichhölzer Plastikbrettchen Plastiktüte Wassergefäß Skizzenpapier Bleistift Kopiervorlage (indianische Tiere) als Folie Malkasten, Pinsel Küchenpapier Tonrelief (Indianer) 1. Entwürfe Indianische Tiere : Betrachte die Tierdarstellungen auf der Folie und zeichne mit Bleistift mehrere Entwürfe auf ein Skizzenblatt. Die Tiere sollten auf eine Fläche von 20 cm x 12 cm passen. Tipps: a) Zeichne verschiedene Tiere, wie Vogel, Schlange, Schildkröte, Bär b) Wähle einfache geometrische Formen, aus denen du den Tierkörper aufbaust. c) Dein Motiv soll die Fläche gut ausnutzen. d) Nicht alle Körperteile müssen gleich groß sein. e) Denke dir Muster für die Körperfläche aus, die sich gut mit einem Nagel oder Stöckchen einritzen lassen. 2. Plastisches Arbeiten mit Ton: a) Lege auf ein Kunststoffbrettchen (Küchenzubehör) eine Tonplatte (1,5 cm dick, ca. 20 cm x 12 cm). b) Forme mit der Hand einen unregelmäßigen, wulstigen Rand. c) Übertrage einen deiner Entwürfe auf die verbleibende Tonfläche. Du hast zwei Möglichkeiten: Ritze mit einem Zahnstocher die Umrisse ein und bearbeite dann die Binnenfläche. Schneide mit einem Messer aus einer weiteren dünnen Tonplatte die Umrisse, befeuchte die Fläche und drücke sie vorsichtig auf die bereits vorhandene Platte. 7 Persen Verlag 7
Andere Kulturen 2. Tipps: a) Setze kleine Tonwülste oder Kugeln als Verzierung auf (Gut anfeuchten!). b) Experimentiere mit Messerrücken, Gabelzinken, Nägelköpfen, die du in die Masse drückst. c) Bohre mit einem dickeren Nagel 2 3 Löcher in die Platte, an denen du später das Relief aufhängen kannst. d) Ritze auf der Rückseite dein Monogramm und das Datum ein. Tipp: Wenn du die Arbeit längere Zeit unterbrechen musst, schiebst du dein Brettchen mit der Tonplatte in eine Plastiktüte, die du gut verschließt. Das hält die Tonmasse feucht. e) Lass das Relief gut durchtrocknen. 3. Fertigstellen: Um dem Relief ein antikes Aussehen zu verleihen, färbst du den Hintergrund mit einem Pinsel mit stark verdünntem Schwarz aus dem Malkasten ein. Forme einen Tupfer aus Küchenpapier und fahre ganz leicht mit grauer Farbe über die Tierfigur. Die Farbe soll auf keinen Fall in die Vertiefungen geraten. Selbstverständlich kannst du dein Tonrelief auch ganz in natürlichem Weiß belassen. Ziehe grobe Schnüre (Jute) durch die Löcher und hänge die Tonplatte auf. 8 Persen Verlag 8
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Andere Kulturen 3. Material: Tonpapier (DIN A4) in Hellblau/Gelb weißes Zeichenpapier (DIN A4) Tonpapierreste in Blau, Gelb, Rot, Grün Reste von Fotokarton Kopie der Anleitung für Schablonen und Säulen Bleistift, Filzstifte (durchsichtiges) Lineal Schere Klebestift Fliesenkunst (Islam) 1. Fliesenschablonen: Du brauchst zunächst einen Rest Fotokarton (ca. 25 cm x 10 cm), aus dem du dir zwei Schablonen zurechtschneidest (siehe Kopiervorlage): a) Zeichne drei Quadrate mit der Kantenlänge 7 cm auf und schneide sie aus. b) Klebe zwei Quadrate so aufeinander, dass ein achteckiger Stern entsteht. c) Lege das dritte Quadrat neben den Stern und ziehe eine der Spitzen nach. Wiederhole das auf allen vier Seiten. Du erhältst nach dem Ausschneiden ein Kreuz. 2. Fliesenwand (Grundgerüst): a) Nimm ein Blatt Tonpapier in Hellblau oder Gelb waagerecht. b) Ziehe abwechselnd die Umrisse der Stern- und Kreuzschablone mit Bleistift nach. Lege die Schablonen so auf, dass ein Zwischenraum von ca. 1 cm als Fuge stehen bleibt. c) Betone die Umrisse der Vorzeichnung mit schwarzem und blauem Filzstift. Verwende dazu ein durchsichtiges Lineal, damit du das jeweilige Ende der Linien besser sehen kannst. d) Beachte, dass die ganze Blattfläche bedeckt sein muss. Persen Verlag 10
Andere Kulturen 3. 3. Fliesendekor: Du gestaltest jetzt die Fliesenflächen mit Ornamenten aus: a) Entwirf geometrische Formen oder Blüten- und Blattformen von Pflanzen. b) Gestalte jede Fliese anders. c) Arbeite mit Filzstiften in Blau, Rot, Grün, Gelb. d) Klebe kleine farbige oder weiße Papierteile (Blätter, Ovale, Kreise, Dreiecke) auf, von denen du aus weiterzeichnest. e) Verstärke Außenkanten und fülle einige Formen ganz aus. 4. Säulenhalle: a) Falte weißes Zeichenpapier (DIN A4 waagerecht) in der Mitte zusammen. b) Drittle die entstandene Fläche und knicke sie ziehharmonikaartig nach vorn und hinten (siehe Anleitung). c) Zeichne an einer Längsseite entlang der Knickkante eine Säule mit Fuß, Kapitell und anschließendem Rundbogen auf (siehe Anleitung). d) Schneide entlang der vorgezeichneten Linie aus. Je nachdem, ob du die offene Kante des gefalteten Pakets rechts oder links verlaufen lässt, erhältst du ein unterschiedliches Säulenarrangement. Experimentiere, welches dir besser gefällt. Lege die Säulenkombination dazu auf deine Fliesenwand. e) Falte einen weißen Papierrest so zusammen, dass sich (doppelt!) zwei flache Kuppeln daraus schneiden lassen. f) Klebe die Kuppeln an die obere Bildkante. Sie stehen etwas über. g) Klebe die Säulenhalle auf die Fliesenwand. Tipp: Streiche nur den obersten und untersten Teil mit Klebstoff ein. Wenn die Säulen in der Mitte etwas vom Untergrund abstehen, ergibt sich ein 3D-Effekt! Persen Verlag 11
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