Universität Konstanz. Geisteswissenschaftliche Sektion. Liebe Dialektsprecherin, lieber Dialektsprecher,



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Transkript:

Universität Konstanz Liebe Dialektsprecherin, lieber Dialektsprecher, Geisteswissenschaftliche Sektion Fachbereich Sprachwissenschaft PD Dr. Ellen Brandner Universitätsstrasse 10 PF 191 78457 Konstanz Durchwahl: +49-7531-88-3640 E-Mail: ellen.brandner@uni-konstanz.de http://ling.uni-konstanz.de/pages/home/ synalm/index.html Sie haben hier einen Fragebogen zu den Dialekten Südwestdeutschlands in der Hand. Wir möchten Sie bitten, uns Ihr Wissen über Ihren Dialekt zur Verfügung zu stellen und hierfür den Fragebogen auszufüllen. Doch zuvor möchten wir Ihnen kurz sagen, worum es geht: An der Universität Konstanz gibt es ein Forschungsprojekt zum Satzbau der Dialekte Südwestdeutschlands und der Schweiz. Ein Dialekt unterscheidet sich in vielen Bereichen vom Schriftdeutschen (Aussprache, Wörter, Wortstellung) - es ist aber auf keinen Fall schlechteres Deutsch oder gar falsches Deutsch! Dialekte sind e Sprachen mit ihren eigenen grammatischen Regeln, die sich vom Schriftdeutschen eben unterscheiden - so wie sich Deutsch z.b. von Englisch unterscheidet. Nur gibt es keinen verbindlichen Grammatik-Duden. Das ist auch gut so, denn in Dialekten finden sich oft noch Konstruktionen, die im Schriftdeutschen längst verschwunden sind. Andererseits wandeln sich Dialekte schneller als eine Schriftsprache und die genaue Kenntnis darüber kann uns wertvolle Hinweise darauf liefern, wie menschliche Sprachen generell aufgebaut sind. Wir wollen deshalb ein möglichst genaues Bild von der Grammatik der Dialekte Südwestdeutschlands und der Schweiz bekommen - es geht uns also nicht so sehr um einzelne Wörter, sondern um ganze Sätze und inwieweit sie in den verschiedenen Varianten gebräuchlich sind. Dieser Fragebogen wird deshalb an Orte in ganz Baden-Württemberg, der Schweiz, im Elsass und Vorarlberg verschickt. Und nun sind wir also auf Ihre Mithilfe angewiesen. Sie als Dialektsprecherin/Dialektsprecher sind die Einzigen, die die SYNALM_1_Fränk_UN 1

Fragen beantworten können, die uns interessieren und die die Forschung in diesem Bereich weiterbringen können. Im Folgenden erhalten Sie einige Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens. Für die Informanten aus der Schweiz: Es kann sehr gut sein, dass Sie schon als Informant für ein früheres Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Elvira Glaser (Universität Zürich) befragt wurden. Die jetzige Befragung geschieht in Abstimmung mit Frau Glaser; es handelt sich also um eine Fortführung der damaligen Untersuchung, nur dass nun der gesamte alemannische Sprachraum abgedeckt wird und auch teils speziellere Fragen gestellt werden. Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens Im Fragebogen finden Sie jeweils die kurze Beschreibung einer Situation und dann einen Satz in mehreren Varianten. Von diesen Varianten sollen Sie jeweils die ankreuzen, die in Ihrem Dialekt möglich ist (oder eben nicht). Dabei kann es auch durchaus mehrere Möglichkeiten geben. Bei anderen Fragen können Sie den Satz wie auf einer Notenskala bewerten; je nachdem, ob Sie denken, dass der Satz allerbester Dialekt ist oder eben gar nicht, bzw. ein Wert zwischendrin. Wichtig dabei: Es geht um die Version in Ihrem Dialekt und nicht darum, was im Schriftdeutschen oder in anderen Dialekten gut wäre. Sie haben darüber hinaus bei jedem Satz die Gelegenheit noch eine eigene Variante aufzuschreiben, falls Sie denken, dass keine der Versionen für Ihren Dialekt zutrifft. Lassen Sie sich bitte nicht durch die Schreibweise irritieren. Da wir ein großes Gebiet abdecken ist es wahrscheinlich, dass die Aussprache, die wir aufgeschrieben haben, von der in Ihrem Dialekt abweicht. Am besten, Sie sprechen sich den Satz mit Ihrer Aussprache laut vor und bewerten ihn dann. Sie können sich ruhig Zeit lassen! Sie können Pausen machen so viel Sie wollen. Sie können auch einzelne Fragen zunächst überspringen und an einem anderen Tag weitermachen. Es geht hier nicht um Schnelligkeit sondern um Ihr eigenes Sprachgefühl. Wenn Sie den Bogen dann ausgefüllt haben, schicken Sie ihn bitte in dem mitgelieferten Umschlag an die Universität Konstanz zurück. Bitte geben Sie auch auf der nächsten Seite an, ob Sie bereit wären, an weiteren Umfragen teilzunehmen. Herzlichst Ellen Brandner SYNALM_1_Fränk_UN 2

Wir benötigen ein paar Angaben zu Ihrer Person (nur zu wissenschaftlichen Zwecken): Name Geburtsort Geburtsjahr Wohnort (falls anders als Geburtsort) Haben Sie für längere Zeit außerhalb Ihres Geburtsortes gelebt? Wenn ja, wo und wie lange? Wo ist Ihre Mutter aufgewachsen (PLZ/ Ort)? Wo ist Ihr Vater aufgewachsen (PLZ/ Ort)? Wie gut sprechen Sie (Ihrer Einschätzung nach) selbst den Dialekt Ihres Wohnortes? sehr gut O O O O O O gar nicht Wie häufig sprechen Sie den Dialekt Ihres Wohnortes? immer O O O O O O nie Ich bin bereit, an weiteren Befragungen teilzunehmen ja O nein O Freiwillige Angaben: Schulabschluss Ausbildung Zur Zeit ausgeübter Beruf Dürfen wir Sie für weitere Befragungen dieser Art erneut kontaktieren? Ja Nein Alleine zu diesem Zweck, für weitere wissenschaftliche Befragungen, würden wir Sie gerne per Telefon, E-Mail oder auf dem Postweg kontaktieren; wir verwenden Ihre Telefonnummer oder (E-Mail-)Adresse ausschließlich für diesen Zweck. Telefonnummer: Postanschrift: SYNALM_1_Fränk_UN 3 E-Mail:

Fragebogen 1. Zwei Großmütter unterhalten sich über die Enkelkinder und wie schnell die doch wachsen. Sagt die eine Großmutter:...ond dia Groaßa vo meinara Ältschta...schtell dr vor Ja Nein 1.1.... die is etz scho grässer als i! 1.2.... die is etz scho grässer wia i! 1.3.... die isch etz scho grässer wia-n- i! 1.4.... die is etz scho grässer weder i! 1.5. die is etz scho grässer als wia i! 1.6. die is etz scho grässer als wia-n-i! 1.7. die is etz scho grässer ob i! Würden Sie den Satz in einer Form sagen, die hier gar nicht aufgeführt ist? Wenn "ja"' notieren Sie bitte hier diesen Satz: 1.8. 1.9. Welcher der Sätze ist für Sie der geläufigste? Satz Nr. 2. Sie treffen beim Einkaufen Ihren Nachbarn und reden über das Wetter. Er sagt zu Ihnen: Ja Nein 2.1. Hasch ghärt, es soll heud sogar noch ebbes Schnäa gewa 2.2. Hasch ghärt, es soll heud sogar noch a weng Schnäa gewa 2.3. Hasch ghärt, es soll heud sogar noch a klons Schnäle gewa 2.4. Hasch ghärt, es soll heud sogar noch a bissle Schnäa gewa Würden Sie den Satz in einer Form sagen, die hier gar nicht aufgeführt ist? Wenn "ja"' notieren Sie bitte hier diesen Satz: 2.5. 2.6.Welcher der Sätze klingt für Sie am sten? Satz Nr. SYNALM_1_Fränk_UN 4

3. Bitte übersetzen Sie folgende Sätze in Ihren Dialekt: Jetzt sei mal ruhig! 3.1. Mach das ja nicht! 3.2. Eine Milch bring mir bitte mit. 3.3. 4. Nach einem anstrengenden Tag machen Sie es sich auf dem Sofa bequem und wollen die Zeitung lesen. Da klingelt das Telefon und ein Bekannter will, dass Sie vorbeikommen. Sie wollen eigentlich nicht aus dem Haus und antworten: Ja Nein 4.1. Aber etz bin i grod noughockt für die Zeitung lese 4.2. Aber etz bin i grod noughockt für die Zeitung z lese 4.3. Aber etz bin i grod noughockt die Zeitung lese 4.4. Aber etz bin i grod noughockt die Zeitung z lese 4.5. Aber etz bin i grod noughockt zum die Zeitung lese 4.6. Aber etz bin i grod noughockt zum die Zeitung z lese 4.7. Aber etz bin i grod noughockt um die Zeitung zum lese 4.8. Aber etz bin i grod noughockt für zum die Zeitung lese 4.9. Aber etz bin i grod noughockt für zum dia Zeitung z'lese 4.10. Aber etz bin i grod noughockt gi die Zeitung lese Würden Sie den Satz in einer Form sagen, die hier gar nicht aufgeführt ist? Wenn "ja"' notieren Sie bitte hier diesen Satz: 4.11. 4.12. Welcher der Sätze klingt für Sie am sten? Satz Nr. SYNALM_1_Fränk_UN 5

5. Otto, Karl und Bernd, drei Fußballer vom FC Stehringen, treffen sich zum Training. Plötzlich fällt ihnen auf, dass der Torwart Hans fehlt. Otto fragt in die Runde, ob jemand weiss, wann Hans zum Training kommt. Bernd antwortet: Ja Nein 5.1. Jo, mir hät er ogruafa und gsocht, dass er erscht schpäder kumt 5.2. Jo, mir hät er ogruafa und gsocht, ass er erscht schpäder kumt 5.3. Jo, mir hät er ogruafa ond gsocht, da-n-er erscht schpäder kumt Würden Sie den Satz in einer Form sagen, die hier gar nicht aufgeführt ist? Wenn "ja" notieren Sie bitte hier diesen Satz: 5.4._ 5.5. Welcher der Sätze klingt für Sie am sten? Satz Nr. 6. Bitte übersetzen Sie folgende Sätze in Ihren Dialekt: Unsere Berge sind nicht sehr hoch, die euren sind viel höher. 6.1. _ Geh nur, der braune Hund tut dir nichts. 6.2. _ Man muss laut schreien, sonst versteht er uns nicht. 6.3. Ich habe nirgendwo einen Bleistift gefunden. 6.4. SYNALM_1_Fränk_UN 6

7. Können Sie die folgenden Sätze in ihrem Dialekt sagen, oder haben Sie diese von anderen Sprechern schon gehört? Bitte bewerten Sie die Sätze wie folgt: 1 = klingt für mich normal 2 = höre ich oft bei anderen, sage ich aber selber nicht so 3 = sage ich nicht und habe ich auch noch nie gehört Kreisen Sie dann die entsprechende Zahl ein Paul erzählt seinem Freund Heinz vom Rosenmontagsumzug, bei dem es unter den Narren feucht-fröhlich zu ging: 7.1 Mir is es scho nachem erschte Schnäpsle dromlich wora - i hob nix rechts gessa ghet. 1 2 3 Pauls Frau, die den Umzug mit den Kindern angeschaut hat, berichtet ihrer Mutter: 7.2 Mir san ganz vorn gschdanda gwe und hebba gut gsecha. 1 2 3 Oft ist es so, dass man nicht ganz klar sagen kann, ob ein Satz gut oder schlecht ist (Ja/Nein). Für die folgenden Sätze bitten wir Sie deshalb, eine Skala von 1-5 zu benutzen, um die Sätze zu bewerten. Dabei entspricht 1 = vollkommen im Dialekt (aber denken Sie daran, dass es uns weniger auf die Aussprache ankommt, sondern auf die Auswahl und Abfolge der Wörter!) und 5= geht so im Dialekt nicht Also ganz ähnlich wie bei Schulnoten (sehr gut bis mangelhaft). Sie können somit Zwischennoten geben, wenn Sie nicht ganz mit dem Satz einverstanden sind, ihn aber auch nicht ganz schlecht finden ganz nach Ihrem Sprachgefühl! 8. Im Alemannischen gibt es viele Möglichkeiten, Besitz auszudrücken (z.b. s Rad vum Peter oder em Peter si Rad). Im Folgenden wollen wir Sie dazu ganz ausführlich befragen. Wir bitten Sie, die Sätze ganz aufmerksam zu lesen (manchmal sind es nur ganz kleine Unterschiede!) und sie dann nach dem Muster (1-5, siehe oben) zu bewerten. SYNALM_1_Fränk_UN 7

Stellen Sie sich vor, dass jemand auf den entsprechenden Gegenstand zeigt und fragt, wem er gehört und Sie geben die Antwort: 1 8a 1. Des is dr Lena es Rod 2. Des is em Vater d'uhr 3. Des is dr Oma en Bruder 4. Des sind dr Lena ihrene Ohrring 5. Des is dr Lena en Ohrring 6. Des is a dr Lena en Ohrring 7. Des is i dr Lena es Rod 8. Des is em Peter und dr Maria s'haus 8b 1 1. Des sin dr Lena seine Ohrring 2. Des is em Vadder sei Platz 3. Des is a dr Lena ihr Rod 4. Des is dr Lena ihr sei Schal 5. Des is s'müllers sei Haus 6. Des is a dr Lena ihr Rod 7. Des is s'müllers ihr Haus 8. Des is em Vater ihm sei Platz 9. Des is am Vater sei Platz 10. Des is im Vater sei Platz 11. Des is i dr Lena ihr Rod SYNALM_1_Fränk_UN 8

12. Des sin em Vater seine Häudschich 13. Des sin dr Lena ihre seine Ohrring 14. Des is dr Lena ihre sei Rad 15. Des is dr Müllers ihr Haus 8c 1 1. Des is s Vaters Platz 2. Des is s Vaters sei Platz 3. Des is s Vaters dr Platz 4. Des sin s Vaters seine Häudschich 5. Des sin s Vaters Häudschich 6. Des sin s Vaters d' Häudschich 7. Des is dr Lenas Rod 8. Des sin Lenas Häudschich 9. Des is Lenas Rod 10. Des is s Lenas Rod 8d 1 1. Des is dr Platz vom Vater 2. Des is vom Vater dr Platz 3. Des sin die Äcker vo s Meiers 4. Des sin vo s Meiers die Äcker 5. Des sin vo s Meiers d Äcker SYNALM_1_Fränk_UN 9

6. Des sin d Äcker vo s Meiers 7. 8e Dr Meier hot die seine Äcker verkauft 1. Des is em Peter und dr Lena ihra Haus 1 2. Des is dr Lena und em Peter sei Haus 3. Des sin s Müllers ihre Äcker 4. Des sin dr Lena und em Peter ihrene Räder 5. Des sin dr Lena und em Peter seine Äcker 6. Des sin dr Lena und em Peter ihre Räder 7. Des is em Peter und dr Lena ihra ihr Haus 8. Des is em Peter und dr Lena ihra sei Haus Wenn Sie noch ganz andere Formen kennen oder sonstige Anmerkungen haben, können Sie sie hier notieren: SYNALM_1_Fränk_UN 10

9. Sie treffen Ihren Nachbarn in der Stadt und kommen kurz ins Gespräch. Plötzlich sagt Ihr Nachbar: Hasch gsecha! Em Peter sei Bild war in dr Zeitung! Peter ist Ihr Sohn und Fotograf, aber er sammelt auch Kunstwerke aus dem 17.Jahrhundert. Bedeutet der Satz (bitte kreuzen Sie an, es kann durchaus mehrere Möglichkeiten geben): a) Peter ist in der Zeitung abgebildet (das Bild hat irgendjemand anders gemacht) b) Peter hat das Bild gemacht (er ist ja Fotograf!) c) Es handelt sich um ein Bild, das Peter in seiner Sammlung hat Wie ist es, wenn der Satz lautet: Hasch gsecha! Vom Peter war a Bild in dr Zeitung! d) Peter ist in der Zeitung abgebildet (das Bild hat irgendjemand anders gemacht) e) Peter hat das Bild gemacht (er ist ja Fotograf!) f) Es handelt sich um ein Bild, das Peter in seiner Sammlung hat 10. Ihr Nachbar zeigt Ihnen einen Schlüsselbund, den er auf der Strasse gefunden hat und fragt, ob Sie wissen, wem die Schlüssel gehören. Anhand des Anhängers, auf dem L steht, vermuten Sie, dass es Lenas Schlüssel sind und Sie sagen: 10a 1 1. Die Schlüssel sin dr Lena! 2. Die Schlüssel sin Lenas! 3. Die Schlüssel sin dr Lena ihre! 4. Die Schlüssel sin dr Lenas! 5. Die Schlüssel sin dr Lena ihrene! 6. Die Schlüssel sin dr Lena seine! 7. Die Schlüssel sin dr Lena ihre seine! 8. Die Schlüssel sin es Lenas! SYNALM_1_Fränk_UN 11

Während Sie noch dem Nachbarn sagen, dass Sie vermuten, dass es sich um Lenas Schlüssel handelt, kommt Ihr Bruder vorbei, schaut sich die Schlüssel mit Anhänger an und sagt: 1 10b 1. Des sin doch em Leo seine! 2. Die sin doch em Leo! 3. Des sin doch dia vom Leo! 4. Die sin doch em Leo seine! Doch Sie sind überzeugt, dass es Lenas Schlüssel sind: 10c 1 1. No, die sin sicher Lenas! 2. No, die sin sicher es Lenas! 3. No, die sin sicher dr Lena seine! 4. No, die sin sicher dr Lena ihre! 5. No, die sin sicher dr Lena ihre seine Auch hier wieder Platz für Anmerkungen/ganz andere Versionen: 11. Stellen Sie sich vor, Sie hatten Gäste zum Abendessen und es ist allgemeiner Aufbruch. Alle Gäste sind schon vor der Tür, als Sie sehen, dass noch ein fremder Schlüsselbund und ein Schal auf dem Garderobentischchen liegen. Sie rufen den Gästen zu: 1. Wem sin des seine Schlüssel und wem is des sei Schal? 2. Wem seine Schlüssel sin des ond wem sei Schal is des? 1 SYNALM_1_Fränk_UN 12

3. Wem sin des d'schlüssel ond wem is des dr Schal? 4. Wem d'schlissel sin des und wem dr Schal is des? 5. Sin des nema von euch seine Schlissel? Und dr Schal? 6. Sin des ebber von euch seine Schlissel? Und dr Schal? 7. Von wem sin des d Schlissel ond von wem is des dr Schal? 8. Wem sin des von Eich seine Schlissel? Am nächsten Tag stellt eine Freundin zuhause fest, dass sie einen falschen Schal mitgenommen hat. Der Mann fragt: 1 9. Wem hascht denn sei Schal g nomme? 10. Wem sei Schal hascht denn g nomma? 11. Wem sein hascht denn g nomma? Auch hier wieder Platz für Anmerkungen/ganz andere Versionen: 12. Bitte übersetzen Sie die folgenden Sätze in Ihren Dialekt: Der Junge, dessen Vater ich vom Stammtisch her kenne, zieht nach Deggingen. 12.1. Das Mädchen, dessen Fahrrad gestohlen wurde, wohnt in Deggingen. 12.2. Das Haus, dessen Dach gerade neu gedeckt wird, steht jetzt zum Verkauf 12.3. SYNALM_1_Fränk_UN 13

Die Bekannt von mir, deren Schwester beim Südkurier arbeitet, hat mir erzählt 12.4. Die Frau, deren Ohrringe auf dem Fundbüro abgegeben wurden, habe ich noch nie gesehen 12.5. Mit Lenas neuen Stiefeln könnte ich nicht laufen 12.6._ 13. In manchen Varianten des Alemannischen kann man auch si bei weiblichen Personen benutzen. Wenn Sie das oben als normal oder bekannt angekreuzt haben, bitten wir Sie um noch einige zusätzliche Informationen; wiederum einfach nur ankreuzen: 1 1. Des is dr Lena sei Rod 2. Des is em Lena sei Rod 3. Des is dr Oma sein Schurz 4. Des is em Oma sein Schurz 5. Des is dr Oma sei Uhr 6. Des is em Oma sei Uhr 7. Des sin dr Mama seine Büecher 8. Des sin em Mama seine Büecher 9. D Oma hat sein Schurz dreckich g macht 10. D Lena hat sei Rod putzt Auch hier wieder Platz für Anmerkungen: SYNALM_1_Fränk_UN 14

14. Bitte beurteilen Sie die folgenden Sätze nach ihrer Natürlichkeit, indem Sie jedem Satz eine Schulnote von 1-6 geben. Sie dürfen ALLE Noten vergeben ganz nach Ihrem Gefühl! Der Inhaber eines Baugeschäfts und sein Mitarbeiter bei der morgendlichen Besprechung. Der Mitarbeiter sagt: 14.1. Meim Laschtwoche seine Summerreifa sind scho ganz og'fahra i broicht neie Note: Zwei Mütter unterhalten sich darüber, dass ihre beiden Jungs eine Strafarbeit bekommen haben. Die eine Mutter, die die Strafarbeit als ungerecht empfindet, sagt: 14.2. Wascht, dere Schuel ihre Lehrer sind scho immer so schtreng gwe Note: Nach den Einkauf beim Büroartikel-Discounter ist Frau Müller überhaupt nicht zufrieden: 14.3. Des Papier is ganz grau, dem Kleber sei Deckel hebt net und dene billiche Bleistift ihr Schpitze breche au immer glei ab Note: Frau Müller, nach einem Rundgang im Garten, sagt zu ihrem Mann: 14.4. Hascht scho gseche: em Birnaboom sei Blätter hen Mehltau Note: Karl hat sich das Auto von seinem Freund Michael übers Wochenende ausgeliehen. Seine Mutter sieht, dass es ganz verdreckt ist und sagt: 14.5. Fahr vorher an `d Tankschtell und lass es wasche - woisch, om Freund sei Auto sott ma wider sauber z'ruckgewa Note: 15. Der folgende kurze Text ist aus einer Zeitschrift aus dem Jahr 1912 entnommen. Er ist in alemannischer Mundart aufgeschrieben worden. Wir haben ihn ins Standarddeutsche übersetzt und bitten Sie, ihn wieder in Ihr heutiges Alemannisch zu übersetzen. Wir wollen damit herausfinden, ob und wie sich der Dialekt in den letzten ca. hundert Jahren verändert hat. Übersetzen Sie einfach so, wie Sie spontan die Geschichte erzählen würden. Wir sind hier im Moment weniger an der Aussprache interessiert, sondern am Satzbau. SYNALM_1_Fränk_UN 15

Hier kommt zunächst die Geschichte am Stück, danach können Sie Satz für Satz übersetzen: Es war einmal, dass ein Mädchen und eine Frau Tee suchen waren, dort oben, wo jetzt der Silberbrunnen ist. Das Mädchen war krank. Nachdem sie lange gelaufen waren, bekamen sie Durst. Auf einmal kamen Sie zu einem Brunnen. Dort saß ein alter Mann und sagte zu ihnen, sie sollen von dem silbernen Wasser trinken, das sei noch besser als der Tee. Und nachdem das Mädchen eine Weile von dem Wasser getrunken hatte, ging es ihm wieder besser. 15.1. Bitte übersetzen Sie nun den 1. Satz in Ihren Dialekt: Es war einmal, dass ein Mädchen und eine Frau Tee suchen waren, dort oben, wo jetzt der Silberbrunnen ist. 15.2. Bitte übersetzen Sie nun folgendes in Ihren Dialekt: Das Mädchen war krank. Nachdem sie lange gelaufen waren, bekamen sie Durst. Auf einmal kamen Sie zu einem Brunnen. 15.3. Bitte übersetzen Sie nun den 3. Satz in Ihren Dialekt: Dort saß ein alter Mann und sagte zu ihnen, sie sollen von dem silbernen Wasser trinken, das sei noch besser als der Tee. 15.4. Bitte übersetzen Sie nun den 4. Satz in Ihren Dialekt: Und nachdem das Mädchen eine Weile von dem Wasser getrunken hatte, ging es ihm wieder besser. Vielen Dank für Ihre Mithilfe! Über weitere Anmerkungen und Kommentare zum Fragebogen würden wir uns sehr freuen. Sie können uns diese gerne auf einem extra beiliegenden Blatt mitteilen. SYNALM_1_Fränk_UN 16