BIOTOPVERNETZUNG NETZE DES LEBENS. Drei erfolgreiche Jahre zum Schutz der Wildkatze

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Transkript:

BIOTOPVERNETZUNG NETZE DES LEBENS Drei erfolgreiche Jahre zum Schutz der Wildkatze

Inhalt Zum Geleit................... 3 Waldverbund und Wildkatzenschutz warum sind sie notwendig?.............. 4 So kann es gelingen.............. 5 Wir machen weiter!............. 16 Gemeinsam für die Wildkatze......... 18 Wildkatzenpatenschaft............ 19 Impressum.................. 20 Drei Jahre Netze des Lebens drei Jahre erfolgreiches Engagement für Wildkatze und den Waldverbund Berührungspunkte schaffen, Herzen gewinnen............... 6 Aktiv für die Wildkatze........... 8 Bildung für die Katz............ 10 Eine Entscheidung für die Natur...... 13 Naturschutz ohne Grenzen.......... 14 Biotopvernetzung Netze des Lebens Projektlaufzeit 1. 1. 2010 31. 12. 2012 Gesamtbudget 1.935.970 Euro (knapp 50 % aus dem LIFE+ Programm der EU, ca. 125.000 Euro von der DBU) Partner Bundesgeschäftsstelle des BUND und die BUND-Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Thüringen, der österreichische Nationalpark Thayatal und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ). Das Projekt ist Teil des BUND-Naturschutzgroßprojektes Rettungsnetz Wildkatze. www.bund.net/wildkatze Titelfoto: Christiane Bohn/BUND 2

Liebe Freundinnen und Freunde der Wildkatze, Foto: BUND mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen die Ergebnisse unserer dreijährigen Kommunikationskampagne Biotopvernetzung Netze des Lebens vorstellen. In den drei Projektjahren konnten wir die bedrohte Wildkatze weiter in das öffentliche Bewusstsein rücken und so verstärkt für ihren Schutz und den ihres Lebensraumes, den Wald, werben. Viele Kinder und Jugendliche, LehrerInnen, BewohnerInnen und BesucherInnen in Wildkatzenregionen, MedienvertreterInnen und politische EntscheidungsträgerInnen haben wir auf verschiedenen Wegen angesprochen und etliche zu echten Wildkatzenfans machen können. Wir freuen uns, wenn wir nun auch Sie mit dieser Broschüre einladen können, uns auf spannenden Wildkatzenpfaden ein Stück zu begleiten oder wir Ihnen Anregungen für eigene Projekte geben können. Für das Team Mark Hörstermann, Projektleiter 3

Waldverbund und Wildkatzenschutz warum sind sie notwendig? Einst war die Landschaft Mitteleuropas geprägt von Wald, heute bestimmen Straßen, Siedlungen und industrielle Landwirtschaft das Bild. Die Folge sind in isolierte Parzellen zerschnittene Naturräume. Doch viele Tier- und Pflanzenarten sind auf große, zusammenhängende Lebensräume angewiesen, so auch die Wildkatze. Ungern setzt sie eine Pfote auf ausgeräumte Ackerflächen. Fotos: Harry Neumann (l.), Thomas Stephan Bei ihren ausgedehnten Streifzügen läuft sie Gefahr, an Straßen überfahren zu werden. Jungkatzen ist es nur schwer möglich, neue Reviere zu erreichen, um dort eigene Familien zu gründen. Ihnen droht Inzucht, die Anfälligkeit für Krankheiten steigt. So kommt die Europäische Wildkatze heute nur noch in wenigen Gegenden vor, obwohl wir in Deutschland theoretisch für sie geeignete Wälder hätten. Ihr Bestand wird auf 5.000 bis 7.000 Tiere geschätzt sie gilt als gefährdet. Die häufigste akute Todesursache der Wildkatze ist der Straßentod. 4

So kann es gelingen Neben dem Erhalt der verbliebenen Lebensräume gilt auch deren Wiedervernetzung untereinander als wichtigste Voraussetzung zur Bewahrung der Lebensvielfalt in Deutschland und in Europa. Seit 2004 setzt sich der BUND mit seinem weltweit einmaligen Projekt Rettungsnetz Wildkatze für die Wiedervernetzung der deutschen Wälder ein. Durch die Errichtung von sogenannten grünen Korridoren aus Büschen und Bäumen sollen unsere Wälder wieder zu einem lebendigen Netz werden. Ehrgeiziges Ziel ist ein Waldverbund mit einer Gesamtlänge von 20.000 Kilometern. Grünbrücken und Unterführungen sollen Straßen wieder durchlässig machen. Planerische Grundlage für den Waldverbund ist der Wildkatzenwegeplan, den der BUND 2007 veröffentlicht hat. Mit ersten Korridorpflanzungen haben wir gezeigt, wie es gehen kann. Das Projekt kann aber langfristig nur erfolgreich sein, wenn wir Aus kleinen Setzlingen werden Wanderwege für die Wildkatze. in Politik und Gesellschaft Verbündete finden, die mit uns zusammenarbeiten. Die Kommunikation mit LandschaftsplanerInnen, Behörden, LandbesitzerInnen, JägerInnen, FörsterInnen und anderen unmittelbar Betroffenen sowie der Bevölkerung ist wesentlich für das Gelingen eines solchen Generationenprojektes. Foto: Wolfgang Riether/BUND 5

Drei Jahre Netze des Lebens drei Jahre erfolgreiches Engagement für Wildkatze und den Berührungspunkte schaffen, Herzen gewinnen Naturschutz braucht die Unterstützung der Menschen vor Ort. Eine Reihe von Maßnahmen unseres Projektes setzte daher darauf, die BewohnerInnen und BesucherInenn der Korridorregionen miteinzubeziehen. Bisher konnten an insgesamt 18 Stellen in Deutschland und meist in echtem Wildkatzenlebensraum Ausflugsziele entwickelt werden, an denen man mehr über die scheuen Tiere erfahren kann. Etwa 750.000 Menschen haben die Erlebnispfade, die Infomodule und die Schaugehege bisher besucht. Kommen doch auch Sie vorbei! Fotos: BUND Niedersachsen Mehr unter www.bund.net/wildkatzenausflugsziele Ob an Infoständen oder auf einem der Erlebnispfade die Wildkatze ist auch bei Kindern eine besondere Attraktion. 6

/ ld Legende Grünes Band Wildkatzenvorkommen Geeignete Wildkatzenlebensräume Waldverbund Legende Grünes Band Wildkatzenvorkommen Geeignete Wildkatzenlebensräume Geplante Wildkatzenkorridore Geplante Wildkatzenkorridore Wildkatzenkorridore in Arbeit Wildkatzenkorridore in Arbeit Hamburg Korridorpflanzung ab 2012 Hamburg Korridorpflanzung ab 2012 Beprobungsflächen für Gendatenbank Beprobungsflächen für Gendatenbank Schor Bremen Lüneburger Schorfheide Erlebnispfadstandorte Heide Bremen 3 Colbitz- Letzlinger Lüneburger Hessen: Winterstein im Taunus / Heide Heide Berli Erlebnispfadstandorte Infomodule Colbitz- Partner: Naturpark Hochtaunus und Forstamt Weilrod 3 Elm Letzlinger Hannover 1 Naturparkzentrum Habichtswald Hessen: Winterstein im Taunus / Niedersachsen: Stadt Bad Harzburg / Heide Berlin 2 Kulturzentrum Schloss Bevern Partner: Naturpark Hochtaunus und Forstamt Weilrod Partner: Landesforste Niedersachsen und Kur-, Elm Leine-Weser-Bergland Hakel Hannover 4 Halle 3 Stiftung Naturschutzpark Lüneburger HeideTourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Harzvorland 2 Niedersachsen: Stadt Bad Harzburg 4 Nationalparkzentrum / Torfhaus Baden Württemberg (voraussichtlich): Bad Herrenalb / Partner: Landesforste Niedersachsen und Kur-, Leine-Weser-Bergland Hakel 1 Göttingen 5 5 Regionalmuseum Bad Frankenhausen im Partner: Naturpark Nord-Schwarzwald, 4 Halle Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe Naturpark der Kyffhäuser Stadt Gemeinde Bad Herrenalb Harzvorland Leipzig 2 Baden Württemberg (voraussichtlich): Bad Herrenalb / Bayern: Wildtierpark Klaushof-Bad Kissingen / Hainich 6 Jugendherberge Urwald-Life-Camp im Köln 6 Partner: Gemeinde Bad Kissingen, Förderverein des Rothaargebirge- 1 Partner: Naturpark Nord-Schwarzwald, Nationalpark Hainich Göttingen 5 Kellerwald Tierparks Klausdorf 7 Greiz- Gemeinde Bad Herrenalb Ausstellung Biosphärenreservat Vessertal in Leipzig Werdauer Wald eide Frauenwald/Rennsteig 8 Rhön 7 Bayern: Wildtierpark Klaushof-Bad Legende Kissingen / Hainich 8 Biosphärennreservat Rhön Besucherzentrum Köln 6 9 Dresden BMU-Projekt-Korridor Partner: Gemeinde Bad Kissingen, Förderverein des Rothaargebirge- Groenhoff Haus Grünes Wasserkuppe Band Kellerwald Haßberge Fichtelgebirge Tierparks Klausdorf Eifel Frankfurt 9 Naturpark Hessischer Wildkatzenvorkommen Spessart Infozentrum Greiz- Fränkische Wegscheide Werdauer Wald Schweiz Geeignete Wildkatzenlebensräume 8 Rhön 7 Steigerwald 10 Naturparkzentrum Stromberg-Heuchelberg Siersburg Odenwald 9 BMU-Projekt-Korridor 11 Naturschutzzentrum Geplante Wildkatzenkorridore Obere Donau Pfälzer Warndt Haßberge Wald 12 Nationalpark Wildkatzenkorridore Thayatal Nationalparkhaus in Arbeit Fichtelgebirge Schwäbisch-Fränkische 0 40 80 km Eifel Frankfurt Hamburg Bliesgau Bienwald 10 Waldberge 13 Naturzentrum Stromberg- Korridorpflanzung Rheinauen ab 2012 Fränkische Heuchelberg * durch Auswilderung Schweiz (1984 bis 2010) Beprobungsflächen für Gendatenbank Steigerwald Stuttgart esden Siersburg Odenwald Schorfheide Bremen Pfälzer Lüneburger 13 München Warndt Erlebnispfadstandorte Wald Heide Colbitz- Schwäbisch-Fränkische 3 Letzlinger 11 Bliesgau Bienwald 10 12 Hessen: Winterstein im Taunus / Waldberge Heide Stromberg- Berlin Partner: Naturpark Hochtaunus und Forstamt Weilrod Elm Heuchelberg Hannover Nationalpark 40 80 km Niedersachsen: Stadt Bad Harzburg / Stuttgart Thayatal Partner: Landesforste Niedersachsen und Kur-, Leine-Weser-Bergland Hakel durch Auswilderung 4 Halle Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Harzvorland (1984 bis 2010) 2 Baden Württemberg (voraussichtlich): Bad Herrenalb / 13 München 1 Partner: Naturpark Nord-Schwarzwald, Göttingen 5 Gemeinde Bad Herrenalb 11 Leipzig 12 Bayern: Wildtierpark Klaushof-Bad Kissingen / Hainich Köln 6 Dresden Partner: Gemeinde Bad Kissingen, Förderverein des Rothaargebirge- Nationalpark Kellerwald Thayatal Tierparks Klausdorf Greiz- Werdauer Wald 8 Rhön 7 9 BMU-Projekt-Korridor Haßberge Fichtelgebirge 0 40 80 km Eifel Frankfurt Fränkische * durch Auswilderung Schweiz (1984 bis 2010) Steigerwald Siersburg Odenwald 7 Pfälzer Warndt Wald Schwäbisch-Fränkische Bliesgau Bienwald 10 12 Waldberge Stromberg- Heuchelberg Nationalpark Stuttgart Thayatal r Wald* N Lausitz Hunsrück Kaiserstuhl/ Westerwald Rheinauen Schwarzwald Schw Taunus Hunsrück Hessisches Bergland Spessart* Schwäbische Alb Westerwald Taunus Harz Thüringer Wald Hessisches Bergland Spessart* Hunsrück Kaiserstuhl/ Rheinauen Fränkische Alb Alpen Westerwald Harz Alpen Schwarzwald Taunus Schw Thüringer Wald Flämi n Oberpfälzer Wald Fränkische Alb g Hessisches Bergland Spessart* Vorderer Bayerischer Wald* Schwäbische Alb Flämi n Oberpfälzer Wald g Harz N Vorderer Bayerischer Wald* Lausitz Thüringer Wald N Fränkische Alb Alpen Alpen Lausitz Flämi n Oberpfälzer Wald g Vorderer Bayerisc

Aktiv für die Wildkatze Ob in Turnschuhen unterwegs für die Wildkatze oder auf dem Fahrrad, mit der Schaufel in der Hand oder bei Straßenfesten hinter dem Infostand auf vielen Wegen haben sich Menschen als BotschafterInnen für die Wildkatze auf den Weg gemacht und Zeichen gesetzt. Wir haben all diese Möglichkeiten genutzt, um über unser Projekt zu informieren und für den Wildkatzenschutz zu werben. Insgesamt begaben sich über 3.400 SportlerInnen bei fünf Wildkatzenläufe und einer Radtour auf die Spuren der Wildkatze. Rund 200 Menschen pflanzten mit uns Bäume, um die Vision von einem grünen Korridorverbundsystem wahr werden zu lassen. Fotos: BUND Niedersachsen (l.), Thomas Stephan Ob bei Korridorpflanzungen oder bei Volksläufen es gibt viele Möglichkeiten, sich im Wildkatzenschutz zu engagieren. 8

Fotos: Thoma Stephan, BUND Niedersachsen (u. l.) Auch junge Wildkatzenfans kamen bei dem Projekt auf ihre Kosten. 9

Bildung für die Katz Bis die gesamte Fläche für die Korridore gekauft ist und alle Bäume gepflanzt bzw. großgeworden sind, werden noch mindestens 20, eher 30 Jahre ins Land gehen. Das Rettungsnetz Wildkatze ist ein Generationenprojekt. Für die Entscheidungsträger von morgen gibt es viel zu lernen und zu entdecken. Wir haben ein Bildungspaket für Kinder und Jugendliche rund um Wildkatze und Waldverbund entwickelt, mit dem Lernen zum Abenteuer wird. Es findet sich auf zahlreichen Bildungsservern und erfreut sich bei LehrerInnen und SchülerInnen großer Beliebtheit. Rund 5.000 UmweltbilderInnen und andere Multiplikatoren haben sich bisher weiterbilden lassen und setzen das Material ein. Mehrere Tausend Schüler und Jugendliche beteiligten sich bisher an den Outdoor-Aktionen. Eine besondere Anerkennung: das Projekt wurde in ein bekanntes Biologielehrbuch für die Oberstufe aufgenommen. Wildkatzenbildung vom Kindergartenalter bis zum Abitur 10

Kinder erleben die Wildkatzen mit allen Sinnen und am besten in der Natur. Fotos: Thomas Stephan, Christiane Bohn/BUND (o. m.) 11

Fotos: Jörg Farys, BUND Niedersachsen (u. l.), Bund Naturschutz in Bayern (u. r.) In den Dialog treten und Verbündete gewinnen ein wichtiges Anliegen des Projekts Wichtige Stakeholder konnten bei Regionalkonferenzen mit ins Boot geholt werden. 12

Eine Entscheidung für die Natur Waldvernetzung berührt viele Interessen. Der frühzeitige Dialog mit Politik, Behörden, LandnutzerInnen bis hin zu TourismusvertreterInnen ist wesentliche Voraussetzung von Planung und Umsetzung der Korridore. Der BUND konnte seine langjährigen Erfahrungen in diesem sogenannten Stakeholder-Dialog während der Kampagne weiter ausbauen. Unterstützt durch die anderen Maßnahmen wurden in diesem Bereich sehr wichtige Erfolge für den Schutz der Natur erzielt: Wir konnten Ende 2011 ein weiteres Wildkatzenprojekt starten. Wildkatzensprung wird durch das Bundesumweltministerium finanziell gefördert und gibt uns die Möglichkeit, auch längerfristig für den Wildkatzenschutz aktiv zu sein. In Hessen und Thüringen wurde der Wildkatzenwegeplan in die dortigen Landesentwicklungspläne aufgenommen. Somit konnten die planerischen Voraussetzungen für mehr als 1.000 Kilometer durchgängigen Waldverbund geschaffen werden. Das Bundesumweltministerium hat den Wildkatzenwegeplan des BUND als eine Planungsgrundlage bei der Entwicklung seines Bundesprogramms Wiedervernetzung berücksichtigt. Um die Landschaftszerschneidung in Deutschland langfristig zu vermindern, wurden 93 geeignete Grünbrückenstandorte identifiziert. Abgeordnete verschiedener Parteien, wie hier Frank Weber (SPD), Katja Wolf (Linke) und Anja Siegesmund (Grüne) kamen zum Wildkatzenlauf 2010 nach Thüringen. Foto: Thomas Stephan 13

Naturschutz ohne Grenzen Die Europäische Wildkatze trägt schon im Namen, was eigentlich ihr natürliches Vorkommensgebiet ist. Doch auch in Deutschlands Nachbarländern sind die Wälder voneinander isoliert. Daher sucht der BUND dort nach Partnern, welche die kühne Vision eines europäischen Biotopverbunds mit verwirklichen wollen. Fotos: BUND (l.), Christiane Bohn/BUND 2012 besichtigten 50 internationale NaturschützerInnen aus 15 Ländern das Wildkatzendorf Hütscheroda. 2011 trafen sich WildkatzenexpertInnen und Stakeholder bei einer großen Fachtagung im Naturhistorischen Museum in Wien. Ein Anfang wurde durch die Projektpartnerschaft mit dem österreichischen Nationalpark Thayatal gemacht. Unsere Teilnahme an internationalen Konferenzen und der Austausch mit ExpertInnen aus den Nachbarländern hat gezeigt, dass das Interesse der europäischen NaturschützerInnen an unserer Idee groß ist und es sich lohnt, diese Kontakte weiter auszubauen. 14

Die internationalen KollegInnen informierten sich bei der Exkursion über das Projekt und konnten wertvolle Anregungen mit in die Heimat nehmen. Zum Abschluss des Tages fand eine gemeinsame Baumpflanzung auf dem Pilotkorridor in Thüringen statt. 15

Wir machen weiter! Mit dem Ende des Projektes Netze des Lebens endet unser Engagement für die Wildkatze und den Schutz ihres Lebensraumes nicht. Bereits Ende 2011 startete unser Anschlussprojekt Wildkatzensprung, gemeinsam mit zehn Landesverbänden des BUND und mit finanzieller Förderung durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt des Bundesumweltministeriums. Wir realisieren sechs weitere Korridore, um Wildkatzenwälder wieder miteinander zu verbinden, machen eine bundesweite genetischen Inventur der Wildkatze, bauen ein Netzwerk von Freiwilligen auf und begleiten dies alles mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Es geht darum, die Machbarkeit der Biotopvernetzung unter unterschiedlichen Voraussetzungen zu zeigen, denn lokale Infrastrukturen, Bodennutzung und regionale Raumplanungen sind überall anders. Durch die genetische Erfassung der vorhandenen Wildkatzenbestände wollen wir in den nächsten Jahren mehr über die Wildkatze in Deutschland erfahren. Zwei der Fragen, auf die wir Antworten suchen: Wie wirkt sich die Landschaftszerschneidung auf die genetische Vielfalt der Wildkatzen aus? Welche Maßnahmen sind besonders wichtig, um die Tiere effektiv zu schützen? Der BUND setzt sich mit einem Folgeprojekt auch nach dem Ende des Projektes Netze des Lebens für den Wildkatzenschutz in Deutschland ein. Foto: Harry Neumann 16

Korridore und Waldaufwertungen, Umsetzung ab 2012 Projektregionen mit bereits umgesetzten Korridoren seit 2007 Hamburg Standorte für Lockstockerfassungen Bremen Legende Wildkatzenvorkommen Potenzielle Wildkatzenlebensräume Geeignete Wildkatzenkorridore Korridore und Waldaufwertungen, Umsetzung ab 2012 Projektregionen mit bereits umgesetzten Korridoren seit 2007 Standorte für Lockstockerfassungen Am Projekt "Wildkatzensprung" sind zehn BUND- Landesverbände beteiligt. Köln Hunsrück Köln Eifel Kaiserstuhl/ Rheinauen Eifel Hunsrück Rothaargebirge- Kellerwald Westerwald Schw Taunus Hannover Leine-Weser- Bergland Hessisches Bergland Leine-Weser- Bergland Pfälzer Odenwald Wald Rothaargebirge-Stromberg- Kellerwald Heuchelberg Stuttgart Westerwald Pfälzer Wald Taunus Bremen Hannover Hessisches Bergland Odenwald Stromberg- Heuchelberg Stuttgart Hamburg Spessart Spessart Harz Elm Thüringer Wald Rhön Haßberge Elm Harz Thüringer Wald Rhön Haßberge Hakel Hakel Fichtelgebirge Halle München Fichtelgebirge Greiz- Werdauer Wald Greiz- Werdauer Wald Alpen Berlin Halle Berlin Dresden Vorderer Bayerischer Wald* Dresden Vorderer Bayerischer Wald* N N Lausitz 0 40 80 km * durch Auswilderung (1984 bis 2010) Lausitz 0 40 80 km * durch Auswilderung (1984 bis 2010) Kaiserstuhl/ Rheinauen Schw München 17

Gemeinsam für die Wildkatze Das Rettungsnetz für die Wildkatze kann sich langfristig nur stabil quer durch Deutschland spannen, wenn es von einem Netz aus Menschen geknüpft wird. Einige hundert Freiwillige engagieren sich bereits für die Wildkatze und den Waldverbund: Sie setzen Lockstöcke und Fotofallen im Wald, um so Wildkatzennachweise zu bekommen, pflanzen Bäume, halten Vorträge, veranstalten Infoabende, sprechen mit Planungsbehörden und lokalen PolitikerInnen, schreiben Presseartikel, führen Schulklassen durch den Wald oder sammeln Spenden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und für jeden ist etwas dabei. Die RegionalkoordinatorInnen der BUND- Landesverbände helfen Ihnen bei Fragen zu möglichen Einsatzfeldern gerne weiter: www.bund.net/wildkatzenkontakte Oder schreiben Sie an unsere Freiwilligenkoordinatorin für das Rettungsnetz Wildkatze, Andrea Andersen: andrea.andersen@bund.net Foto: Heiko Jüngerich Viele Freiwillige kontrollieren regelmäßig die Lockstöcke im Wald auf Wildkatzenhaare, wie hier im Westerwald. So kann es gelingen, neue Wildkatzennachweise in der Region zu erbringen. 18

Werden Sie Wildkatzenpate/in oder verschenken Sie eine persönliche Wildkatzen-Patenschaft! Helfen Sie mit uns der bedrohten Wildkatze! Für eine Spende ab 5 Euro monatlich erhalten Sie Ihre persönliche Wildkatzen-Patenschaftsurkunde. Oder verschenken Sie mit einer einmaligen Spende ab 60 Euro eine Wildkatzen-Patenschaft. Ja, ich möchte das Wildkatzenprojekt dauerhaft als Pate/in unterstützen und genehmige dem BUND den Einzug von monatlich Euro (mindestens 5 Euro). Die Abbuchung von meinem Konto soll jährlich vierteljährlich monatlich erfolgen. Ja, ich möchte eine persönliche Wildkatzen- Patenschaft verschenken und genehmige dem BUND den einmaligen Einzug von Euro (mindestens 60 Euro) von meinem Konto. Name, Vorname... Straße, Hausnummer... PLZ, Wohnort... Telefon (bitte für Rückfragen angeben)... Konto... Bank, BLZ... Datum, Unterschrift... Im Falle einer Geschenk-Patenschaft: Name, Vorname des/der Beschenkten... Zusendung der Geschenk-Patenschaftsurkunde an mich direkt an den/die Beschenkte/n: Straße, Hausnummer... PLZ, Wohnort... Bitte senden Sie den Coupon an Bund für Umwelt und Naturschutz e. V. Wildkatzen-Patenschaften Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Sie können auch Wildkatzenpate/in werden unter www.bund.net / patenschaften per E-Mail an giselind.rinn @ bund.net oder unter Tel. 030 / 275 86-429

Durch die Kampagne Biotopvernetzung Netze des Lebens konnte der BUND die politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für das Rettungsnetz Wildkatze weiter verbessern. Dies wäre nicht ohne finanzielle Unterstützung möglich gewesen: Der Projektetat lag bei knapp zwei Millionen Euro, zur Hälfte finanziert aus LIFE+ Mitteln der Europäischen Union. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat den Teil Umweltbildung mit rund 125.000 Euro unterstützt. Die verbleibenden Mittel verdankt der BUND seinen Mitgliedern und Förderern. An alle Unterstützerinnen und Unterstützer ein herzliches Dankeschön, dass dieses schöne Projekt gelingen konnte! Kontakt Christiane Bohn Bundesgeschäftsstelle des BUND Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Tel. 030 / 275 86-496 christiane.bohn@bund.net Die Wildkatze auf Facebook: www.facebook.com/wildkatze.bund Impressum Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., Friends of the Earth Germany, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 030 / 275 86-40, Fax - 440, wika @ bund.net, www.bund.net V.i.S.d.P. Dr. Norbert Franck Konzept und Text Christiane Bohn, Mark Hörstermann Gestaltung Johannes Groht Kommunikationsdesign Karten Adrienne Rusch, Marc Venner Druck Lokay Druck Auflage 1.000 Ausgabe 2012 (LIFE08/INF/D/000032) LIFE ist ein Finanzierungsinstrument der Euro- päischen Union und bietet finanzielle Unterstützung für Maßnahmen zugunsten von Natur und Umwelt. Es leistet damit einen Beitrag zur Entwicklung, Durchführung und Aktualisierung der Umweltpolitik und der Umweltvorschriften der Europäischen Union. Eine Initiative von: Mit finanzieller Unterstützung von: Die Kampagne Biotopvernetzung Netze des Lebens wird mit EU-Mitteln aus dem Finanzierungsprogramm LIFE+ unterstützt.