Jubel, Trubel, Eitelkeit



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Transkript:

Jubel, Trubel, Eitelkeit in de Schönheitsklinik Turbulente Komödie von Winni Abel Plattdeutsch von Heino Buerhoop Plausus Theaterverlag Kasernenstr. 56, 53111 Bonn 1

Inhalt: Weil er die Tochter eines reichen Imbissketten-Besitzers aufgenommen hat, sind Auftragskiller hinter dem Heiratsschwindler Moritz Engel her. Deshalb flüchtet er sich in die Schönheitsklinik Schwanensee, um sich hier unkenntlich machen zu lassen. In der prachtvollen Klinik hält sich auf, wer Geld und einen Namen hat. Ein exzentrischer Künstler, eine fettleibige Lottomillionärin und eine männerhungrige Adlige. Mit ihrem Prestige erhofft sich der skrupellose Schönheitschirurg Roland Meister seine Karriere zu beschleunigen. Doch dieser Plan droht nach hinten loszugehen, als er bei einer OP die Nase des hysterischen Künstlers verpfuscht und dieser daraufhin im wahrsten Sinne des Wortes durchdreht. Als dann auch noch der Heiratsschwindler die Lottomillionärin um den Finger wickelt, sich plötzlich sein ehemaliges Opfer in der Klinik aufnehmen lässt und der Chirurg versucht, mit allen Mitteln seinen Pfusch zu vertuschen, gerät der schöne Schein der Klinik Schwanensee ins Zwielicht. Eine kriminalistische Komödie mit viel Wortwitz, Situationskomik und unglaublich lustigen Charakteren. Bühnenbild: Spielort ist der Empfangs- und Aufenthaltsraum der Schönheitsklinik Schwanensee. Auf der hinteren linken Seite ist der Eingangsbereich mit Rezeption und Garderobe. Auf dem Rezeptionstresen steht eine Klingel. Hinten geht es zu den Behandlungszimmern, der Durchgang auf der rechten Seite führt zu den Räumen der Patienten und in die Küche. Vorne links stehen zwei Zweiertische, an denen die Patienten ihr Essen einnehmen. Vorne rechts ist eine Leseecke mit bequemen Sitzmöbeln und einer Zimmerpflanze. Die Einrichtung macht generell einen sehr edlen und hochwertigen Eindruck. Personen: Rosa Schulze Patientin der Schönheitsklinik, die sich das Fett absaugen lässt. Sie hat im Lotto sechs Richtige gewonnen und will sich jetzt erfüllen, was sie sich in ihrem bisherigen Leben als Fleischereifachverkäuferin immer erträumt hat: Schön werden und dann endlich den Mann fürs Leben kennen lernen. Leider fällt sie dabei auf Heiratsschwindler Moritz Engel herein. Moritz Engel Heiratsschwindler und notorischer Lügner. Weil Auftragskiller hinter ihm her sind, will er sich in der Klinik umoperieren lassen, damit er von seinen Jägern nicht mehr erkannt werden kann. Als er aufzufliegen droht, gibt er sich als Italiener aus. Roland Meister Schönheitschirurg in der Klinik Schwanensee. Er ist machohaft, skrupellos und für seine Karriere bereit, über Leichen zu gehen. 2

Sabrina Sacher Gewissenhafte Assistenzärztin. Sie ist Rolands Verlobte und diesem völlig verfallen. Herlinde van Hogensteen Eitle, boshafte Adlige, die sich in der Klinik die Brüste vergrößern lässt. Sie ist von ihrem Witwendasein angeödet und macht Roland Avancen. Karin Kehrer Pragmatisches Mädchen für alles in der Schönheitsklinik. Sie ist eine Tratschtante, die bei keinem Thema und vor niemandem ein Blatt vor den Mund nimmt. Kuno van Kallenbarg Exzentrischer Künstler, der sich in der Schönheitsklinik die Nase korrigieren lässt. Er schafft gerne spontan Kunstwerke und ist sehr von sich angetan. Allerdings leidet er darunter, dass sein Vater, ein Komponist, noch berühmter ist als er selbst. Arno Sacher *(Diese Rolle kann auch weiblich besetzt werden) Polizist und Bruder der Assistenzärztin. Er will seine Schwester stets beschützen. Vor allem vor den falschen Männern. Deshalb nimmt er Schönheitschirurg Roland Meister genauer unter die Lupe. Tilly König Tochter eines reichen Imbissketten-Besitzers und früheres Opfer des Heiratsschwindlers Moritz Engel. Sie will in der Schönheitsklinik ein bisschen Wellness machen und sich von den Strapazen mit dem Heiratsschwindler erholen. Sie ist äußerst einfältig, etwas schräg und spricht mit ihrem Plüschtierhund. Spieldauer: Ca. 120 Minuten 3

1. Akt 1. Auftritt Karin, Roland, Moritz Karin liegt über dem Empfangstresen und schläft. Roland kommt von hinten. (schüttelt ärgerlich den Kopf und brüllt) Fro Kehrer! (verschlafen) Bidde? (ärgerlich) Weet Se, wat Se sünd, Fro Kehrer? Kloor, een Tippse jümmers hellwaak. (reibt sich die Augen) Un hier natürlich de Deern för allens, wenn een stinkrieken Patient sien privatversekerten Mors üm de Eck sleept. (schüttelt ärgerlich den Kopf, nimmt sich eine Patientenakte und liest darin) Wat steht hüüt noch an? (zeigt auf die Patientenakte in Rolands Hand) Düsse Fro Schulze hett vörhen incheckt. De will sik hier jo dat Fett afsugen laten. Fro Schulze? Nee, de is nich so wichtig, dat laat man Dr. Kluusmann maken. (gibt ihr die Patientenakte) Hett denn Kuno van Kallenbarg al incheckt? Nee, wat is dat denn al wedder för een Zegenförster? Nu weest Se mal beten vörsichtig mit Ehr Plappersnuut, Fro Kehrer. Herr van Kallenbarg is een berühmten Künstler. Seggt Se mi bidde foorts Bescheed, wenn he dor is. He kriggt hier Extrabehandlung, is dat kloor?! (nimmt sich eine weitere Akte und vertieft sich darin. Die Akte verdeckt sein Gesicht) Van mi ut. Moritz kommt mit Sonnenbrille und großem Hut von links. Unter dem Hut hat er eine Glatze bzw. einen Glatzenansatz. Außerdem hat er Falten im Gesicht (geschminkt). (sieht sich unsicher um, dann drängend) Bün ik hier in de Schönheitsklinik Schwanensee? Dat sünd se, de Silikon-Warkstää, Ersatzdeellager, Busenvergrötterungsanstalt allens wat Se wüllt. 4

Ik mutt nödig mit Dr. Meister snacken. (schaut hinter der Akte hervor) Jümmers to Deensten. Wat kann ik för Se doon? Minsch, Rolli, oolt Huus, dor büst du jo! (setzt Brille und Hut ab) (erschrickt) Moritz?... Wat maakst du denn hier? Ik wuss gor nich, dat Se ok up Rolli hört, Herr Meister. (lacht) För Se jümmers noch Herr Dr. Meister, Fro Kehrer. Hebbt Se egentlich al den Stoff van de Silikon- Implantate wischt un de Gästezimmer kloor maakt? Och nö, dat is doch jüst so spannend hier. (macht es sich bequem) Scheert Se sik an de Arbeit, Fro Kehrer! Herrje, wat sünd Se hüüt wedder ätzend. (geht hinen ab) (schüttelt nostalgisch den Kopf) Och, Rolli, ik denk jüst an de Tiet, as wi in de WG leevt un af un an de rieken Omas mit den Enkeltrick utnahmen hebbt. Un nu maakst du dat hier mit dat Skalpell. (lacht) (sieht sich um) Swieg still! - Wat wullt du van mi? Ik bruuk nödig dien Help... (betont)...dr. Meister. Du musst mi so trecht maken, dat mi nüms mehr kennen kann. (lacht) Wat schall ik? So övel sühst du doch gor nich ut. Nee, du versteihst nich. Weeßt du, ik verdeen mien Moneten mit de Leevde. Du geihst up'n Strich?! 5

Nee! Ik speel de rieken Froons blots so beten de grode Leevde vör un denn bring ik se so wiet, dat se mi Geld lehnt. Allerdings vergeet ik meisttiets, dat Geld trüch to geven. Mien Gedächtnis lett mi bannig in Stich. Du büst een Heiratsswindler? So kannst du dat ok seggen. (stolz) Aver een mit Niveau! Un wat wullt du nu van mi? Mien letzte Trophäe weer eenfach to licht. Een junge Fro, total naiv un beten gaga. Se sleept jümmers een Plüüschpudel mit sik rüm un friseert em. Aver se is de Dochter van een Wust- Fabrikant un steenriek! De Vadder hett sik mit een Knackwustbuud hocharbeidt un Millionen up'n Konto. Kloor, den kenn ik, den kennt hier doch all. Normalerwies schaamt sik de Froons, de up mi rinfallt, gräsig un swiegt still. Aver Tilly König, (lacht bitter auf) düsse Tilly-Knackwust-König, hett nix Beters to doon, as glieks bi ehrn Papi to petzen. Jo, un wat maakt düsse wahnsinnige Wust-Heini? He röppt de Polizei? Wenn't dat man weer. Nee, he hisst mi Killers up'n Liev! Oh, denn schullst du man lever de 110 ropen. (lacht) Witzig. Du must mi helpen, Rolli! Kannst du nich so beten an mi rümsnibbeln, dormit ik för düsse Typen unkenntlich bün? Wat schall ik? Ik bün hier een bekannten Dokter, un dor maak ik mi doch nich an een as di de Fingers smerig. (poliert sich die Nägel) Ik roop nu de Polizei. (geht zum Pult) Dat würr ik mi noch mal goot överleggen, Rolli. As du domaals tweemal dör dat Examen suust büst un dat Geld knapp wurr, weerst du noch nich so een piekfeinen Herrn. Du wullt mi drauhn? 6

Ik will, dat du mi opereerst. Snipp-snapp! Also goot. (schaut sich Moritz intensiv an) Ik kunn an di ne Hoortransplantatschoon maken... (lupft unter Moritz' Hemd)...dorför würr ik beten van dien Wull up'n Rüch afnehmen. Dor weer denn nix mehr van een Glatze to sehn un dat wirkt al heel anners. Un denn schullst du di een Baart stahn laten un dien Hoor dunkel farven. Un wenn ik dien Gesicht noch beten liften kann, weerst du ok glieks poor Johr jünger. (reibt sich die Hände) Dor harr ik jo twee Flegen mit een Klapp slaagn! Wenn ik jünger utseh, heff ik ok mehr Chancen, wenn ik up Jagd gah! Also goot, denn spritz ik di gau de Falten weg. Bit ik denn an dien Hoor gah, kannst du ne Prüück drägen dorto kleevt wi di een Baart an, kloor? (ruft)...fro Kehrer, kunnen Se düssen netten Herrn een Zimmer towiesen? Aver beten dalli, bidde de schall glieks noch in den OP. (geht hinten ab) 2. Auftritt Karin, Rosa, Moritz Karin und Rosa kommen von rechts. Rosa hat Lockenwickler in den Haaren, die Fingernägel rosa lackiert, eine Klatschzeitschrift und eine Tupperdose bei sich. Ihre Kleidung ist mit Kissen ausgestopft, um sie fettleibig wirken zu lassen. Rosa: (zu Karin) Hett Dr. Kluusmann al seggt, wennehr he mi dat Fett afsugen ward? (betrachtet Rosa angewidert und sagt abgewandt) Wat is dat denn för ne Dampmaschien?! Morgen erst, Fro Schulze. Momentan is täämlich wat los us Dr. Kluusmann snibbelt praktisch ahn Pause an de Alabasterkörpers rüm. Rosa: Och jo, dat kenn ik ut mien Tiet in de Slachteree. (lacht auf, setzt sich auf die Couch, macht ihre Tupperdose auf, entnimmt Gebäck in Schwieneohrenform, isst und liest in ihrer Klatschzeitschrift) (überreicht Moritz ein Formular) Dat füllt Se bidde ut... (zu Rosa) Se hebbt in een Slachterladen arbeidt? Rosa: Jo, bit vör twee Maant, an den mi dat Glück bemött is. (neugierig) Wat för een Glück denn? 7

Rosa: Dat weer würklich een verrückten Dag. Dor heff ik morgens noch mit dat Biel de Iesbeen tweihaut un so bi mi dacht: Rosa, wat weer dat doch schön, wenn du veel Geld harrst. So veel as Angelina Jolie oder düsse Ohoven, de jümmers düsse Spenden-Galas maakt, weet Se? Mhm, jo. Rosa: Dor heff ik dacht, wenn ik ok so veel Asche harr un nich mehr hier stahn bruukte, dat ik dicke Fööt krieg, dat weer doch prima. Un nu stellt Se sik vör: Avends sitt ik doch siet ewige Tieden mit mien Lottoschien vör de Flimmerkist un upmal heff ik söss Richtige! Ik, Rosa Schulze ut (Spielort). Dat mi dat Glück ok mal hold wesen schull! (lacht vergnügt und beißt in ein Schweineöhrchen) Nee! (hört die ganze Zeit gespannt zu. Dann) Nee, würklich, so een Glück kann ik jo gor nich... äh... ik meen, so een Glück much ik ok mal hebben! Wenn ik mi vörstellen dröff, gnädige Fro... (gibt Rosa Handkuss)...Moritz Engel. Rosa: Ik bün Rosa Schulze. Angenehm, bannig angenehm. Se sünd mi doch glieks upfullen... so een nette Daam, düsse Utstrahlung... Rosa: (lacht glucksend) Se sünd noch nich lang hier? Jüst ankamen. Rosa: (hält ihm die Tupperdose hin) Möögt Se villicht een lütt Swiensohr? Ik bün rein dull na düsse Dinger! Aver geern. (beißt zaghaft in ein Schweineohr und sieht ihr tief in die Augen) Köstlich! Aver wat sünd al Swiensohren gegen Ehre Ogen... Rosa: (glucksend) Worüm sünd Se egentlich hier? Sünd Se mit jichenswat nich tofreden? Wegen de Glatze... Dor ward doch seggt: Wo de Brägen wasst, mööt de Hoor Platz maken, nich wohr? (lacht anbiedernd) Och jo? Denn is dat mit Ehre Glatze aver seker ne Krankheit, de Se arvt hebbt. 8